Rezension: Star Wars, Band 1: Der Pfad des Schicksals von Charles Soule

Im Februar startete bei Panini mit dem Sonderband Star Wars, Band 1: Der Pfad des Schicksals die Erkundung der Zeit zwischen Episode V und VI. Der Sonderband enthält die US-Einzelheftveröffentlichungen Star Wars #1-6 mit dem Originaltitel The Destiny Path, welche zwischen Januar und September 2020 bei Marvel erschienen sind – die Verzögerung ist der weltweiten Pandemie anzurechnen. Die Geschichte selbst stammt von Autor Charles Soule und wurde von Jesus Saiz illustriert. Für die Farben waren Arif Prianto, aber auch Jesus Saiz selbst, sowie Dan Brown und Rachelle Rosenberg zuständig.

Matthias Wieland hat den Comic ins Deutsche übersetzt, der hierzulande sowohl als Softcover- aber auch als limitiertes Hardcover erhältlich ist:

DER NEUSTART DER REBELLION Die Rebellen wurden auf Hoth vernichtend geschlagen und die Reste der Flotte befinden sich auf der Flucht. Han Solo ist in Karbonit eingefroren und Boba Fett will ihn zu Jabba dem Hutt bringen. Währenddessen versucht Luke Skywalker mit einer schrecklichen Offenbarung klarzukommen: Darth Vader ist sein Vater! In diesem Chaos müssen sich die stark dezimierten Rebellen neu formieren und gegen einen übermächtigen Feind antreten … einen Feind, der bereits einen neuen teuflischen Plan schmiedet.

Nachdem Han Solo in Karbonit eingefroren und vom Kopfgeldjäger Boba Fett in der Slave I von der Wolkenstadt Bespins weggeschafft wurde, konnten Leia, Chewie, R2-D2 und C-3PO mit dem ehemaligen Administrator der Tibanna-Gas-Mine, Lando Calrissian, letztlich Luke Skywalker retten und mit dem Millennium Falken in den Hyperraum entkommen.

Hier interveniert die Handlung des Comics direkt: denn unsere Helden gelangen nicht direkt zur versammelten Rebellenflotte, sondern müssen diese erst wiederfinden, nachdem das Imperium natürlich nicht untätig gewesen ist und diverse Rendezvous-Punkte der Rebellen nach ihrer Flucht von Hoth ausmachen konnte. Und danach? Nun erfahren wir endlich, wohin Lando mit Chewie hinfliegt! Nämlich direkt nach Tatooine, wo er in Erfahrung bringen kann, dass Boba Fett Han noch nicht an den Hutten geliefert hat.

Was hat Der Pfad des Schicksals weiteres an Offenbarungen für uns Leser parat? Die wichtigste für mich: Luke kehrt quasi umgehend nach Bespin zurück um in der Mülldeponie der Wolkenstadt nach seinem Lichtschwert zu suchen. Was ist ein Jedi ohne diese Waffe? Allerdings bekam Luke das Schwert, das einst seinem Vater gehörte, von Obi-Wan überreicht. Und anstatt dieses zu finden, erfährt er eine Vision, welche ihn zum Planeten Serelia leitet – in einem einzelnen Panel erfahren wir dann aber auch, dass später ein Ugnaught das Lichtschwert findet. Was absolut Sinn macht, denn würde Luke wirklich noch die Waffe seines Vaters weiterhin nutzen, nachdem er nun weiß, dass Darth Vader sein Vater ist? Für mich so gesehen eine absolut logische und konsequente Entwicklung, dass ihm die Macht einen anderen Weg weist.

Serelia hält die nächste Offenbarung bereit: Dort lebt nämlich zurückgezogen die Jedi Verla. Diese kennen wir bereits aus Darth Vader III: Brennende Meere und es freut mich zu sehen, dass sie nach all den Jahren noch am Leben ist. Sie klärt Luke dann dann auch über die Order 66 und die Jedi-Jäger auf. Dies fand ich dahingehend sehr interessant, bekommt doch nun Luke nochmals vor Augen geführt zu welchen Gräueltaten Darth Vader – sein Vater – im Stande ist!

Verla schickt Luke auf seiner Suche dann zu einem alten Jedi-Außenposten aus den Tagen der Hohen Republik weiter. Luke begibt sich direkt nach Tempes und betritt den alten Tempel, wo er ein Lichtschwert vorfindet – und den Großinquisitor aus Star Wars Rebels! Mit dessen Auftauchen hätte ich absolut nicht gerechnet und obwohl es zum Kontext der Jedi-Jäger passt, so erscheint mir die Art seiner Präsenz und die Verortung absolut nicht stimmig. Den Kampf zwischen Luke und dem Großinquisitor fand ich gut inszeniert, aber mich stört es doch, dass Luke mit seiner neuen Prothese schon wieder so gut kämpfen kann.

Die Zeichnungen im Comic sind durchgehend auf hohem und sehr detailreichem Niveau, aber dass die Zeichnenden zwischen den Einzelheften gewechselt haben, merkt man doch deutlich – aber im positiven Sinne! Denn tatsächlich werden hier auch verschiedene Talente gefordert: Während sich die erste Hälfte eher im Weltraum und auf der Wolkenstadt abspielt, sind in der zweiten Hälfte vor allem Talent für Wasser und Feuer gefragt.

Die 152 Seiten des Comics sind spaßig und angenehm zu lesen. Alle Figuren sind immer deutlich zu erkennen und die Anordnung der Panels folgt einem logischen Muster, sodass man immer linear der Handlung folgen kann.

Fazit

Der Sonderband gibt uns eine erste Richtung vor, was unsere Helden in dem Jahr zwischen Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter erleben werden. Dabei kommt es zum Wiedersehen mit bereits zuvor etablierten Figuren was eine nette Verknüpfung zwischen den Werken darstellt. Ich bin gespannt wie es mit Luke und seinem neuen Lichtschwert aus Zeiten der Hohen Republik weitergeht im nächsten Band! Daher bekommt der Sonderband Der Pfad des Schicksals von mir vier Holocrons (das fünfte hat Luke im Tempel auf Tempes liegen gelassen)!

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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