Rezension: The Clone Wars, Band 11: Seltsame Verbündete von Ryder Windham

Im elften Band der The Clone Wars-Comicreihe, welcher am 08. Oktober 2013 beim Panini-Verlag erschien, erlebt der Leser ein Abenteuer mit originalen Charakteren des Autors Ryder Windham. Dieser schrieb nämlich auch die vierteilige Buchreihe Star Wars: The Clone Wars: In geheimer Mission, welche den Chiss-Jedi Nuru Kungurama, seinen liebenswerten Swoop-Biker-Verbündeten Gizz und die Kloneinheit Breakout-Team einführte. Das vorliegende Comicheft erweitert diesen Mikrokosmos um die Geschichte Seltsame Verbündete (Original: Strange Allies), die von Ben Dewey und Mae Hao illustriert worden ist. Die Ereignisse finden im Jahr 22 vor der Schlacht von Yavin statt.

Die Handlung

Als der neimodianische Pirat Dool Pundar eine republikanische Lieferung von Droidengehirnen zu den Schiffswerften von Fondor abfängt, ist der huttische Lieferant nur bereit, eine neue Ladung bereitzustellen, falls ein Jedi den nächsten Transport begleitet. Dazu stellt Meister Yoda den Chiss-Padawan Nuru Kungurama ab, welcher seinen zwielichtigen Verbündeten Gizz und das Breakout-Team an seiner Seite weiß. Gemeinsam müssen sie erkennen, dass hinter dem scheinbar willkürlichen Überfall mehr steckt, als die Republik zunächst vermutet…

Meine Bewertung

Man muss Seltsame Verbündete zugute halten, dass dieser Comic einige der originellsten Ideen der kompletten Reihe bereithält. Für viele Leser (wie beispielsweise mich) könnte dies der erste Berührungspunkt mit Ryder Windhams Charakteren sein und alleine schon das Konzept eines Chiss-Jedi verspricht interessant zu werden.

In der Realität kann der Autor dieses starke Fundament nur bedingt ausspielen. Positiv hervorheben möchte ich die kurze Einleitung durch Kanzler Palpatine, die die Handlung der Buchreihe grob zusammenfasst und so neue Leser mit den Figuren bekanntmacht. Die schmachtige Aufmachung mag mancher kritisieren, hilfreich ist es in jedem Fall. Schade nur, dass Nuru in der eigentlichen Handlung sehr wenig in Erscheinung tritt. Er legt zwar die Rahmenbedingungen fest, indem er beispielsweise seinen Kumpel Gizz mit an Bord holt, aber das war es bereits. Nach der Lektüre kann ich als Neueinsteiger in Windhams kleine Erzählgalaxis nicht genau charakterisieren, was nun die Stärken und Schwächen des Chiss-Padawans sind. Das einzige Tiefgründige, was man erfährt, ist der Verlust seines Meisters auf Geonosis, was in der Handlung selbst zwar kurz aufgegriffen wird, jedoch letztlich ein Tropfen auf den heißen Stein bleibt.

Der heimliche Protagonist der Erzählung ist der Swoop Biker Gizz, welcher ein stereotypischer, leicht trotteliger, aber liebenswürdiger Schurke ist. Unterhaltsam ist dieses Konzept schon, bleibt aber insgesamt generisch, da Gizz auch durch jeden weiteren beliebigen Charakter dieses Typs ersetzt werden könnte. Ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal hat er nicht. Der Autor zeichnet Gizz als einen liebestollen Narren, der aus unerfindlichen Gründen plötzliche Momente der Klarheit gewinnt und dadurch maßgebende Handlungszusammenhänge aufdeckt. Das wirkt insgesamt flach und kann auch durch die Schmunzler, die der Swoop Biker durchaus beim Leser anregen kann, nicht wettgemacht werden.

Dieses Gefühl hinterlässt auch der gesamte Handlungsablauf an sich. Insofern man darin einen verknüpften Ablauf sehen kann, denn tatsächlich handelt es sich nur um eine Aneinanderreihung zufälliger Ereignisse, die die naiven Protagonisten letztlich zu einem scheinbaren Ziel führen. Scheinbar wohlgemerkt, da das größere Komplott, welches hinter Dool Pundars Überfällen steckt und von den Jedi erahnt wird, gar nicht aufgedeckt wird. Es werden auch keinerlei handfeste Anstrengungen dahingehend unternommen. Stattdessen begnügt man sich damit, eine winzige Schachfigur aus einem erkennbar größeren Spiel genommen zu haben. und erklärt die Mission für beendet. Yay, denke ich?

Als Stärke des Bandes bleiben mir die Zeichnungen von Ben Dewey und Mae Hao in Erinnerung. Die Illustrationen bieten die richtige Mischung aus Details und Abstraktion, welche wichtige Punkte betont und unwichtige Stellen vereinfacht. Die Farben wirken kräftig und ausbalanciert, nichts sticht unangenehm hervor.

Fazit

Seltsame Verbündete bietet auf 100 Seiten kurzweilige Unterhaltung und abwechslungsreiche Ansätze, insofern man über die hanebüchenen Unsinnigkeiten in der Geschichte hinwegsehen kann. Die Illustrationen regen zur Lektüre an und erweitern die Story um gelungene visuelle Elemente.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

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