Achtung, diese Rezension enthält Spoiler!
Nachdem die Rebellen in der gestrigen Folge alle Vorbereitungen für das heutige Finale namens „Familientreffen und Abschied“ (Originaltitel: „Family Reunion and Farewell“) getroffen haben, kommt es heute zum Showdown: Lothal soll von der imperialen Herrschaft unter Thrawn und Gouverneurin Pryce befreit werden.
Hierbei nutzen die Rebellen imperiale Codes, die sie von der gefangenen Pryce erhalten haben, um in das sich in einer riesigen Kuppel befindliche imperiale Headquarter einzudringen und alle Imperialen auf Lothal in dieses zurückzurufen. Die große Kuppel hat Antriebe, sodass sie wie ein Schiff davonfliegen kann. Auf diese Art und Weise wollen die Rebellen alle imperialen Besatzer auf einen Schlag vom Planeten entfernen. Doch Thrawn kehrt rechtzeitig zurück, bombardiert zivile Siedlungen und zwingt so Ezra, sich ihm auszuliefern. Ezra wird zum Imperator gebracht, welcher einen Teil des Jedi-Tempels von Lothal im Schiff hat aufbauen lassen und nun in holografischer Form erscheint. Palpatine versucht, Ezra mit Hilfe des Portals in Versuchung zu bringen, welches ihm seine Eltern in der Vergangenheit zeigt und ihm die Möglichkeit eröffnet, diese vor dem Tod zu retten. Doch Ezra widersteht der Versuchung und zerstört das Portal. Gleichzeitig erscheint eine Herde Purrgils und greift Thrawns Schiffe an. Diese werden zusammen mit dem Großadmiral und Ezra von den Weltraum-Walen in den Hyperraum gezogen, an einen unbekannten Ort. Hera und die anderen Rebellen können die imperiale Kuppel starten und zerstören, wobei Rukh und Gouverneurin Pryce sterben. Ezra und Thrawn sind verschollen, doch Lothal ist befreit. In einem Epilog erfahren wir u.a., dass Hera von Kanan ein Kind namens Jacen bekommen hat.
Zunächst einmal muss ich natürlich sagen, dass es mir überhaupt nicht gefällt, dass Rebels hier erneut das Zeitreisen-Portal herausholt und die Möglichkeit anspricht, dass die Vergangenheit veränderbar ist. Viele Fans, die die Zeitreise in „Die Offenbarung“ gut fanden, argumentieren ja, dass gar nichts verändert worden sei, sondern Ezra von Anfang an in der einzigen existierenden Zeitlinie Ahsoka gerettet hat. Allerdings ändert das erstens nichts daran, dass eine Person durch die Zeit gereist ist und in das Geschehen in der Vergangenheit eingegriffen hat, was für mich allein schon als „Veränderung“ der Vergangenheit zählt. Denn ohne die Zeitreise wären die Geschehnisse anders verlaufen. Zweitens wurde jetzt mit Kanan und mit Ezras Eltern schon zweimal davon gesprochen, dass man Personen vor dem Tod bewahren kann. Nicht nur der manipulative Palpatine hat diese Möglichkeit bestätigt, sondern auch die der Lüge unverdächtige Ahsoka. Auch der schon in „Die Offenbarung“ zerstörte Tempel bzw. ein Teil davon wurde jetzt problemlos wieder aufgebaut und hat weitere potentielle Zeitreisen ermöglicht. Was hindert nun das Rest-Imperium bzw. die Erste Ordnung, die möglicherweise irgendwo in den Unbekannten Regionen auf Thrawns Flotte treffen wird, daran, den Tempel wieder aufzubauen und erneut Zeitreisen zu veranstalten? (Für alle Snoke-Theoristen erschließen sich dadurch ungeahnte neue Möglichkeiten!) Die Büchse der Pandora steht hier sperrangelweit offen. Die einzige Hoffnung, die man als Fan, der keine Zeitreisen in Star Wars sehen will, haben kann, ist, dass Filonis Ideen von den Filmemachern ignoriert werden. Ich rechne aber auf jeden Fall damit, dass in der nächsten von Filoni verantworteten Animationsserie die Zeitreisen-Thematik erneut aufgegriffen wird.
Warum Palpatine – in einer zugegeben wunderschön animierten Szene – überhaupt versucht, Ezra dazu zu bringen, seine Eltern zu retten, erschließt sich mir leider auch nicht so recht. Natürlich wäre Ezra in diesem Fall nicht der Rebellion beigetreten und Palpatine hätte einen machtsensitiven Gegner weniger. Aber es ist doch völlig unvorhersehbar, welche Auswirkungen eine solche Veränderung noch hätte – vielleicht nicht alle davon positiv für das Imperium. Außerdem hat der Imperator doch, in Bezug auf die Lage in der gesamten Galaxie, überhaupt kein Interesse daran, die Vergangenheit zu verändern. Das Imperium und er selbst befinden sich in einer komfortablen Situation. Ob nun ein kleiner Planet namens Lothal rebelliert und ein Jedi-Junge namens Ezra herumspringt, kann ihm doch relativ schnuppe sein. Jedenfalls sind diese kleinen Unannehmlichkeiten es auf keinen Fall wert, durch eine Veränderung der Vergangenheit ein so unkalkulierbares Risiko einzugehen. Und falls Palpatine vorhergesehen haben sollte, wie sich das Überleben der Bridgers genau auswirken würde, dann hätte ich diese Information als Zuschauer gern gehabt, da das Handeln des Imperators sonst komplett irrational erscheint.
Auch das erneute Auftauchen der Purrgils erschien mir unnötig. Ich mag diese Tiere sowieso nicht, da ich nicht glaube, dass natürliche Lebewesen ohne technische Unterstützung in den Hyperraum springen können. Außerdem besteht hier erneut dasselbe Problem wie in der Wolfsszene in „Die Hoffnung stirbt zuletzt“: Die Rebellen schaffen es nicht, aus eigener Kraft zu siegen, sondern benötigen die Hilfe von Kreaturen, die in diesem Fall als Deus ex machina auftauchen. Auch scheint es mir nicht so recht mit dem Tierschutz vereinbar, den Star Wars in letzter Zeit ja so hoch hängt, friedliche, wild lebende Tiere einfach so für seine politischen Ziele zu instrumentalisieren, aufzuhetzen und in einen Kampf zu schicken, in dem sie potentiell verletzt werden und sterben könnten. Hier macht Rebels es sich in vielerlei Hinsicht zu einfach.
Einzig Thrawns Auftritt sticht in dieser Folge positiv hervor. Er ruft nicht nur – zur Freude aller Legends-Fans – einen gewissen Captain Pellaeon an und kanonisiert diesen damit. Auch sein Gespräch mit Ezra über die Jedi, die aus moralischen Gründen immer wieder strategisch falsche Entscheidungen treffen, und seine eiskalte Entscheidung, einfach Zivilisten zu bombardieren, sind wieder mal sehr gelungene typische Thrawn-Momente. Auch die Entscheidung, Thrawn nicht zu töten, sondern ihn an einen unbekannten Ort zu verschleppen, begrüße ich sehr. Es wäre doch eine Verschwendung gewesen, den Großadmiral so schnell wieder abtreten zu lassen. Er hat noch Potential für viele spannende Geschichten. Ich hätte mir jedoch am Ende noch etwas mehr Gegenwehr von ihm gewünscht. Auf die gesamte Serie gesehen ist es schade, dass ihm nie ein richtig glorreicher Sieg vergönnt war. Das hätte meiner Meinung nach bei einem so großen taktischen Genie gegeben sein müssen. Für Ezra hätte ich lieber ein eindeutigeres Ende gehabt. So schwirrt nun noch ein weiterer Jedi im Universum herum, von dem Yoda und Obi-Wan nichts wissen. Und Dave Filoni sammelt weitere Figuren an, die er wohl in seine nächste Serie mitnehmen wird, weil er leider nicht in der Lage ist, von seinen geliebten Figuren Abschied zu nehmen.
Alles in allem bleibt der Abschluss der Serie doch recht unbefriedigend, auch weil ich der Serie das Happy End für Lothal, auf das ja seit Staffel 1 hingearbeitet wurde, nicht abkaufe. Wieso kommt das Imperium nicht einfach mit einer neuen Streitkraft zurück und erobert den Planeten zurück? Die Lage der Rebellen hat sich nämlich keinen Deut verbessert. Die Rebellenallianz hilft Lothal nach wie vor nicht. Die Serie stellt es so dar, als sei auf einmal der Rückhalt in der über die Befreiung jubelnden Bevölkerung so groß, dass das Imperium keinen Angriff mehr wagen würde bzw. keine Chance mehr hätte. Allerdings besteht diese Zivilbevölkerung doch nur aus mutlosen Opportunisten. Nur weil sie über die Befreiung jubeln, heißt das noch lange nicht, dass sie sich nun der Sache der Rebellen anschließen und aktiv werden. Sie hätten schon seit Jahren die Gelegenheit gehabt, sich den Freiheitskämpfern anzuschließen, haben es aber aus Angst um das eigene Leben nicht getan. Wenn nun das Imperium erneut auftauchen würde, würden sie aller Wahrscheinlichkeit nach wieder genauso handeln und die Unterdrückung einfach akzeptieren. Die Handvoll Freiheitskämpfer würde erneut allein dastehen und hätte kaum Chancen gegen das übermächtige Imperium. Insofern fühlt sich der Sieg der Rebellen schal und kurzfristig an, auch wenn uns die Serie krampfhaft versucht, etwas anderes weiszumachen.
Am Ende hinterlässt leider auch noch der Epilog so einige (teils mehr, teils weniger ernst gemeinte) Fragen: Was hat eigentlich Ahsoka während der gesamten klassischen Trilogie gemacht? Wieso hat sie nicht eingegriffen? Wieso brauchen Sabine und die anderen Jahre, um auf die Idee zu kommen, dass man mal nach Ezra suchen könnte? Wieso greift das Imperium Lothal nicht mehr an? Wieso vergessen die Lasat so bereitwillig Kallus‘ Genozid an ihrer Spezies und nehmen ihn auf? Welches Mendel’sche Gesetz besagt eigentlich, dass bei einem Elternteil ohne Haare und einem Elternteil mit braunen Haaren einer Spezies, bei der Grün nicht zu den möglichen natürlichen Haarfarben gehört, ein Kind mit grünen Haaren herauskommen kann? Und wie lange hatten Kanan und Hera eigentlich schon Casual Sex als „Friends with benefits“, bevor sie sich erst kurz vor Kanans Tod dramatisch ihre Liebe gestanden und zusammenkamen?
Insgesamt ist „Familientreffen und Abschied“ für mich eindeutig das schwächste Staffelfinale, das Star Wars Rebels zu bieten hatte. Die epische Stimmung, die noch das Finale der zweiten Staffel aufbauen konnte, fehlt hier sehr. Der Plot wirkt zerfleddert und leidet an einigen Logiklöchern und der erneut unpassenden Zeitreisen-Thematik. Vor allem aber ist das Happy End für Lothal wenig glaubhaft und wirkt erzwungen. Positiv hervorzuheben ist jedoch das Ende, das für die Figur Thrawn gefunden wurde. Insgesamt kann ich daher für das Staffelfinale nur magere zwei Holocrons vergeben.
Was bleibt nun insgesamt im Rückblick auf die Serie zu sagen? – Wie schon häufig erwähnt, hinterlässt Star Wars Rebels einen recht durchwachsenen Eindruck und fällt vor allem durch stark schwankende Qualität auf. Immer wieder schaffte es die Serie, uns Fans mit wahnsinnig gut inszenierten und emotional ansprechenden Episoden zu überzeugen und mitzunehmen. Hier sein vor allem an Folgen wie „Eis und Ehre“, „Ezras Versuchung“, „Das Dunkelschwert“ und zuletzt „Im Schutz der Nacht“ erinnert. Auf der anderen Seite hatte die Serie aber auch unzählige belanglose Folgen mit teils recht dämlichem Plot. Hier sei nur an „Der Spitzenpilot“ oder „Die Piraten-Rebellen“ erinnert. In einigen Folgen ging die Fantasie auch vollkommen mit Filoni und co. durch, sodass kreative Auswüchse wie die Purrgils, die Helikopter-Lichtschwerter, die Zombie-Dathomiri oder zuletzt eben das Zeitreisen-Portal entstanden. Was die Qualität der Animation angeht, sind deutliche Fortschritte zu verzeichnen, aber man merkt der Serie durch das beschränkte Personal, die wenig abwechslungsreichen Orte und die wenig ausgestalteten Hintergründe stets ihr beschränktes Budget an. So konnte sich Rebels insgesamt leider bis zuletzt nicht auf einem konstant hohen Qualitätsniveau stabilisieren. Trotzdem werden mir Figuren wie Kanan oder Kallus und viele tolle Star Wars-Momente positiv im Gedächtnis bleiben. Es war sicher keine Zeitverschwendung, sich die Serie anzusehen. Für die nächste Animationsserie würde ich mir wünschen, dass man weniger Folgen pro Staffel produziert, auf Filler-Folgen verzichtet und dass man Filoni eine Kontrollinstanz zur Seite stellt, die ihn bremst, wenn die Fantasie allzu sehr mit ihm durchgeht.
Das war es mit unserer Rezensionsreihe zu Star Wars Rebels. Wir danken allen Lesern, die unsere Rezensionen verfolgt und in den Kommentaren ihre Meinung kundgetan haben. Es hat immer Spaß gemacht, mit euch ins Gespräch zu kommen!
Hier könnt ihr euch die Rebels Recon zur Folge ansehen.
Was haltet ihr vom Staffelfinale? Wie bewertet ihr die Serie Star Wars Rebels im Rückblick insgesamt?
Ich stimme dir in den meisten Kritikpunkten zu. Vor allem wie man in Zukunft Ahsokas Untätigkeit während der gesamten Rebellion erklärt (wie wertvoll wäre sie für Luke gewesen!) wird interessant und auch die Tatsache, dass das Imperium den Rebellen den Erfolg auf Lothal einfach durchgehen lässt, ist absolut unglaubwürdig. Aber was aus Ezra und Thrawn wird, das wird wirklich interessant werden…
Ich stimme der Rezension weitestgehend zu, wobei ich aber sagen muss, dass ich die Purrgils hier gut eingesetzt fand… das Konzept von Hyperraumwesen finde ich nicht viel besser als du es tust, Ines, aber bei Weitem nicht so schlimm wie diesen Portalkram. Hier haben sie gut für mich funktioniert und sie sind – kombiniert mit der Macht für mich auch die einzige glaubwürdige Weise, wie jemand wie Ezra jemanden wie Thrawn besiegen kann.
Auch die Animation der Folge fand ich super; gerade die Szenen mit vielen Charaktermodellen wirkten flüssig und das zeugt auch schon davon, wie die Serie in dieser Hinsicht gewachsen ist.
Deine anderen Kritikpunkte teile ich aber, gerade diesen unsinnigen Epilog.
Figuren wie Kanan, Hera und Kallus werden mir aber positiv in Erinnerung bleiben. 🙂
Star Wars Rebels war für mich eine einzige Enttäuschung.
Als ich damals, die ersten beiden Folgen von Star Wars Rebels im Kino sah, wahr ich sicherlich nicht geflasht aber sehr positiv gestimmt, dass das was werden konnte. Nach dem Clone Wars Jedi Overkill war ich einfach müde von dem ganzen Lichtschwertgefuchtel und ich war echt glücklich, dass Rebels meine Lieblingsepoche aufgriff in der es bekanntlich keine bis nur noch ganz wenig Machtnutzer gab. So hatte ich null Probleme mit Kanan, der seine Ausbildung nie abgeschlossen hat und ebenso wenig mit Ezra. Die erste Staffel war dann auch sehr unterhaltsam, bot mit dem Inquisitor und Kallus tolle Gegenspieler die auch was auf dem Kasten hatten und unterstüzt von den Begleitwerken wie „Diener des Imperiums“, der Kanan Comic Reihe oder „Eine neue Dämmerung“ tat sich da echt eine vielversprechende Story abseits der Skywalker Saga auf.
Sehe ich jetzt dieses Finale, muß ich mir persönlich eingestehen, dass dieses Finale rein gar nichts mehr mit dem ursprünglichen Konzept der Serie zu tun hat. Es ist so als würde man 2 komplett verschiedene Serien sehen, bei der zufällig die Protagonisten gleich aussehen. Es ist für mich unbegreiflich, wie Star Wars Rebels von einer Protagnoisten Truppe die ich echt ins Herz geschlossen habe, zu einer Bande wurde, die ich am Liebsten aus dem Star Wars Universum tilgen würde.
Nichts in diesem Finale funktioniert oder kommt bei mir an. Ich finde es erschreckend, dass mir der geklaute „Jean-Grey-Tod“ von Kanan unwichtiger als der Abgang von Pryce war, die mir am Ende einfach nur noch Leid getan hat. Wie soll ich mit einer Rebellengruppe mitfiebern, deren Plan es ist, die Imperialen unter falschen Vorwand in ihre Basis zu locken, sie starten zu lassen und dann in die Luft zu sprengen. Wer so skrupellos ist, ist für mich kein Held dem ich die Daumen drücke. Schon gar nicht, wenn man anfängt abfällig über den gerade sterbenden Feind zu reden. Ja, ich blicke in deine Richtung Zeb. Genau, du machst das nähmlich bei Rukh, als er beim Generator drauf geht. Ganz toll gemacht.
Aber damit hört es natürlich nicht auf. Filoni zelebriert sich selber in höchsten Maße und lässt einmal mehr durchblicken, dass er keine Ahnung hat, wie er mit Charakteren umgehen soll, die nicht auf seinem Mist gewachsen sind und gibt einen feuchten Dreck auf den ettapilierten Kanon. Nach diesem Finale können wir wohl getrost Scarif als erste „entscheidenden“ Sieg der Rebellen einmotten und setzen hier mal einfach Lothal hin.
Den hier schafft es eine Bande von Teenagern mit ein paar Rebellen von denen dann noch ein Drittel alte Männer sind, doch tatsächlich, die 7. Flotte zu zerstören, sich gegen einen Groß Admiral, eine Planetare Gouverneurin und dem Imperator selbst durchzusetzen, während man gleichzeitig sämtliche Besatzungstruppen zerlegt. Mit wie viel Personal schaffen die das nochmal? Und wieviel verluste haben die Abseits einen toten Klontrupplers und einem angeschossenen? Da kann Scarif ja sowas von einpacken dagegen.
Und weil Filoni das weiß, kommt nun der Gipfel. Er springt am Ende einfach 6 Jahre in der Zeit nach vorne und beschließt das das Imperium nie zurück kam. In dem Moment hab ich gedacht, der will mich verarschen. Aber auch hier hört er noch nicht auf, nein, der zeigt uns eiskalt noch Ahsoka, die wohl beim Schneider von Gandalf dem Weisen war, und nimmt damit jedem die Möglichkeit seinen Bockmist mit der Zeitreise zu korrigieren. Wie arrogant muß man sein, um so was ernsthaft durchzuziehen und auf alles zu pfeifen, was der aktuelle Kanon ettapiliert hat? Ich faß das einfach nicht.
Ich habe keine Ahnung was bei Rebels schief gelaufen ist. Wie diese Serie von einem vielversprechenden Start zu so einem Mist werden konnte, bei dem ich mich schäme zu sagen „Ich bin Star Wars Fan“. Ahsoka die Weise, die vor Minas Lothal steht (schaut euch die Stadt bitte nochmal ganz genau an), war für mich ein ähnlicher „Stinkefinger“ wie das spätere Einfügung des „Nein“ Schreis von Vader in Episode VI.
Weltraumwale vernichten 16 Sternenzerstörer, ohne das die auch nur irgendwas reißen können und dann haut man noch Pallaeon raus, dessen einziger Auftritt im Kanon ein panisches Stammeln ist. Gut gemacht Filoni. So geht man mit den Werken und Figuren anderer um, aber was reg ich mich auf, du wußtest auch nicht was du mit Rukh, Thrawn oder Todestrupplern anfangen solltest. Hauptsache Super-Wölfe sind dabei.
Schlußendlich, ist nach diesem Finale für mich klar, dass ich Filoni für seine mögliche 3. Serie keine weitere Chance geben werde. Der Kerl hat bei mir endgültig verspielt. Wie man sein eigenes Werk und die Figuren anderer so an die Wand fahren kann ist mir unbegreiflich. Die erste Staffel von Rebels, ihre Begleitwerke und der wirklich geniale Thrawn Roman von Zahn sind das einzige, was ich aus Rebels noch mitnehmen werde. Meine Rebels Reise begann und endete mit Staffel 1. Das dannach und vor allem dieses Finale ist weder Star Wars noch Rebels, sondern einfach nur großer Mist.
Deine letzten drei Absätze mal ausgenommen muss ich dir hier in deiner Kritik zustimmen. Persönlich fand ich auch in der 2. und 3. Staffel noch einiges, was mir sehr gefallen hat – gerade die Schlacht von Atollon, vom Bendu-Eingriff mal abgesehen – aber du bringst es dennoch gut auf den Punkt, was hier einfach nicht passt.
Ich werde dennoch die nächste Serie anschauen – da mache ich mir nichts vor – bin aber gerade auch gründlich enttäuscht.
Filoni schafft es immer auch wirklich gute Episoden zu machen. Das hat er schon in Clone Wars geschafft und das ist wohl das was mich mit am meisten ärgert, dass man einfach sieht „er kann, will aber scheinbar nicht“. Ich kann mir einfach nicht erklären wie „Proppeller Inquisitoren“ und „Die Schlacht von Atollon“ ernsthaft vom selben Regiesseur kommen können. Das passt für mich einfach nicht zusammen. Dementsprechend muß ich einfach auch die Reißleine ziehen. Ich kann sehr gut ohne die PT und Clone Wars leben und nun „leider“ eben auch ohne Rebels ab Staffel 2.
Bei der 3. Serie ist es dann so, dass Filoni halt mit Clone Wars und Rebels schon 2 Strikes hat bei mir. Dementsprechend werde ich mir da wohl sicher nicht nochmal die Mühe machen, mich in den Hintergrund einzulesen, mich mit den Charakteren vertraut zu machen, sie womöglich wieder lieb gewinnen, nur um dann wieder enttäuscht zu werden. Dafür ist mir meine Lebenszeit dann einfach doch zu Schade.
Da werde ich mich lieber auf die Realserie konzentrieren, wo ich absolut unbedarft und optimistisch an die Sache herangehen kann. Aber zwischen Filoni und mir ist es definitiv aus.
Ohne die PT und Clone Wars könnte ich persönlich nicht leben… wenn mich OT, ST und alles drumherum ankotzen (was durchaus oft vorkommt), finde ich in der PT und ihrem Drumherum immer ein Zuhause. 😀 Aber so gehen die Geschmäcker auseinander…
Ich kann auch weite Teile deines Textes sehr gut nachvollziehen, wenn ich auch in den Staffeln 2, 3 und 4 noch viel Gutes sehe. Meine Lieblingsepisode (mit Abstand!) „Eis und Ehre“ ist ja aus der 2. Staffel. Diese Episode halte ich für wirklich perfekt. Besser hätte man es nicht machen können!
Ebenso wie Florian mache ich mir auch nichts vor: Natürlich werde ich eine neue Serie von Filoni schauen. Da ist die Neugier einfach zu groß. Aber wahrscheinlich werden auch wieder einige tolle Episoden dabei sein, für die es sich lohnt einzuschalten. Und „Rebels“ hat sich doch allein schon für die tolle „Diener des Imperiums“-Reihe gelohnt. Wäre doch schade, wenn du das verpasst hättest!
Was ich oben in der Rezension noch vergessen habe zu erwähnen: Gewissermaßen bin ich von „Rebels“ doch auch enttäuscht, weil ich mir bei Ankündigung der Serie etwas ganz anderes vorgestellt hatte. Ich dachte, man würde hauptsächlich mehr darüber erfahren, wie die Rebellenallianz langsam aus einzelnen Zellen entstanden ist. Aber darauf hat die Serie leider viel zu wenig den Fokus gelegt.
Ich denke mal das mit den Zellen war auch irgendwie der ursprüngliche Plan. Im Prinzip läuft da ja alles darauf hinaus, sowohl im Begleitmaterial als auch in der Serie selbst. Letztendlich ist man dann aber zurück auf die Clone Wars Schiene gesprungen und das war zwar, anfangs für mich noch ertragbar, kann ich aber rückblickend nicht mehr gutheißen.
Das es natürlich sehr schöne Episoden gibt, dass bestreite ich nicht, aber wenn sagen wir mal von 16 Folgen nur 3 – 4 gut sind und der Rest einfach doof rechtfertigt das für mich halt auch keinen DVD Kauf mehr. Dann picke ich mir einfach die Episoden raus, die gut sind und werf meinen Videorecorder an, wenn diese im Fernsehen gezeigt werden. Star Wars ist glücklicherweise mitterweile so groß, dass man sich da sehr genau die Sahnehäubchen herauspicken kann, die man haben möchte und halt einfach das liegen lässt, was einem nicht gefällt.
Und letztendlich gibt es ja dann auch noch euch, die mir sicher mit ihren Rezis dabei helfen werden, das ich all das was gut und schön an Star Wars ist, nicht verpassen werde. 😉
Ich glaube, das mit den Zellen haben wir auch deswegen nicht zu sehen bekommen, weil die Serie eben -nicht- wie The Clone Wars war. TCW hatte viele Protagonisten, Schauplätze und Handlungsstränge, da es eher eine Anthologieserie war. Das frisst auch viel Animationsbudget, weil quasi jeder Handlungsbogen andere Assets und Modelle benötigt. In Rebels hat man sich eben nur auf dieses eine Team konzentriert und war die meiste Zeit auf Lothal, Garel oder Atollon, was das Budget stark verringerte.
Das kann ich verstehen. Wobei ich nicht nur einzelne gute Episoden in den Staffeln 2-4 sehe, sondern mich immer wieder ganze Handlungsstränge gepackt haben, eben wie der mit Kallus oder auch der um das Dunkelschwert.
Aber ja, zum Glück kann sich jeder aus dem großen SW-Universum das herauspicken, was ihm gefällt. Freut mich, wenn unsere Rezensionen da bei der Auswahl helfen können. 🙂
Mit deiner Rezension und Tarkins Kommentar ist eigentlich alles gesagt. Unter dem Strich muss man wohl bilanzieren, dass bei so viel Masse eben nicht immer Klasse dabei herauskommt. Ähnliches ist wohl auch für die kommenden Projekte zu erwarten, es kann und wird nicht immer nur Highlights geben, insofern ist es auch gut, dass Rebels nun zu Ende ist. Trotzdem frage auch ich mich natürlich: wo waren sie denn alle? Gut, Ezra und Thrawn dümpeln wohl immer noch im Hyperraum herum, aber Ahsoka? Das Ende ließ für mich mehr Fragen offen, als es selbige beantwortete…
Also bei Ahsoka ist für mich ziemlich klar, wo sie war: ohne funktionstüchtiges Schiff gestrandet auf Malachor, und zwar schon seit der 2. Staffel. Interessant ist eher, wie sie dann letztendlich von dort wegkam…
@Florian:
Ich bezog mich bei meinen Rebels/Clone Wars vergleich auch nicht auf die Art der Erzählung sondern auf den Power-Level der Charaktere. Den Sprung den Ezra und Kanan im Besonderen sowie die restliche Ghost Crew hinlegen ist halt einfach sehr derb, wenn man das mit den Anfängen der Serie vergleicht. Und dadurch braucht man auch keine Unterstützung wenn die Ghost Crew quasi allein mit jeder Herausforderung fertig wird, was eine mögliche Zellen-Erzählung direkt eliminiert. War am Anfang ein Gozanti mit 4 TIE Fightern schon ein Gegner, richten später weder noch leichte Kreuzer oder gar Sternenzerstörer was aus. Waren zu Beginn AT-DP eine entsprechende Bedrohung, werden später im Vorbeigehen AT-AT´s niedergehauen und ganze Elitesturmtruppen Kontingente. Und das ist halt typisch Clone Wars und hat halt gar nix mehr mit der ersten Rebels Staffel zu tun.
@Ines
Ja, ihr helft da schon gut. In den meisten Fällen bedeudet eine hohe Wertung bei euch, dass man sich die Sache zumindest mal anschauen kann. Allenfalls scheitert es dann höchstens noch am persönlichen Geschmack, aber wie Florian schon sagt: Die sind glücklicherweise verschieden.
Ist mit dem Epilog eigentlich offiziell das der bärtige Kerl auf Endor Rex ist?
Irgendjemand von der LSG (Leland oder Matt?) meinte auf Twitter, dass es bewusst offen gelassen ist. Wer gerne hätte, dass Rex – ein Klon einer Figur, die von einem Maori gespielt wurde – plötzlich ein weißer alter Mann auf Endor ist, kann sich das also so zurechtbiegen, während diejenige, die dieses Whitewashing für Schwachsinn halten (wie ich) weiterhin getrost davon ausgehen können, dass Rex und Nik Sant verschiedene Menschen sind.
Ich fand die letzte (Doppel)Folge sehr gelungen. Gerade der Epilog war sehr emotional. Wenn ich an die erste Staffel zurückdenke, hätte ich der Serie nie eine solche Entwicklng zugetraut.
Was das „Zeitreisen“ betrifft, bleibe ich bei meiner Meinung, die ich im Kommentar zu Episode 13 abgegeben habe. Nirgends findet tatsächlich eine Zeitreise statt. Es sind Machtvisionen. Nur weil der Imperator sagt, Ezra könne zu seinen Eltern, kann er es noch lange nicht. Er hat schließlich auch Anakin weiß gemacht, dass er Padme retten könnte.
Bei aller Kritik sollte man auch nicht vergessen, dass es eine Knderserie ist. Da stirbt die Figur, mit der sich die Kleinen am meisten identifizieren nun einmal nicht. Für eine Kinderserie fand ich die Serie insgesamt, nach der ersten Staffel und insbesondere in der Letzten, auch für uns ältere Fans gut anzuschauen.
Deine Darstellung, es sei eine Vision, wird allein dadurch schon zunichte gemacht, dass Ahsoka von Ezra aus der Zukunft aus dem Duell herausgezogen wurde, sodass Vader sie nicht töten konnte. Sie wurde körperlich von einem Wesen aus der Zukunft aus ihrer Raumzeit entfernt, damit sie überlebt. Das ist der Inbegriff einer Zeitreise.
Danke für die tolle Review! Muss selber noch bissel was zu Rebels loswerden.
Für mich war vor allem Staffel 1 die beste Staffel, weil sie am glaubwürdigsten wirkte.
Deswegen ist auch die 5. Folge „Verlassen“ meine Lieblingsfolge.
Rebels, denke ich, funktioniert im Kleinen, aber sobald es größer wird wie zum Beispiel mit der Rebellenallianz oder der Inquisition, merkt man, dass die Serie – warum auch immer – es nicht schafft diese Größe auch einzufangen und ihr gerecht zu werden.
Das beste Beispiel das mir hierzu einfällt, ist das Treffen der Ghost Crew mit Mon Mothma über Dantooine. In KOTOR I bin ich oft einfach nur durch die Grassteppe gewandert um die Atmosphäre einzufangen. Und wie sehr habe ich gehofft, dass die Rebellen nun ihre nächste Basis in der Jedienclave aufschlagen werden und möglicherweise dann ein „Remix“ vom Dantooine Soundtrack von Kevin Kiner zu hören ist. Leider eine ungenutzte Chance.
Hieran erkennt man meiner Meinung nach wie innerlich zerrissen die Serie ist.
Sie möchte einerseits eine Kinderserie für die Familie sein, spielt aber in der wohl düstersten Star Wars Epoche, alte Charaktere ehren, neue aufbauen, nicht vollendete Storyarcs zu Ende erzählen, neue stricken, Legends und neuen Canon verbinden und das nach meinem Wissen bei einem kleineren Budget als Clone Wars, obwohl nun Disney dahintersteht.
Sie hätten ruhig das Mysteriöse länger hochhalten können. Ahsoka wurde zu früh wiedereingeführt. Ich hätte mir hier etwas mehr Interaktion mit Bail Organa gewünscht.
Vaders Auftritt hätte auch deutlich weiter nach hinten verlegt werden können, da eigentlich alles was danach kommt, dass kaum noch toppen kann und damit der Inquisition mehr Luft zum Atmen hätte geben können.
Ich habe auch kein Problem, wenn man sich mit Ideen aus anderen Franchisen bedient, aber Ahsokas weiße Gandalfkutte und der Stab in Kombination mit eben jenem exakt wie Gandalf auf den Boden zu tippen, ist in meinen Augen wirklich der absolute Overkill. Wäre für mich auf einer Stufe wie wenn Gandalf zu Frodo so etwas sagt wie „Möge der Ring mit dir sein, immer“ oder so.
Star Wars Rebels hätte im Kleinen besser funktioniert und sich klarer definieren müssen
Ich kann deine Meinung sehr gut nachvollziehen. Ich denke, diese Zerrissenheit sieht man auch gut in der Folge Zwillings-Sonnen, als es zu der Konfrontation zwischen Obi-Wan und Maul kommt. Weder Obi-Wan noch Maul haben eigentlich irgendwas in der Serie „Rebels“ zu suchen, haben zu der Zeit nichts mit dem Thema der Rebellion zu tun und gehören nicht zu den Hauptfiguren. Dennoch widmet man ihnen eine ganze Folge. Aber statt dann komplett in diese Richtung zu gehen, traut man sich dann doch nicht auf Hauptfigur Ezra zu verzichten, sondern baut ihn auf unlogische und unnötige Weise in die Handlung ein, obwohl er wiederum nichts mit der Rivalität zwischen Maul und Obi-Wan zu tun hat. So ist die Folge nicht Fisch und nicht Fleisch und so ist es leider häufiger mal der Fall bei „Rebels“.
Ja, diese Folge war für mich auch nur schwer verdaulich.
Vor allem mit dem Hintergrund, dass das wirklich 100% Canon sein soll, geben sie sich gerade in den kritischen Überschneidungen mit der OT wenig Mühe, für logische Handlungen zu sorgen.
Deswegen habe ich auch um einen Obi-Wan Film große Angst. Das kann nur funktionieren, wenn Obi-Wan in der Wüste fast verdurstet und dann dabei halluziniert oder träumt, wie er damals mit Qui-Gon Jinn Satine Kryze beschützt hat oder er zum Archäologe wird und möglicherweise ein Stargate ausgräbt.
Das zwanghafte Einbauen von Charakteren trifft es ebenfalls ziemlich gut, ist aber aktuell nicht nur das Problem von Rebels. Als Kind habe ich nicht den kleinen Anakin benötigt, um ein Interesse am Kampf zwischen Maul, Qui-Gon Jinn und Obi-Wan zu haben, sofern man diese Argumente von Lucasfilm ernst nehmen kann. Einige neue Charaktere kommen auch deutlich zu kurz wie Ketsu Onyo.
Wenigstens hatte die 4. Staffel deutlich mehr Doppelfolgen. Durch die vielen kleinen „Miniarcs“ kam bei mir nie wirklich Spannung auf. Bestes Beispiel hier wäre für mich, wie Sabine Wedge Antilles in nur einer Episode befreit.
Nach dem Epilog wäre es sehr komisch, wenn die nächste Serie nicht irgendwie dort weitermachen würde, wo Ahsoka und Sabine stehen geblieben sind. Außerdem werde ich das Gefühl nicht los, dass Rebels eigentlich 5 Staffeln hätte haben können, oder? Mir fehlt da so etwas wie X-Wings und Scarif, schade.
Schlussendlich vermisse ich bei Star Wars einfach, dass es Mal erwachsen wird. Lucasfilm und Disney wollen unbedingt krampfhaft alles herausholen was geht und lassen dabei zu oft die gealterte Fansbase verhungern. Rogue One war für mich ein richtiger Schritt in diese Richtung und hoffentlich wird die neue Live Action Serie ebenso daran anknüpfen können.