Rezension: Nachspiel von Chuck Wendig

Vor nun gut zwei Monaten ist Nachspiel von Chuck Wendig hierzulande von Blanvalet veröffentlicht worden und nun wollen wir euch endlich unsere Rezension liefern. Übersetzt wurde der 480 Seiten dicke Roman von Michaela Link.

Folgende Inhaltsangabe liefert Blanvalet:

Der Beginn einer neuen Ära für das Star Wars-Universum

Der zweite Todesstern ist zerstört worden. Das Galaktische Imperium befindet sich in völligem Chaos. Der Imperator und Darth Vader sind tot. Innerhalb der Galaxis wird diese Entwicklung von einigen Systemen gefeiert, während in anderen die imperialen Fraktionen brutal durchgreifen. Die Rebellenallianz macht sich auf, die angeschlagenen Streitkräfte des feindlichen Imperiums zur Strecke zu bringen, ehe diese sich neu gruppieren und zurückschlagen können. Da macht ein einsamer Kundschafter der Rebellen eine folgenschwere Beobachtung …

PDF-Leseprobe

Nachspiel (18.04.2016)
Nachspiel (18.04.2016)

Anders als in anderen Star Wars-Büchern ist Nachspiel in der Gegenwart, also Präsens, geschrieben und nicht im Präteritum. Dies ist auf den ersten paar Seiten noch etwas irritierend, aber man gewöhnt sich recht schnell daran. Das Haupthandlung ist auf den 480 Seiten in vier Teile und 38 Kapitel unterteilt. Sie wird immer wieder durch Zwischenkapitel unterbrochen, welche unabhängig von der Rahmenhandlung an anderen Orten angesiedelt sind. Auch die Zwischenkapitel nehmen unter sich keinen Bezug aufeinander.

Der Romans spielt auf Akiva, einem Planeten des Äußeren Randes. Nach der Zerstörung des Zweiten Todessterns über Endor ist das Imperium am zerbrechen. Unter dem Kommando von Admiral Rae Sloane findet auf dem Planeten ein geheimes Treffen verbliebener hochrangiger Imperialer statt. Die Rebellin Norra Wexley trifft gerade in dem Moment auf Akiva ein, als das Imperium dabei ist, eine Blockade zu errichten. Sie möchte ihren Sohn Temmin Wexley von dem Planeten fortholen. Ebenfalls auf Akiva befindet sich die Kopfgeldjägerin Jas Emari, welche auf das Kopfgeld einiger hochrangiger Imperialer aus ist, die sich gerade auf Akiva versammeln. Und auch Sinjir Rath Velus, ehemaliger Loyalitätsoffizier des Imperiums, befindet sich auf Akiva. Im Verlauf der Geschichte stoßen diese vier Charakere aufeinander und werden sich gegen die imperiale Besatzung auf Akiva zusammentun…

Wo fang ich an? Als das Buch vor knapp zwei Monaten hierzulande erschienen ist, war ich ziemlich zuversichtlich, dass ich keine zwei Wochen für diese paar hundert Seiten brauchen würde. Nun sind zwei Monate rum und ich bin erleichtert, dass ich es endlich geschafft habe, auch die letzte Seite gelesen zu haben. Das, muss ich zugeben, hatte ich so nicht erwartet.

Die Thematik das Buches klang eigentlich perfekt. Endlich erfahren wir, wie es mit dem Imperium nach der Schlacht von Endor weitergeht! Gute Voraussetzung eigentlich für Chuck Wendig. Doch der Autor macht aus dieser Vorlage eine Seifenoper.

Am wenigsten hat mir Chuck Wendigs Schreibstil gefallen. Diese ewigen Vergleiche machten es für mich richtig anstrengend, das Buch zu lesen. Dazu kommt noch, dass viele Absätze so sprunghaft rüberkommen. Als würde jemand seine Gedanken in ein Tagebuch niederschreiben. Dies macht es meiner Meinung nach einfach schwierig, der Handlung weiter zu folgen bzw. folgen zu wollen. Die Sätze sind einfach zu kurz, manchmal besteht ein Satz nur aus einem Wort. Das einzig positive, was ich Chuck Wendig lassen muss: er schafft es, eine Videosequenz in Worte zu fassen, sodass sich beim Lesen quasi das Video im Kopf abspielt. Zu erwähnen wäre da gerade eine Szene, in der ein Stoßtrupp der Neuen Republik auf Akiva eintrifft (Kapitel 20, Seite 248 ff.). Im Hinterkopf hatte ich da die Wing-Suit-Szenen aus Transformers 3 – Die dunkle Seite des Mondes von Michael Bay und Godzilla von Gareth Edwards.

Die Zwischenkapitel fand ich am störendsten. Sie reisen einen aus der eigentlichen Handlung, um den Leser für ein paar Seiten in einen völlig anderen Teil der Galaxis hineinzuwerfen, nur um dann nie wieder Bezug darauf zu nehmen. Ich kann mir das nur so erklären, dass Wendig die Größe der Galaxies zeigen wollte, indem er auch einige bekannte Charaktere mit ins Spiel bringt und so dem Leser zeigen will, was diese parallel zu den Geschehnissen auf Akiva erleben. Ging meiner Meinung nach aber völlig in die Hose.

Aftermath (29.03.2016)
Aftermath (29.03.2016)

Auch dieses wahnsinnig wichtige Treffen der Imperialen wurde meiner Meinung nach viel zu sehr aufgebauscht. Dafür sind die anwesenden Imperialen zu wenige und das Treffen an sich auch einfach absolut unprofessionell arrangiert. Wir sprechen hier immerhin vom Galaktischen Imperium.

Die meisten Charaktere sind absolut austauschbar. Ich frag mich auch, weshalb Wendig speziell die Sexualität des Ex-Imperialen Sinjir Rath Velus anspricht, um dann nie wieder drauf Bezug zu nehmen. Zudem ist Temmins Tante und Norras Schwester lesbisch. Ich glaube, dass ist soweit das erste Mal, dass in einem Star Wars-Buch direkt auf die sexuelle Orientierung von Charakteren eingegangen wird, anstatt sie nur anzudeuten.

Für mich kam leider zu keiner Zeit Spannung auf. Die Handlung dümpelt so dahin, die Wendungen sind vorhersehbar. Seit Der Kristallstern das für mich schlechteste Star Wars-Buch. Würde ihm gerne einen halben Holocrons geben, aber aus technischen Grünen muss ich ihm leider mindestens einen geben. Da Nachspiel allerdings den Auftakt zu einer Trilogie darstellt, lassen die verblieben zwei Bände ja noch hoffen. Gerade was die angesprochenen Zwischenkapitel betrifft.

Der Rezensent vergibt 1 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 1 von 5 Holocrons!

Wir danken Blanvalet für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Dies war erst der erste von drei Bänden, der Nachspiel-Trilogie. Der zweite Band Nachspiel: Lebensschuld erscheint hierzulande am 20.03.2017 und ist hier¹ vorbestellbar.

Die Rezension des Kollegen Florian, der 2 von 5 Holocrons vergab, findet ihr hier.

13 Kommentare

  1. Ich muss jetzt wirklich mal ne Lanze für Nachspiel brechen. Ich war sehr skeptisch, diesen Roman zu lesen, aufgrund den vernichtenden Rezessionen. Aber ich habe mich rangewagt. Und was soll ich sagen? Man sollte sich tatsächlich immer selbst ne Meinung bilden.

    Ich bin wirklich sehr positiv überrascht. Kann sein, dass es daran liegt, dass meine Erwartungen recht gering waren. Aber das Buch ist wirklich sehr interessant.

    Der Schreibstil, der von Vielen bemängelt wird, gefällt mir durchaus. Ist mal was Anderes. Es liest sich schön flüssig.

    Die Story ist relativ ok. Sie ist jetzt nicht herausragend, aber macht Spaß zu lesen. Das Beste sind aber die Charaktere. Die sind durchweg interessant dargestellt. Norra und ihren Sohn, die Kopfgeldjägerin, Rae Sloane, usw. mag ich einfach. Dazu die Zwischenspiele, einfach gut.

    Das in dem Buch nix weltbewegendes passiert, ist natürlich ein Kritikpunkt, aber ich kann damit leben. Die Situation nach Endor wird gut und nachvollziehbar beschrieben und man erfährt die Situation mal aus der Sicht von nicht ganz so wichtigen Leuten. Trotzdem wäre mir beim Folgeroman, der Einsatz der Großen schon sehr willkommen.

    Ich kann die Enttäuschung von Vielen nachvollziehen, weil die Erwartungshaltung eine Andere war.

    Ich gebe dem Buch eine 4/5 und kann es tatsächlich empfehlen.

  2. Ich kann mich deiner Kritik fast vollständig anschließen, Julian. Als ich den Roman angefangen habe, war ich aufgrund der negativen Reaktion, die Nachspiel so gut wie überall erhalten hat, ohnehin skeptisch. Ich würde ihn im Nachhinein nicht als den schlechtesten Star-Wars-Roman bezeichnen, habe aber das seltsame Gefühl, dass ich aus dem Werk nichts mitnehmen kann.

    Ich persönlich kann mit Romanen im Präsens allgemein wenig anfangen – und mich auch nicht daran gewöhnen. Wendigs Stil hat da nicht geholfen, im Gegenteil: Das Zusammenspiel stört den Lesefluss allgemein. Da ist es vorteilhaft, dass mich das Buch über zwei Zugfahrten unterhalten hat, in denen meine Alternativen rar gesät waren.

    Die Handlung fand ich im Grunde sehr interessant, aber an vielen Stellen mangelhaft umgesetzt. Die für mich vielsprechendste Prämisse war die Zusammenkunft der imperialen Kriegsherren. Die Figuren waren so gezeichnet, wie ich mir die Angehörigen der höheren Riege des Imperiums vorstellen würde. Allerdings wird den Personen der Nimbus mit diesem glanzlosen, beinahe tölpelhaften (und handlungstechnisch schwach gelösten) Ende genommen. (Florians Kritik, dass die „Großen“ aus Palpatines engstem Kreis fehlen, kann ich an der Stelle nicht teilen. Die meisten von Palpatines noch lebenden Vertrauten folgen vermutlich einer eigenen Agenda. Die dargestellten Imperialen sind genau die, die meiner Ansicht nach dem Ruf von Admiralin Sloane zu der Zusammenkunft folgen würden. Mir fehlt nur noch ein etwas autonomerer Moff o.ä. mit einem großen Einfluss in den Randgebieten.)

    Die Handlung der „Guten“ wirkt unausgegoren, die Charaktere zu eindimensional. Besonders gestört hat mich Temmins Charakterisierung: Wendig versucht, ihm mit zahlreichen Einblicken mehr Tiefe zu geben, mehr als „das mit Mama ist wirklich blöd gelaufen“ kommt am Ende aber nicht raus. Das Muster, dass er aus vielen inneren Darstellungen nur wenig aus dem Inneren zeigt, setzt sich aber auch bei allen anderen Charakteren fort. Ob er geglaubt hat, dass Velus‘ Sexualität, die bis auf einen nutzlosen Dialog keinen Einfluss auf das Buch hat, dem Charakter mehr Farbe gibt? Wenn ja, dann war er nicht erfolgreich. Wendig hat hier seine Chance vertan, die beinahe vollständig neu erdachten Hauptfiguren mit Leben auszufüllen (außer Mister Bones, der war cool). Einzig das – jedenfalls im Vergleich mit dem Rest – interessant ausfallende Finale kann aus meiner Sicht einen Pluspunkt für die Handlung erzielen.

    Die Idee der Zwischenkapitel halte ich für ausgezeichnet. Betrachtet man den Roman als Versuch, die Zeit nach Endor darzustellen, ist es nachvollziehbar, die Haupthandlung zu einem zentralen Ereignis mit Sequenzen zu erweitern, die einem die Situation näherbringen. Die Umsetzung finde ich stellenweise aber ebenfalls recht gewöhnungsbedürftig.

    tl;dr: Idee gut, Umsetzung misslungen. Nehmt Wendig die Tastatur weg.

    1. Schöner Kommentar, Johann, danke dir!

      Was das Präsens angeht: Ist Geschmackssache, denke ich, und ich habe mich nach ein paar Seiten damit arrangiert, sodass es mich beim Lesen nicht weiter nervte, aber eine Sache stört mich rückblickend doch wirklich daran. Es heißt „Vor langer Zeit, in einer weit, weit entfernten Galaxis“ – das gebietet doch direkt den Gebrauch der Vergangenheitstempora, oder? Del Rey druckt diesen Satz in den US-Ausgaben sogar vor Beginn eines jeden Romans ab…

    2. Jupp. Ich schätze, es soll uns sagen: „Das ist jetzt. Die Filme waren der Prolog, jetzt kommt die Gegenwart und dann geht es mit Episode VII ab in die Zukunft.“ Aber die Ausführung war einfach so unglaublich schlampig, dass das voll in die Hose ging.

  3. Puh, soviele schlechte Kritiken zu so einem guten Buch. Ich halte es wie JoeLongo und vergebe 4/5 Punkte.

    Ich hab wirklich erst mit mir ringen müssen, Nachspiel wegen der vielen negativen Rezensionen zu lesen. Ich habe es dann doch gewagt und wurde sehr sehr positiv überrascht.

    Der Schreibstil ist im Vergleich zu anderen Star-Wars-Romanen sehr außergewöhnlich aber ich kam sehr gut rein. Daß das Buch im Präsens geschrieben ist stört mich absolut nicht. Klar, Krieg der Sterne geht immer mit »Es war einmal vor langer Zeit …« los ABER der Einleitungstext ist immer im Präsens!
    »Es HERRSCHT Bürgerkrieg. Die Rebellen, deren Raumschiffe von einem geheimen Stützpunkt aus ANGREIFEN, HABEN ihren ersten Sieg gegen das böse galaktische Imperium errungen. ….«
    Und es ist nun wirklich nichts Unübliches, daß ein Autor im Präsens schreibt. Mir fällt spontan Bret Easton Ellis ein. Gibt sicherlich noch viele andere Beispiele.

    Daß Wendig recht viele nicht-hetero/weiße/Männer in seinem Buch eingebaut hat, ist ihm hoch anzurechnen, wie ich finde. Star Wars sollte nicht nur von Leuten handeln, die genauso wie „wir“ sind. Andere Bevölkerungsteile (vor allem eben in den USA) möchten sich sicherlich auch mal in ihrer Lieblingsgalaxis wiederfinden.

    Und die Handlung hat mich echt gefesselt! Ich habe das Buch verschlungen. (In drei Wochen. Normalerweise brauche ich deutlich länger.) Und die Großen Drei hab ich auch nicht vermißt. Die bekommen schon noch ihre Geschichten nach Endor. Die Konferenz hätte natürlich prominenter besetzt sein können. Mas Amedda zum Beispiel. Aber der wird sicherlich auch nochmal auftauchen.

    Hmm, ich würde sogar fast 5 Punkte vergeben aber nur ein Sith kennt nichts als Extreme! 😀

    1. Also bei den LGBT-Charakteren stimme ich dir zu. Die sind eine willkommene Ergänzung. Ich fand das in Bloodline aber irgendwie schöner gehandhabt. Oder bei Karen Traviss‘ Mandos… wobei, etwas expliziter hätte die gute Frau Traviss das schön machen können. 😉 Davon darf es auf jeden Fall auch in den Filmen gerne mehr geben.

      Was das Präsens angeht: Man kann im Präsens wunderbare Bücher schreiben. Dieses hier… ist bestenfalls Geschmackssache.

      Vielleicht haben wir mit den schlechten Rezensionen inzwischen auch dafür gesorgt, dass die Leute beim Selberlesen positiv überrascht werden. 😛

  4. Also ich muss auch sagen, dass ich positiv überrascht wurde. Ich fand das Buch jetzt nicht extrem gut, aber es hat mich keinesfalls etwas gestört und ich fand es ganz interessant. Alles in allem würde ich 3/5 Holocrons vergeben. Da geht auf jeden Fall noch mehr.

  5. Tja, ich habe das Buch immer noch nicht gelesen.
    Zur Zeit lese ich noch den Filmroman zu Episode VII aber Nachspiel kommt als Nächstes dran.
    Nach all den negativen Rezensionen und Meinungen zu dem Buch werde ich letztendlich wahrscheinlich auch positiv überrascht werden, da meine Erwartungen komplett im Keller sind 😉
    Ich glaube entscheidend wird auch sein, wie man persönlich mit den Schreibstil klar kommt.

  6. Ich bin überrascht, dass es doch recht negative Reviews zum Buch gibt. Ich muss sagen, es habe es ausgewählt, weil ich nach Szenario und Ära gewählt habe und wollte eben die Lücke zwischen den Ep. 6 und 7 schließen. Hatte Null andere Meinungen dazu vorher gekannt (zum Glück), da es mich persönlich einfach angesprochen hat.
    Ich empfand das Buch selbst als eines der besseren Star Wars Bücher, nur die Darth Bane Trilogie ist noch nicht getoppt worden. Werde das Buch selbst mal reviewen. Ich bleibe dabei spoilerfrei, allerdings könnte man sich anhand meines Reviews vielleicht während dem Lesen einiges denken, was ich gemeint haben könnte. Oder auch nicht. Aber Spoiler selbst kommen nicht vor. Natürlich ist vieles subjektiv, versuche einiges aber mit Begründungen so weit wie möglich zu objektivieren, sofern das ohne Spoiler möglich ist.
    Anmerkung: Habe das Buch auf Englisch gelesen. Vielleicht wird ja eher die Übersetzung als das Original kritisiert.

    Schreibstil: Interessant, dass gerade das sehr stark kritisiert wird. Ich empfand ihn als unglaublich erfrischend! Es wurden oft Ellipsen verwendet, das stimmt. Vielleicht stört das einige, ich finde aber, Sätze à la „Rauch. Feuer. Entsetzte Schreie.“ (kein echtes Zitat) erzeugen in hektischen Szenen mehr Spannung, da die Sätze „abgehakt“ sind. Statt hektische Szenen mit ellenlangen Satzgliedern zu erklären, wurden kurze Satzreihen oder gar Ellipsen verwendet. Sehr passend! Mir ist allerdings wirklich nicht aufgefallen, dass das Buch im Präsens verfasst war. Das Vokabular war doch sehr eloquent, zumindest musste ich einige der englischen Worte nachschlagen (aber vielleicht das an mir, wobei ich denke, doch ein recht großen Englisch-Wortschatz zu besitzen).

    Story (das große ganze): Sehr interessant! Zeigt einige der „großen Entwicklungen“ – wie entwickelt sich das SW-Universum nach EP6 weiter? –, die mich am meisten interessieren (mir ist sowas sogar wichtiger als der Plot, wobei ein guter Plot natürlich auch wichtig ist). Auch wurden einige Fragen aufgeworfen, die in Richtung kommendes Buch deuten – ein bisschen „mysteriöse“ Angelegenheiten machen das ganze Schmackhafter.
    Die Zwischenkapitel, die komplett unabhängig vom Plot sind, waren meiner Ansicht nach am interessantesten. Warum? Weil sie eben wirklich Storypunkte waren. Diese haben am meisten gezeigt, wie es mit dem SW-Universum weitergeht. Ohne den Hauptplot in seiner Wichtigkeit zur Story zu entwerten. Manche sagen, man hätte die Kapitel auch mit dem Hauptplot verbinden können, doch gerade das hätte ein Fehler sein können: Dass die Geschehnisse des Hauptplots mit den Nebenplots/storys zusammenhängen könnten, wäre schon ein großer Zufall und würde konstruiert und unrealistisch wirken. Für die große SW-Story waren diese Zwischenkapitel sogar wirklich wichtig, als dass man diese hätte umschreiben können, um mit dem Hauptplot zusammenzulaufen.

    Plot (die „eigentliche“ Geschichte der Charaktere): Der Plot selbst um die Hauptcharaktere war ganz gut. Hatte seine Höhen und Tiefen, insgesamt würde ich es als „gut“ bezeichnen. Ein, zwei Wendungen waren vielleicht vorhersehbar. Oder es gab Wendungen, die andere Wendungen relativiert haben, das hätte nicht sein müssen. Man muss auch etwas schockieren können.

    Charaktere: Ja, es waren jetzt nicht die tiefgehendsten Charaktere. Aber sie hatten durchaus Profil, etwas stereotype statt komplexe Charaktere, die Beweggründe der meisten waren oft klar. Aber etwas stereotype Charaktere ist ja für Geschichten nicht einmal so verkehrt. Wenn Geschichten nur realistischer Alltag wären, wären sie langweilig. Ich kann JoeLongo da nur zustimmen. Mr. Bones war richtig richtig gut, ich wünsche mir so sehr, in Aktion (Bewegtbild ) zu sehen.

    Homosexualität: Ich empfinde es als gut, das in ein SW-Buch einzubauen. Da zeigt sich, dass sich gesellschaftliche Entwicklungen (real life) in der Kultur widerspiegeln, eben auch in einem SW-Buch. Das war höchste Zeit. Und trotzdem wurde es nicht aufgebauscht und groß erwähnt, sondern einfach als Gegebenheit erklärt. Wenn ich mich recht erinnere, wurde nicht gesagt „Sie ist lesbisch“, sondern „Das ist die Ehefrau von Frau X“. Schlicht, nicht aufgezwungen, einfach eine Tatsache. Da Star Wars besonders mit der Prequel-Trilogie zu Soft-Science-Fiction wurde, die sich für gewöhnlich mit politischen und gesellschaftlichen Themen (Gegensatz zu Hard-SF mit Wissenschaft als Schwerpunkt) beschäftigt, ist das nur konsequent.

    TL;DR: Schreibstil (im Englischen) durch stellenweise eingesetzte kurze Satzreihen, Ellipsen und Vokabular spannend (aber sehr vom Leser abhängig), Story genial und fast perfekt mit einem Hauch noch ungeklärter interessanter Fragen, Plot ganz in Ordnung mit einigen vorhersehbaren oder unpassenden Wendungen, Charaktere recht stereotyp aber nicht zu flach und noch ganz gut. 4/5 Holocrons, freue mich sehr auf den Nachfolger.

  7. Tja, was soll ich sagen.
    Es ist das eingetreten, womit ich fast schon gerechnet habe.
    Ich habe das Buch in wenigen Tagen durchgelesen und…finde es richtig gut. 😉

    Liegt es nun daran, dass meine Erwartungen im tiefsten Keller waren?
    Ja, bestimmt auch. Aber das allein kann es ja nicht sein.

    Diese kurzen Minisätze, die von so vielen bemängelt wurden, haben mich absolut garnicht gestört. Ganz im Gegenteil, das hat mir sogar gefallen.
    Was mir jedoch nicht gefallen hat, ist der Präsens Schreibstil. Da habe ich mich bis zum Ende nicht dran gewöhnt und irgendwie hat es sich falsch angefühlt.
    Die Zwischenspiel Kapitel waren unnötig, ja und trotzdem waren dazwischen einige dabei, die Spaß gemacht haben. Nicht alle aber gerade gegen Ende immer mehr. Vielleicht werden in den nächsten beiden Bücher ja diese kurzen Handlungen in den Zwischenspielen noch etwas vorangetrieben.

    Zur Handlung: Es ist wahrlich kein Meisterwerk und teilweise fühlt es sich ziemlich belanglos an, was im Laufe der Geschichte aber besser wird. Der „Rat des Imperiums“ der sich hier trifft ist komplett unbekannt. Auf der einen Seite wäre es natürlich besser gewesen, wenn einige etablierte Charaktere dabei gewesen wären (Sate Pestage usw) aber andererseits wurden die Charaktere ja erst eingeführt und in den nächsten Jahren noch etabliert. Rae Sloane z.B. gefiel mir sehr gut. Sie erinnert mich ein wenig an Natasi Daala.
    Was ich etwas irritierend fand, war diese mehrfache Nennung der Homosexualität. Ich finde es nicht störend, wenn Charaktere homosexuell sind, ganz im Gegenteil, das macht die Galaxis nämlich vielseitiger und „realistischer“.
    Allerdings war diese Nennung der Homosexualität für die Geschichte total irrelevant und hat sich total erzwungen angefühlt. So als ob Chuck Wendig das nur macht, um zu zeigen wie offen und tolerant er ist. Es gibt ein lesbisches Paar, ein schwules Paar und einen schwulen Hauptcharakter. Hat sich etwas erzwungen nach Political Correctness angefühlt.
    Aber wie gesagt war das nicht störend und das waren im ganzen Buch ja vielleicht fünf Zeilen wo das zur Sprache kam.

    Ich würde dem Buch 4 Holocrons geben. Das ganze Gehate hat es meiner Meinung nach nicht verdient. Die Story fand ich nicht schlecht und ich bin mir sicher, das einige der Charaktere in den nächsten Jahren noch etabliert werden.

  8. Das Buch hat potential und ich habe mir sagen lassen das die Nachfolger besser sein sollen, aber… Ich war enttäuscht und gelangweilt denn ich bin jetzt mit der hälfte durch und habe das ganze abgebrochen denn es ist einfach nichts spannendes passiert und ich habe mich zeihmlich gelangweilt es ist schlichtweg kacke.

    1. Das Buch selber hat Potential, jedoch ist die Hauptcharakterin einfach langweilig. Am interessantesten sind die Intermezzos und Rae Sloanes Story. Obwohl Gallius Rex viel, viel spannender ist. Die nächsten Teile sind besser, aber auch an sehr vielen Stellen sehr zäh.

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