Marvel-Mittwoch: Star Wars #22 und Darth Vader #22

Der heutige Marvel-Mittwoch bringt uns die jeweils 22. Hefte der Star War– Hauptreihe und der Darth Vader-Reihe. Beide sind Teil des Crimson Reign-Crossovers, welches bei dem Sith Lord eine größere Rolle spielt als bei der Rebellion, aber dort dennoch zum Tragen kommt.

Wie üblich hier die mittwochliche Spoiler-Warnung zu beiden Heften in der Rezension und den Kommentaren!

Star Wars #22 – rezensiert von Maximilian

Dameron did what?

Prinzessin Leia Organa

Das Crossover Crimson Reign geht in Star Wars #22 von Charles Soule weiter. In zwei locker zusammenhängenden Erzählsträngen kommen wir den Motiven der meisten Charaktere ein bisschen weiter auf die Spur; nicht mit dabei sind Luke und Lando samt Anhängen.

Star Wars #22
Star Wars #22 (13.04.2022)

Die Zeichnungen zu Soules Geschichte stammen von Ramon Rosanas, Rachelle Rosenberg hat diese koloriert. Zu Letzterer habe ich neulich erst herausgefunden, dass sie ab und an ihre Kolorierungs-Sessions auf Twitch streamt.

Wir befinden uns auf der Home One, die neulich erst wieder zur Rebellenflotte hinzugestoßen ist. Leia Organa und Amilyn Holdo, dieses Mal mit orangenen Haaren, begrüßen die Führungsriege von Crimson Dawn, insbesondere Lady Qi’ra, welche die lebenswichtigen Informationen über den Standort der letzten überlebenden Rebellendivision hat. Leia ist erstmal dahingehend entsetzt, dass alle anderen Divisionen vernichtet wurden. Dafür ist die uns bereits bekannte Commander Zahra verantwortlich, die in genau demselben Augenblick die aufgeflogene Shara Bey foltert, um weitere Informationen über die Rebellion zu erhalten.

Chewbacca unterdessen nutzt denselben Trainingsraum wie Luke vor ein paar Heften und infiltriert wieder und wieder Jabbas Palast, knüppelt Wachen und Kopfgeldjäger nieder und kann es gar nicht abwarten, seinen besten Freund zu retten. Neben Jawas und Gammoreanern zählen auch Boba Fett, Bossk, Dengar und Zuckuss zu seinen Opfern, sowie Aurra Sing, welche laut Kanon bereits vor Solo – A Star Wars Story durch den Schmuggler Beckett (bzw. die Schwerkraft) umgebracht wurde. Außerdem ist der Wookiee auch auf Qi’ra nicht gut zu sprechen. Er nimmt es ihr wirklich übel, dass sie ihren ehemaligen Lover eiskalt verkauft hat, und spricht entsprechend kein Wort mit ihr. Ein böser Blick muss da reichen.

Ein Schnitt zu Kes Dameron und der Starlight Squadron unter Wedge Antilles unterdessen leitet Shara Beys Rettung ein. Die Bodentruppen werden von der Luftunterstützung jedoch jäh getrennt, als die Tarkin’s Will in den Hyperraum springt, da Zahra ebenfalls zu den Koordinaten der letzten Rebellendivision gekommen ist. Das Heft endet mit dem Eintreffen des Imperiums und der Rebellen auf dem Schlachtfeld.

Star Wars #22 ist ein Heft nach meinem Geschmack. Neben der Vorbereitung weiterer Handlung hat es auch eigene Handlung, die mit anderen verwoben ist, aber nicht auf sie angewiesen, wie es noch bei Krieg der Kopfgeldjäger der Fall gewesen ist. Besonders auffallend ist allerdings die Dichte an bekannten und handelnden Charakteren, die den Standard weit übersteigt, aber trotzdem nicht überladen wirkt.

Besonders die Beziehung zwischen Holdo und Organa wird hier herausgestellt. Diese erinnert schon stark an Die letzten Jedi und weniger an Prinzessin von Alderaan, was ich persönlich sehr schade finde, weil ich Buch-Holdo viel interessanter finde als Film-Holdo. Allerdings bin ich gespannt, wie Qi’ra mit Crimson Dawn weiter verfahren wird, nun da sie die Syndikate in den Krieg gestürzt und die Rebellion an sich gebunden hat.

Die Zeichnungen sind auf üblich hohem Niveau. Allerdings ist die zerstörte Stelle im Sternenzerstörer Tarkin’s Will bei weitem nicht so detailreich dargestellt wie sonst und auch nicht in der Nahansicht zu sehen. Verstehen kann ich das aber, ich hätte auch nicht Lust, jedes Mal die zerstörten Strukturen zu zeichnen.

Von mir gibt es jedenfalls solide vier Holocrons.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Darth Vader #22 – rezensiert von Tobias

In der 22. Ausgabe der 2020er-Vader-Reihe setzt sich der Kreuzzug des Dunklen Lords gegen Crimson Dawn fort und er wird selbst zu einem Verräter. Oder auch nicht? Am Ende muss sich wohl jeder mal seine Teilnehmerurkunde bei Crimson Dawn abholen, aber dazu gleich mehr.

Zum Inhalt

Darth Vader #22 (13.04.2022)
Darth Vader #22 (13.04.2022)

Nach Vaders nicht nachvollziehbarem Auftritt am Ende der letzten Folge, sind er und seine beiden Gäste Sabé und Ochi auf den Weg nach Naboo. Dabei rätseln die beiden, wieso Vader sie verschont hat, und kommen nicht auf die offensichtlichste Antwort: Plot-Armor. Auf Naboo angekommen, erhalten wir dann in Vader-Brechstangen-Manier eine Lektion darüber, dass nach dem Tod eines Monsters nur weitere nachwachsen und das Problem dadurch zunehmend schwieriger wird.

Nach dieser Lektion in Sachen Hydra-Kunde, verschlägt es Vader dann spontan auf die andere Seite des Konfliktes und nachdem jeder andere Imperiale entweder wirklich schon mal Teil von Crimson Dawn war oder dafür gehalten wurde, ist nun Vader derjenige, der sich angeblich dieser Gruppe anschließt. Alle glauben ihm das nicht und schießen drauf los, aber nach den ersten Leichen beugen sie dann doch das Knie. Für mich war dieser Plotpunkt tatsächlich eine Überraschung, da ich mir so eine Konstruktion nicht mal im entferntesten aller Träume hätte ausmalen können. Jetzt kann man das Ganze eigentlich nur noch damit toppen, dass in den kommenden Ausgaben auch der Imperator noch Teil von Crimson Dawn wird. Am Ende kämpft die Rebellion in Episode VI vielleicht gar nicht gegen das Imperium, sondern gegen eine Unterabteilung von Crimson Dawn? Immerhin würde Ochi dann seinem Hobby treubleiben, involviert zu sein, wenn gute Filme und deren Aussagen zerstört werden.

Leider hat Vader ja auch noch diese Söldnergruppe, die mal für eine Mission in einer früheren Ausgabe so wichtig war, sowie auch seinen zusammengebauten Freund Valance im Schlepptau und damit die auch etwas zu tun haben, werden sie wieder mal als Lockmittel missbraucht. So wenig dazu. Diese ganze Story, gerade rund um Valance, hätte so viel Potenzial und trotzdem wird er nur als Plot device genutzt und ansonsten konsequent aus der Handlung rausgehalten. Es wirkt langsam so, als wollte man ihn im Bounty Hunters-Arc nicht mehr haben und hätte ihn auf die sich am besten verkaufende Resterampe monatlicher Comics entsorgt: Darth Vader. Da kann er noch etwas rumlaufen, bis er vielleicht wieder eine spannende Geschichte erhalten darf.

Sabé indessen hält sich vornehm zurück und wartet – wie es von ihr erwartet wird – die 23 Seiten, um am Ende einen Cliffhänger zu formulieren: Sie weiß, dass Vader Anakin Skywalker ist. Auch wenn sie sich dieses Mal nicht im Schlafzimmer (ja Hoffnung der Königin, ich meine dich) getroffen haben, scheint sie seinen Charme doch noch zu erkennen. Da fällt mir auch gerade ein, dass wir jetzt schon lange keine rot hinterlegten Erinnerungen mehr hatten. Es wäre dafür also in der kommenden Ausgabe fast schon wieder die perfekte Zeit dafür.

Die Zeichnungen

Das Heft bewegt sich wie seit Beginn der Reihe auf konstantem Mittelmaß. Wirklich erinnerungsträchtige künstlerische Leistungen sind mir nicht aufgefallen und auch manche Hintergründe sind mir teils zu simpel gestaltet. Ansonsten erkennt man die Figuren und – wenn man mal eine trifft, die keinen Helm trägt – ihre Emotionen gut.

Fazit

Meine Rückkehr zu dieser Reihe fühlt sich jeden Monat so an wie die Erinnerung daran, dass man dieses eine Magazin ja immer noch nicht abbestellt hat. Die Story ist verworren, pseudo-komplex und die Figuren agieren schlimmer als Mac in Indiana Jones 4. Sind sie jetzt Doppel-Agenten, Tripel-Agenten oder weiß der Autor einfach selbst schon nicht mehr, was welche Figur eigentlich macht, und spinnt den Faden einfach weiter? Lasst die Reihe bitte baldigst enden, aber dann würde ja kein Vader-Bild mehr am Kiosk liegen und das kann man sich wiederum auch nicht leisten…

Bewertung: 1 von 5 Holocrons
Bewertung: 1 von 5 Holocrons

Wir danken Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die der Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre!

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