Rezension: Die schwarze Flotte, Band 3: Entscheidung bei Koornacht von Michael Paul Kube-McDowell

Willkommen zu Hause.

Leia Organa-Solo

Ich habe wirklich lange prokrastiniert, den dritten Band der Die Schwarze Flotte-Trilogie zu lesen, und nochmal, ihn dann auch zu rezensieren. Entscheidung bei Koornacht schließt die Reihe ab und ist in der deutschen Version im Februar 1998 bei VGS und im Januar 1999 bei Heyne erschienen. Das Original Tyrant’s Test erschien bereits 1996 bei Bantam Spectra und wurde erneut von Michael Paul Kube-McDowell geschrieben. Die Reihe ist übrigens auch sein einziger Beitrag zum Star Wars Legends-Universum.

Achtung: Diese Rezension enthält mittelschwere Spoiler zum Ausgang des Buches und damit der Reihe.

Die Schwarze Flotte 3: Entscheidung bei Koornacht
Die Schwarze Flotte 3: Entscheidung bei Koornacht

Wir befinden uns inzwischen im Jahr 17 NSY. Die verschiedenen Hauptcharaktere der guten Seite sind über die Galaxis verstreut und haben alle mit anderen Problemen zu kämpfen. Luke Skywalker ist auf der Suche nach seiner Mutter, die laut der Fallanassi Akanah bei den Adepten des weißen Stroms lebe.

Leia ist auf Coruscant damit beschäftigt, ihre eigene Politik aus dem ersten Band zu berichtigen und sich dabei weiter gegen ihre politischen Widersacher zur Wehr zu setzen. Die Namen der meisten sind mir inzwischen wieder entfallen, was aber auch ziemlich unwichtig ist, da Borsk Fey’lya der einzige Politiker ist, der in anderen Werken wieder auftaucht.

Han Solo fristet sein Dasein zur Zeit als Gefangener und Geisel von Vizekönig Nil Spaar und wird das komplette Buch über lediglich als Motivation für Leia und Chewbacca genutzt. Einen echten Anteil an der Handlung hat er nicht.

Chewbacca beobachtet eigentlich den Initiationsritus seines Sohnes, doch ziehen die beiden sehr schnell wieder von Kashyyyk ab, um Han zu retten.

Und zu guter Letzt sind Lando, Lobot, R2 und 3PO immer noch auf dem Teljkon-Vagabunden gefangen.

Entscheidung bei Koornacht ist ein Buch, durch das ich mich wirklich quälen musste. Wirklich interessant wird es erst im letzten Viertel, als der Kriegszustand ausgerufen wird. Besonders in Leias Teil wird vorher nur über Politik geredet und geredet und geredet und geredet. Es kommt absolut keine Spannung auf und für mich hätte dieser Teil wesentlich kürzer sein müssen, statt den Großteil des Buches einzunehmen. Ebenso verhält es sich mit Lukes Handlungsabschnitt. Seine Naivität gegenüber Akanah hat trotz der Offenbarungen in Band 2 absolut nicht nachgelassen und sie führt ihn weiter an der Nase herum. Jetzt aber mit Schuldgefühlen, wie sie selber mehrfach behauptet. Das nehme ich ihr an der Stelle einfach nicht ab. Besonders schwer wiegt, was chronologische Leser und Kenner der Prequel-Triogie schon zu Beginn der Reihe wussten: Natürlich ist Nashira, die nicht einmal persönlich in Erscheinung tritt, nicht Lukes und Leias Mutter. Und die Erklärung ist in-universe auch absolut unbefriedigend: „Ja, sorry Luke. Ich hab dich halt angelogen.“ Da ist die tatsächliche Erklärung wesentlich befriedigender, nämlich dass Lucasfilm da ein Veto eingelegt hat, um die Figur in den Prequels selber nutzen zu können.

Chewbaccas Teil ist da noch der interessanteste bei den Hauptcharakteren, weil der tatsächlich etwas tut, anstatt nur große Reden zu schwingen. So fliegt er mit dem Falken, seinem Sohn und ein paar weiteren Wookiees los, um erst Informationen zu beschaffen und dann Han zu retten. Und tatsächlich hat er dabei Erfolg!

Landos Teil der Handlung ist, entgegen meiner Vermutung aus Band 1, der irrelevanteste Teil der Handlung. So irrelevant, dass er nicht einmal mehr eigene Kapitel bekommen hat, sondern nur noch „Zwischenspiele“. Ich frage mich ernsthaft, ob die Reihe von Anfang an durchgeplant war, was ziemlich blamabel wäre, oder ob man einfach mit dem Flow gegangen ist. So liest es sich teilweise nämlich. Ich hatte hier das Gefühl, dass man Lando nur eine eigene Handlung gegeben hat, damit der Charakter im Buch vorkommt, und nicht, weil man ihn benötigt hat.

Die Reihe lebt eigentlich nur von ihren Nebencharakteren und Bösewichten. Nil Spaar ist super ausgearbeitet und so übermächtig, dass die Neue Republik ihn nicht alleine besiegen kann (weil sie sich einfach so unglaublich dämlich anstellen). Nur der Verrat der ehemals imperialen Sklaven rettet den Tag. Platt Malar kommt ebenfalls immer mal wieder vor. Seine Geschichte erinnerte mich immer ein wenig an Brodie aus Rogue One. Charaktere wie Drayson und Rieekan, die im Hintergrund agieren, machen das Ganze zumindest ein wenig spannend, doch können sie ganz simpel nicht wieder rausholen, was die Hauptcharaktere verbockt haben.

Entsprechend kann ich leider wieder nur zwei Holocrons vergeben und bin froh, die Reihe wieder ins Regal stellen zu können.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

2 Kommentare

  1. Hey, so wie ich das hier sehe, scheint auf dieser Seite seit dieser Rezension keine weitere Legends-Rezension mehr erschienen zu sein. Das finde ich schade. Schließlich fehlen noch die Corellia-Trilogie, Galaxy of Fear, Wächter der Macht und viele andere Werke. Ist in nächster Zeit denn nichts aus Legends geplant? Nachdem diese Trilogie so strapaziös war, fände ich das irgendwie auch nachvollziehbar.

    1. Hey Tym 🙂
      Bei uns Legends Lesern hat sich seitdem der Fokus ein wenig verschoben. Bei mir liegen noch Bücher wie die Corellia Trilogie, Kampf um die neue Republik, Young Jedi Knights und so weiter auf dem Haufen, Carl-Georg wird irgendwann die Wächter der Macht Reihe bearbeiten. Wir sind nur gerade etwas ausgelastet. ^^

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