Spoilerfreie Rezension: Star Wars: Die letzten Jedi

Star Wars: Die letzten Jedi - Offizielles Poster
Star Wars: Die letzten Jedi

Am Donnerstag läuft nach langem Warten nun endlich Star Wars: Die letzten Jedi in den deutschen Kinos an. Mit der freundlichen Unterstützung von Disney durfte ich den Film schon am Montag sehen und kann euch deshalb von meinen Erlebnissen berichten. Ich habe den Film in 2D und im Originalton gesehen. Aufgrund meiner nicht perfekten Englischkenntnisse kann es also sein, dass ich nicht alles genau so mitbekommen habe, wie das von den Machern geplant wurde.

Kurze Info zu meiner Ausgangssituation und meinen Erwartungen: Ich wollte mir den Film möglichst unbefangen angucken und habe deswegen nahezu alles an Infos zum Film vermieden. Nur dem ersten Teaser, dem Trailer und wenigen TV-Spots konnte ich nicht widerstehen. Jedenfalls war ich endlos gehypt und gespannt auf den Film und konnte es kaum noch abwarten, ihn endlich im Kino zu sehen. Außerdem hat mir das Ganze Drumherum schon von Anfang an den Eindruck vermittelt, dass mir der Film besser gefallen wird als Das Erwachen der Macht. An dem Vorgänger hatten mich gerade die starken Parallelen zu Episode IV gestört, alles in allem gehörte er für mich aber trotzdem zu den besseren Star Wars-Filmen.

Der Ersteindruck

Kommen wir nun aber zum Ersteindruck. Ich muss zugeben, dass sich meine Meinung wenige Stunden nach dem ersten Gucken noch nicht allzu stark ausgeprägt hat. Jedenfalls hat mir der Film einfach super gefallen und war um Längen besser als Das Erwachen der Macht. Aktuell gefällt er mir sogar noch besser als meine Lieblingsfilme Rogue One und Die Rache der Sith, ob das so bleibt, wird aber erst die Zeit zeigen. Dafür muss ich den Film erstmal etwas häufiger sehen. Bis jetzt sind mir nur die negativen Dinge so wirklich aufgefallen und ich kann noch nicht genau sagen, warum mir der Film jetzt so gut gefällt, es ist einfach so. Deshalb werde ich erstmal mit den paar negativen Punkten anfangen und dann am Ende noch die Sachen hervorheben, die mir besonders gut gefallen. Ihr könnt also davon ausgehen, dass mir alles gut gefällt, was ich nicht negativ erwähne.

Das Negative

Fangen wir mit einer Sache an, die mich auch an Das Erwachen der Macht schon gestört hat. Es gibt mir auch bei Die letzten Jedi teilweise immer noch zu viele Parallelen zur Originalen Trilogie – ganz besonders zu den Episoden V und VI – trotzdem hat sich das hier im Gegensatz zu Das Erwachen der Macht schon stark verbessert und fällt nicht so stark auf wie beim Vorgänger.

Mein zweiter Kritikpunkt ist mir auch bei Episode VII schon negativ aufgefallen und ich hatte gehofft, dass das nur an J.J. Abrams lag. Auch beim achten Saga-Film haben wir leider wieder nur sehr wenige unterschiedliche Schauplätze und dann findet ein größerer Teil der Handlung auch noch im Weltall statt, da hätte ich mir etwas mehr Diversität gewünscht, wie Rogue One super gezeigt hat. In Die letzten Jedi fühlt sich die Galaxis einfach zu klein an.

Eine Sache, die mich anfangs etwas gestört hat, war dass mir das Ganze langsam etwas zu surreal oder mystisch wird, das hat sich zum Ende des Films aber merkwürdigerweise wieder gelegt und es war auch mal schön, andere Aspekte der Macht zu sehen. Auch nicht optimal finde ich die Entwicklung beziehungsweise eher gesagt das Ende von einigen Figuren. Da gibt es meiner Meinung nach an einigen Stellen etwas verschwendetes Potenzial, so schlimm war das jetzt aber auch wieder nicht.

Mein letzten Kritikpunkte wären noch, dass der Subplot um Rose und Finn auf Canto Bight für mich irgendwie untergegangen ist und auch nicht so relevant wirkte, wie er eigentlich sollte. Auch die Schlacht auf Crait ist mir etwas zu kurz gekommen und man hätte die irgendwie noch etwas weiter ausbauen können.

Das Positive

Wie am Anfang schon erwähnt, hat mir so gut wie alles an dem Film gefallen. Hier werde ich nun aber noch ein paar Dinge aufführen, die mir besonders gut gefallen haben. Es gab in Star Wars: Die letzten Jedi einige überraschende Wendungen für mich, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Dazu kommt noch, dass der Status quo am Ende des Films überhaupt nicht so war, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, in einer größtenteils positiven Art und Weise.

Star Wars: Die letzten Jedi: Carrie Fisher als General Leia Organa und Oscar Isaac als Poe Dameron
Star Wars: Die letzten Jedi:
Carrie Fisher als General Leia Organa und Oscar Isaac als Poe Dameron

Was mich beim Gucken auch überrascht hat, war wie gut mir der Charakter von General Leia gefallen hat. Ich fand Leia in den anderen Filmen nie besonders cool (auch nicht schlecht, einfach mittelmäßig), aber in Episode VIII hat sie mir sehr gut gefallen und der Film hat den Charakter stark für mich aufgewertet. Es wirkte so auf mich, als ob einige Charakterzüge von Carrie Fisher in den Charakter der älteren Leia eingeflossen sind. Das Ganze macht Carrie Fishers Tod für mich nur umso trauriger.

Auch der Humor ist meiner Meinung nach durchweg gut platziert und stört (mich) keinesfalls. Dazu kommt, dass die Porgs nicht übertrieben genutzt wurden und die Implementierung auch hier gut gelungen ist. Der Soundtrack ist wieder besser als in Das Erwachen der Macht, wo dieser ja etwas lieblos wirkte und nur wenige erinnerungswürdige Stellen hatte. Die Raumschlacht(en) gefällt beziehungsweise gefallen mir auch super und kommen fast an die aus Rogue One heran. Um das Niveau zu erreichen, hätten sie aber noch etwas größer und nicht so einseitig sein dürfen.

Die Länge des Films hat mir ebenfalls größtenteils gut gefallen. Der Film ist ungefähr 15 Minuten länger als die anderen Filme und das merkt man auch. So kriegt man aber mehr Star Wars und es wirkt auch fast nirgends in die Länge gezogen, man hat im Gegenteil etwas mehr Zeit für kleinere Momente und Charaktere, was wirklich positiv aufgefallen ist. Wie vorher schon kurz erwähnt, wirken einige Stellen trotzdem etwas gehetzt, da in dem Film sehr viel passiert. Von dem ganzen Input fühlt man sich an einigen Stellen sogar etwas erschlagen.

Die Journey to Star Wars: Die letzten Jedi

Durch das Buchprogramm der verschiedenen Verlage erhält man nicht allzu viel Hintergrundwissen für Die letzten Jedi, die Fakten aus der Reihe sind wenn überhaupt „nice to know“. Nur die ganzen Hintergründe aus Leia, Prinzessin von Alderaan fühlen sich dann doch etwas relevanter an. Man lernt durch das Lesen des Buches schon den Planeten Crait und Vizeadmiral Holdo kennen und hat dort ein paar wichtigere Informationen. Insgesamt erhält man aber nicht so viele wirklich interessante Infos aus der Journey to Star Wars: Die letzten Jedi.

Das Fazit

Wie eingangs schon erwähnt hat der Film meine sehr hohen Erwartungen mindestens erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen und er hat vieles besser gemacht, was mir an der eigentlich guten Episode VII nicht so gefallen hat. Es gibt zwar ein paar kleinere Kritikpunkte, diese haben aber keinen großen Einfluss auf meine Meinung und machen den Film nur vernachlässigbar schlechter. Die guten Dinge überwiegen einfach um Welten. Der Film wird glaube ich nur bei sehr wenigen Fans schlecht ankommen, die nach Das Erwachen der Macht nicht schon das Handtuch geschmissen haben. Einige werden wahrscheinlich nur mit den Entscheidungen über bestimmte Charakterschicksale nicht ganz zufrieden sein.
Deshalb wünsche ich euch allen sehr viel Spaß im Kino, den ihr bestimmt auch haben werdet.

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23 Kommentare

    1. Also wenn ich welche vergeben müsste, wären es 5. Bei den Filmen macht es aber für mich keinen Sinn, groß Holocrons zu vergeben. Die verdienen alle mindestens eine 4 und wenn man es genau nimmt, keiner eine 5, also ist das irgendwie sinnlos.

  1. Komme auch aus der Premiere. Bei mir hat der Film ein anderes Gefühl hinterlassen. Irgendwie habe ich den Film gesehen, aber ich fand es irgendwie irrelevant. Bei mir kommt dieses typische Star-Wars Feeling nicht so auf. Vielleicht versteht jemand was ich meine. Vielleicht muss ich mich erst an das „neue“gewöhnen. Von der allgemeinen umsetztung fande ich den Film gut und habe da nichts auszusetzen. Aber irgendwie fehlt das Star-Wars Feeling. Ich muss auch dazu sagen, dass ich die ganze Mythologie zwischen Jedi und Sith am spannensten finde. Da fehlt es leider noch im Kanon

    1. 1:1 mein Gefühl. Gerade das Ende, also die letzte Szene im Film hat sich irgendwie so richtig untypisch angefühlt. Nicht wie Star Wars eben. Bin auch mit einem seltsamen Gefühl aus dem Kino herausgekommen. Mal sehen wie es aussieht wenn die Eindrücke sich besser sortiert haben

    2. Selbst jetzt nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe, hat sich am Gefühl leider nichts geändert. Ich wage mal eine These, die bestimmt nicht so ganz auf Gegenliebe stößt. Es ist kein Star-Wars Film, sondern ein Unterhaltungsfilm, welcher Star-Wars Themen behandelt

  2. alles in allem ein sehr, sehr guter film, der immer besser wird im Laufe der Zeit. es gab aber auch einiges was mich gestört hat:
    die Offiziere der ersten Ordnung sind weiterhin ungehobelte, wild schreiende „trottel“, ohne bedrohlichkeit oder stärke auszustrahlen.
    im ersten drittel sind viele gute gags, aber auch der ein oder andere der einfach zu viel ist.
    der ganze Canto Bight Plot ist meines erachtens nicht sehr gelungen und zieht den Film etwas in die Länge.

  3. Hallo zusammen,
    ich kann verstehen, dass einige mit den „Neuerungen“ nicht so klar kommen. Allerdings hat es für mich eben genau den Charme ausgemacht – das Leben ist Veränderung (sagt man mir zumindest jeden Tag auf Arbeit).

    Der Plot in Canto Bight ist vll. nur auf den ersten Blick überflüssig, lässt er doch Finns Blick für das Wesentliche (Rettung, statt Opfer) schärfen und erschafft in der kleinen Rose eine „Rivalin“ um Rey (was meine Freundin übrigens zum Kotzen fand, weil sie ein Happy-End zwischen Finn und Rey wollte) Frauen…hehe 🙂

    Naja, die Offiziere des Imperiums (oder generell der Antagonisten) haben auch früher nicht mit Glanztaten um sich geschmissen – siehe Grievous, und alle Offiziere, denen Vader di eAtmung gekappt hat oder auch Cylo in den Comics, Rax im Nachspiel usw…. 🙂
    Aber grundsätzlich habt Ihr recht, manchmal ein wenig lächerlich – gerade Hux, aber die Begrüßung von Hux und Poe finde ich schon jetzt legendär. 🙂

    Ich hoffe ich habe nicht zu viel gespoilert…und das Wiedersehen mit unserem kleinen Freund auf Anch-To (schreibt man das so?) – fantastisch.

  4. Mich hat der Film auch kaum gepackt. Ich war emotional nicht dabei, es gab keine Gänsehaut-Momente. Ich wollte den Film wirklich mögen, aber irgendwie hat er mich kalt gelassen, irgendwie kam kein SW-Feeling auf. Einige Gründe dafür waren:

    – eine echte Spannungskurve fehlt; die Verfolgungsjagd und die Canto-Bight-Handlung sind belanglos.
    – Figuren wirken out of character, ihr Verhalten ist unpassend. Teilweise ist der Humor deplatziert.
    – Es wird ständig angedeutet, dass irgendwas Tiefgründiges kommt (z.B. Reys „Ausflug“ auf der Insel), aber dann kommt nichts. Vieles wirkt so oberflächlich und platt.

    Ich schaue den Film in den nächsten Tagen noch zweimal und dann wird sich zeigen, ob sich meine Meinung ändert. Bis jetzt für mich einer der schlechtesten SW-Filme.

  5. Kurz gesagt, (war eben drinnen) ist er gut.
    Der Rezension kann ich so nicht zustimmen xD
    Negativ -> Humor (finde ich)
    Positiv -> Crait (oder wie der schicke Planet hieß am Ende :’D)
    Der Rest wird noch verdaut…aber die Charaktere…das war mehr Mark als Luke manchmal…und ja verdaue noch. xD

  6. Wir hatten uns den Film gestern auch angeschaut, alleine zu zweit im Kino-Saal 🙂

    Mir hat der Film insgesamt sehr gut gefallen!!! Ich war oft sehr erstaunt, traurig und dann wieder überrascht, usw.
    Manchen Szenen sind echt sehr geil gemacht, da stockte mir der Atem!

    Ich denke auch, der Film braucht eine gewisse Verdauungszeit und mehrere Durchläufe. Vielleicht fühlt er sich das erste Mal als Entertainment-Film an und man hat viele offene Fragen, aber die Fans werden (denke ich) mit jedem Durchlauf den Film mehr zu schätzen wissen.

    Vom Gefühl her, war er auf der Höhe mit Ep. III, der mich im Kino auch sehr gefesselt hat. (bei der „alten“ Trilogie bin ich noch mit den Mücken geflogen 🙂 )

    Natürlich gibt es auch „Negatives“, aber ich glaube, viele Wendungen im Film machen dann doch irgendwie Sinn, vielleicht verstehe ich sie noch nicht ganz, und dafür gibt es eben das Extended Universe; Disney will halt auch Geld machen! $€$

    Die Schauspieler / Charaktere waren meiner Meinung nach alle Top, das muss ich sagen: Luke und Rey, auch Kylo, Leia und Holdo, Poe und Rose, Finn vielleicht doch zu oft zu cool oder zu „ghetto“ (darf man das heute noch sagen?) 🙂

    Ich schaue ihn jedenfalls nochmal und nochmal 🙂

  7. Ich machs kurz: Für mich einer der besten Star Wars Filme überhaupt. Endlich, Endlich habe ich meine alten Jedis zurück, die ihre Freunde retten können, ohne auch nur 1 Menschen zu töten. Endlich wird die Überheblichkeit der alten Jedis an den Pranger gestellt und endlich sehe ich meinen liebgewonnenen Yoda wieder. Top gespielt, eine komplexe Antagonist/Protagnonist Beziehung, ein 2,5 Stunden Film der ohne viel Lichtschwertaktion auskommt und tolles Worldbuilding mit einer vielzahl von Zweideutigkeiten (zb. als sich Finn/Rose die ganze Zeit über Canto Bight auslassen, dass die die Erste Ordnung finanzieren und DJ ihnen dann den X-Wing zeigt und meint es geht in beiden Richtungen *inyourface*) … einfach herrlich. Selbst nach dem zweiten Mal kommt null Langweile auf. Danke, Ryan Johnson für diesen mutigen und grandiosen Film. 🙂

    1. Ich finde deine Punkte sehr gut, aber ich habe einfach in der Gesamtschau ein komisches Gefühl nach dem Film. Es mag einerseits an der teils sehr übertriebenen Gagdichte gelegen haben oder aber an der „Beschränktheit“ des Filmes. Will sagen, dass ich die räumliche Enge negativ aufgefasst habe. Bis auf den eigentlich sehr vernachlässigbaren Strang auf Canto Bight und Rey und Luke auf Ahch-To spielt sich der gesamte Film eigentlich über Crait ab und das erzeugt zwar dieses Gefühl des „eingekesselt“ sein, beschränkt aber auch die Möglichkeit abwechslungsreiche Schauplätze zu zeigen.

      Ich mag in der Rückschau Rians Interpretation der Macht als nicht definiert durch irgendwelche Midi Chlorianer, sondern als Mysterium. Die Idee von Projektionen und Co ist innovativ und vorstellbar, wurde auch sehr gut umgesetzt. Aber auch hier: Muss der Witz mit dem Anziehen sein?

      Die sehr kontroversen Porgs kann man machen, mich stören sie nicht.
      Snoke wurde meiner Meinung nach etwas verhunzt. Ja man kann anführen, dass seine Herkunft unwichtig ist, bzw. dass man viele Jahre lang nicht wusste wer der Imperator ist. Aber das Problem ist, dass wir nicht mehr in einer Zeit leben in welcher es nur 3 Filme zu Star Wars gab. Sondern zu allem ein Roman oder Begleitwerk erscheint. Sollte dies nicht aufgeklärt werden durch einen Roman oder ähnlichem wäre ich sehr enttäuscht. Denn seine Figur hat mich sehr beeindruckt! Dieser Umgang mit der Macht und seine Manipulationsgabe, sein Eifer für Vader (auch wenn er die Geschichte mal lieber hätte zu Ende lesen sollen) und sein epischer Machtblitz waren sehr spannende Facetten. Aber dadurch wurde er einfach zu mächtig dargestellt, weshalb sein Tod die einzige Lösung blieb.

      Ich sage es frei heraus: Rey und Kylo hätten sich zu Gunsten des Gleichgewichts verbünden sollen. Das wäre komplett neu gewesen. Kylo hat einen sehr guten Punkt und man merkt ja auch wie identisch die Macht der beiden ist als keiner das Lichtschwert greifen kann. Dieser Pfad der grauen Jedi in Kombination mit der von Luke angesprochenen Überheblichkeit der Jedi und der Tatsache, dass Kylo ja kein Sith ist wären ein guter, spannender neuer Plot, weg von diesem Schwarz Weiß gewesen. Denn sehen wir es mal so: Von DJ haben wir ja kurz einen Einblick darin bekommen, was Romanleser schon länger wissen: dieses Schwarz Weiß gibt es nicht. Aber es kommt in Familienfilmen und Heldensagen einfach besser an. Kylo und Rey hätten genau dieses Gleichgewicht dazu verwenden können etwas neues zu erschaffen und ja von mir aus auch den Widerstand beenden. Es muss doch kein Blutbad sein. Aber irgendwann muss doch jedem klar sein, dass Rebellion und deren Sieg am Ende wieder eine neue Gewaltspirale auslösen.
      Kylo jetzt einfach Ränkespiele zu unterstellen ist sehr schwach.

      Finns Rolle und generell Canto Bight waren eine „Enttäuschung“ insoweit, dass sie null, aber wirklich null Relevanz hatten. Am Ende scheiterte der Versuch, DJ desertierte ohne ihn nochmal zu sehen (als er an dieser Kiste rumgespielt hat dachte ich jetzt kommt ein riesen EMP oder ähnliches) und BB-8 auf nem ATST, dem ganz zufällig nur das Cockpit fehlt, naja. Ich hätte es gut gefunden, wenn Finn seinen Plan am Ende in die Kanone zu fliegen umgesetzt hätte. Es wäre eine hervorragende Charakterentwicklung gewesen: Weg von der FO, dann eigentlich Fluchtversuch vom Widerstand, dann die Mission mit Rose, in welcher er merkt für was sie kämpfen und am Ende die Opferung für die Sache. Ebenfalls geschenkt wie er es geschafft hat Rose über dieses gigantische freie Feld bis zurück zu Basis zu Schleifen.

      Ansonsten war Crait gut umgesetzt, auch wenn mich diese etwas seltsam aussehende Steinwand am Ende total rausgeworfen hat. Die passten null zu der Umgebung 😀

      Ich werde ihn noch einmal in Dt und sicher einmal im OT sehen und freue mich auch sehr darauf, denn alles in allem ist es ein guter Film, welcher etwas weniger Humor, etwas weniger Canto Bighjt (also nichts) und eine noch mutigere Charakterentwicklung von Kylo und Rey gebraucht hätte. Denn jetzt haben wir wieder diese gut und böse Mentalität vom Ende von TFA

    2. Ich sehe die Sache etwas anders, gerade im Bezug auf Kylo und Rey. Die beiden haben eine sehr komplexe Beziehung mit diesem Film bekommen. Er verschont sie trotz der Demütigung aus dem ersten Teil, sie rettet ihm das leben. Sie kämpfen gemeinsam und töten die Wachen. Kylo tötet Snoke. Und trotz dieser gemeinsamen Erfahrung und ihrer von Snoke herbeigeführten Gedankenverbindung, bleiben sie auf dem jeweiligen Weg, den sie für richtig halten. Kylo will alles niederbrennen und von Grund auf neu anfangen. Rey will die alten Werte der Jedi vermitteln. Beide Schicksale sind untrennbar miteinander verbunden und dennoch aufgrund ihrer Ansichten nicht kompatibel. Kylo sagt ja auch, dass sogar die „Sith“ weg müssen. Für ihn ist das aufgrund seiner Erfahrungen mit Snoke und Luke die beide jeweils versuchten ihn nach ihren Vorstellungen zu formen und als das nicht funktionierte ihn abzusägen (Snoke verspottet Kylo und erst als Rey ihm widersteht ist Kylo wieder der große Vader Erbe, Luke denkt kurzzeitig nach ihn zu töten besinnt sich dann aber, doch es ist zu spät).

      Kylo Rens ansichten sind völlig nachvollziehbar. Er ist völlig enttäuscht von allen, die in ihm nur einen großen Namen sahen, den es zu kontrollieren galt. Das er seinen Helm zerstört, zeigt eben auch das er sich von Vader lossagt. Er wird etwas eigenes, etwas unkontrollierbares, der seinen eigenen Weg geht. Kylo Ren ist das Chaos. Weder Böse noch Gut, unkontrollierbar und ausgesprochen mächtig. In einem Moment ist er völlig feinfühlig und rührt Rey zu Tränen, im nächsten Moment rastet er aus und kann jeden in seiner Umgebung töten.

      Ich liebe diesen Charakter einfach nur. Er ist so anders und von Adam Driver einfach genial gespielt.

  8. Nachdem ich mir nun den Film angesehen habe, will ich auch einfach mal meinen Senf dazugeben:

    Als ich aus dem Kinosaal ging, war ich mir nicht sicher, welche Gefühle ich dem Film entgegebringen sollte, und auch jetzt weiß ich es noch nicht genau.
    Der Anfang war interessant gemacht, aber bei genauerem Überlegen nicht gerade von Logik durchtränkt, da der Widerstand (warum auch immer) auf langsame, mittelmäßig bewaffnete und auch nur mittelmäßig gepanzerte Bomber gesetzt hat, die Jägergeleitschutz brauchen, wobei die eigenen Jäger zahlenmäßig weit in der Unterzahl sind, und dann lässt man sie auch noch in solch einer Formation fliegen, dass sie sich gegenseitig zerstören können.
    Bei der Verfolgungsjagd ist aufgefallen, dass die von Snokes Dreadnought abgefeuerten Schüsse im Weltraum eine ballistische Flugbahn besitzen (Falls es bei den Lesern Physiker gint, die mir das erkläten können, gilt es, diesen Punkt zu negieren).
    Leia hätte tot sein müssen, da sie (wenn ich mich korrekt erinnere) nie wirkliches Training im Ungang mit der Macht gehabt hatte und somit auch nicht zu dem, was sie getan hat, fähig sein dürfte.
    Der komplette Canto Bight-Teil war meiner Meinung nach eher uninteressant (wobei es im Freundeskreis dazu auch andere Meinungen gint) und es wäre kein großer Verlust gewesen, wenn er fehlen würde.
    Als auf Crait dann diese Waffenrampe (So hieß sie, glaube ich) auf das Tor feuert, erwartet man eigentlich, dass von diesem Tor an sich nichts mehr übrig ist, und dann ist da nur ein winziger Spalt hineingerissen worden. Entweder wird das Tor förmlich pulverisiert und mit ihm alles dahinter, oder das Tor ist unversehrt.
    Und selbstverständlich die Offiziere der Ersten Ordnung: Dieser Film gibt einem das Gefühl, dass die einzige Möglichkeit in dieser Organisation vom Rang her aufzusteigen ist, die größte Inkompetenz vorweisen zu können. Als Holdo sich in Richtung der Flotte der Ersten Ordnung bewegt, hätte man wenigstens ein oder zwei der begleitenden Kreuzer nehmen können, um dieses Schiff zu zerstören. Außerdem wird es doch wohl noch die aus Legends bekannte Taktik des Mikrosprungs geben, mit der sie die feindliche Flotte leicht hätten einholen können.

    Nachdem ich jetzt mir das ganze Schlechte von der Seele geschrieben habe, kann ich auch kurz noch auf das Positive hinweisen:
    Die Darstellung der Macht, Reys Training, die Verbingung zwischen Ben und Rey waren eindeutig die Höhepunkte des Films. Gerade die Szene in Snokes Thronraum mit diesen beiden war faszinierend gemacht hinsichtlich des Verhältnisses der beiden. Der Film hätte durchaus noch etwas mehr Augenmerk auf diese Vorgänge legen können und dafür z.B. Canto Bight rauslassen können.
    Die letzte Schlacht bei Crait war (bis auf die Waffenrampe, siehe oben) gut inszeniert, besonders der „Kampf“ zwischen Ben und Luke (Auszunehmen ist hier natürlich, dass Ben beweist, dass er Hux in Sachen militärischer Inkompetenz und fehlenden Sachkenntnissen in nichts nachsteht).

    Alles in allem hat der Film mir sehr gefallen, aber durch das oben angesprochene werde ich mir ihn wahrscheinlich des Öfteren noch ansehen müssen, um mir eine endgültige Meinung bilden zu können.

    1. Hab nur einen kleinen Einwand: Wir haben doch schon öfter erlebt, dass Personen im Star Wars Universum die Macht instinktiv genutzt haben. Das mit Leia war für mich eine ähnliche Situation.
      Dazu kommt noch, dass Luke Leia vor seinem Verschwinden einige Übungen gezeigt hat, wodurch sie wenigstens etwas Gefühl für die Macht bekommen hatte. (Quelle: Nachspiel-Trilogie)
      Deshalb ist das für mich kein bisschen unlogisch.

    2. Stimmt, das aus der Nachspiel-Trilogie hatte sich (wahrscheinlich wegen der Bücher selbst :)) aus meinem Kopf gedrängt. Auch das mit dem Instinktiven kann man ja auch etwas bei Rey im Film sehen. Was mich hieran primär stört, ist, dass sie im Vakuum einfach einer Göttin gleich zum Schiff mit vollem Bewusstsein (!) zurückfliegt/gleitet. Wenn sie mit der Macht eine Art Schutzhülle um sich herum gebildet hätte und dann später aufgelesen worden wäre, hätte ich hiermit kein Problem gehabt, aber dadruch, dass sie selbst zurückfliegt, stört mich dies, da derartiges (Meiner Meinung nach) doch schon eines gewissen Training bedarft hätte, das sie in diesem Maße sicherlich nicht erhalten hatte.

  9. Zum Thema Leia im Weltall:
    Leider wurde das mittlerweile im Kanon ettapiliert, dass im Weltraum landen nicht gleich das Ende ist. Kanan, Dr. Aphra und Iden werden mehr oder weniger ins Weltall geschoßen und überleben auf die unterschiedlichsten Weisen. Leia ist da nur die konsequente Fortsetzung dieser Einstellung. Das Weltall in Star Wars wirkt auf mich mittlerweile eher wie die hohe See als tatsächlich ein luftleerer Raum zu sein, in dem Leben praktisch unmöglich ist. Das zeigen schon die Wale in Rebels oder auch in Empire Strikes Back die Riesenschnecke. Ich denke wenn man es so sieht, kommt man damit deutlich besser klar.

    1. Ich hab auch langsam akzeptiert, dass in Star Wars nicht immer alles logisch ist oder dort die gleichen physikalischen Gesetze existieren wie bei uns. So kann man die Werke einfach viel besser genießen, als wenn man ständig alles hinterfragt.

    2. Selbst in unserer Welt ist das ja nicht so. Die NASA geht davon aus, dass man circa 30 Sekunden im Vakuum überleben kann. (Man testet es aus Gründen natürlich nicht )
      Und wenn es je einen Moment für Leia gab, die macht zu nutzen, dann da!

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