Marvel-Mittwoch: Jedi Knights #4 und Fear of the Jedi #5 

An diesem Marvel-Mittwoch sind die Jedi-Ritter mal wieder im Großeinsatz. Zur Zeit der Hohen Republik müssen sie in The High Republic: Fear of the Jedi #5 nicht nur ihre Furcht, sondern auch die Nihil bezwingen und in Jedi Knights #4 die vertrackten Nachwirkungen eines Bankraubs bewältigen.

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Jedi Knights #4 – rezensiert von Theo

Der Inhalt

Wir sind zurück mit der Minireihe Jedi Knights, diese Woche mit Ausgabe 4# The Phaedra Gambit. So sprunghaft die Handlung darin ist, so schnell ist sie doch erzählt. Die Diebin Phaedra hat ausgerechnet die Galaktische Bank von Coruscant im Alleingang ausgeraubt und ist mit einer gehörigen Summe Credits unterwegs. Diese gehörten allerdings niemand geringerem als Jabba, woraufhin dieser natürlich ein Kopfgeld auf Phaedra aussetzt. Jango Fett krallt sie sich zuerst, doch Phaedra schlägt ihm einen Deal vor. Doch Jango ist nicht der einzige Kopfgeldjäger auf ihrer Spur, denn auch Zam Wessel, Aurra Sing und Bane Malar jagen die Diebin bis nach Nar Shaddaa. Zeitgleich hat der Bankenclan die Jedi Qui-Gon Jinn und Shaak Ti entsandt, um das gestohlene Vermögen zurückzuholen. Auf Nar Shaddaa spielt Phaedra die Kopfgeldjäger dann zunächst gekonnt gegen die Jedi aus, während sie abhaut und dann vermeintlich von den Kopfgeldjägern alsbald mitsamt ihrem Schiff in die Luft gejagt wird. Doch Phaedra hat das Schiff natürlich ausgetauscht mit einem fast identisch aussehenden und sich mittlerweile nach Ord Mantell verzogen. Kein Problem für die Jedi, die das Spiel durchschaut haben, Phaedra stellen und sie einem Marshal für die Verhaftung aushändigen. Doch da war ja noch der Deal mit Jango Fett und tatsächlich befreit der Kopfgeldjäger sie und kurze Zeit später zahlt sie ihn aus, nachdem sie auf Malastare eine umso größere Summe erspielt hat. Der Diebstahl der Credits war also nur auf Zeit, um es als Sicherheit beim Casino vorzulegen. 

Die Umsetzung

An und für sich ist die Geschichte durchaus interessant und gewitzt geschrieben. Phaedra hebelt gekonnt Jedi, Kopfgeldjäger und sogar einen Marshal aus, um sich letzten Endes die Credits nur “ausgeliehen” zu haben. Mein einziges Problem an der ganzen Sache ist, wie schon letztes Mal, dass diese Geschichte wenig zum Titel der Minireihe beiträgt. Die Beteiligung von Shaak Ti und Qui-Gon Jinn ist mäßig, da sie auch gar nicht im Fokus sind, sondern Phaedra. Und dann ist da die immer noch fehlende Handlung um Qui-Gons Attentäter. Erneut keine müde Spur davon hier. Ich weiß wirklich nicht was uns diese Comicausgaben liefern sollen. Wir haben es nicht mal mit neuen Figuren zu tun, wenn man von 1-2 absoluten Randfiguren mal absieht. Hätte man wenigstens wie in Ausgabe #1 oder #2 noch die neu eingeführten Jedi hergenommen, dann wäre das zumindest etwas sinnvoller gewesen, als hier die x-te Version von Qui-Gon und die Kriminellen nachzuerzählen. Dann stellen sich natürlich auch die Fragen: Warum Qui-Gon und Shaak Ti? Wenn ersterer dabei ist, wo steckt sein Padawan? Es ergibt leider nicht so wirklich einen Sinn.

Wenn schon die Handlung viel zu wünschen übrig lässt, sind die Zeichnungen von Madibek Musabekov dafür in dieser Ausgabe sehr ansehnlich. Die Charaktere sind diesmal sehr gut getroffen und auch die Panels vernünftig und dynamisch angelegt. Wir haben Details auch im Hintergrund und sowohl Coruscant als auch Nar Shaddaa können sich sehen lassen. Einzig bei einem Panel, in dem Shaak Ti und Qui-Gon ihre Lichtschwerter gezogen haben, musste ich etwas schmunzeln, weil sie doch eine etwas übertriebene “come at me”-Haltung darin einnehmen. Aber ansonsten habe ich an den Zeichnungen und den Kolorierungen nichts auszusetzen.

Fazit

Ich werde einfach nicht mit diesem Konzept von Jedi Knights warm, die zu drei Vierteln bisher aus Qui-Gon Jinn and friends besteht, aber eine angefangene Rahmenhandlung einfach für mehrere Ausgaben konsequent ignoriert. Etwas versöhnlicher hat mich dieses Mal die für sich interessante Handlung gestimmt, aber mal gucken mit was die nächste Ausgabe dann überrascht.

The High Republic: Fear of the Jedi #5 – rezensiert von Matthias

Der Inhalt

Das Heft stürzt uns direkt wieder ins Schlachtgetümmel. Die Scav-Droiden treiben immer noch ihr Unwesen und die Gios ist in akkuter Gefahr durch ein besonders großes Exemplar der Scav-Droids. Und zu allem Überfluss tauchen auch noch mehr Nihil-Kamfschiffe auf. Also einmal die volle Breitseite an Problemen. Immerhin erkennt Sskeer, dass man sich in einer solchen Lage nicht noch zusätzliche Probleme schaffen sollte, in dem man zu moralisch handelt und damit die eigene Vernichtung und Niederlage riskiert.

Und während um Keeve herum das Schlachtengetümmel etwas unentschieden wütet, kommt sie auf die Idee in den Scav-Doiden, der die Gios bearbeitet, einzudringen und dessen von den Nihil nicht gestörten Kommunikationsanlage zu nutzen, um einen dramtischen Appell an die Galaxis um sie herum zu senden.

Aber nicht nur der Scav-Droid bekommt ungebetenen Besuch, sondern auch die Gios, als Fallanassi, die die Furcht-Maschine der Nihil bedient an Bord erscheint, um mit Cibaba zu sprechen bzw. ihn dazu aufzufordert sie zu befreien, indem er sie tötet, da die Maschine schon zu stark Besitz von ihr ergriffen hat. Cibaba lehnt dies natürlich ab und möchte sie retten, so wie man ja auch ihn gerettet hat.

Das plötzliche Eintreffen einer weiteren Flotte sorgt für einen kurzen Augenblick der Spannung, aber dann ist klar, dass es diesmal die Jedi sind, die Verstärkung in Form einer bunten Mischung aus Völkern, alten und neuen Verbündeten, bekommen.

Aber bekanntlich muss es immer erst noch schlimmer kommen, ehe es dann besser wird. Und so müssen Keeve und Rhil sich erst noch an Bord der Gios retten, damit der Scav-Droide, in dem sie bis eben noch waren, zerstört werden kann. Und auch Lourna Dee tut, was sie tun muss, um das moralische Dilemma von Cibaba zu lösen. Aber dann steht dem mühsam erkauften, aber (zu) lange erwarteten Sieg der Jedi über die fliehenden bzw. auf Eriadu kapitulierenden Nihil nichts mehr im Weg.

Die Umsetzung

Cavan Scott bringt die schon etwas überlang ausgenudelte Schlacht von Eriadu nun im Sauseschritt zu Ende. So schnell, dass die eingestreuten moralischen Probleme von Keeve und Cibaba mehr oder minder folgenlos an uns vorbeifliegen. Wenn diese ernstlich den Wandel in den moralischen Ansichten bei den Jedi hin zu dem, was wir aus chronologisch später angesiedelten Werken kennen, anteasern sollen, dann war das doch zu kurz und unproblematisch. Vielleicht war es aber auch nur als launiger Gag gedacht. Scott tickt da ja manchmal etwas anders. Die Geschichte selber ist stringent, nur der dramatische Appell von Keeve konnte mich nicht ganz überzeugen, da nicht klar war ob es nun ein Hilferuf oder eine Anfeuerungsrede sein sollte. Vermutlich beides, mit der Folge, dass es dann nichts von beidem war. Aber gut, geschadet hat dies Keeves Proklamation ja nicht.

Die Zeichnungen von Marika Cresta sind auch in diesem Heft wieder gut getroffen. Besonders positiv ist mir der geschickte Zuschnitt der Panels in der Seitenkomposition aufgefallen. Auch die Spiegelung der Szene, als die fremden Flotten eintreffen, war schön gemacht; auch wenn ich aus militärischer Sicht nicht an solche Massensprünge glaube, aber sie machen schon was her. Dankenswerterweise bleiben uns in dieser Reihe die Wimmelbilder zur Schlacht von Eriadu erspart. Die Kolorierung durch Jim Campbell ist klar und präzise. Das Lettering von Ariana Maher ist sparsam, aber effektiv.

Von den Covern gefällt mir persönlich das von Yasmine Putri am Besten.

Fazit

Das Heft liefert einen soliden, aber wenig überraschenden Abschluss für die Reihe. Muss man die Reihe gelesen haben, um das THR-Finale zu verstehen? Nein, aber sie führt einige liebgewonnene Charaktere weiter und erlöst uns endlich von dieser elendig ausgequetschten Schlacht um Eriadu.

Die Geschichte wird dann im Comic The High Republic – The Finale #1: The Beacon von Cavan Scott abgeschlossen. Dieser One-Shot soll am 30. Juli erscheinen.


Am 2. Juli erscheint Jedi Knights #5. In der nächsten Woche warten dann Star Wars #2 und The Rise of Skywalker #5 auf uns.

Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

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