Rezension: Darth Maul: In Eisen von Joe Schreiber

Ich habe bereits den am Montag erscheinenden Roman Darth Maul: In Eisen von Joe Schreiber lesen können und ich war begeistert. Das Buch gehört zu den Legends, aber ich glaube so schnell wird man im neuen Kanon diesem Werk nicht widersprechen.

Viele von euch werden jetzt sagen: Ohje, Joe Schreiber, der Mann der Zombies in das Star Wars-Universum gebracht hat und dessen Romane immer so blutig sind, was kann der schon Gutes schreiben? Ich muss euch aber sagen, das meiner Meinung nach Darth Maul: In Eisen Joe Schreibers bestes Star Wars Werk ist. Natürlich ist es wieder ein Horrorroman, das heißt, dass sehr viele Personen in dieser Geschichte sterben und dies auch sehr brutal und blutig beschrieben wird, aber wer auf Filme wie Fight Club, Kill Bill oder Django Unchained steht, der wird auch mit diesem Buch seine Freude haben.

Joe Schreiber und Darth Maul passen gut zusammen. Der Sith-Lord ist ein Kämpfer, der keine Skrupel kennt und Herr Schreiber kann das wunderbar beschreiben. In diesem Buch finden die Kämpfe von Darth Maul statt, die ich immer schon sehen wollte: eiskalt und effizient. Der Roman hat auch Verbindungen zu Darth Plagueis, Schleier der Täuschung und einem anderen Buch von Joe Schreiber, welche ich euch nicht verraten will, da sonst die Überraschung weg ist.

Maul: Lockdown (Legends)
Maul: Lockdown (27.01.2015)

Der Roman beginnt in dem Gefängnis Radbau Sieben, in das Darth Maul unter dem Decknamen Jagannath von Darth Sidious eingeschleust wurde, um den Waffenhändler Iram Radique aufzuspüren. Dazu darf Maul aber nicht die Macht einsetzen, damit er sich nicht als Sith-Lord verrät. Das erschwert natürlich seine Mission und seine Kämpfe. Gleich der erste Kampf ist beeindruckend, denn er kämpft gegen einen Gegner, dessen Spezies keinem aus dem Gefängnis bekannt ist. Wer aber schon mehr im Erweiterten Universum gelesen hat, der wird die Rasse sofort erkennen und den Kampf dadurch noch beeindruckender finden. Die Kämpfe, die den Tod eines der Kontrahenten bedeuten, werden live übertragen und man kann Wetten auf den Ausgang abschließen – dadurch steht das Gefängnis natürlich unter der Aufsicht der galaktischen Glücksspielkommission und des InterGalaktischen Bankenclans. Maul versucht als Einzelgänger in dem brutalen Gefängnis seine Mission zu erfüllen und zu überleben, was ihm nicht immer leicht fällt.

Die Geschichte besteht aber nicht nur aus Kämpfen und Gemetzel, sondern hat die Suche und die Mission von Darth Maul im Fokus. Außerdem werden die weiteren Charaktere, wie die Direktorin, einzelne Wärter und Gefangene und ihr Stand in der Gefängnishierachie gut beschrieben und das Glücksspiel um die Kämpfe und seine Gegner haben auch einen großen Anteil an der Geschichte, ebenso wie die Ziele von Darth Plagueis und Darth Sidious.

Die Erzählung lief sehr flüssig und die Kämpfe haben sich wunderbar in die Geschichte integriert und diese nicht unterbrochen. Der Roman hat zwar einen kleinen Hänger im letzten Drittel des Buches, aber das kann man dem Autor verzeihen. Alles in allem war es das beste Darth-Maul-Buch, das ich bisher gelesen habe und ich finde, das Darth Maul in einer solchen Geschichte besser dargestellt werden kann als in einem Jugendroman. Darth Maul ist kalt, effizient und ein Kämpfer und deshalb bekommt das Buch von mir 5 von 5 Holocons.

Wer aber nicht auf detaillierte Verletzungsbeschreibungen steht, der sollte die Finger von diesem Roman lassen. Auch dieses Joe-Schreiber-Buch empfehle ich erst Lesern ab 16 Jahren.

Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!

Hier findet ihr auch meine Rezensionen zu den anderen beiden Horrorromanen von Joe Schreiber Der Todeskreuzer und Darth Scabrous.

5 Kommentare

  1. Ich gestehe, deine sehr positive Meinung hat mich etwas überrascht, da die englischen Rezensionen vorwiegend, äh, weniger enthusiastisch ausfielen. Jetzt bin ich sehr gespannt darauf, das Buch selbst zu lesen… ich schreibe dann wohl auch noch was dazu hierher. 🙂

  2. Ich war etwas überrascht, dass du das Buch mit 5 von 5 Holocronen bewertet hast, Jürgen; alle anderen Kommentare, die ich vorher gelesen hatte, hatten „In Eisen“ sehr negativ beleuchtet. Ich habe das Buch aber heute beendet und kann dir vollkommen zustimmen: Die Handlung ist interessant und fesselnd, obwohl ich mir für Iram Radique eine andere Auflösung gewünscht hätte und ich dir darin zustimme, dass es im letzten Drittel hier und da mal hängt, das Gemetzel nicht übertrieben (ich fand gerade den ersten Kampf gegen den großen Gefangenen interessant, der das Ganze perfekt einleitet). Die Verbindung mit Plagueis‘ und Palpatines Plänen war zu erwarten, aber natürlich nicht das Hauptaugenmerk. Cool fand ich auch, wie Schreiber (vllt. meinst du das in deiner Rezension) die Sühne mit ihrem späteren Kapitän aus Der Todeskreuzer zurückbringt. Ansonsten: Besser keinem Syrox begegnen!

    1. Johann wir verstehen uns. Ich meinte die Sühne und die Auflösung mit Iram Radique fand ich auch nicht so gut. Der erste Kampf war eine super Einleitung vor allem weil man erkannt hat zu welcher Rasse der große Gefangene gehört hat obwohl es nicht gesagt wurde. Das die Verbindung zu Plagueis und Palpatine nicht das Hauptaugenmerk war ist gut, dadurch konzentriert sich die Geschichte viel stärker auf Maul.

  3. Ich lasse mich mal zu einer längeren Rezension verleiten…

    Vorneweg, der Roman bekommt 2 von 5 Holocrons, WEIL:

    Mit großer Vorfreude wartete ich auf die englische Taschenbuchausgabe, auf die sich meine Bewertung stützt. Zwar konnte mich Schreibers letzter Aufenthalt in der GFFA überhaupt nicht überzeugen (Red Harvest), doch Death Troopers war in Ordnung und mit Maul als Hauptperson und „follow-up“ zu Darth Plagueis, was kann da schiefgehen? Nunja, beinahe alles

    Unser guter Darth Maul ist auf Undercover Einsatz in einem Gefängnis, das irgendwo im Outer Rim Gladiatorenkämpfe veranstaltet. Seltsamerweise sind diese Kämpfe wenn nicht unbdedingt legal, dann doch aber von der Gaming Commission und dem IBC geduldet, gefördert und einem weiten Publikum zugänglich. Und daran mache ich direkt das erste Problem fest.
    Nicht nur, dass Undercover Darth nun als „Jagganath“ Millionen von Zuschauern vorgeführt wird, nein, man musste natürlich auch direkt als ersten Gegner einen Yuuzhan Vong einbauen. Letzterer durfte im Gefängnis natürlich seinen Amphistaff (so hießen sie doch?) behalten und verstand wohl auch sämtliche Weisungen des Wachpersonals. Man muss nämlich wissen, dass das Gefängnis Cog Hive 7 nicht nur irgendein Gefängnis ist, nein, es ist eine „modular aufgebaute“ Raumstation (—-> „The Cube“ ) und bringt durch seine regelmäßigen architektonischen Veränderungen immer die Zellen der beiden Kontrahenten nebeneinander, die im allabendlichen Kampf auf Leben und Tod die Wettgemeinde unterhalten sollen. Wer innerhalb von 5 Minuten nicht in seiner Zelle ist – die Insassen haben sonst freien Zugang fast im gesamten Gefängnis – wird automatisch durch bei Haftantritt implantierte Minibomben getötet. Vielleicht hat man das der Vong in Gebärdensprache erklärt und als Entschuldigung für die mangelnde extra-galaktische Sprachkenntnis das Behalten der Waffe gestattet. Kein Problem jedoch für Darth „Jagganath“ Maul, der auf explizite Anweisung seines Meisters Sidious keinesfalls seine Machtfähigkeiten einsetzen darf um nicht aufzufallen. Tut er übrigens bis zum Ende des Buches tatsächlich nicht, auch nicht solche, die das Überwachungssystem garnicht registrieren würde. Hier und da hätte es ihm bestimmt geholfen, z.B. wenn sich mal wieder zum x-ten Mal jemand von hinten an ihn heranschleicht.
    Nicht nur sehen also Millionen unseren Darth live im Holonet, nein, auch der Yuuzhan Vong wird vor der Galaxis zur Schau gestellt.
    Maul ist unter Zeitdruck, er soll nämlich schnellstmöglich den legendären, bzw eher Legenden-behafteten, Waffenhändler Iram Radique ausfindig machen, der angeblich innerhalb des Gefängnisses operiert, um sich der Konkurrenz zu entziehen. Mit ebendiesem soll Maul einen Handel abschließen über eine Nuklearwaffe aus waffenfähigen Uran, versteht sich. Diese Waffe soll dann in die Hände der Bando Gora weitergegeben werden, einer Todessekte, die unpraktischerweise eine problematische Vorgeschichte mit Radique hat. Dummerweise hat aber „niemand“ Iram Radique je gesehen und Maul tölpelt von einer falschen Fährte zur nächsten während er täglich Duelle bestreitet, die ihn jedesmal – durchaus auch schwer – verletzen, doch am nächsten Tag ist der Herr wieder auf wundersame Weise absolut einsatzbereit.
    Was die Bando Gora mit der Waffe will? Tja, ohne Darth Plagueis gelesen zu haben, wird das aus dem Roman nicht deutlich. Hat man Darth Plagueis gelesen und Lockdown auch, dann fragt man sich, weshalb Jabba von diesem Plan weiß (nämlich Hego Damask auf Sojourn damit anzugreifen, sofern ich das von damals noch richtig in Erinnerung habe)
    Und Jagganath braucht zum Unmut seines Meisters seeeehr lange, bis er Radique aufspürt. denn das Gefängnis bzw dessen Insassen locken ihn (und den Leser, ein Pluspunkt) ständig auf die falsche Fährte, bis er dem gesuchten Chiss (auf dessen Spur man als Leser garnicht kommen KANN, da der bis zu diesem Zeitpunkt schlicht nicht auftauchte) endlich gegenübersteht. Er hätte sich zuvor bei dem ein oder anderen durchaus nach Radiques Spezies erkundigen können, denn ein Mithäftlich rettete diesem einst das Leben – von der Bando Gora! Auch diese hätte man um die Information beten können, ermöglicht man ihnen ja schließlich den Zugang zu Nuklearwaffen. Tut aber keiner.
    Stattdessen lässt er sich zB von einem Insassen (ein Chadra Fan, für mich eines der Charakter-Highlights des Romans) Geld fälschen für den Erwerb der Waffe, und bietet dieses Falschgeld dann fleißig an, obwohl er weiß, dass besagter Chadra-Fan für Radique arbeitet und dieser über die Falschgeldaffäre bescheid wissen müsste. Auch scheint die Überwachung des Gefängnisses auf reine Bildaufnahmen beschränkt zu sein, denn Maul gibt munter in Gesprächen preis, was er so vorhat. Und Maul spricht viel, sehr viel, zu viel. Seine Darstellung war in „Shadow Hunter“ um einiges authentischer und auch Sidious „klingt“ nicht nach Sidious bei seinen kurzen Auftritten im Roman.
    Während Maul sich also durchaus blutig und detailliert grausam durch die Raumstation boxt und man zugegebenermaßen vor lauter Action das Buch nicht aus den Händen legen will, fragt man sich so langsam, ob der gute Mann noch ganz bei Trost ist. Halbertrunken, vergiftet, zerkratzt und zerbissen und nicht zuletzt mit zwei Bömbchen in seinem rot-schwarzen Doppelherz hangelt er sich von Kampf zu Kampf und hofft dabei, den Auftrag seines Meisters noch irgendwie auszuführen, was ihm zwar einerseits noch gelingt, aber am Ende des Buches durchaus noch mit einem Live-Aufeinandertreffen der beiden hätte geklärt werden dürfen, wie auch der Sinn des ganzen Auftrags.

    Achja, und es gibt auch einen Noghri, deren Planet eigentlich erst in den Klonkriegen entdeckt wurde und die bis dahin keine „spacefaring“ (wie sagt man das auf deutsch?) Spezies waren. Tja, nur eine weitere Logik- bzw Kontinuitätsproblematik von vielen. So z.B. auch, dass die Wachen mit E-11 Blastern ausgerüstet sind, mit denen 20 Jahre später die Stormtrooper hantieren. Tut sich wohl nicht allzu viel auf dem Handwaffenmarkt. Oder die 30.000 Credits, die angeblich sooooo viel Geld sind, dass sie ein Mann unmöglich in seinem Leben als Ringkämpfer hätte angespart haben können. Es beißt sich einfach auf jeder dritten Seite etwas inhalt lich im Roman selbst oder mit dem restlichen EU. Auch Gastauftritte von Jabba, Komari Vosa, Sidious und Plagueis (der wenigstens im Ton recht gut getroffen wurde im Vergleich zu Sidious) retten da nicht darüber hinweg.
    Das Finale war unbefriedigend, der Weg dort hin zwar spannend und actiongeladen aber leider auf Alarm für Cobra 11 Niveau. Und wie Maul sich von den Bomben in seinen Herzen befreit… nunja, das hätte er ja wohl auch selbst gekonnt und zwar direkt zu Beginn um der Eventualität vorzubeugen, dass ihn jemand auf diese Weise ausschaltet – Grund genug dazu hat er eigentlich jedem gegeben und das hätte die Handlung in meinen Augen etwas runder gestaltet, wenn alle davon ausgegangen wären, ihn zur Not ja „abschalten“ zu können, und nur er selbst sich sicher ist, dass eben das nicht passiert. Denn genau so wie er sich der Detonatoren entledigt, habe ich seit deren Implantation darauf gewartet, dass er es tut. Mit der Macht im Körper deaktiviert – nur dass dies für ihn die irre Komari übernimmt. Unverständlich.

    Wie dem auch sei, es war unterhaltsam zu lesen aber mit einigen Fremdschämmomenten (zumal selbst in der Taschenbuchausgabe noch einige Rechtschreib- und Grammatikfehler aufzufinden waren) und einer in sich nicht schlüssigen Handlung die auch unabgeschlossen daherkommt, weshalb es beim besten Willen nicht für mehr als 2 von 5 Holocrons reicht.

    Ich würde mich über feedback und/oder Kritik über meine Rezension freuen

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