Rezension: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9: Apokalypse von Troy Denning

Apokalypse
Apokalypse

Nach über einem Jahr habe ich es endlich geschafft die Reihe Das Verhängnis der Jedi-Ritter mit Band 9 Apokalypse abzuschließen.

Die Sith sind auf Coruscant angekommen und unterwandern wichtige Posten im Senat, den Gerichten und in den Medien. Die Jedi versuchen die Sith zu bekämpfen und wissen nicht, dass eine viel gefährlichere Gegnerin auf ihrem Heimatplanet Coruscant ist – Abeloth.

Der Roman beginnt mit Spannung und diese zieht sich durch die 640 Seiten. Apokalypse ist ein gelungener Abschluss einer wirklich guten Serie. Troy Denning bringt alte Bekannte in den Roman und verknüpft dadurch die Geschichte mit der Dunkles Nest-Trilogie und Star Wars: The Clone Wars. Wir haben als Charaktere wieder die Kiliks, die Squibs und die Wesen aus der Mortis-Trilogie – wobei diese nur erwähnt werden und nicht als echte Figuren auftreten, denn wie wir aus The Clone Wars wissen sind ja der Vater, der Sohn und die Tochter gestorben.

Die Verknüpfung mit Abeloth und den Einen aus der Mortis-Trilogie ist sehr gut gelungen und glaubhaft. Wir erhalten in dieser Geschichte eine gute Erklärung, warum Abeloth existiert und woher sie kommt.

Luke und seine Freunde sind oft am Ende ihrer Kräfte und die Sith und Abeloth werden nicht als leichte Gegner dargestellt. Abeloth ist den Jedi weiterhin immer einen Schritt voraus und die Jedi erkennen fast zu spät, dass sie es mit Abeloth zu tun haben.

Der Kampf gegen die Sith und gegen Abeloth geht durch den ganzen Roman und das Ende wird zwar nicht jedem gefallen, aber es ist anhand der vorangegangenen Ereignisse vernünftig.

Durch den Legends-Schnitt im Star Wars-Universum werden natürlich keine weiteren Geschichten mit dem Vergessenen Stamm der Sith und Vestara Kai mehr geschrieben. Das ist etwas, was das Ende dieses Buches traurig macht. Die in dieser Reihe eingeführten Figuren haben leider keine weitere Verwendung im neuen Kanon. Trotzdem kann ich jedem empfehlen, diese Reihe zu lesen. Sie hat zwar auch ihre Tiefpunkte aber insgesamt gesehen ist es eine wunderbare Serie und richtig guter Star Wars-Lesestoff.

Ich vergebe dem Buch 5 von 5 Holocrons, weil ich finde, dass Troy Denning der Serie einen würdevollen und spannenden Abschluss verschafft hat und eine Verknüpfung mit The Clone Wars stattgefunden hat, die wir bisher noch nicht in einem Buch mit den Kindern von Leia und Luke hatten.

Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!

5 Kommentare

  1. Ich kann dem Lob für das Buch nicht wirklich zustimmen, dafür ist mir die Story zu unstimmig. Mir sind insbesondere einige Dinge aufgefallen, die sich nicht wirklich logisch erklären lassen: Zunächst ist die ganze Geschichte um Allana und die Rettung der Barabel für mich nicht wirklich nachvollziehbar, ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand seine Enkelin direkt mit in ein Kampfgebiet nimmt, weil nur sie den Zielort kennt… Und dass dann Han, Leia und Allana recht problemlos Horden von Sith entkommen, ist ziemlich unverhältnismäßig. Auch die Geschichte um die Tötung der verschiedenen Abeloths erschließt sich mir nicht ganz. Die Abeloth im Jedi-Tempel kann die Zukunft vorhersehen und so einen großen, ausgereiften Plan der Jedi größtenteils vereiteln, kann aber getötet werden, indem Saba einmal kurz etwas unplanmäßiges macht? Und um die Abeloth im Tempel zu töten, braucht es ein ganzes Einsatzteam mit zwei erfahrenen Jedi, während für eine andere Fett und Tahiri Veila reichen? Der Auftritt der Killiks konnte mich nicht wirklich überzeugen, problematischer finde ich aber, dass Luke dann natürlich weiß, dass die Einen tot sind, das kommt für mich auch nicht ganz logisch rüber. Auch halte ich das Stärkeverhältnis zwischen Jedi und Sith in dem Roman für sehr unausgewogen, den Jedi gelingt es, praktisch ohne Verluste die Angriffe der Sith zu überstehen, während sie, egal ob Meister oder Ritter, Sith en masse töten können… Auch der Auftritt von Darth Krayt konnte mich nicht wirklich überzeugen, schließlich vegetiert der kurze Zeit zuvor in Paul S. Kemps Romanen noch auf Korriban dahin, ist aber natürlich im richtigen Moment da, um auch als Sündenbock für Jacen zu dienen, und ein Dutzend Jedi-Ritter sollen reichen, um die gesamte Galaxis nach einem Monolithen zu durchsuchen… ernsthaft?
    Insgesamt ist der Roman zwar durchaus spannend, aber ich finde, dass die Spannung sehr künstlich ist, Denning steigert sich in einen Gigantismus (ein Vulkan auf Coruscant, Millionen Tote etc.) rein, den er im nächsten Roman Feuerprobe leider nicht verliert… Ich hätte mir für die Serie, die mir insgesamt durchaus gut gefallen hat, einen anderen Abschluss gewünscht, der weniger wirkt, als habe man nach 8 Romanen festgestellt, dass man jetzt auf einmal alle Handlungsstränge schließen muss.

    1. Ich fand den Roman an sich super (die Spannung und die Verknüpfung mit TCW und auch den Legacy-Comics gefiel mir), stimme dir aber zu: Irgendwo hat Denning es dann auch wieder übertrieben. Besonders deinem letzten Satz muss ich zustimmen: Manche Handlungsstränge und Geheimnisse hätte man viel organischer – und vor allem schon viel früher als in Band 9 – auflösen können. „Verhängnis“ hat an sich Spaß gemacht, aber die Ära hatte sich schon ziemlich ausgelutscht, weil man sich immer wieder mit noch böseren Bösewichtern zu übertreffen suchte, anstatt einfach eine gute Story zu erzählen ohne zwingend einen superallermegabösen Superallermegabösewicht aufzufahren, den man über 9 Bände auslutscht. Die Story von Verhängnis hätte als Trilogie auch genügt.

      Über den Nachfolgerroman „Feuerprobe“ will ich lieber kein Wort verlieren. Der war in meinen Augen ziemlich lieblos geschrieben und manche Ideen daraus waren einfach nur noch abgefahren (und nicht im guten Sinn). Ich hoffe, da geht der neue Kanon bessere Wege nach Episode VI.

      Apokalypse würde ich wohl 3 oder 4 Holocrons geben. Hat Spaß gemacht. Aber diese galaxisweiten Konfliktgeschichten, die sich irgendwie immer künstlich konstruiert bis in die höchsten Ränge der Politik erstrecken, hatte ich dann auch satt.

  2. Mir hat die Reihe gut gefallen und ich fand auch den „Abschluss“ gelungen. Die Unterlegenheit der Sith in der Reihe wird glaube ich ja auch in-universe damit erklärt, dass sie im Gegensatz zu dem seit Jahrzehnten Kampf- und Konflikterprobten Neuen Jedi Orden abgekapselt waren, das war für mich eigentlich recht überzeugend.
    Darth Krayt kurzes Auftreten empfand ich dabei sogar als besonders gelungen, so scheiden sich die Geister eben 🙂
    Ich hatte Spaß an FotJ und hätte gerne noch die (wahrscheinlich endgültige Auflösung in der) Sword of the Jedi Reihe gelesen. Das kann ich vom bisher erschienenen Kanon-Lesestoff leider nur bedingt sagen

    1. Das Problem mit den SIth ist doch, dass sie im Laufe der FotJ-Reihe durchaus gut mit den Jedi mithalten (z.B. auf Abeloths Planet, Pydyr oder Kameron Suldar auf Coruscant), ohne die Führung einer allwissenden Abeloth zu haben, aber dann plötzlich unter anderem daran scheitern, die Solos zu fangen, die nicht gerade die Oberklasse der Macht-Nutzer des Ordens sind.
      Sword of the Jedi und evtl. noch weitere Romane (ich glaube, es war noch was von Paul Kemp oder so angekündigt) hätte ich auch gerne noch gelesen, meiner Meinung nach wären die auch dringen nötig gewesen, da in Apokalypse und Feuerprobe meiner Meinung nach mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet werden.

    2. Darth Krayts Auftritt fand ich auch gut. Die Erklärung mit den Sith ist auch okay, allerdings fand ich, dass man aus dem Verlorenen Stamm mehr hätte rausholen können… letzten Endes waren die ja Kanonenfutter.

      Sword of the Jedi hätte ich auch gerne gelesen… da wäre, wenn Legends nicht gewesen wäre, im Oktober 2014 der erste Band erschienen, wie ich neulich rausfinden konnte. Aber wer weiß; vielleicht bringt man die eines Tages ja noch.

      Was Kanon-Lesestoff angeht, so fand ich A New Dawn sehr unterhaltsam, Tarkin in den Flashbacks spannend und in der Gegenwartshandlung eher belanglos, dafür aber bezüglich der Details zur Struktur des Imperiums sehr interessant, und Heir to the Jedi weitgehend eine Enttäuschung. Im Buchbereich bleibt Edge of the Galaxy (Diener des Imperiums 1) mein Kanon-Favorit. Star Wars #1 von Marvel fand ich eine gute Exposition, die Lust auf mehr macht, auch wenn der Comic noch etwas Substanz braucht (aber da Star Wars #1 vielleicht den ersten 15 Minuten eines Films entspricht ist es okay, wenn die erst in späteren Heften kommt).

      Ich hoffe, dass man eines Tages die Vermächtnis-Ära des SWEU mit der Trilogie Sword of the Jedi und einem Sachbuch, das alle restlichen Verbindungen liefert, „rund“ macht, und es dann dabei belässt. Auf den Comic-Cons 2014 hat Jen Heddle immerhin gesagt, dass sie weitere Legends-Romane nicht ausschließt, auch wenn das derzeit nicht auf dem Plan ist. Die Option hält man sich immerhin offen und mit dem Legends-Logo kann man sie auch gleich entsprechend vermarkten. Für mich ist Apokalypse das derzeitige Roman-Ende der Legends-Timeline; Feuerprobe war da eher enttäuschend.

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