Heute erscheint bei Panini der Sonderband Poe Dameron III: Die geheime Basis von Autor Charles Soule und Zeichner Angel Unzueta. Enthalten sind in dem 172 Seiten starken Band die amerikanischen Einzelhefte #7 sowie #14-19. Für die Farben zeichnet bei Heft #7 Frank D’Armata und bei den Heften #14-19 Arif Prianto verantwortlich. Phil Noto, der die beiden vorangehenden Sonderbände zeichnete, steuert dieses Mal nur noch die Cover der regulären Soft- und der auf 333 Exemplare limitierten Hardcover-Ausgaben bei. Das Softcover könnt ihr für 20€ bei Amazon kaufen, das Hardcover ist für 29€ nur im Panini-Shop und im Comic-Fachhandel erhältlich. Neben diesen beiden Ausgaben war Ende Mai auf dem Comic Salon Erlangen noch ein exklusives Variantcover erhältlich, welches von Mahmud Asrar und Matthew Wilson gestaltet wurde. Alle drei Ausgaben seht ihr unten abgebildet.
Warum um alles in der Welt packt man Heft #7 in diesen Sonderband mit rein und ordnet es nicht dort ein, wo es chronologisch hingehört? – Das werdet ihr euch nun vielleicht fragen und das fand auch ich ziemlich verwunderlich, bevor ich den Band gelesen hatte. Doch wenn man die Handlung von Die geheime Basis betrachtet, macht die Entscheidung wirklich Sinn. Heft #7 stellt uns nämlich die Journalistin Suralinda Javos vor, die ihren alten Kumpel Poe und den Widerstand zunächst für eine gute Story verraten will, dann aber einsieht, dass das Anliegen des Widerstandes es wert ist, dafür zu kämpfen. In dem auf Heft #7 folgenden Handlungsstrang, welcher in Sonderband Poe Dameron II: Inmitten des Sturms zusammengefasst ist, taucht Suralinda dann jedoch nicht mehr auf. Erst in Heft #17 tritt sie wieder auf, weshalb es absolut Sinn ergibt, dass Heft #7 im Sonderband Poe Dameron III: Die geheime Basis enthalten ist. So hat man Suralindas Vorgeschichte als Leser noch besser im Kopf, wenn sie wieder auftaucht. Diese Aufteilung wurde übrigens auch im amerikanischen Sammelband von Marvel genauso gehandhabt.
Der Handlungsstrang von Poe Dameron III: Die geheime Basis besteht eigentlich aus zwei kleineren, je drei Hefte umfassenden Geschichten, die im amerikanischen Original Legend Lost und War Stories heißen. In Legend Lost betrauert die Schwarze Staffel zunächst den Tod ihres Kameraden L’ulo. Doch dafür bleibt nur wenig Zeit, denn dem Widerstand mangelt es an Treibstoff. Poe Dameron, Snap Wexley, Karé Kun und Jessika Pava fliegen daher zu einem Treffen mit Piraten, die ihnen das wertvolle Gut liefern. Doch die Erste Ordnung unter Commander Malarus, die sich Agent Terex mithilfe eines Cyborg-Implantats gefügig hält, war zuerst da und hat den Treibstoff-Frachter zu einer gefährlichen Zeitbombe umbauen lassen: Sobald das Schiff langsamer wird, explodiert es. Können Poe und seine Truppe dennoch den Treibstoff sicher zur Basis nach D’Qar bringen?
In War Stories tritt, wie oben bereits erwähnt, die Journalistin Suralinda Javos wieder auf, welche nun lang genug niedrige Putzdienste auf D’Qar versehen hat, um Leias Vertrauen zu gewinnen. Aus diesem Grund erhält sie ihren ersten Auftrag: Sie soll Holo-Material von Gräueltaten der Ersten Ordnung besorgen, um damit Propaganda für den Widerstand betreiben zu können. Auf diesem Auftrag begleiten sie Karé und Jess. Doch die Journalistin und die Soldatinnen sind sich nicht einig in der Frage, was wichtiger ist: um jeden Preis eingreifen und Leben retten oder gutes Propaganda-Bildmaterial einzufangen? Gleichzeitig machen sich Poe und Snap auf die Suche nach dem Verräter Oddy Muva, dem sie den Tod L’ulos anlasten. Doch auf die Erste Ordnung ist hinter Oddy Muva her, da er auch sie verraten hat. Auf welcher Seite steht der Abednedo wirklich und was führt er im Schilde?
Ich muss sagen, dass mich Poe Dameron III: Die geheime Basis sehr positiv überrascht hat. Ich hatte Heft #7 bereits vor einiger Zeit gelesen und mochte die Geschichte rund um Suralinda Javos sehr, wunderte mich aber, dass die Figur danach direkt wieder fallen gelassen wurde. Umso mehr freute ich mich, dass meine Lieblingsgeschichte aus den Poe-Comics nun doch eine Fortsetzung findet. Suralinda ist einfach eine wahnsinnig spannende Persönlichkeit, die mit ihrem journalistischen Blick auf die Welt eine ganz neue Komponente in das Star Wars-Universum bringt. Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern, zuvor schon einmal ein Star Wars-Buch oder einen Comic mit einem Journalisten oder einer Journalistin in einer so prominenten Rolle gelesen zu haben. Außerdem finde ich das Thema Propaganda und die Macht der Bilder an sich extrem interessant, weshalb ich auch ein großer Fan des Sachbuchs Star Wars Propaganda bin. Dass auch ein Comic ein so vielschichtiges politisches Thema aufgreift, statt platt nur auf Action und Schauwerte zu setzen, ist nicht selbstverständlich. Dafür gibt es schon mal einen dicken Pluspunkt.
Doch nicht nur Suralinda, sondern auch die anderen Figuren sind sehr gut geschrieben und treten als echte Individuen hervor. Sie kämpfen nicht nur als austauschbare Piloten oder Soldaten für den Widerstand oder die Erste Ordnung, sondern haben auch alle ihre persönlichen Anliegen oder Probleme. Beispielsweise bekommen wir einen kleinen Einblick in Jessika Pavas Kindheit. Schon die Eröffnungsszene mit der Trauerfeier für L’ulo ist extrem stark und sorgt sofort dafür, dass man als Leser mit den trauernden Widerstandskämpfern mitfühlt. Dass die Szene so eindringlich und beeindruckend geraten ist, liegt wahrscheinlich auch daran, dass Charles Soule sie unter dem Eindruck des Tods von Carrie Fisher geschrieben hat, um ihr damit Tribut zu zollen. Ich finde es sehr lobenswert, dass sich der Comic immer wieder Zeit für langsamere, nachdenklichere und figurenzentrierte Szenen nimmt. Dadurch hat mich der Comic richtig gepackt, was nicht viele Comics schaffen, da mir die meisten zu oberflächlich sind.
Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum man diesen Comic (zumindest in den USA) nicht als Journey to The Last Jedi vermarktet hat. Denn in diesem Band stecken mehr relevante Informationen für Die letzten Jedi als in manchem Journey-Werk (z.B. Phasma oder The Legends of Luke Skywalker). Hier wird zum Beispiel bereits die Treibstoff-Problematik angesprochen, die im Film eine wichtige Rolle spielt, und auch die Tatsache, dass dem Widerstand die Unterstützer ausgehen, findet hier Erwähnung. Insofern hätte es einen Mehrwert gehabt, den Comic vor Die letzten Jedi gelesen zu haben, da er thematische Vorarbeit leistet.
Was die Zeichnungen angeht, so muss ich sagen, dass mir Angel Unzuetas Stil nicht ganz so sehr gefällt wie der von Phil Noto, dessen Zeichnungen eigentlich immer toll aussehen. An manchen Stellen ist Poe Dameron nicht ganz so gut getroffen – auch das kann Phil Noto besser. Allerdings sind die Zeichnungen trotzdem insgesamt gut gelungen und sind mir zu keinem Zeitpunkt negativ aufgefallen. Etwas seltsam finde ich nur das Suralindas Gesichtshaut, die aussieht, als sei sie aus verschiedenen Puzzleteilen zusammengesetzt. Schmale Linien, die nicht wie richtige Falten aussehen, durchziehen ihr ganzes Gesicht. Für mich sieht das, selbst für eine Alien-Rasse, irgendwie nicht realistisch bzw. natürlich aus. Suralinda hätte sicher auch ohne diese seltsamen Linien im Gesicht exotisch genug ausgesehen. Sehr gut getroffen ist dafür die ältere Leia, vor allem ihr besorgter Gesichtsausdruck.
Insgesamt bin ich also sehr positiv überrascht von Poe Dameron III: Die geheime Basis, vor allem aufgrund der spannenden Themen, der interessanten Figuren – allen voran Suralinda Javos – und der spannenden Handlung. Die kleineren Kritikpunkte, die ich habe, fallen so wenig ins Gewicht, dass ich diesem überdurchschnittlichen Comic trotzdem die vollen fünf Holocrons gebe.
Wir haben auch die ersten 19 Seiten als Vorschau für euch, die ihr in unserer Meldung vom 28. Mai findet.
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!
Gewinnspiel [BEENDET]
Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 1x Poe Dameron III: Die geheime Basis als Softcover! Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur nachfolgende Frage beantworten und das Formular ausfüllen:
Wer ist für die Zeichnungen in Poe Dameron III verantwortlich?
Die Verlosung ist beendet!
Teilnahmebedingungen
- Der Preis wird unter allen Einsendungen mit der korrekten Antwort verlost.
- Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
- Einsendeschluss ist Samstag, der 30. Juni, um 23:59
- Der Preis wird nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
- Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand der Preise wieder gelöscht.
- Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung der Gewinne ist ausgeschlossen.
In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!
Update 01.07.2018 14:25 Der Gewinner
Die Antwort lautet natürlich Angel Unzueta!
Aus den zahlreichen Einsendungen mit der richtigen Lösung wurde folgender Gewinner gezogen:
- Daniela F. aus Leinfelden-Echterdingen
Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Comic!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Preises!
Es gibt aber mehr Zeichner.
Sollen wir alle hinschreiben.
Die Frage ist nach dem Zeichner, nicht nach den Koloristen.
Danke für die Antwort.