Heute erscheint neben Marvels Star Wars #44 auch bei IDW Publishing das Kinder-Comicheft Star Wars Adventures #7, das in der Hauptstory einen Star Wars Rebels-Zweiteiler namens Endangered eröffnet und in der Tale from Wild Space ein kleines Abenteuer von Nien Nunb und dem „Duros der Herzen“ Shriv aus Battlefront II erzählt. Mit freundlicher Unterstützung von IDW konnte ich das Heft bereits lesen und euch somit heute meine Rezension präsentieren.
Die Hauptstory: Endangered, Part 1

In Endangered versucht die Ghost-Crew, einen einzigartigen Vogel zu retten, der für einen Planeten, den die Allianz für sich gewinnen möchte, eine besondere kulturelle Bedeutung hat. Dieser Vogel bringt – und das mag man logisch finden oder nicht – pro Generation immer nur ein Exemplar hervor, sodass seit Menschengedenken immer nur ein Exemplar dieser Art zur selben Zeit existiert. Wenn man diese recht simple Prämisse dahinnimmt, derengleichen es auch bei Paninis Star Wars Rebels-Comics zuhauf gibt und die auch der Zielgruppe geschuldet sind, so kann man Autor Sholly Fisch zugestehen, eine sehr stringente Geschichte geschrieben zu haben, die an den richtigen Stellen mit Wendungen aufwartet und auch ihre Charaktere gut trifft.
Da Zeichner Sean Galloway Ezra mit kurzen Haaren darstellt und Kanan blind ist, kann man die Geschichte durch diese visuellen Hinweise problemlos zwischen der 2. und 3. Staffel verankern. Da aber Hondo Ohnaka auftritt, der während der 2. Staffel vom Imperium gefangen genommen und erst in der Staffelpremiere der 3. Staffel befreit wird, wirft dies Fragen auf. Entweder kam Hondo zwischendurch nochmal frei, oder dieser Comic spielt erst nach der besagten Staffelpremiere. Dann hat man aber das Problem, dass der Zeichner die Phantom verwendet hat, die in der Premiere zerstört wird, und nicht das Ersatzshuttle Phantom II. Dennoch, dieser Comic lässt sich präziser in der Timeline verankern als die meisten anderen Geschichten von IDW und das rechne ich sowohl Autor als auch Zeichner hoch an. Ich denke auch, dass Teil 2 der Geschichte eventuell Licht in die Sache bringen könnte.
Großes Manko bei diesem Comic finde ich allerdings Galloways Zeichnungen. Diese sind derart cartoonhaft vereinfacht, dass man kaum noch von „Details“ sprechen kann. Cassey Kuos Tusche und Luis Antonio Delgados Farben retten da leider auch nicht mehr viel. Zudem wurden einige Charaktere sehr schlecht getroffen – Kanan sieht in seinem letzten Panel eher wie ein Zerrbild des zum Meme gewordenen vandalisierten Jesus-Wandbilds aus. Wenn man die Kunstwerke von Ingo Römling, Eva Widermann, Ruairí Coleman oder Cosmo White gewöhnt ist, wird man hier eher enttäuscht – das hat Panini weitaus besser gemacht. Die Zeichnungen haben mir an der sonst so soliden Story leider ordentlich den Geschmack verdorben, sodass ich Endangered, Part 1 alles in allem 2 von 5 Holocrons gebe, aber mit Tendenz nach oben.
Die Tale from Wild Space: „Look Before You Leap“
In den Tales from Wild Space erzählt Emil Graf seiner Crew mal wieder eine Geschichte, die er gehört hat, deren Moral seiner Crew – bestehend aus dem Droiden CR-8R, dem Astromech Boo und dem Echsenaffen Noni – eine Lehre sein soll. Es geht diesmal darum, einen unbekannten Planeten erst auszukundschaften, bevor man dort landet, was Emil mit dem titelgebenden Sprichwort „Schau hin bevor du springst“ auf den Punkt bringt.
Helden dieser Geschichte, die von Paul Crilley verfasst wurde, sind Nien Nunb in seiner Mellcrawler II – ein zeichnerisches Detail seitens Philip Murphy und Kolorist Wes Dzioba, das diese Erzählung nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter und vor der Schlacht von Jakku platziert – und der aus Battlefront II bekannte Duros Shriv. Beide zicken einander in unterhaltsamen Dialogen an, während sie auf einem fleisch- und metallfressenden Kontinent auf einem unerforschten Planeten landen, dessen einzigartige Gegebenheiten ihnen zwar ihre imperialen Verfolger vom Hals schaffen, doch natürlich auch für Nien und Shriv eine Gefahr darstellen.
„Look Before You Leap“ ist kurzweilig, hat Zeichnungen im guten Mittelfeld und liefert solide Charakter-Action mit zwei Fanlieblingen. Zwar verpasst man nichts, wenn man die Story nicht liest, aber wer Shriv im Spiel mochte, wird ihn auch hier mögen – und Nien Nunbs mürrische Art ist sowieso ungeschlagen. Der Tale würde ich daher 4 von 5 Holocrons geben.
Fazit
Heft #7 gehört zwar insgesamt eher zu den schwächeren Star Wars Adventures-Heften, da die Hauptstory aufgrund zeichnerischer Defizite leider gar nicht überzeugen kann und nur durch seine Tale from Wild Space gerettet wird. Immerhin gibt es auch noch ein schönes Variant von Derek Laufman, dessen Stil ich mir auch fürs Heftinnere gewünscht hätte. Durch Mitteln der beiden Heftbewertungen komme ich abschließend auf 3 von 5 Holocrons.
Wir danken IDW Publishing für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars.