Am dieswöchigen Marvel-Mittwoch erscheint der 43. Comic der Star Wars-Reihe, welcher den aktuellen Mini-Handlungsbogen, der mit dem letzten Heft erst begann, schon wieder abschließt.
Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.
Green? What the–?
Luke Skywalker
Die Star Wars-Reihe von Charles Soule startete mit dem letzten Heft #42 The Sith and the Skywalker in einen neuen Handlungsbogen, nachdem die Reihe auch Teil des großen Dark Droids-Events war. Dieser endet nun schon wieder mit diesem Comic, sodass wir es hier mal wieder mit einem zweiteiligen Handlungsteil zu tun haben. In The Healing Force finden wir uns zu Beginn des Hefts wieder im Verlies im Inneren des roten Kyberkristalls wieder, in den Luke Skywalker mithilfe von Gretta und ihrer Tante Fee beim letzten Mal eintauchen konnte. Zunächst erfahren wir in einem Dialog zwischen dem ominösen Sith und Luke etwas mehr zu dessen Hintergrundgeschichte. Daraufhin offenbart sich jedoch kein Geringerer als Darth Vader, der den jungen Skywalker einmal mehr mit Schmerz konfrontiert. Als Luke sein Lichtschwert zieht, kommt plötzlich eine grüne Klinge zum Vorschein und er gelangt kurz darauf zu einer wichtigen Erkenntnis, die möglicherweise sogar die Galaxis verändern könnte..
In diesem Heft bekommen wir nun tatsächlich aufgezeigt, wie Luke zu dem grünen Lichtschwert kommt, das wir später auch in Return of the Jedi sehen können. Ich schätze, hierzu wird es im Fandom recht unterschiedliche Meinungen geben, ich kann für meinen Teil aber sagen, dass ich Soules Umsetzung im Großen und Ganzen recht gelungen finde. Es gelingt, Lukes Charakterentwicklung voranzutreiben, indem er über die Vision und die Begegnung mit der Sith im Kristall erkennt, dass selbst ein Schrecken wie Darth Vader, den er kaum kennt, eine Art „inneres Gefängnis der Vergangenheit“ mit sich herumschleppt und sowohl Gutes als auch Böses in sich hat, was sich meiner Meinung nach gut mit der Charakterisierung von Luke aus Episode VI deckt. So kann sein Vater noch immer die Entscheidung treffen, wer er sein möchte. Am Ende, wieder in der Realität voller Kerzenschein, angekommen, zeigt sich ein grüner Lichtschwertkristall in Lukes Hand. Ich persönlich hätte so sein grünes Lichtschwert im Inneren des Kristalls noch nicht für notwendig erachtet, aber hey, damit kann ich leben.
Was die Zeichnungen im Comic angeht, hat mir diesmal in Teilen die stilistische Darstellung von Luke nicht so recht gefallen. Ansonsten haben Cummings und Morales jedoch eine solide Arbeit abgeliefert, sodass z.B. auch der Ort des Aufeinandertreffens von Vader und Luke auf Bespin, schnell wiederzuerkennen ist. Die Farbgestaltung ist Rachelle Rosenberg ebenfalls geglückt; hier wird in Panels innerhalb des Gefängnisses der Sith oder beim Auftritt von Vader wieder passend mit roten Farbtönen gearbeitet, während Luke am Ende der Vision in ein grelles Licht fällt. Der Kontrast zwischen Sith und Jedi wird also auch farblich untermalt. Auch die Panelgestaltung darf einmal von quadratischen Formen abweichen und nutzt in Rückblenden eine Art rote Feuerlinie als Trennelement.
Fazit
Der Mini-Handlungsbogen rund um den nun geheilten Lichtschwertkristall von Luke konnte mich größtenteils überzeugen. Soule gelingt es, der Frage „Woher kommt Lukes grünes Lichtschwert in Return of the Jedi?“ eine interessante Antwort zu geben, die sich gut zwischen den beiden Filmen der Originaltrilogie einreihen kann und gleichzeitig die Charakterentwicklung von Luke ein Stück weit voranbringt.
Die Star Wars-Hauptreihe geht mit Heft #44 schon am 6. März weiter und startet mit dem Prozess gegen Lando in einen neuen Handlungsbogen. In der nächsten Woche wird aber zunächst die Thrawn: Alliances-Adaption mit Heft zwei fortgesetzt!
Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.