Lange, lange ist es mittlerweile her, dass bei Panini der Jugendroman Die letzten Jedi: Die Kobalt-Staffel von Autorin Elizabeth Wein veröffentlicht wurde. Doch auch wenn seit der Veröffentlichung am 26. Februar nun mehr als ein halbes Jahr ins Land gezogen ist, möchte ich euch meine Meinung zu dem Buch nicht vorenthalten. Vorab aber wir immer ein paar Fakten zum Buch. Die Originalausgabe erschien unter dem Titel Star Wars: The Last Jedi: Cobalt Squadron am 15. Dezember 2017 und wurde von Andreas Kasprzak und Tobias Toneguzzo ins Deutsche übersetzt.
Folgende Angaben macht der Verlag zum Inhalt des Jugendromans:
DIE KOBALT-STAFFEL VS. DIE ERSTE ORDNUNG
Die Schwestern Rose und Paige Tico mussten einst ihre Heimat verlassen, die von der Ersten Ordnung zerstört wurde. Nach ihrer Flucht schlossen sich die Ticos dem Widerstand um General Leia Organa an. Paige arbeitet als Bordschützin und Rose als Technikerin in der berüchtigten Kobaltstaffel. Als die Rebellen Wind davon bekommen, dass der Planet Atterra Bravo kurz davor steht, im Würgegriff der Ersten Ordnung unterzugehen, startet der Widerstand einen verzweifelten Rettungseinsatz, der den Tico-Schwestern ihre eigene Vergangenheit erneut schmerzhaft vor Augen führt. Werden Rose und Paige dabei helfen, einen ganze Welt zu retten oder mit der Kobaltstaffel im Inferno des Freiheitskampfes ihr Schicksal besiegeln?Ein packendes Abenteuer im direkten Vorfeld von Star Wars: Die letzten Jedi!
Und natürlich haben wir auch eine Leseprobe von Panini zur Vefügung gestellt bekommen:
Ich war selbst überrascht, dass ich für das nur 256 Seite dicke Buch erstaunlich lange gebraucht hatte. Ich hatte in meiner Rezension zum Comic Forces of Destiny – Rose & Paige von IDW bereits Kontakt mit den Geschwistern Tico, welcher nicht ganz zu erfreulich endete. Daher war ich voller Optimismus was einen Jugendroman mit den beiden anbelangte. Zumal ich die X-Wing-Romane geliebt habe und mich das „Staffel“ im Titel auf grandiose Action im Weltraum hoffen lies. Aber vielleicht sollte ich mir beim nächsten Mal das Cover, welches übrigens von Phil Noto kreiert wurde, anschauen und den Verlagstext genauer lesen. Dann wäre mir nämlich aufgefallen, dass man den beiden Ticos einen x-beliebigen Piloten zur Seite gestellt hat und so „spannend“ kann die Geschichte ja schlussendlich nicht werden, wenn die beiden abgebildeten Personen in Star Wars: Die letzten Jedi eine Rolle spielen. Jedenfalls mag ich das Buch nicht. Ich fand es regelrecht anstrengend mich Kapitel für Kapitel durch die Geschichte zu kämpfen. Ein Fehler meinerseits war sicher auch, dass ich versucht habe im Pool in der Sonne in meinem Garten im Buch voranzukommen, was bei allen versuchen damit geendet hat, dass ich von meiner Freundin geweckt werden musste, nachdem ich nicht mal zwei Seiten gelesen hatte. Daher schon mal mein Fazit, dass dieses Buch definitiv keine Sommerlektüre ist.
Dafür spielt die Geschichte auch tatsächlich viel zu oft in beengten Raumschiffen, welche sich durch das All schleichen, um ja nicht entdeckt zu werden. In meinem Kopf keimten hier jedes Mal Szenen aus Das Boot (Wolfgang Petersen, 1981) auf. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass diese U-Boot-Analogie von der Autorin gewollt ist, doch dann müsste die Autorin diese Szenen aber auch besser schreiben. Der Schreibstil war nämlich schlussendlich das, was ich so ermüdend fand, nicht die Geschichte an sich! Die Handlung ist nämlich gar nicht so schlecht, doch es hapert eben an der schwachen Umsetzung. Gegen Ende hatte ich nochmal Hoffnung geschöpft, dass das Ruder nochmals rumgerissen wird, was die Action angeht, doch die Vernichtung des Hosnian-Systems und damit der Neuen Republik und der darauffolgende Angriff des Widerstands auf die Starkiller-Basis bleiben nur erwähnt.
Was mir äußert gut gefallen hat sind die Illustrationen von Phil Noto. In der Leseprobe bekommt ihr auch einen Vorgeschmack auf das, was einen fast zu jedem Kapitel erwartet. Ich weiß noch, wie ich vor mehr als zehn Jahren während der Yuuzhan-Vong-Krise in diversen Sachbüchern nach Abbildungen der beschriebenen Spezies gesucht habe. Später diente mir dann The New Essential Guide to Alien Species sehr treu. Mittlerweile gibt es mit der Jedipedia und Wookieepedia allzeit verfügbare Datenbanken, woran damals gar nicht zu danken war, aber auch heute hat man nicht immer sein Smartphone parat. Und gerade für junge Leser, an die diese Jugendromane mit Priorität gerichtet sind, finde ich es super, dass die Geschichte mit schicken Illustrationen unterstützt wird. Aber ich als visueller Typ bin ja auch ein großer Fan der Comicadaptionen von Panini, wie Die Waffe eines Jedi. Auch diese Geschichte startete als Jugendroman, welcher dann als Comic adaptiert wurde. (Zuletzt geschehen auch mit dem Jugendroman Im Auftrag der Rebellion.)
Aber zurück zu Die Kobalt-Staffel. Meine Erwartungen an Weltraumkämpfe wurden enttäuscht, dafür schafft es Elizabeth Wein aber sehr gut, dem Leser die Beziehung zwischen den Tico-Schwestern aufzubauen und zu vermitteln. In Die letzten Jedi sehen wir, wie Paige Tico direkt zu beginn bei der Evakuierung von D’Qar an Board eines Bombers des Widerstands stirbt – wir wissen aber zu dem Zeitpunkt nicht, wer diese Person ist. Erst im weiteren Verlauf des Films lernen wir Rose Tico kennen, welche um ihre Schwester trauert. Dieser Jugendroman ist also die Gelegenheit, dieser Beziehung eine Vorgeschichte zu geben, und beim erneuten Schauen des Films die Emotionen zu steigern. Und trotz Allem hat das bei mir funktioniert. Dank Die Kobalt-Staffel haben beide Tico-Schwestern für mich jetzt mehr Tiefe und wenn sich Paige für den Widerstand opfert, nimmt mich das emotional nun viel mehr mit als es vor dem Lesen des Buches der Fall war.
Die letzten Jedi: Die Kobalt-Staffel von Elizabeth Wein ist bei weitem nicht perfekt; der Roman macht vieles richtig, aber auch einiges falsch. So hat die Handlung per se keinerlei Reichweite oder Auswirkung. Einzig die letzten paar Seiten des Buches lassen darauf hoffen, dass diese in einer anderen Geschichte aufgegriffen werden und Die Kobalt-Staffel so dann doch einen höheren Stellenwert bekommt. Andererseits wäre dann jeder gezwungen, das Buch zu lesen, und das möchte ich eigentlich auch nicht. Die Vorgeschichte der Tico-Schwestern gefällt mir aber ganz gut und die Illustrationen im Buch konnten mich überzeugen, weshalb ich dem Jugendroman noch drei von fünf Holocrons gebe. Für Rose-Fans: absolute Kaufempfehlung! Für Fans von Weltraumschlachten: Lasst die Finger davon!
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Gewinnspiel [BEEDENT]
Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 1x Die Kobalt-Staffel! Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur nachfolgende Frage beantworten und das Formular ausfüllen:
Wer zeichnet sich für die Illustration des Jugendromans verantwortlich?
Die Verlosung ist beendet!
Teilnahmebedingungen
- Der Preis wird unter allen Einsendungen verlost.
- Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
- Einsendeschluss ist Sonntag, der 14. Oktober, um 23:59
- Der Preis wird nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
- Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand des Preises wieder gelöscht.
- Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung des Gewinnes ist ausgeschlossen.
In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!
Update 15.10.2018 9:45 Der Gewinner
Phil Noto steuerte die Illustrationen für Die Kobalt-Staffel bei! Aus den zahlreichen Einsendungen wurde folgender Gewinner gezogen:
- Christian S. aus Gevelsberg
Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Buch!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Preises!
Ich finde, ihr wart sehr gnädig mit dem Buch. Es ist das erste Buch im neuen Kanon, bei dem ich aufgegeben habe. Ich habe es nicht fertig gelesen …
Ich fand, das Buch war jetzt kein Highlight, aber es ließ sich (im Englischen) sehr leicht und flüssig lesen und die Charaktermomente zwischen Rose und Paige sind mir heute noch gut in Erinnerung. Also von „furchtbar“ oder „ich mag nicht mehr weiterlesen“ war es bei mir noch ein Stück entfernt – und selbst solche Bücher (Aftermath, Heir to the Jedi, Join the Resistance) habe ich im Kanon bereits durchgepowert, insofern weiß ich, wovon ich rede. 😉
Gut, die drei Beispiele habe ich nicht gelesen. Es ist also das erste Buch im neuen Kanon, dass ich angefangen und dann aufgegeben habe …