Es gibt Dinge, die betrüben einen sehr. Dazu gehört, den PC anzuschalten und festzustellen, dass einer meiner Lieblingsautoren vor wenigen Stunden verstorben ist: Aaron Allston, allseits bekannt für seine X-Wing-Romane und seine anderen Beiträge zum Erweiterten Universum nach Episode VI. Über die Jahre hinweg kämpfte er immer wieder mit Herzproblemen.
1998 schrieb Aaron sein erstes Star Wars-Werk: X-Wing: Wraith Squadron (Deutschland 1999 als Die Gespensterstaffel erschienen), womit er Michael Stackpoles Reihe über die X-Wing-Piloten der Neuen Republik übernahm und die Gespensterstaffel in den Kanon einführte, zu der Fanlieblinge wie Garik „Face“ Loran gehörten. Dieses Buch war auch das erste, das ich von ihm las. Es erhielt zunächst drei Nachfolger-Romane: Operation Eiserne Faust (USA 1998), Kommando Han Solo (Solo Command, USA 1999, Deutschland 2000) und Das letzte Gefecht (Starfighters of Adumar, USA 1999, Deutschland 2004). Wirklich zu schätzen lernte ich Allston, als ich die Das Erbe der Jedi-Ritter-Reihe las, in der einige der fähigsten Autoren des Franchise ein 19-bändiges Mammutprojekt auf die Beine stellten. In Rebellenträume (Enemy Lines I: Rebel Dream, USA 2002, Deutschland 2005) und Aufstand der Rebellen (Enemy Lines II: Rebel Stand, USA 2002, Deutschland 2006), den Bänden 11 und 12 der Reihe, fing er die klassischen Filmfiguren so gut ein, dass es mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist, und liefert auch ein paar gute Raumschlachten, wie man es aus seinen Gespensterstaffel-Romanen schon gewohnt war.
Nachdem er die Klonkriegs-Kurzgeschichten Zielkonflikt auf Pengalan (The Pengalan Tradeoff, USA 2003 im Insider, Deutschland 2008 im OSWM) und Erste Spionageliga (League of Spies, USA 2004 im Insider, Deutschland 2005 im OSWM) ablieferte, kehrte er 2006 wieder mit einem Roman ins Star Wars-Universum zurück und half, die Vermächtnis-Ära aufzubauen. Wächter der Macht 1: Intrigen (Legacy of the Force 1: Betrayal, Deutschland 2008), der Auftakt der Ära, ist für mich einer der besten Roman der neunteiligen Wächter der Macht-Reihe und verleiht tiefe Einblicke in Jacen Solos Gedankengänge auf dem Weg zur Dunklen Seite der Macht. Die Charakterisierung und die Action sind stimmig und spannend – Allston hat hier gute Arbeit geleistet. Er steuerte auch noch die Romane Exil (Exile, USA 2007, Deutschland 2009) und Zorn (Fury, USA 2007, Deutschland 2010) zu der Wächter-Reihe bei.
Rückblickend könnte man es den Willen der Macht nennen: Aaron Allstons letzter Star Wars-Roman, X-Wing: Mercy Kill (USA 2012, auf Deutsch 2013 als X-Wing: Gnadentod) erzählte die Abenteuer der Gespensterstaffel in der Vermächtnis-Ära weiter und so schloss sich der Kreis von Allstons Star Wars-Werk wieder.
Gestern, am 27. Februar, hatte Allston einen Auftritt auf der VisionCon in Springfield, Missouri, als er zusammenbrach, offenbar aufgrund massiven Herzversagens. Er starb kurz darauf. Aaron Allston wurde nur 53 Jahre alt.
Uns in der Redaktion hat der Verlust dieses facettenreichen Autors sehr betroffen gemacht, sind wir doch alle große Fans seines Werks. Möge die Macht mit Ihnen sein, Herr Allston – und mit allen, die um Sie trauern.
(Quellen für die Daten in diesem Nachruf: TheForce.net, Wookieepedia, Jedipedia.net)
Wahre Worte und würdiger Nachruf.
Wir haben einen der ganz großen Autoren des EUs verloren.
„Red leader – standing by . . . „