Disney zahlt Tantiemen nicht: Alan Dean Foster geht an die Öffentlichkeit

Der Name Alan Dean Foster dürfte bei den meisten lesenden Star Wars-Fans sehr bekannt sein. Immerhin ist er die erste Person, die sich Star Wars-Buchautor nennen konnte, denn von ihm stammt die unter dem Namen George Lucas veröffentlichte Romanadaption von Eine neue Hoffnung aus dem Jahr 1976 ebenso wie der erste EU-Roman Skywalkers Rückkehr (Originaltitel Splinter of the Mind’s Eye) aus dem Jahr 1978. In neuerer Zeit steuerte er den Filmroman zu Das Erwachen der Macht bei.

Jetzt wendet sich Alan Dean Foster mit einem Aufsehen erregenden Anliegen an die Öffentlichkeit: Auf der Webseite der Organisation Science Fiction & Fantasy Writers of America (SFWA) gibt er bekannt, dass Disney ihm seit Jahren seine ihm zustehenden Tantiemen aus den Verkäufen von Eine neue Hoffnung und Skywalkers Rückkehr nicht bezahle. Forster hat in den 1970ern einen Vertrag mit Lucasfilm geschlossen, der ihm Tantiemen aus den Verkäufen seiner Bücher zusicherte, die bis heute im Druck sind und verkauft werden. Dieser war nicht zeitlich begrenzt und wurde von Disney übernommen, als diese 2015 Lucasfilm aufkauften. Seitdem weigere sich die Firma allerdings, Alan Dean Foster seine Tantiemen auszuzahlen. Auch Romane, die er für das Alien-Franchise verfasste, sind gleichermaßen betroffen.

Bisher hat Foster versucht, sein Anliegen intern mit Disney zu klären, doch die Firma reagiere nicht auf die Schreiben seiner Anwälte oder der SFWA. Als Bedingung für Verhandlungen nenne Disney, dass Foster schon im Vorfeld eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben soll. Das würde bewirken, dass Foster über die Verhandlungen und sein Problem mit Disney generell nicht mehr öffentlich sprechen darf. Ein solches Vorgehen sei absolut unüblich, betont Foster. Normalerweise unterschreibe man solche Verträge erst am Ende von Verhandlungen.

Forster wendet sich nun an die Öffentlichkeit, weil er befürchtet, dass Disney noch vielen andere Autoren auf dieselbe Art und Weise Zahlungen vorenthält und sich einfach darauf verlässt, dass diese ihre Rechte nicht kennen, nach einiger Zeit den Kampf gegen ein solch riesiges Unternehmen aufgeben oder irgendwann sterben.

Auch Mary Robinette Kowal, Vorsitzende der SFWA, unterstützt Fosters Anliegen und betont, wie wichtig es sei, dieses Vorgehen Disneys öffentlich zu machen. Wenn man Disney diese Taktik durchgehen lasse, dann würde man damit einen Präzedenzfall dafür schaffen, wie Copyright in den USA funktioniert. Künftig könnten Firmen Rechte an Romanen dann einfach an Tochterfirmen verkaufen und wären damit alle Zahlungsverpflichtungen los. Die Forderung, die Foster und die SFWA stellen, ist daher eindeutig: Disney muss Alan Dean Foster seine Tantiemen zahlen.

Unter den Hashtags #DearMickey und #DisneyMustPay machen die SFWA auch auf den sozialen Medien auf das skandalöse Vorgehen Disneys aufmerksam.

Was haltet ihr von Disneys Zahlungsverweigerung und glaubt ihr, dass Alan Dean Foster mit seinem Gang an die Öffentlichkeit Erfolg haben wird?

Danke an Bernd für den Hinweis.

5 Kommentare

  1. Indiskutables Verhalten von Seiten Disneys. Natürlich dürfte die juristische Lage etwas komplizierter sein, als hier dargestellt, sonst gäbe es die Probleme nicht, aber alles mit Verschwiegenheitsklauseln unterdrücken zu wollen ist nie ein gutes Zeichen für faires Vorgehen. Da ist es immer der richtige Schritt an die Öffentlichkeit zu gehen, denn genau dies hassen die Juristen in solchen Fällen wie die Pest. Dürfte aber dazu führen, dass er von Disney nie wieder einen Auftrag bekommt. Damit dürfte er aber leben können.

  2. Ich freue mich, dass ihr den Fall hier auch noch einmal aufgreift. Ich finde es unmöglich, was sich Disney hier leistet und ich bin überrascht, das die damit überhaupt solange soweit gekommen sind. Das ist halt der klassiche Kampf ´David gegen Goliath´ in der Hoffnung, dass Alan Dean Foster (und natürlich ALLE Autoren) hier Klarheit schaffen kann und GEWINNT!
    Das schreit nach einem Boykott der neuaufgelegten Disney/STAR WARS Bücher – schade dass ich schon alle Alan Dean Foster Werke besitze 😉
    Was fehlt, ist jetzt für Foster halt noch ein echtes HEAVYWEIGHT aus dem LUCASFILM/STAR WARS Umfeld, der wirklich mal für Wellen in der Social Media Welt sorgen könnte, wie ein Mark Hammill, John Bojega oder J.J. Abrahms – die sind nämlich auch alle fertig mit Disney bzw. müssen sich mit Ihrer Meinung nicht mehr sonderlich verstecken…
    #DISNEYMUSTPAY

    P.S.: Benny ist zwar ganz niedlich, Bernd wäre aber der richtige Informant 😉

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