Star Wars Celebration 2023 – Von Freunden, Spaß und Schmerzen

Dieser Bericht wurde am Dienstag, dem 11. April 2023, verfasst.

Vom Planen

Wow. Die Star Wars Celebration Europe 2023 ist vorbei. Und was für eine Celebration es war! Bis jetzt bin ich noch nicht dazu gekommen alles, was ich erlebt habe zu verarbeiten, aber ich sitze auch noch am Flughafen und warte auf meinen Flieger nach Hause.Schöpf

Bereits vor Monaten startete die Vorfreude und gleichzeitig die Panik in unserem Gruppenchat. Direkt zum Ankündigungstermin nach der letzten Celebration in Anaheim ging der massive Sturm auf die Hotels los und ich persönlich war froh, nur ca. einen Kilometer entfernt ein Zimmer bekommen zu haben. Viele aus unserem Team hatten beschlossen anzureisen und so konnte ich mich darauf freuen, meine „Star Wars Freunde“ endlich wieder in Person zu treffen. Wir machen viel zu selten etwas zusammen und solche Gelegenheiten müssen einfach genutzt werden.

Panik Nummer zwei begann für mich, als die Tickets zur Celebration selber verkauft wurden, denn was bringt mir ein Zimmer in der Nähe, wenn ich nichts von der Celebration mitbekomme? Leider wurde ich in die Realität geschleudert, als klar war, dass ich zum Verkaufsstart nicht am Rechner sitzen kann. Niedergeschlagen und verzweifelt wurde ich vom Team aufgefangen und Ines bestellte mir ein Ticket mit. Außerdem haben wir zur Panel-Losung das Bad Batch-Panel zugelost bekommen, was ich unglaublich gut fand! Ostern war gerettet!

Meine Reise begann mit der Panik am Abend vorher. Ich hatte nicht geplant, welche Bücher und Comics ich zum Signieren mitnehmen wollte. Glücklicherweise waren die Autoren und Zeichner zu diesem Zeitpunkt aber alle bekanntgegeben und ich konnte recht fix einen großen Haufen Papier zusammentragen, der die Unterschrift der Schöpfer erhalten sollte. Letztlich musste ich ihn dann aber noch etwas beschneiden, damit ich nicht für jeden tausend Dinge mitnehme, wie es einige andere Fans getan haben.

Am Donnerstag reisten dann die meisten von uns an, inklusive mir. Nach der Zugfahrt und dem Einchecken ins Hotel erkundete ich bis in den Abend hinein London, während in unserer WhatsApp-Gruppe bereits reger Austausch zu den verschiedenen Positionen der Teammitglieder herrschte, die alle langsam aber sicher eintrudelten und ebenfalls ersten Aktivitäten nachgingen. So weiß ich zum Beispiel von einem Besuch oben auf der Tower Bridge, einem Musical, einem Teeladen und dem Shard-Tower.

Vom Anstehen

Dann kam endlich der erste Convention Tag. Doch vorher: Frühstück! Und was für eins. Im Nachhinein ärgere ich mich sehr darüber, das Frühstück für 40 Pfund bereits im Voraus gebucht zu haben, denn nach den ersten zwei Tagen hätte ich es definitiv nicht noch einmal gebucht, wenn ich nicht schon bezahlt hätte. Meine unglaubliche Begeisterung wurde von Florian, Katja und Ines geteilt und gespiegelt. Tobias lachte sich derweil ins Fäustchen oder hat sich noch einmal umgedreht, denn offenbar ist er kein Frühstücksmensch (FREVLER!), doch verpasst hat er nichts. An zwei der fünf Tagen, die ich hier gefrühstückt habe, konnte man das „nichts“ sogar wortwörtlich nehmen, da das Hotelpersonal leider so überfordert war, dass man am ständig leeren Buffet nur selten etwas ergattern konnte.
Danach konnten wir aufbrechen und das erste Mal das ExCel Center von innen begutachten. Oder wenigstens die Warteschlange, in der wir dann die nächste Stunde gestanden haben, um reinzukommen. „No queuing before 8 o’clock“ haben einige wohl nicht so ernst genommen. Rein kamen sie trotzdem erst um kurz vor zehn.

Ich bin ganz ehrlich, die Reihenfolge der Convention-Erlebnisse bekomme ich jetzt schon nicht mehr auf die Reihe, so viel ist passiert und so überwältigend war das Erlebnis. Daher versuche ich für alle Tage einmal das Gefühl rüberzubringen, das ich hatte: Es war voll. Sehr voll. Später wurde die Convention schon als die Ansteh-Convention bezeichnet. Wie in einem Freizeitpark konnte man sich an fast allen Ständen anstellen, um Dinge zu erledigen. Unsere erste und häufigste Station war der Forbidden Planet-Stand von Titan Comics, bei dem es nicht nur mehrere Con-Exclusives gab, sondern auch mehrere Werke, die eigentlich erst in einigen Wochen erscheinen, wie zum Beispiel Star Wars Timelines. Persönliches Highlight für mich waren aber die Autor*innen, die an mehreren Tagen ihre Signatur auf ihre Werke setzten. In diesem Zusammenhang weiter gute Besserung an Claudia Gray, die sich krankheitsbedingt nach zwei Tagen von der Con verabschieden musste. Meine persönliche Sammlung erweiterte sich um Signaturen von Alyssa Wong, Lydia Kang, Cavan Scott, Ario Anindito, Daniel José Older, George Mann, Charles Soule und Claudia Gray und Fotos mit mehreren. Weil wir an mehreren Tagen da waren, fiel mir besonders auf, wie menschlich die aktuellen Star Wars-Autoren sind. Dass Florian erkannt wird, ist ja allgemein bekannt, aber selbst wir wurden dank Logoshirts (wieder) erkannt und ich weiß nicht, wie sie es machen, aber die Autoren, die ich an mehreren Tagen gesprochen habe, konnten sich trotz der Masse an Menschen, die sie dort „abfertigen“ mussten, noch genau an unsere Gespräche erinnern. Ich habe großen Respekt davor. Besonders erwähnenswert ist aber Alyssa Wong. Alyssa hat sich nämlich in der Warteschlange zum High Republic-Panel, zu dem ich gleich noch komme, ganz simpel zu unserer und einer zweiten Gruppe gesellt – wie ein ganz normaler Fan und nicht wie jemand, der schon offizielle Star Wars-Werke veröffentlicht hat!

Obwohl man überall extrem viel anstehen musste und die Hallen an fast allen Tagen völlig überfüllt waren – ich bin fast sicher, dass das Sicherheitskonzept in Deutschland so nicht durchgegangen wäre – konnte ich mir einen recht guten Überblick verschaffen und überall mal vorbeischauen. So zum Beispiel beim LEGO-Stand, den Kollegen von Del Rey und Insight, Hasbro, dem überteuerten Celebration Store und vielen weiteren. Nur den Stand von Kotobukiya habe ich ums Verrecken nicht finden können. Gut gefunden haben wir allerdings die zwei riesigen Essenhallen, die aber ebenfalls zu den meisten Zeitpunkten fast überlaufen waren. Trotzdem konnten wir die Mahlzeiten mehr oder weniger genießen.

Selbstverständlich gab es unzählige Panels, bei denen News geteilt wurden, bei denen diskutiert wurde, geschrien, mit Lichtschwertern gekämpft, Trailer begutachtet! Florian stand dabei tatsächlich auch wieder auf der Bühne und konnte live Adam Christopher ausfragen! Die einzelnen News werden wir sicher in den nächsten Tagen aufarbeiten, sodass ihr, sofern ihr sie nicht schon aus anderen Quellen kennt, auch hier die relevanten Infos bekommt. Dazu möchte ich noch kurz für euer Verständnis danken, denn das News-freie Wochenende hat uns allen als Erholung sehr gut getan. Die Panels fanden auf mehreren Bühnen statt, die über das gesamte Gebäude verteilt waren. Die größten beiden waren die Celebration Stage (quasi die Hauptbühne) und die Galaxy Stage. Auf letzterer fand das beste von allen Panels, nämlich das Panel zur Hohen Republik, statt, in dem wir dank Michael Siglain in der zweiten Reihe sitzen konnten! Was ein Erlebnis! Ich bin normalerweise kein sehr emotionaler Mensch, aber als Alyssa Wong als Neuzugang für diese großartige Ära angekündigt wurde, konnte auch ich meine Freude nicht mehr bei mir halten. Die dritte große Bühne war die Twin Suns Stage, auf der vor dem Lucasfilm Publishing Panel ein spontaner Lichtschwertkunst-Showact auftrat, was die Mitglieder des Teams Saberproject sicher auf den Plan gerufen hätte, wäre es denn angekündigt gewesen. Hier wurde auch Charles Soules Tochter Rosie zum ersten Mal vorgestellt, denn sie ist Autorin des Kinderbuches Jedi Brave in Every Way. Dank Charles Soule und Cavan Scott wurde das Panel zu einem derjenigen, die bereits am selben Abend neue Memes generierten.

Von Freunden und scharfem Essen

Für mich war die Convention aber vor allem eines: eine Gelegenheit, unglaublich viele meiner Freunde wieder zu treffen. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, alle namentlich zu erwähnen, aber zusätzlich zu den Teammitgliedern, die ich oben erwähnt habe, haben wir direkt am ersten Tag noch Lukas gefunden, der mit Tim, Johanna, Markus, Alex und den tollen Menschen vom Team Saberproject unterwegs war und den wir dann den Rest des Wochenendes für uns in Anspruch genommen haben. Unser langjähriger Autor Joshua war gefühlt das ganze Wochenende bei den Autogrammen unterwegs und ich habe es leider nur ein Mal geschafft, ihn zu sprechen, aber immerhin haben wir uns gesehen. Carl Georg war am Sonntag mit uns unterwegs, Jürgen haben wir am Samstag leider nicht gefunden. Ebenfalls nicht gefunden habe ich eine gewisse Influencerin, mit der ich gerne ein Foto geschossen hätte, aber meine Freunde von den Mandalorian Merchs habe ich nach langem Suchen dann am Sonntagnachmittag doch noch sprechen können, nachdem wir uns teilweise zufällig auf dem Gelände und der Straße gespotted hatten. Viel mit uns unterwegs war auch Wesley von @swbooks und @QueerSWatch auf Twitter.

In größeren oder kleineren Grüppchen sind wir an den Abenden auch essen gegangen, denn man will ja nicht verhungern, nachdem das Hotel, in dem wir mit mehreren Leuten gewohnt haben, beschlossen hatte, dass die Küche abends geschlossen ist. Immerhin hatte niemand bereits im Vorfeld Abendessen gebucht. Unser großes gemeinsames Essen am Sonntag rührte die meisten von uns dann zu Tränen. Nicht, weil wir emotional wurden – Neeeiiiin! Weit gefehlt! Ich selber bin jemand, der absolut kein scharfes Essen verträgt, und boy oh boy, hatte ich einen Spaß mit meinem Hähnchen-Reis! Gefühlt habe ich mich auf jeden Fall wie ein feuerspeiender Drache und ich habe definitiv auch andere rote Köpfe gesehen! Tags drauf fragte mich Wesley noch, ob ich den Schmerz mit dem Eis, das ich zu diesem Zeitpunkt lutschte, immer noch zu lindern versuche.

Ein weiteres Highlight für mich war eine Unterschriften-Aktion von Ines und mir. Da wir nämlich die Unterschrift von Charles Soule noch nicht erhaschen konnten und seine einzige Signierstunde am Montag sich mit dem Bad Batch-Panel überschnitt, mussten wir eine Viertelstunde vor Ende aus dem Panel rennen, um ihn noch zu erwischen. Doch die Macht war mit uns und er hatte exakt gar nichts zu tun, sodass wir keine sieben Minuten brauchten, um zu ihm zu rennen, Höflichkeiten auszutauschen, Bücher signieren zu lassen, uns wieder zu unseren noch warmen Plätzen zu begeben und noch den Trailer für Staffel 3 zu sehen!

Abreise

Am heutigen Dienstag reise ich nun ab und bin damit im Mittelfeld unterwegs. Den Teammitgliedern, die schon zu Hause sind, sende ich schöne Grüße, den anderen noch viel Spaß auf ihrer Reise. Für mich beginnt gleich das Check-in und ich freue mich auf die nächsten Tage und weiter in dieser großartigen Welt mit euch arbeiten zu können. Am meisten aber auf mein eigenes Bett.