Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 47: Die dunkle Seite der Macht

Star Wars Comic-Kollektion, Band 47: Die dunkle Seite der Macht (26.06.2018)
Star Wars Comic-Kollektion, Band 47: Die dunkle Seite der Macht (25.06.2018)

Thrawns Angriff auf die Neue Republik geht weiter! Mit Die dunkle Seite der Macht veröffentlichte Panini Ende Juni in Band 47 der Comic-Kollektion den zweiten Teil der beliebten Thrawn-Trilogie. Der erste Teil, Die Erben des Imperiums, ist bereits in Band 45 der Kollektion erschienen und wurde von meinem Kollegen Maximilian rezensiert. Auch der zweite Teil der Adaption von Timothy Zahns Trilogie, welcher erstmals 1997 bei Dark Horse Comics erschien, wurde von Mike Baron geschrieben und von Michael Nagula ins Deutsche übersetzt. Komplett ausgetauscht wurde jedoch das für die Illustration zuständige Team. Während in Erben des Imperiums noch Olivier Vatine und Fred Blanchard für die Zeichnungen und Isabelle Rabarot für die Farben verantwortlich waren, kommen in Die dunkle Seite der Macht nun die Zeichnungen von Terry Dodson, die Tuschezeichnungen von Kevin Nowlan und die Farben von Pamela Rambo.

Der Comic erzählt Thrawns Angriff auf die Neue Republik weiter, welcher bereits in Die Erben des Imperiums begonnen hat. Dabei müssen sich Luke, Leia, Han und Lando diverse Herausforderungen von verschiedensten Seiten meistern. Luke stellt sich dem mysteriösen Jedi-Meister C’baoth, der ihn für seine Zwecke instrumentalisieren und auch die machtbegabte Leia und ihre ungeborenen Kinder für sich haben will. Leia versucht gleichzeig, die vom Imperium in Knechtschaft gehaltenen Noghri, die im ersten Teil als Attentäter auf sie angesetzt waren, davon zu überzeugen, dass sie Thrawn keine Treue schuldig sind und die Neue Republik der bessere Partner für sie wäre. Auf Coruscant beginnt jedoch der Bothaner Borsk Fey’lya gegen Admiral Ackbar zu intrigieren. Han und Lando wollen Ackbars Loyalität beweisen und kommen dabei der der mysteriösen, verschwundenen Katana-Flotte auf die Spur, an der auch Talon Karrde und seine Mitarbeiterin Mara Jade und natürlich auch Großadmiral Thrawn Interesse haben. Wird die Katana-Flotte in Thrawns Hände oder die der Neuen Republik fallen?

Der Comic versucht, die vielen parallel verlaufenden Handlungsstränge so gut wie möglich zusammenzufassen, was jedoch schwieriger ist als im noch etwas weniger komplex aufgebauten ersten Teil der Thrawn-Trilogie. Die spannend erzählten Handlungsstränge von Luke, Leia, Thrawn, Talon Karrde und Mara Jade sind meiner Meinung nach gut und verständlich dargestellt. Als etwas problematisch empfand ich jedoch Hans und Landos Reise, bei der ich schnell den Überblick verlor: Warum sind die beiden jetzt nochmals auf diesem Planeten? Wer sind diese und jene Kontaktleute und was wollen sie? Teilweise wurden mir die Zusammenhänge zwischen einer Szene und der nächsten nicht ganz klar und da ich den Roman zuletzt vor über 10 Jahren gelesen habe, konnte ich kaum auf das Wissen daraus zurückgreifen, um die Lücken zu füllen. Der Comic funktioniert also für sich allein stehend nicht ganz so gut, da er die Roman-Handlung zu sehr verkürzt bzw. stellenweise zu wenig erklärt.

Positiv überrascht bin ich allerdings von den Zeichnungen. Auch ich habe natürlich vor Die dunkle Seite der Macht zuerst den Comic Die Erben des Imperiums gelesen und stimme Maximilian in seiner Kritik absolut zu: Die Figuren im ersten Band sind viel zu hart, kantig und muskelbepackt gezeichnet und man erkennt die Figuren aus den Filmen kaum wieder. Für mich sieht diese Art der Comic-Zeichnung absolut hässlich aus und ich hatte beim Betrachten der Panels keine Freude. Umso mehr konnte ich mich an den gelungenen Zeichnungen von Terry Dodson in Die dunkle Seite der Macht freuen, die das Gegenteil der Zeichnungen aus Teil 1 darstellen. Hier erkennt man wirklich jede Filmfigur auf den ersten Blick. Die Zeichnungen sind viel detailreicher und weicher und die Gesichtsausdrücke vermitteln ein breiteres Spektrum an emotionalen Nuancen. Auch die Farben von Pamela Rambo sind angenehmer anzusehen als die in Teil 1, da sie weniger grell, kontrastreich und schreiend sind. Durch den Wechsel im Illustrationsteam kommt es zwar zu einem harten Stilbruch zwischen Band 1 und Band 2 der Trilogie, dadurch wird jedoch eine durchweg positive Entwicklung der Zeichnungen erreicht.

Die dunkle Seite der Macht bietet eine spannende Lektüre, wobei einzelne Teile der aus dem Roman adaptierten Handlung aufgrund von verkürzter Darstellung weniger gut nachvollziehbar sind. Die gelungenen Zeichnungen stellen jedoch eine große Verbesserung im Vergleich zum ersten Teil dar. Insgesamt vergebe ich daher 4 von 5 Holocrons.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Die Rezensentin vergibt 4 von 5 Holocrons!

Wie hat euch der Comic gefallen?

Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.

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