Rezension: Die Hohe Republik – Abenteuer, Band 4 von Panini

Letzte Woche Dienstag erschien der vierte und letzte Sammelband der Abenteuer-Comicreihe aus der ersten Phase des Literaturprogramms Die Hohe Republik in der deutschen Übersetzung bei Panini. Somit gab es fast ein Jahr Wartezeit seit der Veröffentlichung der englischen Einzelausgaben, die in der Zwischenzeit bereits in Phase II des Projekts gestartet sind. Für leichte Verwirrung hierzulande könnte sorgen, dass wir einen Sammelband mehr als im Englischen bekommen und der just veröffentlichte vierte Band nahtlos an den zweiten anknüpft. Das ist dem Umstand geschuldet, dass Panini Cavan Scotts vierteilige Graphic Novel Das Monster vom Tempelberg als dritten Sammelband der Abenteuer-Reihe herausgegeben hat.

Der vierte Band holt nun also die Übersetzung von Daniel José Olders verbliebenen Story-Arcs nach und lässt sich dabei grob dreiteilen: Er setzt den drei Ausgaben umfassenden Handlungsstrang Back Together and Away Again fort, dessen erster Teil in Band 2 veröffentlicht wurde. Daran schließen sich drei im Englischen einzeln betitelte, aber inhaltlich eng verwobene Ausgaben an. Obendrein bekommen wir die gesonderte Geschichte Galactic Bake-Off Spectacular. Wie schon in den vorherigen Sammelbänden wurden die Titel der einzelnen Handlungsbögen leider nicht ins Deutsche übertragen.

Verfasst wurde die Comicreihe wie gesagt von Daniel José Older; Am Bake-Off-Special war Vita Ayala als Mitautor*in beteiligt. Für die Farben war in allen Ausgaben Rebecca Nalty zuständig, mit einer kleinen Ausnahme, aber auf die möchte ich im Zusammenhang mit den drei beteiligten Künstler*innen später im Einzelnen eingehen. Die Übersetzung hat wie bei Band 1 und 2 Matthias Wieland übernommen. Auf die Schwächen der deutschen Fassung und darauf, warum Older meiner Meinung nach die Geschichte rund um den diversen Cast an Hauptfiguren stringent fortgeführt hat und ihm ein runder Abschluss gelungen ist, möchte ich im Folgenden (möglichst spoilerfrei) zu sprechen kommen.

Takodana

Eröffnet wird Die Hohe Republik – Abenteuer, Band 4 nun also von dem zweiten und dritten Teil des Handlungsbogens Back Together and Away Again. Nachdem Farzala in der vorherigen Geschichte Mission to Bilbousa die Bühne überlassen worden ist, darf nun auch Qort zu meiner großen Freude dem Dasein als amüsanter Sidekick entwachsen. Während wir in Farzalas Erzählung Rückblenden auf die Jünglingszeit der drei Padawane erhalten haben, werden wir hierin mit Rückblicken in die Zeit vor Qorts Aufnahme in den Jedi-Orden beschenkt. Als gelungener Aufhänger für die Erzählung seiner Hintergrundgeschichte und als Sinnbild seiner Emanzipation in der Gegenwartshandlung dient der Krabbenschädel, den er auf seinem Kopf trägt. In der Gegenwartshandlung reisen die altbewährten Jedi-Meister*innen Kantam Sy und Torban Buck in Begleitung der altbekannten Padawan-Gruppe um Zeen Mrala nach Takodana. Sie wollen die Jedi Sav Malagán unterstützen, den dortigen Jedi-Tempel gegen einen anstehenden Angriff von Krix Kamerats Nihileinheit zu verteidigen. Kantam und Torban sondern sich gleich nach der Landung ab, stattdessen betreten die (angeblichen) Nihil-Deserteurinnen Bareen und Sabata Krill sowie Pirat*innen-Legende Maz Kanata und eben Sav Malagán die Bühne. Mit Sabata erhaschen wir hier auch den ersten Blick auf eine der Antagonistinnen der letzten Veröffentlichungswelle der ersten Phase, aber zu ihr später mehr. Mit Maz und Sav werden uns zwei wunderbar selbstbestimmte weibliche Rollenvorbilder vorgesetzt – sowohl uns als Leserinnen, aber natürlich auch Zeen und Lula in ihrem anhaltenden Selbstfindungsprozess. Ein weiteres Plus an dem Duo finde ich die absolute Gelassenheit, das es inmitten der actionreichen Handlung ausstrahlt. Mein Hauptkritikpunkt an der zweiten Ausgabe sind die teils unvermittelten und hektischen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, im dritten Teil löst sich das meines Erachtens aber auch schon wieder auf.

Noch ein paar Worte zur Illustration des Handlungsbogens: Nach Harvey Tolibaos Werken habe ich ein wenig Zeit gebraucht, um mich an Toni Brunos Stil zu gewöhnen, möchte ihn aber heute nicht mehr missen. Bruno setzt Tolibaos detaillierten, manchmal überladenen Zeichnungen einen minimalistischeren Ansatz gegenüber. Er arbeitet vor allem mit starken bzw. eindeutigen Ausdrücken sowohl in der Mimik der Figuren als auch in ihrer übrigen Körpersprache. Für mein Empfinden rückt bei ihm der Transfer von Emotionen in den Vordergrund, die er zum Teil auch in den kleinsten Gesten auszudrücken vermag. Bruno macht es den Lesenden durch seine liebevollen Illustrationen und geschickten Perspektivwechsel leicht, mit Qort mitzufühlen und mitzufiebern. Es freut mich, dass er diesen Handlungsbogen illustrieren durfte, sodass der Ausflug nach Takodana und Qorts Story nochmal besonders für sich stehen. Dass Bruno in Phase II die Abenteuer-Reihe um die jugendliche Sav übernimmt, schlägt ebenfalls einen schönen Bogen.

Die Hohe Republik – Abenteuer, Band 4 (13.12.2022)
Die Hohe Republik – Abenteuer, Band 4 (13.12.2022)

Haupthandlung

Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Cham-Cham-Spinoff, dann haben wir alle wesentlichen Charaktere durch, oder? Weil Older allerdings nur noch drei Ausgaben bleiben, bringt er bebildert durch Harvey Tolibao in The Great Jedi Rumble Race, Let Go und For Light and Life stattdessen die Haupthandlung um Lula und Zeen zu einem zufriedenstellenden Abschluss – fair enough. Als Erstes entscheidet sich Older im Zuge dessen für eine turbulente Ausgabe, die aufseiten der Jedi den „wilden Jedi-Wettlauf“ auf der Starlight-Station in den Fokus setzt. Ausgerichtet wird das Event von Kantam und Torban und die große Überraschung ist hierbei wohl, wer das Rennen am Ende gewinnt. Eins werde ich vorweg nehmen: Verdienter Sieger wäre unsere (entfesselte) Ikone Qort gewesen! Older gibt uns mit der harmoniebetonten, verspielten Beschreibung des Wettlaufs Gelegenheit zum Aufatmen, gleichzeitig aber auch einen ausgiebigen Einblick in Lulas Zerrissenheit sowie bedrückende Einblicke in Sabatas düstere Absichten. In der Nebenhandlung zum Jedi-Rennen hält Sabata nämlich eine zwielichtige Unterredung mit dem „Respriler“ ab, mit dem sie an Krix vorbei finstere Pläne für Gus Tallon und Corellia schmiedet. Ich habe Krix im Verlauf der Reihe nicht wirklich als authentischen Schurken wahrgenommen, sondern eher als bockigen Jugendlichen, der getrieben von seinen unreflektierten Gefühlen gegenüber Zeen und auf der Suche nach Macht und Identität Marchion Ro nacheifert. Alles in allem macht ihn das für mein Empfinden zu einem schwachen Glied in der skrupellosen Nihil-Hierarchie und einer guten Zielscheibe für aufstrebende Nihil wie Sabata. Sie hingegen wird als absolut kaltblütige, rücksichtslose und manipulative Antagonistin etabliert, deren leichteste Übung es zu sein scheint, wirklich alle zu ihrem Vorteil hinters Licht zu führen. Krix mitsamt seiner Schwächen mit ihr zu konfrontieren, fand ich daher eine reizvolle Entscheidung.

Zurück zu unserer Jedi-Crew um Zeen: In der nächsten Ausgabe übernimmt Lula die Leitung einer Mission zur Ergreifung von Krix auf dem Dschungelplaneten Dol’har Hyde. Parallel zur kurzweiligen, ereignisreichen Haupthandlung werden uns hierin Lulas und Zeens Reflektionen ihrer inzwischen sehr innigen Bindung plausibel nahegebracht. Dafür kehren wir zur dualen Narration aus dem Beginn der Reihe zurück, wobei sich die jeweiligen Innenperspektiven erneut durch unterschiedliche Farbgebung der Erzählboxen eindeutig zuordnen lassen. Die inneren Monologe vermitteln den Lesenden die Bedenken und Sorgen der beiden sowie die jeweiligen Ausblicke, wie es für sie weitergehen soll. Beide besinnen sich im Zuge der Mission aber auch auf die Stärken und den Wert ihrer Verbindung. Das enthaltene Luftgefecht ist in der Gestaltung leider ein ziemlich wildes Durcheinander und auch die Auseinandersetzung am Boden ist mir zu wirr. Da für mich aber Lulas und Zeens Entwicklungsschritte das Entscheidende an dieser Ausgabe sind, kann ich darüber hinwegsehen. Außerdem rührt es mich, dass der Padawan Bibs hierin eine kleine eigene Szene bekommen hat, nachdem er uns bereits durch viele andere Ausgaben am Rande begleitet hat. Darüber hinaus enthält die Mission Olders liebste Ishnar-Szene – ein kleines, aber aussagekräftiges Panel zu der ansonsten doch recht vernachlässigten Figur aus Mission to Bilbousa.

Die letzte Ausgabe der Reihe gibt sich größte Mühe, unseren vier Protagonist*innen noch einmal genügend Raum zu geben, um ihre jeweiligen Geschichten kongruent zusammenzuführen und für diejenigen, die keine der Werke drumherum lesen, zu einem Abschluss zu bringen. Für alle anderen leitet sie aber auch unaufdringlich zu den Ereignissen in Mitternachtshorizont und Spur der Schatten über. Farzala und Qort erhalten diesen Raum, indem sie relativ ausgelassene und sorgenfreie Zeit mit einem Mitglied der neuen Jüngling-Besetzung der Star Hopper – der Aloxianerin Zint – verbringen. Zint als kleine Hoffnungsträgerin führt uns im Kontrast auch schön vor Augen, wie unsere Gruppe doch mittlerweile herangewachsen ist. Zeen und Lula nehmen derweil all ihren Mut zusammen. Zunächst setzt sich Zeen sortiert und selbstbewusst mit ihrem Kindheitsfreund Krix auseinander, danach geht sie in einen kurzen, aber ehrlichen Austausch mit Lula. Lula hat ihrerseits ihre Prioritäten auf die für sie typische verantwortungsbewusste und effiziente Art und Weise umgekrempelt und findet nach der Aussprache mit Zeen die nötige Entschlusskraft, wie es für sie weitergehen wird. Nach der aufwühlenden Zeit, durch die wir die Truppe begleiten durften, setzen sich in dieser letzten Geschichte zu meiner Erleichterung endlich die Erkenntnisse. Die vier Figuren dürfen zu einer aufgeräumteren Gefühlswelt und in einen guten Ausgangszustand finden, um gesunde, „erwachsene“ Entscheidungen zu fällen. Dabei hält Older gekonnt die Balance, dass die Charaktere sich dennoch treu und damit für die Leser*innen greifbar bleiben.

Special

An Galactic Bake-Off Spectacular hatte ich ehrlich gesagt keine spezifischen Erwartungen, sodass es mich positiv überraschen konnte. Chronologisch gehört diese Sonderausgabe vor den wilden Jedi-Wettlauf, weil hierin das Siegesgebäck angefertigt werden soll. Dazu findet sich eine bunte Mischung aus dieser Reihe und anderen Werken bekannter Jedi in einer Küche der Starlight-Station zusammen. Geleitet wird auch dieses Event von Kantam und Torban, ein Duo, dessen Dynamik ich niemals müde werde. Gebacken werden Yodas Geschichtentörtchen, deren wichtigste Zutat (wie der Name schon erahnen lässt) eine Geschichte ist. Ich musste in Anbetracht der Fadenscheinigkeit dieses Aufhängers kurz die Zähne zusammenbeißen, aber für die Erzählung einer waghalsigen Rettungsmission der beiden Jedi-Meister*innen, die sich daraufhin parallel zum Backgeschehen entfaltet, hat es sich allemal gelohnt.

Die Ausgabe wirkt generell an ein jüngeres Publikum adressiert und ist deutlich leichtere Kost als die eigentliche Reihe, sodass das Konzept, eine Geschichte als Zutat zu verwenden, vielleicht auch als Inspiration herhalten kann. Die Erzählung der Mission bringt den Leser*innen die beiden Meister*innen noch etwas näher und enthält einige schöne Lektionen, Perspektiven und Ideen. Außerdem dürfen wir Torban in seinem Element als legendären Jedi-Heiler erleben! Die eigentliche Backaktion steht währenddessen im Schatten der Binnenerzählung und hat für sich allein genommen verhältnismäßig wenig Mehrwert.

Die Rahmen- und Binnenhandlung lassen sich leicht anhand der zwei verschiedenen Künstler*innen auseinanderhalten. Jo Mi-Gyeong steuert die Bebilderung der Backbemühungen bei, Toni Bruno die der Rettungsmission. Mi-Gyeong übernimmt dabei auch die Koloration der eigenen Illustrationen, die im Farbschema mit einer Auswahl kontrastarmer Pastelltöne stark von Rebecca Naltys gewohnten Arbeiten abweichen. Wenngleich ich die optische Abhebung grundsätzlich schätze, hätte mir der Einsatz kräftiger Farben wie von Nalty besser gefallen. Auch hätte ich eine Zusammenarbeit von Tolibao und Bruno an der Sonderausgabe oder den erneuten Einsatz von Nickolas Brokenshire, der schon Angriff auf die Republik-Schau gestalten durfte, dieser ganz neuen Optik vorgezogen. Aber das ist und bleibt natürlich eine Frage des Geschmacks. Geschmeckt hat der bunten Schar an Jedi-Bäcker*innen am Ende jedenfalls nicht nur die Botschaft der Geschichte, sondern auch die Törtchen selbst, sodass für den Wettlauf nicht mehr ganz so viele übrig geblieben sind.

Übersetzung

Die deutsche Übersetzung hat mich zum Teil recht frustriert zurückgelassen. Sie sollte sich deutlich enger an dem Original orientieren, denn viele – teils entscheidende – Details gehen in der deutschen Fassung verloren, die mühelos hätten übernommen werden können. Dadurch büßen die Dialoge, ganz besonders Maz’ charakteristische Ausdrucksweise, ein Stück weit ihren Charme und Witz ein. Die inneren Monologe sind ebenso davon betroffen und werden durch die Übersetzung nicht nur weniger lebendig, sondern auch inhaltlich flacher als im Original. Einiges ist sogar so unpräzise übersetzt oder verkürzt, dass es seine eigentliche Bedeutung verliert. Ganz besonders weh getan hat mir das an den Stellen, die sich der Bindungsthematik widmen. Hierbei werden die Erkenntnisse der Figuren verfälscht, die auch die Leser*innen daraus mitnehmen könnten.

Eine Kleinigkeit, die mir außerdem noch aufgefallen ist, aber viel weniger ins Gewicht fällt: Qorts eh nicht so plausible Sprachentwicklung wird im Original dargestellt, indem bruchstückhafte Aussagen in Basic noch durch die für seine Sprache üblichen Schriftzeichen unterbrochen werden. Im Deutschen sind die Schriftzeichen zwar auch noch enthalten, die Aussagen stellen aber auch ohne sie vollständige Sätze dar. Von diesem Punkt aus vollzieht er in der deutschen Fassung in den Folgeausgaben eine Rückentwicklung hin zu unvollständigeren Sätzen. Das sind zwar Nuancen, von denen ich mir aber trotzdem wünsche, dass ihnen in einer Übersetzung Beachtung geschenkt wird. In seiner jetzigen Form ist der Lesegenuss für mich in der Originalfassung merklich höher.

Beim Lettering wirft es mir Rätsel auf, warum manches Fettgedruckte nicht oder an ganz anderer Stelle übernommen wird. Zu guter Letzt wird auch noch Claudia Grays Backrezept unterschlagen, das ihr aber zum Glück in Ines’ Rezension zum Bake-Off auf Deutsch nachlesen könnt.

Fazit

Die Abenteuer-Reihe ist und bleibt für mich in erster Linie eine Coming-Of-Age-Geschichte, die durch ihre Charakterarbeit und ihre Lektionen besticht. Dafür muss sie für mich keine durchgängig mitreißende äußere Handlung vorweisen können und darf sich gerne ihre Zeit nehmen, damit wir uns in die vielschichtigen und unterschiedlichen Figuren hineinversetzen können. Der rote Faden zieht sich für mich durch die Entwicklungsgeschichten und Beziehungen, weniger durch die Gesamthandlung. Durch den Fokus auf die persönliche Entwicklung und das Heranreifen der Figuren, sowohl als Individuen als auch als Freund*innen, befinde ich mich auch zu keinem Zeitpunkt in einer Position, wo ich auf die Fortsetzung der „Haupthandlung“ warte. Stattdessen genieße ich die Ausflüge in Qorts, Kantams und Torbans Perspektiven. Um es mit Ram Jomarams Worten zu sagen: „Wenn ich groß bin, möchte ich Qort sein!“.

Die letzte Veröffentlichungswelle der ersten Phase ist geprägt vom „Olderverse“: Daniel José Older hat neben den letzten Abenteuer-Ausgaben zu der Welle den YA-Roman Mitternachtshorizont, die Krimi-Comicreihe Spur der Schatten, den Manga Am Rande des Gleichgewichts II und die Comic-Kurzgeschichte Crash und ihre Truppe machen ihr Ding beigetragen. Dadurch ergeben sich viele Zusammenhänge und Querverweise, die einen besonderen Belohnungswert haben, wenn man die gesamte dritte Welle liest. Die Abenteuer-Reihe ist nichtsdestotrotz in sich geschlossen und lässt uns fast mit weniger offenen Enden zurück als die anderen Werke. Gerade das Jedi-Rennen als verbindendes Element wird mehrmals aufgegriffen, schlägt damit eine schöne Verbindung zwischen mehreren Werken und hilft auch bei der zeitlichen Einordnung der verschiedenen Handlungsstränge. Die Mission nach Takodana und die Einführung von Sav Malagán sollte wahrscheinlich auch Lust machen auf die Abenteuer-Reihe der zweiten Phase. Die drei Ausgaben kann man meines Erachtens gut nochmal in unmittelbarer Vorbereitung oder begleitend zu der neuen Reihe lesen.

Eine Sache möchte ich noch gesondert hervorheben, nämlich Olders für mein Empfinden sehr zu der Symbolik der Raumstation passenden Einsatz der Starlight. In den Abenteuern dient die Raumstation als Heimathafen für unsere Padawan-Truppe um Zeen, in den sie immer wieder einlaufen, um sich zu sammeln, Geschehnisse zu verarbeiten und sich zu regenerieren. Die unheilvolle Action wiederum ereignet sich außerhalb. Older schafft es bei aller Düsterkeit immer wieder, das Gefühl von Zugehörigkeit und Geborgenheit zu mir als Leserin zurück zu bringen, ganz besonders in den behaglichen Starlight-Sequenzen. Insbesondere mit dem letztlichen Schicksal der Raumstation im Hinterkopf, hat es mein Herz erfreut, dass er Starlight noch einmal so mit (wuseligem) Leben gefüllt hat. Außerdem bin und bleibe ich Older dankbar für das tiefe Wohlgefühl, das diese Reihe durchweg in mir ausgelöst hat.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

2 Kommentare

  1. Danke für die sehr schöne Gastrezension. Tatsächlich ist der Comic gestern bei mir angekommen und sobald ich wieder Zeit habe wird dieser gelesen. Ich muss sagen, dass gerade die „Kindercomicreihe“ aus THR mich bisher am meisten positiv überrascht hat, da ich nicht damit gerechnet habe dort eine von den Thematiken her so erwachsene Geschichte mit Figuren die von Diversität strotzen zu erleben. Schade, dass es dann in der Übersetzung zu diesen kleineren Mängeln gekommen ist und auch, dass das Bake Off am Ende, meiner Meinung vor dem Lesen nach, etwas deplatziert ist.

    1. Vielen Dank für dein Lob!
      Das hast du schön gesagt und ging mir ganz genauso. Ich bin nach wie vor beeindruckt, was Daniel José Older alles in dieser Comicreihe so liebevoll verpackt hat. Im Großen und Ganzen geht das natürlich auch in der deutschen Version nicht verloren, im direkten Vergleich fand ich es nur schade um die Feinheiten, die sich im Verlauf so aufsummieren. Von der Reihenfolge her haben sie das im 2. Sammelband noch geschafft, den Sonderband chronologisch einzuordnen – von daher seltsam, dass es diesmal nicht geklappt hat. Aber dann vor dem Jedi-Wettlauf wohl einmal kurz vor und wieder zurück blättern. Ich wünsche dir jedenfalls eine gute Zeit bei der baldigen Lektüre! (:

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