Rezension: The High Republic Adventures: Saber for Hire #1 von Dark Horse

Dark Horse erfreut die Fans der Hohen Republik derzeit ja mit mehreren Sonderreihen. Heute startet nun eine weitere, mit Ty als Protagonistin, die sich plötzlich mit der Frage konfrontiert sieht, ob sie sich wirklich aus all dem, was gerade um sie herum geschieht, heraushalten kann und darf.

Der Inhalt

Die Geschichte beginnt mit einem Tagebucheintrag von Kip Soh, Sohn der Kanzlerin, der mit seinem Freund Jom nach ihrer gemeinsamen Flucht von Valo auf Abtin seit einem Jahr eine sehr friedliche und schöne Zeit erlebt.

Ganz anders als Ty, die in den Schlammfelder von Bororn gerade mal wieder über beide Ohren in Problemen steckt. Nicht nur geriert sich ein Trilark genau so, wie man es sich mit Schrecken erzählt, sondern Drewen ist mit seiner Rollenbestimmung – nicht Padawan, sondern Knappe – unzufrieden, dabei will Ty doch gerade nur eines, nämlich ihre Plasma-Keule. Nach einer ähnlich spektakulären wie überflüssigen Einlage landet Drewen im Dreck und macht dabei auch noch Tys Lieblings-Plasma-Keule kaputt. Daraufhin ignoriert ihn Ty für die nächste Zeit erst einmal geflissentlich. Erst als sie nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Mission wieder im Raumschiff sind, spricht sie wieder mit ihm, aber nur, um ihn eine Strafarbeit aufzubrummen, während sie die neuen Angebote für ihre nächste Mission prüfen geht.

Kip und Jom sind zwischenzeitlich bei ihrer Wanderung über Abtin in der Hafenstadt Pak angelangt und erfahren zu ihrem Schrecken, dass diese Welt während ihrer Zeit in der Wildnis ebenfalls unter die Kontrolle der Nihil geraten ist. Zwar sind keine Nihil zu sehen und auch sonst wirkt alles normal, aber Kip ist nicht unerkannt geblieben.

Währen Ty und ihr Team Kurs auf Temerancé nehmen, geraten sie in eine Wolke patrouillierender Scav-Droiden. Aber Ty hat keine Zeit und Nerven sich mit ihnen abzugeben und brettert einfach durch den Schwarm hindurch und erwehrt sich derer, die sich dennoch an ihrem Raumschiff festsetzen konnten durch einen massiven Elektroschock. Die dabei entstehenden Schäden nimmt sie billigend in Kauf, laufen ihre Geschäfte dank der Abwesenheit der Jedi doch gerade super. Auf Temerancé will Ty alleine aufbrechen und Drewen im Raumschiff zurücklassen, damit er notwendige Reparaturen vornimmt, aber das will dieser nicht mitmachen. Er will mit und zieht als Argument seinen Joker aus dem Ärmel und bringt Tys alten Jedi-Meister ins Spiel. Aber Tys Reaktion ist das genaue Gegenteil von dem, was er sich erhofft hatte und sie bricht umgehend und ohne ihn auf.  

Der neue Auftrag entpuppt sich aber als anders gelagert als Ty dachte. Statt ein Monster soll sie Nihil jagen, die die Bewohner drangsalieren. Als Ty sich daraufhin aus dieser Mission zurückziehen will, weil sie gekommen sei um Monster, nicht Nihil zu jagen, muss sie sich die Frage gefallen lassen, ob diese nicht auch Monster sein. Als sie dann noch erfährt, dass die Nihil machtbegabte Kinder mitnehmen, gerät ihre Entscheidung in Wanken.

Die Umsetzung

Cavan Scott liefert in diesem Heft ein sehr gelungenes Setting, mit vielfältigen, interessanten und relevanten Konflikten. Natürlich wird er dabei der Figur Ty Yorrik nicht untreu und überschüttet sie mit irgendwelchen Problemen, sondern lässt sie nur in genau jene Konflikte laufen, die sich ja genau aus dieser Figur und wie sie gerne ihr Leben angehen würde, ergeben. Auch wenn sie das Leben am liebsten so leben würde, wie es sich gerade ergibt und alle Probleme um sie herum ignorieren würde, holt sie die Verantwortung, derer sie sich so gerne entziehen würde, doch immer wieder ein. Sowohl im Kleinen, in ihrer Beziehung zu ihrem altersbedingt stets um Anerkennung ringenden Lehrling Drewen als auch im Großen, wo es um die Nihil geht, die eben doch nicht nur ein bisschen lästig sind.

Auch sonst hat die Geschichte alles dabei, was sie benötigt, um sich in den nächsten beiden Heften noch sehr interessant weiterzuentwickeln. Das einzige, was mich anfangs etwas gestört hatte war der Umstand, dass doch erstaunlich viele Figuren im Machtbereich der Nihil gelandet sind. Klar, jeder Autor möchte seine Figuren im interessantesten Spannungsbereich agieren und sich entwickeln lassen, aber hier ist es tatsächlich mal wirklich relevant. Zum einen wegen Kip, der für die Nihil eine besonders attraktive Geisel abgeben würde und zum anderen, weil Ty ja mal eine wirklich andere Einstellung zu der Welt hat, die die Nihil geschaffen haben.

An den Zeichnungen von Rachael Stott gibt es nicht wirklich viel auszusetzen. Bis auf ein paar etwas creepy geratene Pupillen in Kips und Joms Augen hat sie wieder sehr gute Arbeit geleistet. Die wieder sehr farbenfrohen Kolorierungen von Nicola Righi tragen sehr dazu bei, den optischen Stil der Comics rund um Ty weiterhin zu erhalten. Man weiß beim Betrachten der Panels sofort, dass es eine Ty-Story ist; und ich finde dies durchaus gut, wird doch in den übrigen Serien gerne mal der Stil geändert, was – zumindest für mich – immer irgendwie auch die Stimmung und das Setting der Geschichte verändert. Insofern bekommt der Leser hier genau das, was er erwartet.

Fazit

Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen. Wir Leser bekommen hier ein Heft, dessen Geschichte und Zeichnungen genau das liefern, was man von eine Comic-Reihe rund um Ty Yorrik erwartet.


Das nächste Heft der Reihe, The High Republic Adventures: Saber for Hire #2 erscheint am 15. Mai 2024.

Wir danken Dark Horse Comics für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

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