Doppelrezension der Star Wars Origami-Bücher von Panini

Herzlich willkommen zu einer Rezension der etwas anderen Art. Heute werde ich nicht nur ein Werk, sondern gleich zwei unter die Lupe nehmen und einander gegenüberstellen. Es handelt sich dabei um Star Wars Origami: 36 geniale Papier-Baupläne aus einer weit, weit entfernten Galaxis… und Star Wars: Origami. Ein herzlicher Dank ergeht hier gleich an Panini, die so freundlich waren, mir beide Exemplare zur Rezension zur Verfügung zu stellen!

Star Wars Origami (28.08.2017)
Star Wars Origami (28.08.2017)

Fangen wir mit Star Wars Origami: 36 geniale Papier-Baupläne aus einer weit, weit entfernten Galaxis… an. Der Band erschien bereits 2012 im englischen Original bei Workman und wurde dann ein Jahr später von Panini in übersetzter Form publiziert. Im August diesen Jahres erschien dann die Neuauflage hierzulande, die ich nun in der Hand halte. Konzipiert und geschrieben wurde das Buch von Chris Alexander, während Tom Angleberger – Autor der Origami Yoda-Reihe – ein Vorwort geliefert hat.

Inhaltlich finden wir in dem Werk neben den 36 Modell-Anleitungen (samt zugehörigem Papier) auch eine Einführung in die Herkunft der Origami-Kunst sowie Anleitungen für die Grundtechniken des Faltens. Die Modelle sind außerdem in vier verschiedene Schwierigkeitsgrade eingeteilt, die von Jüngling über Padawan und Ritter bis zu Meister reichen. Von der Aufmachung gefällt mir das Buch sehr, es ist liebevoll gestaltet mit passenden Zitaten zu jedem Modell und einigen Rätselfragen zwischendurch. Entgegen der “puristischen” Origami-Tradition muss man für einige Modelle auch zur Schere greifen und das Papier erstmal zurechtstutzen. Chris Alexander geht darauf auch in seiner Einführung ein und erklärt, dass er da einen Mittelweg vertritt und daher ein paar Schnitte zum Anfang für ihn legitim sind und vor allem die Vielzahl an Modellen erst möglich machen.

Anakins Podrenner als Faltmodell
Anakins Podrenner als Faltmodell

Ich bin nun selbst bei weitem kein Origami-Purist, aber ich muss doch zugeben, dass mich das Zuschneiden ein wenig abgeschreckt hat bei einigen Modellen. Wer sich zurück an die Schulzeit erinnert weiß, wie schwer es ist eine perfekte Schnittlinie selbst zu schaffen, und gerade in der Origami-Kunst kommt es eben auch auf diesen Millimeter an, den man sonst nicht beachten muss. Da es jedoch meistens zumindest zwei Ausführungen des Faltpapiers gibt, kann man sich immerhin einen Fehlversuch erlauben. Das Faltpapier hat mich zugegebenermaßen etwas verwirrt. Für manche Modelle gibt es nur ein Papier, für andere wiederum zwei. Ich habe noch nicht nachgeprüft, ob das mit den Schwierigkeitsgraden zusammenhängt, sodass man bei den problematischeren Modellen vielleicht einen zweiten Anlauf wagen kann, aber das wäre die einzige schlüssige Erklärung.

Das Papier an sich ist meiner Meinung nach leider nicht gut gewählt worden, wobei ich nicht weiß, ob Chris Alexander das vorgeben konnte oder ob Workman bzw. Panini selbst darüber entschieden hat. Das Problem daran ist die Dicke des Papiers. Man kann das ungefähr mit dem klassischen Tonpapier vergleichen, das man noch aus dem Bastelunterricht kennt. Je öfter man das Papier faltet oder je kleiner, desto brüchiger wird die Struktur, und gerade wenn das Modell viele Spitzen oder Senkfalten hat, muss man aufpassen und hoffen, dass das Papier nicht reißt. Allerdings vermute ich, dass die Papierwahl auch mit der Preisspanne zusammenhängt – teureres Papier könnte den Buchpreis sehr schnell anheben, gerade bei der Menge, die hier vorliegt. Ein weiterer Punkt, den ich beanstanden muss, sind gelegentlich ungenaue Erklärungen. “Etwa ein Viertel nach unten” ist für jemanden wie mich, die für solche Faltprojekte am besten eine bewegliche 3D-Ansicht hätte, immer etwas problematisch. Insgesamt fand ich das Buch allerdings sehr gut konzipiert und den Preis von 20 € dafür auch völlig vertretbar. Ich kann jedem ans Herz legen, die Empfehlung am Anfang zu beachten, in der Chris Alexander darauf hinweist, dass man viel Übung braucht, auch in den Grundtechniken, bevor man die Modelle wirklich meistert.

Star Wars: Origami (02.10.2017)
Star Wars: Origami (02.10.2017)

Kommen wir zum zweiten Werk, dem dieses Jahr erschienenen Star Wars: Origami. Im Gegensatz zum vorigen Werk konzipierte der Pole Karol Kafarski das Buch und becker&mayer! übernahmen die Veröffentlichung im englischen Original, während in Deutschland wieder Panini die Übersetzung in Angriff nahm. Star Wars: Origami konzentriert sich “nur” auf Modelle aus dem Das Erwachen der Macht und kommt damit auf zehn verschiedene Faltmodelle. Das macht das Buch jedoch keineswegs kurzweiliger, denn ich kann euch versichern: Die zehn Modelle haben es in sich! Das kürzeste Modell hat 58 Faltschritte, das längste satte 183 Schritte. Ähnlich wie Chris Alexander gibt auch Karol Kafarski einen kurzen Einblick in die Origami-Kunst und ihre Grundtechniken. Star Wars: Origami ist fast viermal so groß im Format wie sein Vorgänger, was bei den komplizierten Faltschritten allerdings auch unbedingt notwendig ist.

Reys Gleiter als Faltmodell
Reys Gleiter als Faltmodell

Ein großer Pluspunkt ist für mich auch die sechsfache Ausführung jedes Modells, was bei meinen Versuchen vermutlich auch nötig sein wird. Auch das Papier ist hier gut geeignet, denn für Origami benötigt man normalerweise dünnes Papier, damit die Kanten eben auch präzise und flach sind. Zu jedem Modell gibt es außerdem eine kurze Hintergrundinformation, und ähnlich wie schon Chris Alexander, ermutigt auch Karol Kafarski den Bastler zur Übung der Grundtechniken, bevor man sich an die Modelle wagt. Ein Wermutstropfen sind ganz wenige Fehler, die sich im Layout der Anleitungen eingeschlichen haben. Ein-, zweimal ist mir bereits aufgefallen, dass das Modell von einem Schritt zum nächsten gedreht worden ist, ohne dass das angemerkt wurde. Normalerweise wird jedoch jeder kleinste Schritt extra beschrieben, sodass ich das als tatsächlichen Fehler verbuche. Im Großen und Ganzen fand ich das Buch jedoch sehr ansprechend und bei 22,50 € kann man sich auch gar nicht beschweren. Tatsächlich habe ich bereits die Hälfte der Modelle probiert, allerdings nur eines geschafft und zwar das kürzeste: Reys Gleiter. Es hilft, ab und an das Modell auch mal aus der Hand zu legen, um sich nicht frustrieren zu lassen. Dafür ist das Erfolgsgefühl auch riesig, wenn man dann am letzten Schritt angelangt ist und das Modell wirklich so aussieht, wie es das soll (oder zumindest nahezu).

Fazit

Wenn ich die beiden Bücher vergleiche, ziehe ich das “spartanischere” Star Wars: Origami doch vor. Die Größe und Wahl des Papiers sind mir in dem Fall wichtiger und und sie sind auch besser gelungen als bei Star Wars Origami: 36 geniale Papier-Baupläne aus einer weit, weit entfernten Galaxis…. Wer allerdings eine größere Vielfalt an Modellen und zumindest mit einigen weniger schwierigen Herausforderungen beginnen möchte, dem lege ich das ältere Werk ans Herz. Von Lichtschwertern über Yoda bis hin zum königlichen Raumschiff ist hier eine große Bandbreite an Möglichkeiten gegeben.

Als abschließende Bewertung erhält Star Wars: Origami von mir 4 von 5 möglichen Holocrons, aufgrund der paar Fehler und des doch rein fortgeschrittenen Faltlevels, weil das auf Neulinge schnell abschreckend wirken kann.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!

Star Wars Origami: 36 geniale Papier-Baupläne aus einer weit, weit entfernten Galaxis… bekommt von mir 3 von 5 Holocrons, aufgrund der Papierprobleme und des vielen Geschnipsels, das mir dabei auferlegt wurde, während aber die Vielfalt die soliden 3 aufrecht erhält.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare!

Habt ihr die Bücher auch schon in eurem Regal und einige Modelle zum Zeigen?

Gewinnspiel [BEENDET]

Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 1x Star Wars Origami: 36 geniale Papier-Baupläne aus einer weit, weit entfernten Galaxis…! Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur nachfolgendes Formular ausfüllen:

Die Verlosung ist beendet!

Teilnahmebedingungen
  • Der Preis wird unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost.
  • Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
  • Einsendeschluss ist Mittwoch, der 06. Dezember, um 23:59
  • Der Preis wird nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand der Preise wieder gelöscht.
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung der Gewinne ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Vielen Dank und möge die Macht mit euch sein!

Update 05.12.2017 11:10 Die Gewinner

Aus den zahlreichen Einsendungen wurde ein Gewinner gezogen, der da lautet:

  • Daniel K. aus Stuttgart

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß beim basteln!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Preises!

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