Rezension: The High Republic Adventures #19 von Dark Horse

Seufz! – Nachdem in Heft #18 eigentlich der sich schon seit Ewigkeiten hinziehende Handlungsstrang The Jedi and the Warden zu Ende ging und damit auch eigentlich die unglaublich breitgetretene Schlacht von Eriadu enden sollte, geht es im heutigen Heft einfach weiter mit der Schlacht. Die Geschichte von Daniel José Older wird wie gewohnt illustriert von Zeichner Harvey Tolibao und Kolorist Michael Atiyeh.

Zum Inhalt

Nachdem Farzala den Warden mitsamt der Star Hopper abgeschossen und getötet hat, geben (leider!) nicht direkt alle Nihil auf, sondern es muss sowohl am Boden als auch in der Luft noch eine weitere Runde sinnlos rumgekämpft werden. Emotionales Zentrum der Handlung ist dabei Sian Holt, die während der Straßenkämpfe angeschossen wird und sich durch diese Nahtoderfahrung bewusste wird, wie sehr sie Emerick liebt (welcher gerade auf seiner eigenen Mission zusammen mit Kantam und Navaj Tarkin unterwegs ist, die ihr in Trials of the Jedi lesen könnt). Am Ende ziehen sich die übriggebliebenen Nihil zurück, alle liegen sich glücklich in den Armen, Sian und Emerick küssen sich und es wird gefeiert, dass Eriadu frei ist.

Zur Umsetzung

In diesem Heft sind ja nun gefühlt wirklich alle Figuren am Start, die jemals in einer Story von Older aufgetreten sind: Lula, Zeen, Farzala, Qort, Zyle Keem, Sav Malagán, Kildo, Gavi, Ram, Ruu, Crash, Svi’no, Sian, Emerick, Kantam, Sevran und Navaj Tarkin und… Crank Flat? – Keine Ahnung, wer das nochmal war, aber bei der Wesenmasse, ist das auch echt egal. Selbst Therm Scissorpunch hüpft mal durchs Bild. Ich hätte ihn aber sonst auch wirklich vermisst! – Der Figuren-Overkill schlägt hier jedenfalls wieder richtig zu und ich muss leider sagen, dass die vielen emotionalen Wiedersehen bei mir aufgrund der puren Menge an Figuren leider gar nichts ausgelöst haben. Die pure Anwesenheit von Figuren ist dann leider doch nicht genug. Da habe ich mich eher auf der Metaebene über Crashs Kommentar „People! Yelling names! Yarr!“ amüsiert.

Die Handlung rund um Sian und Emerick zündet da schon besser, da zwischen den beiden ja schon länger eine gewisse Anziehung schwelt. Dass Sian ihre Erkenntnisse erst hat, nachdem sie angeschossen wurde, ist zwar etwas klischeehaft, hat mich aber trotzdem abgeholt, auch aufgrund ihrer ausdrucksstarken, leidenden Mimik. Das Ende mit dem Kuss der beiden fühlt sich verdient und richtig an. Dennoch ist es aber natürlich seltsam, dass Sian und Emerick, die bisher allenfalls als unwichtige Nebenfiguren in The High Republic Adventures auftauchten, nun plötzlich in diesem Heft zentrale Rollen einnehmen. Interessiert deren Romanze wirklich jemanden, der nur diese Reihe liest? – Diese Problematik fügt sich generell ins Gesamtbild der dritten Phase von The High Republic Adventures ein, in der es überhaupt keinen Fokus auf Protagonisten mehr gibt, sondern Figuren kommen und gehen und wichtig und unwichtig werden, wie es gerade passt. Für mich ist da schon lange kein roter Faden mehr erkennbar.

Dieses Heft verlässt sich auch sehr darauf, dass die Lesenden schon Trials of the Jedi gelesen haben. Die Handlung rund um Emerick, Kantam und Navaj, die hier ausgespart wird, muss man im Roman nachlesen. Dadurch wirkt die Geschichte unvollständig. Da diese Eriadu-Handlung im Roman schon wie ein Fremdkörper gewirkt hat, wäre es wohl besser gewesen, sie im Comic belassen und damit die Geschichte zu komplettieren. Warum man hier wieder Handlungen künstlich auftrennen musste, die besser zusammen erzählt worden wären – wie schon damals mit den zwei Teilen von Starlight Beacon – erschließt sich mir nicht. Trials of the Jedi hatte wirklich schon genug zu erzählen und hat diesen Handlungsstrang nicht gebraucht.

Eine passende Trials-Referenz ist dagegen das Auftauchen von Torban Buck samt dem Rod of Ages. Torban war ja von Anfang an ein wichtiger Teil der Reihe, hat nun aber für das Finale ins Team der Luminous Nine und somit in den Erwachsenenroman gewechselt. Schön, dass hier in dieser Form nochmals an ihn gedacht wird.

Die Zeichnungen sind, wie bei Harvey Tolibao üblich, was die Gesichter angeht, meist stark, aber in Massenszenen unübersichtlich. Auch hier verstehe ich bei den Kampfszenen nicht immer, was vor sich geht. Und auch einige Teile der Erinnerung an Lulas Vergangenheit mit Kantam verstehe ich nicht. Sehr ausdrucksstark ist neben der oben schon erwähnten Sian aber auch der weinende Farzala, der Lula und Zeen umarmt. Er ist eine Figur, auf deren Schultern während der ganzen Schlacht so viel Verantwortung lastete, sodass ich seine Erleichterung sehr gut nachvollziehen konnte.

Fazit

Nachdem ich mich letztes Mal schon zu früh gefreut hatte: Halleluja, die Schlacht von Eriadu ist endgültig vorbei! Für ein schönes Happy End für Sian und Emerick, das aber nicht so recht in diese Reihe passt, und ansonsten viel konsequenzloses Gekämpfe und wieder mal viel zu viele Figuren gebe ich dieses Mal drei Holocrons – eines davon eher aus Erleichterung!

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Wir danken Dark Horse für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.


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