Raus aus den Klonkriegen, rein in die Dunklen Zeiten. Mit Der Aufstieg der Rebellen lieferte uns Michael Kogge bereits vor einiger Zeit, genauer am 25. November 2014, die erste Star Wars Rebels-Serienadaption. Dieses wurde in den USA von Disney-Lucasfilm Press und in Deutschland von Panini verlegt. Auf dem Cover sind Kanan, Hera, Zeb, Sabine, Chopper und Ezra zu sehen, die voneinander unabhängige Posen einnehmen, aber zu einem „coolen“ Bild zusammengeschnitten wurden, um eine junge Leserschaft anzusprechen. Die Übersetzung stammt von Andreas Kasprzak.
Der Aufstieg der Rebellen erzählt vier voneinander unabhängige Stories: Die Geist, Alles für die Kunst, Verstrickungen und Eigentum von Ezra Bridger. Wer gut aufgepasst hat erkennt natürlich sofort: Dies sind die vier Kurzepisoden, die vor Serienstart im Internet aufgetaucht waren und die neuen Charaktere einführen sollten. Auf der DVD zu Der Funke einer Rebellion sind sie übrigens als Bonusmaterial enthalten.
Zur Story lässt sich nicht großartig viel erzählen. In Die Geist werden Hera, Kanan und Chopper, sowie die Ghost, die hier einheitlich als Geist übersetzt wird, und ihr Beiboot, die Phantom vorgestellt. Zudem werden ein Paar TIE-Jäger abgeschossen. In Alles für die Kunst geht die Mandalorianerin Sabine einigen Sturmtruppen gehörig auf die Nerven, bevor sie einen halben Stützpunkt in die Luft sprengt, Zeb begnügt sich in Verstrickungen mit einem einzelnen TIE. Ezra hingegen beraubt einen Piloten seines Helmes.
Neulich habe ich erst noch gelesen, dass man bei Bewertungen immer mit dem Schlechten beginnt, um mit dem Guten aufhören zu können. Dann will ich mich ausnahmsweise auch einmal daran halten. Was sofort auffällt: Das Buch ist zwar als Jugendroman verkauft worden, ist aber eigentlich ein Kinderbuch. Viele große Bilder und große Schrift stechen einem in die Augen, wenn man nur einmal Blättert. Bei den Bildern sind zwar wieder einige Schätze dabei, beispielsweise eine Risszeichnung eines TIE-Jägers, doch bei den meisten handelt es sich lediglich um Platzfüller.
Bei der Übersetzung ist negativ aufgefallen, dass Begriffe, die in der Serie englisch geblieben sind, in der Romanfassung plötzlich übersetzt wurden. Besonders bei der Geist stört das. Bei der Phantom kann ich darüber hinwegsehen, da das Wort ja gleich geschrieben wird. Das mag aber daran liegen, dass das Buch übersetzt wurde, als die Synchronfassung der Serie noch nicht zur Verfügung stand.
Ansonsten ist Der Aufstieg der Rebellen allerdings gut gelungen. Die Kurzepisoden werden detailgetreu wiedergegeben und besonders Sabines Geschichte hat noch einen gewissen Zusatztouch bekommen, da sie über ihre mandalorianische Herkunft und den aktuell einzigen bekannten Mandalorianer in der Galaxis nachdenkt: Boba Fett.
Abgesehen von den genannten Begriffen ist auch die Übersetzung gut gelungen und beim normalen Lesen sind mir kaum Fehler aufgefallen. Kogges Schreibstil ist sehr intuitiv und leicht zu verstehen, doch wird er dabei nicht langweilig. Obwohl ich die Kurzepisoden ja kenne und quasi verinnerlicht habe, hat es Spaß gemacht, Der Aufstieg der Rebellen zu lesen (was übrigens gut innerhalb einer Zugfahrt von Aachen nach Mönchengladbach geht).
Für Erstleser im Star Wars-Kanon ist Der Aufstieg der Rebellen gut geeignet, da hier die neuen Charaktere für Star Wars Rebels eingeführt werden. Für Kinder ist es besonders geeignet; Erwachsene sollten nur dazu greifen, wenn sie Sammler und/oder Komplettisten sind.
Entsprechend bekommt das Werk auch nur drei von fünf Holocrons von mir, da es zwar eine gute Story hat, jedoch kein „must-have“ ist und man auch genauso gut die Folgen schauen könnte.
Ich kann der Rezension eigentlich nur zustimmen.
Bis auf den paar Übersetzungsungenauigkeiten liest sich das Buch ganz gut und das Feeling der Folgen kommt gut rüber.
Es wird nur wenig neues erzählt, etwas mehr hätte da nicht geschadet.
Für eine Jugendroman-Adaption ganz solide.
Und natürlich macht es Spaß wieder ins alte Star Wars Rebels-Universum einzutauchen.
Kann man lesen, muss man aber nicht