Rezension: The Clone Wars, Band 2: Crashkurs von Henry Gilroy & Gary Scheppke

TCW #2: Crashkurs
TCW #2: Crashkurs

Der zweite Band der The Clone Wars-Comicreihe erschien bei Panini am 15. März 2011 und trägt den Titel Crashkurs. Zu den Autoren zählt wie bei der vorherigen Ausgabe Henry Gilroy, welcher dieses Mal von Gary Scheppke unterstützt wurde. Die Zeichnungen wurden von den Fillbach Brothers angefertigt, während Ronda Pattison für die Farben verantwortlich war. In den USA erschien die Original-Ausgabe unter dem Titel Crash Course. In diesem Heft legt das Vorwort deutlich fest, dass die Handlung zeitlich in den ersten Monaten der Klonkriege stattfindet.

Die Handlung

Die Vorteile, die die Jedi-Generäle für die Galaktische Republik in den Klonkriegen bringen, versucht Count Dooku durch ein umfangreiches Netzwerk an Spionen auszugleichen. So droht ein Datenchip mit der kompletten Strategie der Jedi in die Hände der Separatisten zu fallen. Ahsoka, Anakin und Captain Rex machen sich nach Mon Gazza auf, wo neben dem Speichergerät auch das größte Podracer-Rennen der Galaxis zu finden ist – die perfekte Tarnung für den separatistischen Spion. Zeit für Ahsoka, auch undercover zu gehen und in die Fußstapfen eines legendären Boonta-Eve-Piloten zu treten…

Nostalgie pur

Vor allem aus heutiger Sicht gelingt es dem zweiten Band, tief verborgene Gefühle der Nostalgie bei Fans zu wecken. Mit dem Setting des Podracer-Rennens entstehen unweigerlich Assoziationen zu Die Dunkle Bedrohung, welches für mich immer noch eine der spaßigsten Star Wars-Episoden ist. Auch gelingt es den Autoren erneut, Brücken zu den ersten The Clone Wars-Staffeln zu schlagen. Erinnerungen an in sich abgeschlossene Ein-Episoden-Erzählungen, die vor allem durch die Beziehung der Figuren untereinander und die abwechslungsreichen Handlungen überzeugen konnten, halten beim Lesen Einzug.

Das gute Gefühl entsteht zu einem großen Teil durch Anakin und Ahsoka. Zum einen ähnelt ihre Beziehung hier schon mehr als im ersten Comic der leichtlebigen-frechen Meister-Schüler-Beziehung, die man aus der Fernsehserie kennt. So werfen sich Meister-Pilotin und Öljunge einige Spitzen zu, die zum Schmunzeln animieren. Zum anderen kann der Leser auch dieses Mal erleben, wie die Padawan an ihren Aufgaben wächst. In dem Hauptverdächtigen Kidd Kareen erkennt Ahsoka einen gleichgesinnten Jugendlichen und muss lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen. Geschickt streuen Gilroy und Scheppke hier Anlehnungen an Anakin ein, der ja auch stets seinen eigenen unorthodoxen Weg geht.

Loben möchte ich die beiden Autoren für die überzeugende Schaffung einer erzählerischen Umgebung. Mon Gazza wirkt lebendig und erscheint als definitiver Bestandteil einer weit, weit entfernten Galaxis. Hierbei sind verschiedene Easter Eggs hilfreich, die immer wieder auf die Tradition des Podrennens hinweisen. Ich war eindeutig positiv überrascht, klassische Legenden wie Sebulba und Ben Quadinaros zu finden.

Lebendige Panels

Crashkurs brachte für mich neben der hervorragenden Geschichte auch gleich mal eine deutlich vorteilhaftere Sicht auf die Zeichner. Den Fillbach Brothers ist es gelungen, den Ball, den die Autoren mit der Darstellung von Mon Gazza angestoßen haben, erfolgreich aufzunehmen. Die Stadt wirkt dank einer Vielzahl an Details und Anspielungen in der Gestaltung von Gebäuden, Passanten und Gegenständen lebendig. Besonders möchte ich die Panels zu Beginn der Handlung auf Coruscant hervorheben – die verregnete Umgebung fängt die Stimmung perfekt ein. Wenn man nun bei den Figurengestaltungen ebenso viel Liebe walten ließe wie bei den urbanen Kulissen, käme sicherlich ein anschaulicher Band dabei heraus. Leider wirken die Charaktere nach wie vor eher wie groteske Witzfiguren.

Fazit

Wer kurzweilige Unterhaltung sucht und gerne in nostalgischen Gedanken an eine der besten Fernsehserien überhaupt schwebt, kann mit diesem Comic nichts falsch machen.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

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