Rezension: Star Wars Adventures Annual 2020 von IDW

Mit einiger Verspätung erschien diesen Mittwoch das lang ersehnte Annual 2020 aus der Star Wars Adventures-Reihe. Das Sonderheft folgt dabei dem von den normalen Heften bekannten Format und enthält zwei Geschichten, die aber jeweils etwa doppelt so lang wie normal sind und das Heft auf insgesamt 48 Seiten bringen. Auch sonst bleibt alles beim Alten, denn, wie schon bei den Annuals in den Jahren zuvor, ist auch dieses Mal wieder ein Abenteuer von Jaxxon, dem grünen Space-Hasen, die Hauptgeschichte.

HauptgeschichteRabbit Hunt

Jaxxon, der ehrliche Schummler, hat es auch nicht leicht im Leben. Irgendwie hat er gerade kein Glück und nun kommt auch noch das Pech dazu, dass ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt ist, welches Dengar motiviert, Jaxxon einen unerwarteten Besuch abzustatten. Cavan Scott hat hier eine launige Geschichte entwickelt, die wie eine Lawine von Augenblick zu Augenblick größer, wilder und unberechenbarer wird. Dabei wird allerdings auch einfach die ein oder andere Ungereimtheit niedergewalzt, was der Geschichte nicht so ganz zuträglich ist. Auch bei den von Franceso Gaston stammenden Zeichnungen gibt es ein paar Probleme, die einen immer wieder kurz zusammenzucken lassen. Mit der Darstellung von Chewie und der Schnauze und des Gebisses von Jaxxon scheint er echt ein Problem gehabt zu haben. An der Kolorierung von Charlie Kirchoff hingegen gibt es nichts auszusetzen, diese bringt wie immer viel Farbe in die Geschichte.

Nebengeschichte: A Rebel Bounty

Nick Brokenshire hat diese Geschichte aus dem Arbeitsleben von IG-88 geschrieben und gezeichnet. Kaum dass er den einen Auftrag abgearbeitet hat oder besser sich selber hat abarbeiten lassen, erhält er schon den nächsten, diesmal von Jabba. Das Ziel dieser Jagd ist eine Vertreterin einer sehr seltenen Spezies, den Grand Engineers. Deren besonders tiefgreifendes Verständnis für Technologien scheint bei IG-88 ein Interesse über das Geld hinaus zu wecken. Auf den Asteroiden Z-LOQ hat das Rebellen-Spionage-Team aus einem weiteren Agenten namens „Fulcrum“ (oder doch Ex-Agent Callus?) und D4 gerade wichtige Informationen von der gesuchten Lony Coleema übergeben bekommen, als schon die ersten Headhunter auftauchen, ohne aber zu wissen, wie sie aussieht. IG-88 hat da aber wie immer seine eigenen Ermittlungsansätze und Ziele.

Die Geschichte enthält neben einigen Verknüpfungen mit Bekanntem viel Neues und eröffnet auch mal einen Blick in bislang völlig unbekannte Regionen des Star Wars-Universums. Es ist schon länger her, dass sich ein Autor so konsequent die Freiheit zum Ausbruch aus den bisherigen Bahnen und der Einführung von ganz was Neuem genommen hat. Eine wahre Explosion, die aber nicht nur IG-88 am Ende etwas verblüfft und positiv ratlos zurücklässt, sondern auch uns Leser. Aber auf so gelungene Überraschungen stehe ich ja total! Auch sonst hat mir die Geschichte gut gefallen, der Humor ist feinsinnig, die Charaktere eigenständig und interessant und die Handlung (bis auf das Happy End) stimmig, aber unvorhersehbar.

Fazit

Auch wenn die erste Geschichte etwas schwächer war, liegen beide Geschichte deutlich oberhalb des üblichen Durchschnitts für die Kurzcomics aus dieser Reihe. Ich hoffe sehr stark, in Zukunft mehr von Lony Coleema zu erfahren.

Wie üblich gibt es drei Cover-Varianten zu diesem Heft. Eine von Alain Marcuicet, ein Retailer Incentive Cover von Nick Brokenshire und ein wirklich besonderes Retailer Exlusiv Cover von John Giang. Dazu noch ein paar Seiten, die einzelne Panels aus den beiden Geschichten in den verschiedenen Bearbeitungsstufen (Pencil, Inks, Colour) zeigen.

Nächste Woche geht es schon weiter, dann mit Heft #2 aus der normalen Reihe, welches die zweiteilige Geschichte The Obstacle Course abschließen wird.

Wir danken IDW Publishing für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

Ein Kommentar

  1. War beides nicht so der Bringer aber die Jaxxon-Geschichte hatte wenigstens eine gute Handlung, auch wenn die Illustrationen schräg waren. Aber der IG-88-Story konnte ich wirklich nichts abgewinnen – weder optisch noch inhaltlich. Insgesamt eher ein Tiefpunkt für IDW.

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