Nachdem in der vergangenen Woche der Onderon-Arc abgeschlossen wurde, starten wir heute mit dem Arc rund um die sechs Jedi-Jünglinge und ihre Abenteuer mit Ahsoka (Young Jedi-Arc). Die erste Folge dieses Arcs namens Die Versammlung erschien am 3. November 2012 unter dem Titel The Gathering erstmals in den USA und wurde am 21. April 2013 erstmals in Deutschland ausgestrahlt. Geschrieben wurde diese Folge – wie auch der gesamte Arc – erneut von Chris Collins und inszeniert von Kyle Dunlevy.
Wer sich selbst gegenübertritt, findet sich sich selbst.“
Offizielle Folgenbeschreibung: „Ahsoka begleitet sechs Jünglinge zur Eiswelt Ilum zu einer Versammlung. Bei diesem wichtigen Ritual werden vielversprechende Jedi-Anwärter von Yoda unterwiesen. Sie stellen sich Prüfungen, um Kristalle für ihre Lichtschwerter zu finden. Die größte Herausforderung für die zukünftigen Jedi ist dabei aber nicht die Eiseskälte, sondern sich den eigenen Zweifeln und Schwächen zu stellen und diese zu überwinden.
Star Wars: The Clone Wars Episodenguide
Zum Inhalt: Es gibt wenig Folgen, die ich bisher so oft gesehen habe wie diese. Damit meine ich explizit nicht den ganzen Arc, sondern diese eine Folge in welcher nicht nur die Eiswelt Ilum zu sehen ist, sondern auch endlich mehr Einblicke in die Ausbildung der Jünglinge gewährt werden.
Ich möchte nun zunächst auf die einzelnen Aufgaben der Jünglinge eingehen und dann zusammenfassen, wieso ich diese Folge so gerne schaue.
Gungi – Geduld: Der Wookiee Gungi ist nicht nur eine der best-animierten Figuren der gesamten Serie und wahrscheinlich noch niedlicher als so mancher Porg, sondern auch ohne Möglichkeit, direkt zu kommunizieren – wie eben Chewbacca auch – der Sympathieträger der Gruppe. Aber sein Problem ist, dass er ungeduldig und aufgedreht wirkt, was seiner Spezies aber entspricht. Deshalb bekommt er die scheinbar leichteste Prüfung, die für ihn aber dennoch schwer zu meistern ist. Er muss warten, bis der See zugefroren ist. Die Idee, eine solche Prüfung einzubauen, hat mich schon damals fasziniert und führt schlussendlich auch dazu, dass Gungi sich der Meditation hingibt, anstatt unruhig auf und ab zu gehen. Der Moment wenn er seinen Kristall endlich erhält, ist unbezahlbar schön umgesetzt, genauso wie seine Schlitter-Einlage auf dem Eis.
Ganodi – Hoffnung: Die Rodianerin Ganodi erschien mir zu Beginn der Folge etwas profillos. Sie ist die Intelligente der Gruppe und neigt dazu, schnell frustriert und hoffnungslos zu sein. Es mangelt ihr an Voraussicht und ein Stück weit an Vertrauen. Sie ist auch diejenige, die Gungi den entscheidenden Tipp gibt, zu warten, bis das Eis zugefroren ist, nur um dann selbst überhastet nach ihrem Kristall zu suchen. Das gibt der Figur einen interessanten Aspekt, denn es bedeutet, dass sie andere inspirieren kann, selbst daraus aber nicht zu schöpfen weiß. Gut, dass sie am Ende in einer Höhle voller Kristalle den Fokus und die Hoffnung findet, einen Kristall erlangen zu können.
Zatt – Vertrauen: Der Nautolaner Zatt ist der Techniker der Gruppe und vertraut auf die für die Macht falschen Dinge. Er nutzt sein Datenpad um nach Kristallen zu scannen, vergisst dabei aber zu sehen. Er hat mich – um ganz abzudriften – etwas an Homo Faber erinnert, der seine Welt nur durch die Linse seiner Kamera zu sehen vermochte. Das wird schön damit illustriert, indem er voller Verzweiflung vor seinem Kristall zu Boden geht und beinahe nicht mehr daran glaubt den Kristall finden zu können. Bis er sich mit der Macht auf diesen fokussiert und ihn direkt hinter sich findet. Dass er dann auch noch seine Fähigkeiten als Techniker nutzen kann, um seinen Kristall zu erhalten, verdeutlicht, dass er mit all seinen Talenten arbeiten und seinen Stärken vollständig vertrauen muss.
Byph – Mut: Der Ithorianer Byph ist ein weiterer Sympathieträger, wenn auch nicht so niedlich inszeniert wie Gungi. Trotzdem hat auch er nicht die Möglichkeit, sich in Basic zu verständigen, bringt aber seine Angst gut zum Ausdruck. Byph muss direkt zu Beginn der Folge allein in den dunkelsten Gang gehen und sich so seinen Ängsten stellen. Um ehrlich zu sein, hat mich selbst diese wenig innovative Idee (dunkler Gang, surreale Interpretation einer Felsformation, etc.) trotzdem sehr gut unterhalten, da man es geschafft hat, diese surreale Angst am Ende auch gut darzustellen, und gleichzeitig gezeigt hat, wie sich Byph trotz fehlender Möglichkeit der Kommunikation mit dem Zuschauer (die anderen Figuren reden teilweise mit sich selbst über ihre Zweifel) seiner Angst stellt. Deshalb ist die Wahl dieser eher simplen Herausforderung für mich auch verständlich und der Figur angemessen.
Katooni – Selbstvertrauen: Ich muss zugeben, dass mich die Ängste von Katooni eher „unterwältigt“ haben. Ihre Angst vor dem Fallen ist zwar auch eine ernst zunehmende Angst und das Klettern demnach eine gewisse Herausforderung. Ich finde jedoch, dass man es nicht geschafft hat, bei ihr das Vertrauen in die Macht bei der Suche nach dem Kristall widerzuspiegeln. Sie klettert eine Felswand hoch und vertraut sich dabei natürlich selbst, aber weniger der Macht – zumindest offensichtlich. Ihre Funktion in Verbindung mit Petro hat mir dann wieder wesentlich besser gefallen, da sie ihm deutlich machen kann, was wirklich wichtig ist, und sie daraus auch mehr Selbstvertrauen ziehen kann. Zumindest ein Stück weit. Sie ist übrigens eine Tholothianerin wie Adi Gallia oder Stass Allie.
Petro – Selbstlosigkeit: Petro hat man die perfekte Herausforderung gegeben, die man einem Menschen nur hätte antragen können. Petro ist der Angeber der Gruppe und hat deutlich egoistische Züge, was die anderen auch anmerken. Demnach muss für ihn sowohl seine Überheblichkeit als auch sein Egoismus zum Verhängnis werden. Ersteres geschieht, indem er als vermeintlich erster den Kristall findet und vor lauter Selbstüberschätzung gar nicht merkt, dass es sich nur um Eis handelt. Die zweite Herausforderung ist unweit spannender, da ihn die Selbstlosigkeit erst zu seinem Kristall bringt, was einhergeht mit dem Willen, die Rettung einer Freundin über den eigenen Erfolg zu stellen. Für die Darstellung dieser Figur hat man hier die perfekten Schwächen ausgesucht, da sie seiner Meinung nach vermeintlich gar keine sind. Wohingegen die anderen eben schon immer mit der Angst vor Monstern, der Höhe oder dem eigenen Versagen konfrontiert wurden.
Diese Folge ist kurzweilig und bietet einen wunderbaren Rundumschlag aller möglicher Komplikationen, die einen Jedi heimsuchen können, wenn er nicht in sich selbst oder in die Macht Vertrauen legt. Auch die am Ende nicht existierende Bedrohung des Tores aus Eis ist eine typische Wahl für eine solche Geschichte – hoffen wir nur, dass es keiner von denen ausplaudert!
Anmerkungen: Besonders schön fand ich, dass man zu Beginn der Folge Ahsoka sehen konnte, die von Plo Koon rekrutiert wird. Die ansonsten aus Zusammenschnitten anderer Folgen bestehende Einleitung wurde hier also für diese Folge durch eine exklusive Szene aufgewertet die sehr schön aussieht.
Ebenfalls erwähnen möchte ich, dass man Zatt den Mantel von Han Solo aus Episode V angezogen hat und damit die Diskussion, ob dieser nun braun oder blau sei, wieder aufleben lassen wollte. Zur Information: er ist in dieser Folge blau.
Zuletzt möchte ich positiv hervorheben, dass wir hier einen bunten Mix an den unterschiedlichsten Spezies sehen, was den eher menschlich zentrierten Blick anderer Folgen (Obi-Wan, Anakin, Klone) angenehm aufwertet.
Animation: Das Schiffsdesign gefällt mir sehr gut, auch wenn man es in dieser Folge nur sehr spärlich zu Gesicht bekommt. Dafür finde ich Ilum hervorragend umgesetzt und durch die Schneestürme wirkt es noch geheimnisvoller und erhabener, als wenn nur die Kristallformationen und Eiswände zu sehen gewesen wären. Auch die Halle, in welcher die Jünglinge ihre Anweisungen erhalten, ist sehr schön designt. Die Höhlen der Prüfung an sich sind eher schlicht gehalten, auch wenn gerade größere Räume wie die des Sees von Gungi oder bestimmte Darstellungen wie das Monster bei Byph sehr gut umgesetzt sind. Die Charaktermodelle an sich kann ich nur vollends loben. Wie ich bereits erwähnte, hat man mit Gungi und seinem an der einen Seite hervorschauenden Zahn eine hervorragende Arbeit geleistet. Aber auch bei den anderen Spezies erkennt man sehr gut, inwieweit diese sich durch ihre Jugend von älteren Vertretern der Spezies unterscheiden.
Fazit: Für mich ist die Versammlung eine Art von Folge, von der ich in The Clone Wars gerne mehr gesehen hätte. Ich frage mich schon lange, wie der Alltag von Jünglingen aussieht, wie die Prüfungen im Kanon aussehen und welche Herausforderungen sich den Jünglingen stellen. Durch die hervorragende Darstellung individueller Ängste beziehungsweise Schwächen und den jeweils individuellen Ansätzen, diese zu überwinden, schafft es die Folge nicht nur kurzweilig, sondern auch unterhaltsam und angenehm abwechslungsreich zu sein. Alles in allem eine der besten Folgen der Serie, die sich für mich direkt nach Helden auf beiden Seiten und Das Streben nach Frieden einfügt.
vorherige Episode: Der Preis der Freiheit (Staffel 5, Episode 5)
nachfolgende Episode: Profitieren (Staffel 5, Episode 7)
Ich finde die Folge sehr gut!
Zum einen finde ich die Idee mit den Jünglingen und den Höhlen von Illum einfach extrem cool und interessant da die Ausbildung der Jedi einer der Dinge sind die mich am meisten in Star Wars Interessieren. Auch die Idee das jeder Jüngling seine Schwächen hat und sich diesen Stellen muss finde ich wirklich sehr cool und interressant. Auch die Prüfungen an sich sind sehr gut dargestellt und wie schlussendlich es alle Jünglinge schaffen ihren Kristall zu finden und ihre Schwächen zu überwinden finde ich auch sehr gut!
Letztendlich muss ich sagen das auch diese Folge sehr sehr gut ist und auch einenen sehr guten Handlungsbogen einleitet der für mich auch zu den besten in ganz TCW gehört daher ist meine Bewertung klar ich würde der Folge ihre mehr als verdienten 5 von 5 Holocrons geben!