Rezension: Kenobi von John Jackson Miller

„Und er reitet auf seinem Eopie nach Westen in den doppelten Sonnenuntergang.“

Star Wars: Kenobi (17.08.2015)
Star Wars: Kenobi (17.08.2015)

Keine Sorge Leute, diese Szene kommt in dem Buch nicht vor, aber sie beschreibt sehr gut die Stimmung in diesem Roman. Ben Kenobi, der einsame Retter, der „lone ranger“, der die Wehrlosen beschützt und Gerechtigkeit walten lässt, so könnte man Kenobis Rolle in dieser Geschichte beschreiben. Es ist wie ein Western: Wir haben einen harten Landstrich – hier ist es ein ganzer Planet – der von (Feucht-)Farmern bewirtschaftet wird. Dann ist da noch der skrupellose Großgrundbesitzer, die ahnungslose Ladenbesitzerin und natürlich der Held, der einsame Wolf. John Jackson Miller hat bei seinem Star Wars-Western natürlich auch nicht den Gangsterboss und seine Handlanger vergessen und für die Indianer haben wir die Tusken.

Was würde mit dem Hintergrund des Wüstenplaneten Tatooine besser passen als diese Szenario? Nichts. Es passt wie die Faust aufs Auge, wie der Topf auf seinen Deckel.

„Woher kommen Sie, Ben?“
„Ich war schon an so vielen Orten, dass ich mich selbst kaum noch erinnern kann.“

Ben Kenobi ist gerade auf Tatooine angekommen und versucht sich in seiner Hütte einzurichten. Durch Zufall lernt er die Ladenbesitzerin Annileen Calwell kennen und gerät dadurch in einen Konflikt zwischen den Tusken und den Feuchtfarmern in dieser Region.

Die Hauptfigur in der Geschichte ist aber nicht wie der Titel des Romans vermuten lässt Kenobi, sondern wir haben drei Hauptcharaktere: Annileen Calwell, der Feuchtfarmer Orrin Gault und der Tusken-Kriegshäuptling A’Yark. Kenobi taucht aber immer an speziellen Punkten in der Geschichte auf und beeinflusst diese maßgeblich durch sein Handeln. Dadurch hat der Autor es geschafft, eine interessante Geschichte zu erschaffen, und außerdem werden einige Dinge über Kenobi geklärt. Warum wird er von Owen Lars in Episode IV als alter Narr bezeichnet und woher weiß er, dass das Geheule eines Kraytdrachen die Tusken verscheucht? Warum hat er seinen Nachnamen behalten? Solche und andere Fragen werden in diesem Buch geklärt. Klar es gehört jetzt zu den Legends aber dennoch ist es für mich sehr nah am Kanon.

Besonders gut fand ich auch die Versuche von Obi-Wan, in der Meditation Kontakt mit Qui-Gon Jinn aufzunehmen. In diesen Zwiegesprächen erfährt der Leser mehr über die Gedanken von Kenobi über die Ereignisse im Buch.

John Jackson Miller hat diesen Roman auch gekonnt mit ein paar Comics verknüpft wie z.B. Der Outlander aus der Republik-Reihe und kleinen Erwähnungen zu Knight Errant und Knights of the Old Republic. Man muss aber nicht diese Comics gelesen haben, um die Geschichte zu verstehen. Es werden nur Teile davon erwähnt, wie z.B. der ehemalige Jedi-Ritter Sharad Hett.

Ich vergebe dem Roman 5 von 5 Holocrons. Es ist eine leichte, spannende, lustige und actionhaltige Geschichte, wie ich sie bisher von John Jackson Miller nur bei seinen Comics kenne. Ich würde dieses Buch als Millers Meisterstück bezeichnen. Wir werden endlich wieder zurück nach Tatooine geführt und bekommen das harte, raue Leben einiger Wüstenbewohner zu sehen. Die Kapitel sind in einer vernünftigen Länge und die Geschichte kommt auch nicht ins Stocken. Das ist die Art von Legenden, die für mich schon fast zum Kanon zählen.

Wir danken dem Blanvalet-Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Wer noch mehr über Obi-Wan Kenobi nach den Ereignissen von Episode III – Die Rache der Sith lesen will kann im Offiziellen Star Wars Magazin #78, dass am 1. Juli 2015 erschienen ist, die Kurzgeschichte Inkognito von John Jackson Miller lesen. Diese spielt kurz vor der Ankunft von Obi-Wan auf Tatooine.

Verlosung [BEENDET!]

Zur Feier des letzten Legends-Romans aus dem Hause Blanvalet verlosen wir mit freundlicher Unterstützung des Verlags 3x den Roman Kenobi. Schickt uns zur Teilnahme eine E-Mail mit dem Betreff „Kenobi“, eurem Lieblingszitat von Obi-Wan (egal aus welcher Quelle) und eurer Adresse an E-Mail-Adresse entfernt. Einsendeschluss ist der Sonntag, der 23.08.2015 um 23:59.

Die Gewinner: Folgende Teilnehmer dürfen sich über ein Exemplar von Star Wars: Kenobi freuen, das bereits heute (am 24. August) zur Post gebracht werden wird:

  • Janik H. aus Süßen
  • Alexander K. aus Arnsdorf
  • Lennart T. aus Hamburg

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen! Wir werden übrigens die von euch eingesandten Zitate auswerten und in den kommenden Tagen posten. Sind echt tolle Obi-Wan-Sprüche aus allen Bereichen der Saga dabei.

4 Kommentare

  1. Obwohl ich die Legends Werke weitestgehend chronologisch lese und noch mitten in den Klonkriegen stecke, konnte ich es mir nicht verkneifen den Roman über einen meiner Lieblingscharaktere schon vorzuziehen. Und ich wurde nicht enttäuscht!

    So wünsch ich mir SW Romane. Antworten auf einige Fragen, (lose) Verknüpfungen mit anderen Legends Werken und vor allem eine gute Geschichte in einer guten Präsentation.

    Ich konnte nur 1 – 2 x verschiedene Handlungsweisen nicht nachvollziehen und am Ende hät ich mir noch einen tieferen Einblick in Kenobis Gedanken gewünscht. Ansonsten perfekt. Daher auch von mir 5 von 5 Holocrone. Und das ist bei mir selten 🙂

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