Marvel-Mittwoch: Darth Vader #27 und The Mandalorian #3

Es ist wieder mal Marvel-Mittwoch und die Fans von Darth Vader und dem Mandalorianer dürfen sich freuen, denn heute erscheinen Darth Vader #27, welches den aktuellen Handlungsbogen abschließt und The Mandalorian #3, das die Comic-Adaption der Disney+-Serie fortführt.

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung des Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Da es keine inhaltlichen Abhängigkeiten zwischen den Heften gibt, gibt es keine empfohlene Lesereihenfolge.

Darth Vader #27 – rezensiert von Tobias

In dieser Ausgabe von Darth Vader bekommen wir wieder die volle Dröhnung des Dunklen Lords inklusive Iron Man-Cosplay und Erinnerungen an das Gute in ihm. Ob die Formel zur Abwechslung mal wieder aufgeht oder einfach zu abgenutzt ist, erfahrt ihr in dieser Rezension.

Zum Inhalt

Darth Vader #27 (21.09.2022)
Darth Vader #27 (21.09.2022)

Am Ende der letzten Ausgabe hat der Imperator herzlich gelacht und nun sind wir wieder zurück auf dem vom künstlichen Sandsturm gebeutelten Planeten Gabredor III. Dort kehrt Vader mit Sabé und Kister zurück zum Camp der Befreiten und befiehlt endlich die Zerstörung der Superwaffe. Doch eine Überraschung jagt die nächste, als sich herausstellt, dass diese Waffe doch tatsächlich Schilde hat. Nicht nur das, diese werden auch immer stärker, indem Energie vom Planeten gezogen wird. Keine Ahnung wie das funktioniert, aber wohl in etwa so wie Erdwärme, nur in Böse. Zurück zum Thema: Die Waffe kann nur von unterhalb des Schildes zerstört werden, weshalb Vader einen Droiden mit den Plänen der Waffe schnappt und mit ihm zu ebenjener marschiert. Dort angekommen ereignet sich der einzige Moment des Comics, bei dem ich dann doch mal Gefahr lief, zu grinsen und ihn zu genießen, denn der Droide nutzt den Trick, den auch Luke in Episode VI nutzen wird und schießt Vaders Lichtschwert von unten in die Maschine und deaktiviert damit die Möglichkeit, weitere Energie vom Planeten abzuzapfen.

Jetzt könnte man ja versuchen nochmal darauf zu schießen, aber stattdessen schwingt sich Vader in die Maschine und die Gouverneurin in ihren MK-Anzug, um Vader aufzuhalten. Dieser wird von der an ihren Anzug angehefteten anderen Waffe – die aus den vorherigen Ausgaben, welche aber irgendwie durch die Sandsturm-Waffe abgelöst wurde – überrascht und überrumpelt, wodurch die Gouverneurin fliehen kann und Vaders Rüstung „abstürzt“. Sabé findet ihn und entscheidet sich nicht dafür, Rache zu nehmen, sondern Padmés Urteil zu vertrauen, dass noch Gutes in ihm sei. Also, wenn ihr wieder Episode VI schaut, dann bedankt euch in Gedanken bitte immer an Sabés Vertrauen in Padmé und nicht mehr so sehr bei Luke und seinen Versuchen, seinen Vater zu überzeugen. Zurück im Lager grinst Sabé ihn dann noch an und wir erfahren, dass der Imperator die Anweisungen an die Gouverneurin erteilt hat – und ich will ja nichts sagen, aber ich prophezeite ja, dass auch der Imperator am Ende noch Teil von Crimson Dawn sein wird. Wenn es nicht ganz so nach billiger Fanfiction riechen würde, würde ich vielleicht sogar Weinen vor Lachen.

„Jetzt kann man das Ganze eigentlich nur noch damit toppen, dass in den kommenden Ausgaben auch der Imperator noch Teil von Crimson Dawn wird“.

Aus dem Marvel-Mittwoch zu Darth Vader #22

Die Zeichnungen

Abgesehen davon, dass die Superwaffe etwas zu sehr nach einer überdimensionierten Küchenmaschine aussieht, ist gerade die Figurenarbeit weiterhin gut in dieser Reihe. Einzig die Rüstung der Gouverneurin hätte etwas mehr Kreativität gut vertragen können, gerade da das Schwarz kaum Kontrast zu ihrem Gegner Vader darstellt, was schade ist und den Konflikt auch visuell hätte aufwerten können.

Fazit

Der Dunkle Lord geht voran, aber leider nur körperlich statt inhaltlich. Sabé ist nun auch wieder lange genug dabei und kaum spannende Entwicklungen werden mit ihr vollzogen. Die Gouverneurin ist zum hundertsten Mal entkommen und der Imperator weiß wohl einfach nicht, was er will und spielt ein Random-Game mit seinem fähigsten Vollstrecker, obwohl doch Crimson Dawn eigentlich Fokus genug sein sollte. Die ganze Zeit zwischen Episode V und VI ist für mich zu einem einzigen Sumpf an Stumpfsinnigkeit geworden, angefangen mit dem Retcon für die Sequels, dem unnötigen Krieg der Kopfgeldjäger und nun der unendlichen Geschichte mit Vaders Erinnerungssequenzen samt Meet and Greet mit alten Freunden. Ich habe ja Verständnis, dass man nicht weiß, wie es denn bald weitergehen soll, wenn man nach Episode VI keine Vader-Comics mehr ansetzen kann, aber muss man ihn deshalb schon bevor er in Episode VI stirbt in den Comics zu Tode reiten?

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

The Mandalorian #3 – rezensiert von Matthias

Der Inhalt

The Mandalorian #3 (21.09.2022)
The Mandalorian #3 (21.09.2022)

Die Geschichte dürfte aus der Streaming-Serie hinlänglich bekannt sein. Darum gibt es hier nur eine Kurzzusammenfassung als Erinnerungsstütze.

Der Mando liefert Grogu bei seinem Auftraggeber ab und wird dafür mit Beskar bezahlt. Aus diesem lässt er sich, nach anfänglichen Provokationen bzgl. dessen Herkunft, eine neue Rüstung schmieden. Und während Schmiedeschlag für Schmiedeschlag seine Rüstung und damit seine Rolle im Leben erneuert und verbessert wird, kommen in ihm die Erinnerungen an jene letzten Momente hoch, die ihn erst zu einem Findling und dann zu einem Mandalorianer gemacht haben.

Später, als er schon einen neuen Auftrag übernommen hat, in seinem Raumschiff sitzt und gerade den Hebel bedienen will, an dem vor Kurzem noch Grogu herumspielt hat, wandeln sich seine Fragen und Zweifel zu einem Entschluss und er holt Grogu aus den Händen des Auftraggebers heraus. Daraufhin erneuert dieser das Kopfgeld auf Grogu, was dazu führt, dass sich der Mandalorianer binnen kürzester Zeit mit einer großen Gruppe von Kopfgeldjägern konfrontiert sieht. Aber der Kampf zwischen diesen ungleichen Gruppen verläuft nicht ganz so einseitig wie befürchtet und schließlich kommen ihm seine mandalorianischen Waffenbrüder zur Hilfe und ihm und Grogu gelingt die Flucht.

Die Umsetzung

Da diese Comic-Adaption sklavisch dem Streaming-Original folgt und nichts Eigenständiges ergänzt, beschränkt sich die Leistung des Autors nur auf die Identifizierung und Nachbildung der Schlüsselszenen, was Rodney Barnes diesmal aber in einigen Fällen nicht so gut gelingt. Er zeigt zwar all diese Szenen, z.B. als Grogu mit der kugelförmigen Abdeckung eines Hebels im Raumschiff spielt, aber trifft ihre Essenz nicht richtig. Und auch später, als der Mando zu seinem neuen Auftrag aufbrechen will und genau diese Kugel wieder in der Hand hält und sie dann zum Kulminationspunkt für seinen Entschluss wird, Grogu zu retten, stimmt das Timing und die Wirkung der Panels nicht. Für eine Serie, die so sehr von solchen Szenen lebt, stellt so etwas echte handwerkliche Fehler dar.

Die Illustrationen sind überwiegend gut. Georges Jeanty hat solide Arbeit abgeliefert, auch wenn einige besonders vollgestopfte Bilder nicht immer ganz die Geschichte erzählen können, die sie erzählen sollten. Aber er schafft zusammen mit Karl Story und Rachelle Rosenberg auch einige sehr ikonische Panels, sodass der gute Grundeindruck bestehen bleibt.

Fazit

Ein Heft mit einigen Macken, aber auch Stärken, in dem mir aber doch irgendwie die Stimmung fehlt, die die Streaming-Serie ausmacht, was aber natürlich auch stark an der fehlenden akustischen Komponente liegt, die ja in dieser Serie eine wirklich herausragende Rolle spielt. Also sehen wir hier auch mal eine Grenze des Mediums Comic, welche sonst nicht so stark ins Spiel kommt.


The Mandalorian #4 folgt schon in zwei Wochen, am 5. Oktober, Darth Vader #28 erscheint im üblichen Rhythmus am 19. Oktober.

Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

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