Ratssitzung #25 – Alle Achtung Andor

JediCast - Der Podcast für Star Wars-Literatur
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Ratssitzung #25 - Alle Achtung Andor
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In dieser Ausgabe des JediCast dreht sich alles um die letzten vier Folgen der ersten Staffel von Star Wars: Andor! Wir hoffen natürlich, dass uns zumindest jemand zuhört, wenn doch schon niemand Andor schaut, während wir einen passenden Weg raus aus der Staffel und damit unseren Besprechungen finden, dabei der Tochter von Ferrix gedenken und zum Ausklang nochmal über die Rix Road schlendern. Es wird also Zeit für Johann, Julian und Tobias das Staffelfinale im Detail zu besprechen und nun endlich ein Fazit zu ziehen. Ist Andor die beste Star Wars-Serie? Was erwarten wir uns von der zweiten Staffel und wird Andor nun ein Vorbild für weitere Serien im Star Wars-Kontext sein?

Zeitmarken

  • 00:00:00 – Begrüßung
  • 00:01:29 – Meinung zu den bisherigen Folgen
  • 00:04:35 – Fazit zur ersten Staffel
  • 00:05:00 – Die verlorene Schwester
  • 00:09:42 – Mothma allein auf Coruscant
  • 00:25:32 – Wir haben ihn gekreegyt
  • 00:42:56 – Bix hört Musikantenstadl
  • 00:48:42 – Stalker der Leiden schafft
  • 00:58:17 – Erster Halt: Schuhregal!
  • 01:13:12 – Der finale Paukenschlag
  • 01:41:02 – Schaut The Dark Knight!
  • 01:46:34 – Die beste Star Wars-Serie?
  • 01:56:18 – Das Wort zum Sonntag
  • 01:56:46 – Andor als Vorbild für weitere Star Wars-Serien? Hoffnungen und Ängste!
  • 02:08:14 – Verabschiedung

Die Rezensionen

Lukas und Tobias haben sich den letzten beiden Arcs gewidmet:

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Nun seid ihr dran! Wie hat euch die erste Staffel der Serie gefallen? Wurdet ihr gut unterhalten? Stimmt ihr uns zu? Ist Andor in euren Augen die beste Serie bisher oder woran hapert es für euch noch, um ihr diesen Rang zu verleihen?

7 Kommentare

  1. Schöne Diskussion mal wieder! Ich stimme Johann insofern zu, dass auch für mich der Gefängnis-Arc der beste war und eigentlich der einzige Teil, den ich wirklich gut fand. Bei den Gefängnis-Folgen habe ich mich jedes Mal auf die nächste Episode gefreut und war gespannt, wie es weitergeht, das Konzept hat mich irgendwie fasziniert. Das einzige, was ich am Ende komisch fand: Wieso sind am Schluss nur noch Andor und der eine Typ übrig, die zum Schiff der Fischer kommen? Wo sind die anderen tausenden Gefangenen? Haben die sich alle aufgeteilt und sind in verschiedene Richtungen gelaufen, nachdem sie gerade erst mit einer gemeinschaftlichen Aktion Erfolg hatten? Sind die einer nach dem anderen gefallen und gestorben und nur noch zwei sind übrig? Etwas komisch.

    Mit Ferrix dagegen bin ich nie warm geworden. Weder der Planet noch die Kultur noch die Leute dort konnten mich so recht faszinieren. Die Figuren hatten mir einfach zu wenig Profil und waren mir zu wenig besonders (gehen jeden Tag ihrer langweiligen Arbeit nach, bis der Amboss-Typ den Gong schlägt, etc.). Insgesamt zu viele Nebencharaktere, zu wenig Screentime für die einzelnen Charaktere, daher wenig Tiefe. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich diese Figuren gut kenne, und daher war ich auch nicht emotional involviert. Bei dem Bombenbauer in der letzten Episode z.B. wussten mein Mann (der mit mir schaut) und ich gar nicht, wer das sein soll und dass dessen Vater vom Imperium getötet wurde. (Wir haben die Folgen „casual“ geschaut, also nur einmal und nicht mit Notizen, o.ä.) Das Finale letztendlich war in Ordnung und hatte einige coole Ideen, aber gepackt hat mich das letztendlich nicht. Bei Obi-Wan war ich viel mehr „drin“, wie auch bei „Rings of Power“.

    Ich hoffe also nicht, dass die nächste Serie wieder so wird wie „Andor“, aber ich hoffe, dass sie so viel Geld und so viel sorgsame Planung bekommt wie „Andor“ und bin etwas grummelig, dass „Obi-Wan“ nicht so viel Geld und Sorgfalt bekommen hat.

    1. Zu den Entkommenen: Es war mein Eindruck, dass sie sich aufteilen und alleine oder (wie es für Andor und Melchi ja schon am Ende der drittletzten Episode) in kleinen Gruppen durchschlagen. Das Imperium ist ja hinter ihnen her, da fällt alles, was darüber hinausgeht, zu schnell auf.

      Ferrix ist auch nicht mein liebster Ort. Aber am Ende war das immerhin ein stimmiges Konzept für diesen Schauplatz und nicht nur die Charakterisierung als „j. w. d.“, die ich aus den ersten drei Episoden mitgenommen hatte. In der Tat gehörten die Charaktere dort aber zu den schwächsten (zu viele, daher meist zu seicht).

  2. Schöne Diskussion und immer gut wenn verschiedene Wahrnehmungen zu Wort kommen (wobei mehr noch kritischere Stimmen vielleicht noch schöner gewesen wären). Für mich ist Andor ab jetzt das Nonplusultra was Star Wars Serien angeht. Genau davon hätte ich gerne mehr. Am Besten auch von Anfang an auf bestimmte Staffeln und Episoden limitiert, so braucht man keine Zeit mit Filler-Folgen verschwenden (wobei das ja bei Obi-Wan und Boba auch nicht geholfen hat).

    Allerdings habe ich da für das die noch kommenden und weiterlaufenden Serien des „Mandoverse“ keine Hoffnung. Filoni und Favreau können es einfach nicht besser. Eher wird es sogar schlechter und sie müssen schauen, dass sie wieder Mando Staffel 1 Niveau erreichen können (was auch kein Meisterwerk, aber zumindest recht gut und konsistent war). Es müssen daher gute frische Leute an neue Stoffe ran. The Acolyte könnte so etwas werden, aber es hängt eben wie immer von den Autoren und Regisseuren ab.

    Ansonsten würde es mich freuen wenn Tony Gilroy dem Franchise erhalten bliebe und noch eine Serie oder einen Einzelfilm machen dürfte. Seine Sicht auf Star Wars ist genau das, was ich mir jahrelang vergeblich gewünscht habe und nur in dem ein oder anderen Roman finden konnte: Ein erwachsenes Star Wars mit grauschattierten, plastischen Figuren auf allen Seiten, dass den Zuschauer ernstnimmt, seine Intelligenz nicht beleidigt und auch mal Anspruchvolleres und Düsteres wagt.

    Leider ist das halt nichts für die breite Masse und daher ist es überhaupt schon erstaunlich, dass wir eine Serie wie Andor bekommen haben. Medial ist die Serie ja ziemlich untergegangen und es gibt auch viele denen sie nicht zusagt. Die Zuschauerzahlen sind vermutlich deutlich geringer als bei Kenobi. Die Chancen stehen daher eher auf mehr Inhalte wie Mando und Kenobi und weniger wie Andor. Aber wenn dann für alle drei Filoni-Serien mal eine wie von Gilroy kommt, könnte ich damit leben.

  3. Also ich tue mich schwer, Erfolg und Misserfolg bzw. Qualität und fehlende so stark auf die Person zu schieben, die für die Regie verantwortlich ist. Gerade im Vergleich von TBoBF/Kenobi und Andor fällt doch sofort ins Auge, dass die ersten beiden Serien große bekannte Charaktere portraitieren, während Andor bisher etwa zwei Stunden Auftritt im Star-Wars-Universum hatte. Da ist ja unabhängig von der Wahl der Regie klar, dass Kenobi und TBoBF Eventcharakter haben müssen, um den Kult rund um ihre Hauptcharaktere aufzugreifen. Für Andor hingegen hat sich kein Aas interessiert – und genau deshalb waren die Macher*innen da ja auch viel freier. Aber ich muss auch dazu sagen, dass ich gar kein Gespür für sowas wie Regie habe. Ich finde es immer unverständlich, dass manche Menschen es schaffen, zwischen zwei Folgen ein und derselben Serie nach Regisseur*in zu unterscheiden (das war bspw. bei TBoBF auf SWU ganz stark der Fall). Ich finde es da wichtiger, wie konsistent Charaktere und Inhalte sind und das hängt wohl eher am Drehbuch als an der Regie. Anyway, ist hier jetzt nicht vordergründig Thema.

    Andor habe ich als enorm stark gefunden, weil – umso mehr verwundert mich Ines’ Auffassung – ich gerade das sich durch die zwölf Folgen ziehende Setting rund um Ferrix und die Parallelen zu von Faschismus unterdrückten Orten/Völkern in der Realität so glaubwürdig umgesetzt fand. Ob es nun der Mechaniker-Sohn ist, der sich radikalisiert, Maarva, die sich im Alter noch einmal hinauswagt auf die Bühne des Protests oder auch die relativ willkürliche Unterdrückung einer Kultur, die vom „Standard“ abweicht – das waren Personen und Situationen, die man auch in einem Werk über den Nationalsozialismus fast 1 zu 1 hätte finden können. So zumindest habe ich das wahrgenommen. Dieses Leitbild wurde dann noch ergänzt durch ein bisschen Action, die Familien„dramen“ von Mon Mothma oder Syril Karn und ein paar Nebenfiguren. Alles in allem kann ich da gerade in Hinblick auf die Aspekte Setting/Charakterarbeit überhaupt nicht meckern. Wenn es etwas gibt, dann der sehr spärliche Einsatz von Nichtmenschen, den ich wohl aufs Budget schieben muss, und die Aldhani-Folgen, die ich als schleppend und sehr irdisch empfand. Ansonsten gibt’s diesmal kaum Kritik aus meiner Sicht.

    1. Seh ich komplett anders. Das Wichtigste ist ein gutes Drehbuch (also gute Autoren) und eine gute Regie. Man hätte sowohl bei Boba Fett als auch bei Kenobi so tolle Geschichten erzählen können. Bei Obi-Wan hätte man z.B. ein nachdenkliches Charakterdrama auf Tatooine machen können, etwa so wie im Legends Roman Kenobi. Und die Inszenierung ist doch ebenfalls ne Katastrophe. Wackelkamera, schlechte Action-Choreografien, keine Übersicht, mieser Schnitt, Sandkastensets und billige Effekte und Props.

      Auch bei Boba Fett wären so viele interessante Geschichten möglich gewesen, entweder man geht in seine Vergangenheit als Kopfgeldjäger (seine Anfänge, seine Hochzeit, etc.), oder man erzählt vernünftig was mit ihm nach dem Sarlacc passiert ist und handelt das nicht so lieblos ab. Da wäre soviel mehr drin gewesen mit seinem Tusken-Stamm zum Beispiel. Oder man geht wirklich voran mit der Figur und erzählt etwas Eigenständiges, anstatt ihn zum Steigbügelhalter für Mando und Grogu zu missbrauchen. Und auch hier wieder die Inszenierung, man denke nur an diese total lahmarschige Space-Moped-Verfolgungs“jagd“.

      Drehbuch und Regie sind finde ich das Entscheidende! Wenn das nicht stimmt kann auch ein McGregor und ein paar Lichtschwerteffekte nichts mehr retten. Andor hingegen macht seine Sache auf allen Ebenen großartig. Glaubwürdige Sets und Props, guter Cast, tolle Drehbücher und Dialoge und gute Regie und Kameraarbeit. Und dann noch dieser Soundtrack!

      Was natürlich sein kann ist, dass bei bekannten Figuren irgendwelche aus der Führungriege wie Kennedy & Co meinen da mitreden zu müssen und ständig eingreifen oder eine Checkliste an Fanservices oder Must-Haves drin haben wollen. Da muss man dann natürlich standhaft sein als Showrunner/Autor. Kenobi hatte sicherlich eine schwierige Entstehungsgeschichte und war ja erst als Film gedacht und wurde mehrfach von verschiedenen Leuten umgeschrieben. Aber für Boba ist das keine Ausrede, ich denke Filoni und Favreau haben da relativ große Freiheiten ihr Ding zu drehen, es sind ihnen nur offenbar die guten Ideen ausgegangen.

    2. Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Natürlich sind auch für mich Regie/Drehbuch wichtig – ebenso wie ich genau deswegen Andor richtig klasse und Kenobi und TBoBF hingegen „nur“ gut fand. Mir ging es darum, dass ich die Diskussionen, ob nun Regisseur*in x gut und Regisseur*in y schlecht ist, nicht nachvollziehen kann, weil ich denke, dass es eher am Rahmen liegt, den sie bekommen. Und damit meinte ich nicht grundsätzlich, dass Kenobi kein Charakterdrama hätte werden können (denn da bin ich voll bei dir, auch was den Kenobi-Roman angeht). Aber die Realität sieht unabhängig von dem, was wir uns vielleicht wünschen, so aus, dass eine Kenobi-Serie bei der breiten Masse gut ankommen muss. Und das heißt, dass man um ein (m. M. n. unnötiges) Vader-Rematch nicht drumrumkommt, ebenso wenig wie es vermeidbar ist, in einer Serie über Boba Fett Action zu zeigen anstatt Tiefgründiges. So funktioniert nunmal die Industrie. Und diese Basis gegeben, ist es m. E. nicht mehr wirklich wichtig, ob das nun Filoni macht, Rian Johnson, Taika Waititi oder Gilroy. Ich traue es allen zu, guten Content zu machen wie auch schlechten.

    3. Ich glaube tatsächlich, dass Lucasfilm da ne relativ lange Leine lässt. Daher konnte Rian Johnson ja auch machen was er wollte. Mit Looper und Knives Out hat er ja auch gute Filme sowohl selbst geschrieben als auch inszeniert. Handwerklich gibt es an Last Jedi auch nichts auszusetzen, aber er kann keine Star Wars Geschichten schreiben und scheint die Filme, das Universum und die Figuren nicht verstanden zu haben.

      Dave Filoni wiederum kam nie über Clone Wars Niveau hinaus, Favreau hat hauptsächlich seichte Marvel-Erfahrung. Das ist ganz nett, aber mehr auch nicht. Mando hat tolle Produktionswerte, schöne Atmosphäre, Musik und Cast, aber die Geschichten sind sehr simpel. Das funktioniert für eine Weile und war zu Beginn erfrischend, aber es stagniert, verkommt zwischendurch zur Cameo-Revue, und entwickelt sich nicht weiter. Mit dem Grogu-Rückzieher sind wir wieder am Anfang beim Status Quo.

      Ursprünglich sollte Obi-Wan tatsächlich nur auf Tatooine spielen wo er Luke beschützt und Streits zwischen Tusken und Siedlern schlichtet. Diese Drehbücher hat Deborah Chow dann Favreau und Filoni gezeigt, die meinten aber sie soll es „epischer/größer“ angehen. Vader sollte ursprünglich gar nicht in Kenobi auftauchen, dass war dann Chows Vorschlag. Chow hat hauptsächlich Regie bei Einzelfolgen irgendwelcher Serien geführt, war aber vorher nie Showrunner oder Autor. Fünf Autoren haben an der Serie rumgeschrieben. Zuviele Köche halt. Die Autoren/Showrunner haben also sehr wohl viel Entscheidungsfreiheit und Einfluss. Es braucht halt aber auch Talent.

      Und dann haben wir jemanden wie Tony Gilroy, in dessen Filmografie Kaliber wie die Spionage-Thriller der Bourne-Trilogie oder politische Thriller wie State of Play oder Michael Clayton auftauchen. Der Mann hat halt viel mehr Erfahrung und kommt aus einer ganz anderen Ecke. Diesen Einfluss merkt man Andor finde ich positiv an.

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