Rezension: The Clone Wars, Band 4: Taloraans Windräuber von John Ostrander

The Clone Wars #4: Taloraans Windräuber
The Clone Wars #4: Taloraans Windräuber

Am 06. Dezember 2011 veröffentlichte Panini den nunmehr vierten Band der The Clone Wars-Comicreihe mit dem Titel Taloraans Windräuber (Original: The Wind Raiders of Taloraan). Während John Ostrander nun als Autor den Band verfasste, kehrten für die Zeichnungen die Fillbach Brothers und Ronda Pattison zurück. Die Geschichte spielt wie zuvor zu Beginn der Klonkriege.

Die Handlung

Nach einem eklatanten Fauxpas muss Meister Yoda erkennen, dass die diplomatische Ausbildung der Jedi-Padawane durch die anhaltenden Kampfhandlungen droht, zu kurz zu kommen. Daher entsendet er Ahsoka Tano, Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi auf eine Mission auf den Gasplaneten Taloraan. Dort soll ein Bündnis mit den dort beheimateten Denfrandi ausgehandelt werden, um den Nachschub an Tibannagas für die Republik zu sichern. So weit, so langweilig für die Togruta-Schülerin. Wenn da nicht die Separatisten und der einheimische Stamm der Windräuber wären…

Langeweile über den Wolken

Nachdem der vorherige Band in die moralischen Abgründe einer weit, weit entfernten Galaxis führte, verpackt John Ostrander seine Botschaft in eine deutlich humoristischere Handlung. Damit fühlte ich mich beim Lesen sehr stark an die TV-Serie erinnert, was definitiv positiv zu werten ist.

Dreh- und Angelpunkt des gesamten Bandes ist Ahsoka Tano, die der Leser als vorschnell und überhastet kennenlernt. Sie schätzt die Wahrheit und das Handeln, was in vielen Situationen gut zur Hektik des Krieges passt. Auf diplomatischen Missionen sieht das anders aus. Der Grundgedanke, dass Anakins Padawan eine Lektion in Zurückhaltung benötigt, wurde bereits häufig in verschiedenen Medien behandelt. Insofern dürfte niemand, der diese Art von Geschichte bereits kennt, über die Handlung und ihren Ausgang überrascht sein. Wenngleich sich so letztlich eine Charakterentwicklung bemerkbar macht, bleibt diese oberflächlich und vorhersehbar. Das Fehlen einer wirklichen Bedeutung der Handlung wird versuchsweise hinter einer Fassade aus Humor versteckt, die zwar für den Moment lustig ist, jedoch über die fehlende Substanz nicht hinwegtäuschen kann. So kann der Leser nicht durchweg gefesselt werden und es macht sich teilweise Langeweile breit.

Alle weiteren Storyelemente wirken im Comic nur wie schmückendes Beiwerk. Viele dieser Ideen (z.B. Taloraans Geschichte und die Feindschaft zwischen Denfrandi und Windräubern) sind durchaus interessant und kreativ, werden jedoch nur beiläufig behandelt und erwähnt. Tiefe lässt der Band auch an dieser Stelle vermissen. Dies gilt auch für jegliche Figuren, die nur Schatten ihrer selbst sind und in viel zu großer Anzahl daher kommen, um wirklich ausgearbeitet werden zu können.

Grafisch hält der Comic einen dramatischen Rückschritt für Leser der vorherigen Ausgabe bereit. Über die mangelnde Fähigkeit des Kreativteams, glaubwürdige Figuren darzustellen, habe ich bereits in den ersten beiden Rezensionen der Serie gesprochen. Im direkten Vergleich mit Sklaven der Republik fällt dieser Umstand jedoch nochmals deutlicher ins Gewicht. Der Großteil der restlichen Panels besteht aus eintönigen Himmelshintergründen rund um die schwebende Stadt der Denfrandi, wobei die Zeichner es geschafft haben, die Darstellung der taloraanischen Zivilisation halbwegs abwechslungsreich und interessant zu gestalten.

Mein Fazit

Gegenüber den Vorgängern stellt Taloraans Windräuber eine schwache Leistung dar. Es handelt sich um eine kurzweilige Geschichte, die vor allem auf Humor setzt, jedoch nach dem Lesen keinerlei bleibenden Eindruck hinterlässt.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

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