Kieron Gillen hat einen kranken Verstand. Und das meine ich als sehr großes Kompliment.
Aber alles der Reihe nach.
Als die Leute bei Marvel erstmals ihren Plan vorlegten, sowohl eine monatliche Star Wars-Serie als auch eine monatliche Darth Vader-Serie parallel laufen zu lassen, war ich zugegebenermaßen skeptisch. Würden wir verhindern können, dass die beiden Serien sich zu ähnlich anfühlen? Könnte der Darth Vader-Comic erfolgreich seine eigene Identität haben, unabhängig vom „Flaggschiff“?
Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen, denn die Antwort ist definitiv ja – obwohl Leser beider Titel Elemente aus einer Serie in der anderen auftauchen sehen werden, da die Serien nicht nur gleichzeitig veröffentlicht werden, sondern auch gleichzeitig stattfinden. Aber keine Sorge, falls ihr nur ein Fan des Dunklen Lords seid – Darth Vader kann auch problemlos für sich alleine gelesen werden.
Die Serie legt los mit einem Besuch bei einem gewissen Hutt, den wir alle kennen und verabscheuen – und die Kombination aus Skript und Illustration vermittelt einem das Gefühl, dass man wirklich dort wäre – aber dann werden wir an abenteuerliche Orte entführt, an denen wir noch nie gewesen sind. Ihr seid kurz davor, auf eine düstere Reise aufzubrechen, die von Herrn Gillen behutsam geplant und von Salvador Larroca aufwendig illustriert wurde (die Illustrationen in diesem Comic sind fantastisch). Ich fühle mich wie Rod Serling, der im Vordergrund eures Fernsehbildschirms steht und euch davor warnt, was direkt hinter der Türe liegt! Okay, ich verspreche euch, dass es nicht wirklich so gruslig ist – das letzte, was ich will, ist euch abzuschrecken – aber ihr sollt wissen, dass euch etwas Cooles, Andersartiges und Spannendes erwartet.
Ich sollte an dieser Stelle auch die Lucasfilm Story Group erwähnen. Immer, wenn Kieron mir einen neuen Vorschlag oder ein neues Skript vorlegt, sieht meine Notiz für die Story Group üblicherweise in etwa so aus: „Das ist irgendwie verrückt… aber ich mag es! Meint ihr, wir können das tun?“ Dankenswerterweise ist die Antwort oft ja. Ich bin besonders stolz, dass wir manche der brandneuen Figuren, die Kieron sich ausgedacht hat, groß herausstellen können. Die Darth Vader-Serie wird ihre eigene kunterbunte Verbrechergalerie haben, von der bedrohlichen Präsenz im Zentrum der Serie mal abgesehen. Ich hoffe, ihr genießt es genauso sehr wie ich, von ihnen allen zu lesen.
Geht also mit uns auf einen Spaziergang auf die dunkle Seite! Unterwegs gibt es einige unglaubliche Sehenswürdigkeiten.
Beim Stichwort „Bedrohliche Präsenz im Zentrum der Serie“ musste ich ein wenig schmunzeln.
Dank der Prequel-Ära wissen wir ja nun, wer dieser Anakin war, der unter dem Helm steckt. Aber gäbe es Clone Wars nicht, hätte ich – glaube ich – wirklich Schwierigkeiten, Darth Vader noch so richtig Ernst zu nehmen. Ich sehe zum Glück eben nicht mehr diesen unbeherrscht aufbrausenden, egoistischen, machtgierigen, creepigen Teenager aus Episode II & III vor mir, der sich ständig unverstanden und ungerecht behandelt fühlt, sondern den Padawan, der zum Lehrer wurde, der sich im Clone War unzähligen Schlachten gestellt, ganzen Populationen das Leben gerettet und sich trotzdem irgendwie diese innere Dunkelheit bewahrt hat, die ihn an vielem zweifeln ließ, was da offiziell gut und richtig zu sein hatte. Ein intelligenter Charakter eben, dessen ganze Erfahrung und Präsenz nun tatsächlich seine Bedrohlichkeit steigern, insbesondere, wenn man seine aufbrausende Art nicht völlig vergisst. Wir wissen nun, was der Typ kann, der da unter der Maske steckt, und jedesmal, wenn jemand Vader komisch anguckt oder dumm anmacht, kriege ich ein „bad feeling about this“…
Und dieser Charakter ist es, den ich nun plötzlich tatsächlich hinter dieser Maske sehe, die viele Jahrzehnte lang, von Kindesbeinen an, für mich schlicht das Symbol des puren Bösen gewesen ist. Vader ist durch Clone Wars für mich so viel differenzierter und spannender geworden, dass ich es wirklich genieße, diese neue Comicserie aus seiner Sicht zu lesen und auch zu verstehen. Was ich nach den Prequels selbst nicht für möglich gehalten hätte, hat Clone Wars geschafft: Anakin Skywalker zu DER tragischen Figur im Zentrum der Saga zu machen.
Nettes Interview; Danke für’s Übersetzen.
Beim Stichwort „Bedrohliche Präsenz im Zentrum der Serie“ musste ich ein wenig schmunzeln.
Dank der Prequel-Ära wissen wir ja nun, wer dieser Anakin war, der unter dem Helm steckt. Aber gäbe es Clone Wars nicht, hätte ich – glaube ich – wirklich Schwierigkeiten, Darth Vader noch so richtig Ernst zu nehmen. Ich sehe zum Glück eben nicht mehr diesen unbeherrscht aufbrausenden, egoistischen, machtgierigen, creepigen Teenager aus Episode II & III vor mir, der sich ständig unverstanden und ungerecht behandelt fühlt, sondern den Padawan, der zum Lehrer wurde, der sich im Clone War unzähligen Schlachten gestellt, ganzen Populationen das Leben gerettet und sich trotzdem irgendwie diese innere Dunkelheit bewahrt hat, die ihn an vielem zweifeln ließ, was da offiziell gut und richtig zu sein hatte. Ein intelligenter Charakter eben, dessen ganze Erfahrung und Präsenz nun tatsächlich seine Bedrohlichkeit steigern, insbesondere, wenn man seine aufbrausende Art nicht völlig vergisst. Wir wissen nun, was der Typ kann, der da unter der Maske steckt, und jedesmal, wenn jemand Vader komisch anguckt oder dumm anmacht, kriege ich ein „bad feeling about this“…
Und dieser Charakter ist es, den ich nun plötzlich tatsächlich hinter dieser Maske sehe, die viele Jahrzehnte lang, von Kindesbeinen an, für mich schlicht das Symbol des puren Bösen gewesen ist. Vader ist durch Clone Wars für mich so viel differenzierter und spannender geworden, dass ich es wirklich genieße, diese neue Comicserie aus seiner Sicht zu lesen und auch zu verstehen. Was ich nach den Prequels selbst nicht für möglich gehalten hätte, hat Clone Wars geschafft: Anakin Skywalker zu DER tragischen Figur im Zentrum der Saga zu machen.