Marvel-Mittwoch: Bounty Hunters #41 und The High Republic: Shadows of Starlight #3

An diesem Marvel-Mittwoch biegen zwei Serien auf ihre Zielgerade ein. Das vorletzte Heft der Bounty Hunters-Reihe bringt das zugehörige Dark Droids-Crossover-Finale und auch in Shadows of Starlight #3 fallen nun langsam alle Bausteine an ihren Platz bzw. werden die Lücken zwischen den Handlungssträngen anderer Medien geschlossen.

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Dieses Mal gibt es keine Lesereihenfolge zu beachten.

Bounty Hunters #41 – rezensiert von Matthias

Der Inhalt

Bounty Hunters #41 (13.12.2023)
Bounty Hunters #41 (13.12.2023)

Losha und Vukorah, das Team wider Willen, zumindest sofern man Losha fragt, trifft auf Kirkeide Station nicht nur auf einen Haufen zerstörter, manipulierter Droiden, sondern auch auf Jyala Haydenn. Sie übergibt Losha einen Speicherchip mit Valances Gehirndump, aus der Zeit, bevor er vom Imperium repariert und zu einem der ihren umfunktioniert wurde, auch wenn dies bedeutet, dass er keine Erinnerung mehr an sie selbst haben wird.

Losha und Vukorah machen sich dann sogleich auf, um ihn und T’onga auf Epikonia zu finden, wo sich derweil die Dinge nicht zum Besseren gewandelt haben und eine Produktionsstraße eingerichtet wurde, über die dem Droiden Scourge hörige Cyborgs produziert werden sollen. Dort sind auch T’onga und Zuckuss gelandet und Scourge informiert sie in Form von Valance, was er nun mit ihnen vorhat. Da T’onga aber nicht beabsichtigt sie zu lobotomisieren und in einen Cyborg verwandeln zu lassen, befreit sie sich aus ihren Fesseln und nimmt den Kampf auf. Erst gegen Valance, dann zusammen mit dem befreiten Zuckuss und später mit Unterstützung durch Losha, Vukorah und ihren dressierten Tooka-Kampfkatzen. Im Verlaufe des Kampfgetümmels gelingt es ihnen Valance zu überwältigen und die Daten aus dem Speicherchip zurück in sein Gehirn zu laden. Nach einer kurzen Phase der Verwirrung kämpft dann auch Beilert wieder an T’ongas Seite gegen die Droiden, die kurz darauf durch die in Star Wars #41 gezeigten Ereignisse kampflos zusammenbrechen. Da das Gemetzel jetzt ein Ende hat, können sich die fünf in Ruhe unterhalten und Pläne für die Zukunft schmieden, denn auch wenn das Crossover nun beendet ist, hat Beilert noch eine letzte Mission zu erfüllen.

Die Umsetzung

Auch in diesem Heft fühlen sich einige Figuren wieder etwas out of character an, auch wenn es diesmal nicht so schlimm ist. Aber besonders die Umsetzung von Vukorah als Bounty Hunter-Girly, das verzweifelt Anschluss finden möchte, ist schon arg nervig. Natürlich bringen Crossover zwischen mehreren Reihen immer gewisse inhaltliche Vorgaben mit sich, aber die sollten sich nicht derart auf den Charakter von Figuren auswirken, sondern nur auf die Handlung. Letztere leidet in der Tat etwas, weil hier – anders als in Star Wars #41 – der Wendepunkt der Entwicklung nicht direkt gezeigt wird und das plötzliche Ende der unendlich großen Droidenarmee nicht wirklich verständlich wirkt, auch wenn ich Sacks nach Kräften bemüht es so aussehen zu lassen, als ob Valance die Droiden einfach alle getötet hätte. Er hat also versucht noch das Beste aus dieser Crossover-Komplikation zu machen. Trotzdem wirkt das Ende etwas plötzlich und einfach. Alle sind wieder beste Freude – es gibt sogar eine Gruppenknuddel-Szene – und sogar T’onga, Losha und Vukorah bilden ein neues Team, ja, Valance erkennt sogar seine imperiale Freundin Jyala Haydenn auf einer Zeichnung wieder. Also fast ein Happy End, ehe nun aber das große Finale dieser Reihe im nächsten Heft naht. Ob wir vom neuen Dreamteam um T’onga und den sehr interessanten Tooka-Kampfkatzen noch mal etwas hören werden, bleibt offen. Auch Zuckuss scheint schon eigene Pläne zu haben.

Recht negativ fallen mir in Davide Tintos Zeichnungen diesmal die überproportionierten Darstellungen von Muskeln und anderen Körperpartien und dem entsprechenden Faltenwurf in der Bekleidung auf. Losha sieht wie eine übertriebene Bodybuilderin aus, während Vukorah mehr wie ein nerviges Girly wirkt. Auch Valances Gesicht ist in vielen Panels etwas misslungen. Das wirkt alles nicht sehr überzeugend. Da kann dann auch Arif Prianto nichts mehr mit seinen Kolorierungen retten.

Fazit

Ein grafisch und inhaltlich eher schwaches Heft, das aber doch ausreichend funktioniert, sodass es den Handlungsbogen zum Ende bringen und das Reihen-Finale einläuten kann.


Shadows of Starlight #3 – rezensiert von Janina

Inhalt

Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei, und deshalb kehren wir ein drittes Mal zur Miniserie Shadows of Starlight zurück, um uns weiter einen Überblick zu verschaffen, wie es mit unseren Helden nach dem Fall der Starlight-Station weiterging. Diese Woche liegt das Hauptaugenmerk auf Bell Zettifar und Burryaga.

Wer die Rezension der letzten Ausgabe gelesen hat, weiß schon, dass ich langsam, aber sicher von der Großaufnahme der abgestürzten Starlight-Station in all ihren verschiedenen Aufnahmen genervt bin. Aber auch diese Woche fangen wir genau dort an, als Elzar und Bell sich zwei Tage später über das ganze Debakel unterhalten. Bell will trotz Elzars Worten nicht von seiner Suche nach Burry ablassen und kontert doch recht gut damit, dass Elzar auch nicht aufgeben würde, wenn es sich um Avar Kriss handeln würde. Da hat er nicht Unrecht und es ist schön zu sehen, dass Bell natürlich auch dazulernt und Elzars wunden Punkt da auch schon erkannt hat.

Am Ende behält Bell Recht und hat Burry offenkundig gerettet, allerdings sehen wir Lesende dieser Ausgabe nicht wie, sondern nur das Ergebnis. Für das wie, so der Hinweis, muss man den Kurzgeschichtenband Geschichten von Licht und Leben zu Rate ziehen. Die beiden kehren erstmal dank der Guardian Protocols zum Tempel nach Coruscant zurück, wo sie zunächst eine sich erholende Indeera Stokes und Ember wiedersehen. Stokes hat nicht nur Ember in petto, sondern auch noch den Ritterschlag für die beiden jungen Jedi. In der Folgezeit findet sich Burry erstmal recht gut im Tempel, vor allem als Mentor für die Jünglinge zurecht, während Bell am liebsten gleich wieder aktiv werden würde. Das zeigt sich insbesondere in seiner Besessenheit, mehr über Marchion Ro herauszufinden. Bells Verhalten macht Burry natürlich Sorgen und gerade da glänzt Charles Soules Geschichte, der uns in wenigen Panels die durchaus berechtigte Sorge von Burry verdeutlicht, dass Bell sich so langsam in seiner Recherche verrennt. Deshalb wendet er sich auch an keinen geringeren als Pra-Tre Veter, der dem Wookiee recht schnell erklärt, dass Bell einfach eine Aufgabe benötigt, um sich nicht nutzlos zu fühlen, insbesondere da das Verharren im Tempel für zahlreiche Jedi wie eine Abkehr von ihren Pflichten erscheint. Veter schlägt vor, dass sich Bell der neu gegründeten Taskforce anschließt, die republikanische Kräfte und Jedi zusammenbringt, um den Nihil beizukommen. Zunächst sieht Burry jedoch für sich selbst nicht die Teilnahme an der Taskforce und einen kurzen Moment könnte man glauben, dass sich unser Duo nun wieder aufsplittet, doch im letzten Moment ist Burry doch mit von der Partie.

Auf Asternin endet die geplante Hilfsaktion jedoch durch den Angriff der Nihil im Chaos und hier erleben wir nun visuell, wie es den Nihil überhaupt gelungen ist, Pra-Tre Veter gefangen zu nehmen, worauf im bereits erschienenen Eye of Darkness Bezug genommen wird.

Umsetzung

Ich weiß ja nicht, ob es an den hohen Ansprüchen liegt, die ich an die Hohe Republik habe. Aber irgendwie will Shadows of Starlight bei mir auch diese Woche nicht so ziehen. Es gibt sehr schöne Momente, etwa das Wiedersehen mit Ember und Indeera Stokes oder auch wie verschieden Bell und Burryaga mit dem Fall der Starlight-Station und allem drum und dran umgehen. Auch Pra-Tre Veters Gefangennahme war ein Puzzle-Stück, das noch gefehlt hat und schön visuell umgesetzt wurde. Aber gleichzeitig zieht die Handlung ansonsten für mich so ein bisschen im seichten Nirgendwo umher. Meiner Meinung nach hat es der Reihe nicht so gutgetan sich mit Ausgabe 2 und 3 auf zwei bestimmte Charaktere so zu fokussieren, obwohl ich Elzar Mann und Bell Zettifar wahnsinnig gerne habe. Aber gleichzeitig wird irgendwie keine Balance zwischen Rekapitulation der bisherigen Geschehnisse und eigener neuer Handlung erreicht, wohl weil das eben durch die anderen Werke wie Eye of Darkness usw. erledigt wird. Geradezu geärgert habe ich mich, als die Rettung Burrys durch Bell lediglich mit einer Fußnote abgetan wird, dass man doch die Kurzgeschichte aus Geschichten von Licht und Leben dazu lesen könne. Versteht mich nicht falsch, mir ist natürlich klar, dass bei einem übergreifenden Verlagsprogramm gewisse Vorauskenntnisse aus den anderen Werken erwartet werden. Aber wenn man bedenkt, dass wir dafür in jeder Ausgabe mit dem gleichen Introbild erschlagen werden, hätte man hier auch gut und gerne eine Seite für eine visuelle Zusammenfassung von Burrys Rettung verwenden können, anstatt nur auf die andere Veröffentlichung hinzuweisen.

Zu den Zeichnungen

Letztes Mal habe ich mich über Marika Crestas Zeichenstil beschwert, und im Großen und Ganzen sagt mir Jethro Morales weitaus mehr zu. Allerdings hatte ich dann doch ein etwas größeres Problem mit seiner Darstellung von Bell Zettifar. Der schafft es nämlich innerhalb von 6 Monaten erst, um gefühlt Jahrzehnte zu altern, nur um dann mit Burrys Rückkehr in den Jedi-Orden wieder jünger zu werden. Doch als die beiden dann schlussendlich gemeinsam von Coruscant aufbrechen, ist Bell erneut rapide älter geworden. Was genau ist da nun passiert? Tatsächlich ist das aber mein einziges Problem mit Morales‘ Stil. Die anderen Figuren, gerade Indeera Stokes finde ich, genauso wie Hintergründe der Panels, doch gut gelungen.

Fazit

Der dritte Teil von Shadows of Starlight lässt mich erneut mit gemischten Gefühlen zurück und stellt für mich infrage, ob das Konzept der Reihe überhaupt schlüssig war. Einerseits wird sich mit neuer Handlung zurückgehalten, um den Romanen nicht vorzugreifen, andererseits wird dann nicht mal voll aus den bisherigen Geschehnissen geschöpft. Hinzu kommen in dieser Ausgabe leider die schwierigen Darstellungen von Bell, der in einer Zeitspanne von wenigen Monaten altert, um dann durch Burry eine Verjüngungskur zu erleben und danach doch wieder ein paar Jahrzehnte dazu gewonnen hat. Ich finde, das geht besser.


Die Bounty Hunters treten in Bounty Hunters #42 am 17. Januar 2024 ein letztes Mal in Aktion. Zuvor, schon am 3. Januar, endet mit The High Republic: Shadows of Starlight #4 aber auch diese Minireihe.

Am nächsten Mittwoch erwarten euch The High Republic #2: Children of the Storm, Part 2 und im Dark Droids-Crossover Darth Vader #4, Doctor Aphra #39 und das finale Heft Dark Droids #5: Scourge of the Droids, Part 5. Außerdem gibt es mit Star Wars: Revelations #1 einen Ausblick auf das, was im Jahr 2024 kommen wird.

Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

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