Mit Bounty Hunters #12: War of the Bounty Hunters, Prelude: Target Solo beginnt nun auch für die Bounty Hunters-Reihe das mehrmonatige Crossover mit den anderen Reihen und verschiedenen Sonderheften. Die nächsten sechs Hefte dieser Reihe bilden den dazugehörigen Handlungsbogen, der von einer eigenen Miniserie, den entsprechenden Heften der anderen teilnehmenden Reihen und Sonderheften ergänzt wird. Bis Ende Oktober werden so monatlich 5-6 Hefte zum War of the Bounty Hunters erscheinen, insgesamt 34 Hefte.
Wie üblich bei den Beiträgen zum Marvel-Mittwoch enthalten die Rezensionen und ggf. auch die Leser-Kommentare Spoiler.
Der Inhalt
Valance und sein neuer Verbündeter Dengar haben die Verfolgung von Boba Fett aufgenommen. Valance um Han zu retten und Boba zu töten, Dengar wegen der Prämie auf Bobas Kopf. Aber im Y’Toub System werden sie von einem von Valances alten Problemen eingeholt, Zuckuss und 4-LOM. Dengar ist darüber natürlich gar nicht entzückt und will Valance zwingen sich den beiden alleine zu stellen, damit er da nicht reingezogen wird. Zumal ihm Valances blinde Obsession Solo zu retten eh sehr fraglich erscheint. Valance erzählt ihm daraufhin wie er vor Jahren im Raumhafen Abregado-rae in eine Auseinandersetzung zwischen einer Gang um Caviness Thorn und dem Pyke-Syndikat geriet. Ihr Ziel war damals Han Solo.
Wie es so ist, wenn man eine Geschichte zu erzählen versucht, während man gerade mit einem beschädigten Raumschiff zwei Kopfgeldjägern zu entgehen versucht, erfordern die Geschehnisse in der Gegenwart den ein oder anderen Sprung zwischen der Gegenwart und der Geschichte von damals.
Am Ende hat Valance auf beiden Ebenen nicht das erreicht was er wollte. Zwar konnte er damals Han und Chewie vor einem Hinterhalt seiner eigenen Gang retten, indem er diese verriet und tötete, aber das erwünschte Gespräch mit Han kam nicht zustande. Und auch in der Gegenwart hat sich Valances Fluchtplan nicht wunschgemäß entwickelt. Dass die beiden überlebt haben verdanken sie allein Dengars Verhandlungsgeschick, dem es gelang Zuckuss und 4-LOM ebenfalls auf die Fährte von Boba Fett zu setzen, auf den Jabba zwischenzeitlich ein sehr hohes Kopfgeld ausgesetzt hat. Damit wird die Mission von Dengar und Valance nicht gerade einfacher, zumal immer mehr Kopfgeldjäger aus allen Teilen der Galaxie von dem Kopfgeld angelockt werden. Boba Fett steht nun im Fadenkreuz des allgemeinen Interesses der Kopfgeldjäger.
Die Umsetzung
Die Geschichte, die Ethan Sacks diesmal erzählt, ist sehr dicht und trotz der Sprünge zwischen den Zeitebenen klar, schlüssig und entspricht dem zu erwartenden Verhalten aller Beteiligten. So bleiben die Geschichte, die Akteure und die Entwicklung von deren Beziehungen zueinander glaubwürdig. Kurzum, an der Story gibt es nicht wirklich was zu meckern.
Ähnlich sieht es bei den Zeichnungen von Paolo Villanelli und den Kolorationen von Arif Prianto aus. Sie haben wieder eine – von ein paar Gesichtsproblemen mit Han und Chewie abgesehen – sehr gute Arbeit abgeliefert. Die farbliche Komposition der geschickt geschnittenen Panels verstärkt die Dynamik der gezeigten Inhalte und schafft durch die farblichen Kontrapunkte eine packende, interessante Stimmung. Selbst die inhaltlich ebenso unnötige wie folgenlose Exogorth-Szene sieht sehr gut aus und erinnert mich ein wenig an die bekannte Hubble-Aufnahme vom Eagle-Nebel mit seinen drei Klauen. Trotz der Menge an Handlung und Geschichte nimmt sich Villanelli auch mal eine Seite Platz, um einer entscheidenden Szene den Raum zu geben, der ihr von ihrer Bedeutung her zukommt. Dabei erreichen auffällig viele Panels diesmal einen ikonischen Wert für die dargestellten Charaktere, was vermuten lässt, dass wir einige der Panels auf in Zukunft im Zusammenhang mit diesen Figuren immer mal wieder sehen werden. Ausgerundet wird der sehr positive Gesamteindruck durch eine saubere, gut eingepasste Arbeit von Travis Lanham, der das Lettering gemacht hat, sowie das sehr ansprechende Cover von Mattia de Iulis.
Fazit
Das Heft hat mir sehr gut gefallen und bildet einen konsistenten Anschluss der bisherigen Reihe an den neuen Handlungsbogen. Die Grafiken sind wieder herausragend. Eine ganz klare Kauf-/Leseempfehlung, die einen über ein paar schwächere Hefte in der Vergangenheit hinwegsehen und zukünftigen Heften wieder mit größerer Erwartung entgegensehen lässt.
Das nächste Bounty Hunters-Heft (#13) erscheint am 9. Juni; die nächsten Hefte des Crossovers schon nächste Woche, wenn dann die Reihen Darth Vader und Doctor Aphra ebenfalls mit ihren Prelude-Heften einsteigen.
Wir danken Marvel Comics herzlich für die Bereitstellung eines digitalen Vorab-Exemplars, ohne welches diese Rezension nicht möglich gewesen wäre!