Rezension: Thrawn #2 von Jody Houser & Luke Ross

Thrawn #2 (14.03.2018)
Thrawn #2 (14.03.2018)

Hallo und willkommen zur Rezension des zweiten Teils der sechsteiligen Comicadaption von Thrawn, der heute von Marvel veröffentlicht worden ist (zusammen mit einer neuen Ausgabe von Darth Vader). Wir bewegen uns weiter in Thrawns Handlungsstrang und daher bleibt Arihnda Pryce auch in dieser Woche dem Geschehen noch fern.

In dieser Ausgabe dreht sich die Handlung vorrangig um einen von Piraten gekaperten Tibanna-Gas-Frachter, den Thrawn und Eli untersuchen. Im Verlauf der Mission werden sie gefangen genommen, können sich jedoch befreien und drei Piraten festnehmen. Da Thrawns unorthodoxe Methoden jedoch Captain Rossi missfallen, suspendiert sie ihn kurzerhand vom Dienst und lässt ihn mit Eli auf Ansion ein Verfahren erwarten. Allerdings sind dort auch die Piraten gefangen, die von Thrawn befragt werden und dank ihrer Sy-Bisti-Kenntnisse können Vanto und der Chiss dann auch das System herausbekommen, zu dem der gekaperte Frachter gebracht wurde. Thrawn wird von jeglicher Schuld freigesprochen, während Eli von einer Untergebenen Moff Ghadis ein Jobangebot bekommt, das ihn von Thrawns Seite abbringen soll.

Thrawn #2 (Declan Shalvey Variant Cover) (14.03.2018)
Thrawn #2 (Declan Shalvey Variant Cover) (14.03.2018)

Wie schon in Thrawn #1 dient uns Eli Vanto als Erzähler und konfrontiert uns daher auch mit seinen eigenen Zweifeln und Ängsten. Im Gegensatz zu dem Chiss sind dem Randweltler Vanto nämlich die allgegenwärtigen politischen Spielchen durchaus bewusst und daher darf er immer noch den Diplomaten zwischen Thrawn und anderen Imperialen spielen. Allerdings wird insbesondere in dieser Ausgabe auch klar, dass Thrawns unorthodoxe Methoden sich eben auch auf seine Kameraden auswirken, vor allem auf Eli Vanto. Als dieser am Ende nämlich ein Angebot von Moff Ghadi ablehnt, eine bessere Position fernab von Thrawn zu erhalten, wird ihm unverblümt deutlich gemacht, dass er auf keine Beförderung hoffen kann, solange er bei dem Chiss bleibt.

Luke Ross‘ Darstellung der Personen gefällt mir hier immer mehr. Trotz Thrawns vielerwähnter Ausdruckslosigkeit schafft Ross es, ihn nicht langweilig wirken zu lassen, während Eli passenderweise wesentlich ausdrucksstärker zu sehen ist. Am besten hat mir tatsächlich aber Nevil Cygni gefallen. Der spielt seine Rolle als verzweifeltes Crew-Mitglied nicht nur im Roman meisterhaft, sondern sieht auch im Comic glaubhaft aus, auch wenn Luke hier doch etwas von der Beschreibung im Roman abgewichen ist. Mich würde vor allem interessieren, warum Cygni unter seinen Augen plötzlich einen schwarzen Fleck hat, der bis dato unerwähnt war. Aber der Wechsel von dem verängstigten Crewmitglied zum Drahtzieher des Überfalls ist auch visuell sehr gut gelungen. Eine andere Änderung, die sich mir leider gar nicht erschließt, ist die Darstellung der Crew des Frachters. Da finden sich nämlich auf einmal einige imperiale Offiziere, die da nach meinem Wissensstand nichts zu suchen haben. Dennoch beeindruckt mich auch dieses Mal wieder die Qualität der Zeichnungen an sich und mein klarer Favorit ist hier das Bild von „Eli in Aktion“, das uns den jungen Fähnrich auch mal richtig energetisch zeigt.

Selbstverständlich wurde auch in dieser Ausgabe ein Teil der Handlung gekürzt und Kleinigkeiten verändert. Ein Großteil des Zwischengeplänkels auf Ansion fällt weg, darunter auch Admiral Wiskovis‘ Auftreten. An der Stelle hat mich auch ein bisschen die Dialogform gestört. Im Roman ist es nämlich alleine Elis Wissen um den Slang der Piraten zu verdanken, dass das Uba-System als Zielort erkannt wird. Im Comic mischt hier auch Thrawn wieder im Vordergrund mit. Eine dagegen sinnvolle Kürzung ist der Wegfall der imperialen Feier auf Coruscant, da diese außer Yularens Auftritt als Thrawns Unterstützer wenig zur Handlung beigetragen hätte. Daher wird Moff Ghadis Angebot für Eli auch nicht wie im Roman an die Feier angehängt, sondern an den stattdessen gezeigten Disziplinarausschuss, der Thrawn von seiner Insubordinationsanklage freispricht. Je nachdem wie viel von Arihndas Werdegang uns in späteren Ausgaben noch gezeigt wird, könnte die Feier jedoch noch Erwähnung finden, da ihr Handlungsstrang an dem Punkt etwas wichtiger wird.

Insgesamt hat mir auch der zweite Teil der Comicadaption sehr gut gefallen. Ich finde immer noch, dass Jody Houser, Luke Roos und Nolan Woodard den Roman super umsetzen, auch wenn ich diesmal ein, zwei Dinge zu beanstanden hatte. Daher erhält Thrawn #2 von mir auch „nur“ vier von fünf Holocrons, mit leichter Tendenz nach oben. Auf dem Cover der dritten Ausgabe ist auch Arihnda Pryce vertreten; Fans ihrer Figur dürfen sich also freuen, dass wir nächsten Monat dann auch die spätere Gouverneurin Lothals erleben werden.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Die Rezensentin vergibt 4 von 5 Holocrons!

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3 Kommentare

  1. Also bis jetzt machen die echt einen guten Job. Sie finden die richtige Balance zwischen „kann man weg lassen“ und „legen wir mal zusammen“. Ich bevorzuge zwar dennoch den Roman, der einfach viel detaillierter ist, aber der Comic ist auch wirklich sehr gelungen. Wenn der gut läuft, hoffe ich mal das auch ander Kanon Romane in Comic Form aufgelegt werden. Hätte da so ein paar Kanidaten im Kopf XD

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