Rezension: Darth Vader, Band 9: Schisma

„Ordnung erfordert Macht!“ ~Darth Vader

Bei all der Aufregung um das nun anstehende Ende der Hohen Republik wollen wir nicht vergessen, dass sich auch wesentlich unbeliebtere Reihen langsam dem Ende entgegen neigen. Ende Mai erschien zum Beispiel Darth Vader 9: Schisma, der vorletzte Band aus der laufenden Darth Vader-Reihe von Greg Pak. Die Zeichnungen in diesem doch recht langen Sammelband wurden von Salvador Larroca für Werkzeug des Imperiums, von Adam Gorham und Paul Fry für Schisma, von Ramon Rosanas für Der Fluch und von Raffaele Ienco für Die Zerstörung von Exegol angefertigt, während die Farben von Nolan Woodard, Federico Blee und Guru-eFX beigetragen wurden, Matthias Wieland hat alle Geschichten übersetzt.

Die Geschichten an sich hängen zum Glück alle zusammen, sodass es für mich sehr einfach ist, die Handlung kurz anzureißen. Im Prinzip geht es darum, dass Sly Moore die imperialen Avengers zusammenstellt, deren gemeinsamer Feind der Imperator ist. Dieser ist für alle in der Geschichte das Überböse, trotzdem arbeiten weiterhin alle für ihn. Oder etwa andersherum? Sie tun so, als würden sie ein Team zusammenstellen und arbeiten liebend gerne für Palpatine? Ich bin mir nicht mehr sicher. Darauf kommt es auch letztlich gar nicht an. Der gute Sheev ist nämlich nach den Geschehnissen aus Dunkle Droiden gar nicht erfreut darüber, dass Vader immer stärker wird, und will ihn offenbar weiterhin tot sehen, ohne die Drecksarbeit selber erledigen zu wollen (widerspricht das nicht seinen Motiven aus den Episoden III, V und VI?). Nachdem Mas Amedda nun „versagt“ hat, ist Moore also wieder an der Reihe und sammelt Vaders Feinde zusammen, die ein Schisma bilden.

Wikipedia: Der Ausdruck Schisma oder Glaubensspaltung bezeichnet die Spaltung innerhalb einer etablierten religiösen Glaubensgemeinschaft ohne Ausbildung einer neuen theologischen Auffassung (Häresie). Im Unterschied zu gegensätzlichen Fraktionen und Parteiungen innerhalb einer solchen Gemeinschaft ist die Spaltung durch die vollzogene Trennung gekennzeichnet. Der Begriff Kirchenspaltung bezieht sich eher auf den institutionellen Rahmen und die verschiedenen Kirchenverfassungen der getrennten Kirchen. Im ökumenischen Dialog der Kirchen wird der historisch weniger belastete Ausdruck Kirchentrennung bevorzugt.

Aus irgendwelchen mir nicht verständlichen Gründen schließt sich dann auch Vader an und kämpft sich zusammen mit den Leuten, die er verabscheut, nach Exegol durch, um einen großen Kyberkristall in seinen Stab einzusetzen…

Die Story ist zusammengefasst wirr, für keinen der bekannten Charaktere über die Reihe hinaus in-character, führt keineswegs auf Episode VI hin und macht auch nicht wirklich Spaß beim Lesen.

Anders sieht es bei den Zeichnungen aus, die von den verschiedenen Künstlern extrem gut ausgearbeitet wurden. Alle bewegen sich auf einem wirklich hohen Niveau, sowohl was Charaktere als auch was Droiden, Fahrzeuge, Schiffe oder Hintergründe angeht. Man erkennt zwar logischerweise die verschiedenen Stile, wenn die eine Teilgeschichte aufhört und die nächste beginnt, doch habe ich dies eher als Bereicherung empfunden, da durch die verschiedenen Fokusse wenigstens das Leben in den Sammelband kam, das die Geschichte simpel nicht zu vermitteln weiß. Ebenso verhält es sich mit den Farben. Hier möchte ich besonders die rote Hinterlegung bei Vaders Reise durch den Kyber loben, die mir gut gefallen hat und die, wenn ich mich recht erinnere, konsistent mit Lukes Reise in der Hauptreihe einhergeht. Nicht gefallen hat mir die Darstellung der roten Wabenzone.

Letztlich gibt es von mir dennoch keine Leseempfehlung für Schisma und, um ehrlich zu sein, kann ich das Ende der Reihe kaum mehr erwarten; nicht, weil ich mich darauf freue, sondern weil sie dann vorbei ist.

Wir danken Panini selbstverständlich trotzdem für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

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