Rezension: Jedi-Padawan 7: Der bedrohte Tempel von Jude Watson

Jedi-Padawan 7: Der bedrohte Tempel (01.07.2000)
Jedi-Padawan 7: Der bedrohte Tempel (01.07.2000)

Was macht man, wenn man Zug fährt? Als Jedi-Bibliothekar liegt die Antwort auf der Hand. Entweder man liest ein Buch oder einen Comic oder man rezensiert selbige. Und was macht man, wenn man fertig rezensiert hat? Nun in der Regel ist man dann fast am Ziel seiner Reise angekommen. Doch weit gefehlt. Bei sage und schreibe siebzig(!) Minuten Verspätung, auf einer Strecke, die normal nur 45-50 Minuten dauert, kann man nach der ursprünglich geplanten Rezension dann auch noch ein Buch hinterherschieben. In diesem Fall Jedi-Padawan 7: Der Bedrohte Tempel. Dieser Band erschien im Juli 2000 bei Dino, übersetzt von Dominik Kuhn. Ein Sammelband erschien im Oktober 2006, ebenfalls beim Dino-Label, aber ab der zweiten Auflage bei Panini, und enthielt die Bände sieben bis neun. Das Original wurde unter dem Titel The Captive Temple bei Scholastic veröffentlicht. Die Autorin war wieder Jude Watson.

Wir befinden uns im Jahr 44 VSY. Der Jedi-Tempel ist abgeriegelt, da jemand einen Attentatsversuch auf Meister Yoda durchgeführt hat. Wir alle wissen, dass der Versuch fehlgeschlagen ist, doch die galaktische Geschichte um den Aufstieg des Imperiums soll ja erst noch kommen. Qui-Gon Jinn kehrt also zusammen mit Obi-Wan Kenobi von Melida/Daan zurück nach Coruscant, um den Attentäter zu finden.

Obi-Wan ist dabei kein Padawan mehr, da er diesen Titel vor zwei Bänden abgelegt hatte, bittet aber im Rat darum, wieder in den Orden aufgenommen zu werden. Qui-Gon soll unterdessen Ermittlungen anstellen, um den Attentäter zu finden, und erhält dabei Unterstützung von seiner inzwischen blinden Kollegin Tahl sowie Obi-Wans Freundin Bant, einer Mon-Calamari, die wir im ersten Band der Reihe bereits kennen gelernt haben und die auch in Band 6 auftauchte.

Aus irgendeinem Grund scheinen die Charaktere recht schwer von Begriff zu sein, was die Identität des Attentäters anbelangt. Der aufmerksame Leser der Reihe wird bereits bei den Worten „Es ist ein Attentat auf Meister Yoda verübt worden“ an eine ganz bestimmte Person gedacht haben. Manchmal ist es ganz lustig anzusehen, wie die Figuren sich im Kreis um die Lösung drehen, doch letztlich war ich überrascht, dass Qui-Gon nicht mal an diese Lösung gedacht hatte, bis sie ihn gebissen hat. Sowas will ein großer Jedi sein? Selbst unter dem Aspekt, dass es sich um einen Jugendroman handelt, finde ich es mehr oder minder lächerlich, was hier hingeklatscht wird.

Das ist aber auch der einzige größere Kritikpunkt. Die Handlung ist sehr schön ausgearbeitet und Obi-Wans Charakter entwickelt sich in einem angemessenen Tempo in eine gute Richtung. Dabei helfen ihm seine Freunde und sein Meister ebenso wie seine Rivalen.

Wo wir grade bei Rivalen sind, ist auch Bruck wieder mit dabei, Obi-Wans „Erzrivale“ seit dem ersten Band. Diesen bindet Watson in einer mehr oder weniger überraschenden Wendung mit in die Geschichte ein, die aber tatsächlich Sinn macht.

Die restliche Geschichte fällt relativ schwach aus, wird jedoch durch einen überragenden Erzählstil gerettet, der die Spannung hochhält und dafür sorgt, dass man den Band lieber nicht weglegen will. Selbst das Ende ist diesem Schicksal nicht entgangen und wir finden uns in einer gelungenen Situation, die Lust am nächsten Band schürt.

Entsprechend bekommt Der Bedrohte Tempel drei von fünf Holocrons von mir.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!

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