Rezension: Flash Gordon: Auf dem Planeten Mongo

Flash Gordon: Auf dem Planeten Mongo
Flash Gordon: Auf dem Planeten Mongo

Heute machen wir bei der Jedi-Bibliothek mal einen kleinen Exkurs und bewegen uns ein Stück weg von den Sternenkriegern und ihren intergalaktischen Abenteuern. Aber nicht weit weg, da Flash Gordon mindestens genau so abgedrehte Erlebnisse im Fremden hat wie Luke und seine Entourage und zudem eine Inspiration für Star Wars war. Hannibal Kult war so freundlich, uns mit einem Exemplar ihrer neuen bibliophilen Reihe der alten Flash Gordon-Newspaper-Strips an die Ursprünge George Lucas‘ zu führen. Auf dem Planeten Mongo ist die erste Iteration in einer lang geplanten Retrospektive der Figur. Und wer vielleicht selber Lust hat, mal hereinzuschnuppern, der kann sogar ein Exemplar gewinnen – dazu unten mehr!

Vorweg: Meine Erlebnisse mit der Figur sind zu meiner Schande eher kläglich. Ich sah ab und an mal Szenen oder größere Teile des Spielfilms von 1980. Viele von euch werden sicher auch den tollen Queen-Song dazu kennen. Dennoch belief sich mein Wissen eher auf Eckpunkte der Mythologie. Eine gute Gelegenheit also, mehr über Alex Raymonds Schöpfung in Erfahrung zu bringen. Fangen wir mit dem Formalen an.

Bevor man ins Geschehen springt, wird man von Alex Ross, legendärem Cover-Zeichner vor allem für Marvel und DC, und Doug Murray, Autor bei Marvel, in das kulturelle Erbe der Figur eingeführt. Das ist besonders für Comic-Interessierte von Bedeutung, da auf historische Entwicklungen sowie den generellen Einfluss auf die Comic-Industrie eingegangen wird. Auf fast 200 Seiten haben wir dann die wöchentlichen Comic-Strips vom 7. Januar 1934 bis zum 18. April 1937. Toll hierbei ist ein kleiner Vermerk am Fuße jeder Seite, der das genaue Erscheinungsdatum des Strips nachvollziehen lässt. Die Illustrationen selbst erscheinen in restaurierter Form, ohne jedoch Charme oder Ästhetik der alten Zeit zu entbehren. Das Papier fühlt sich dick und wertig an, die Farben leuchten satt und hinterlassen einen guten Eindruck. Der breite Papiersatz befindet sich zwischen zwei stabilen Covern und lässt sich am besten auf einer größeren Unterlage lesen. Am Ende des Buches gibt es auch nochmal einen Index mit der Anzahl der Strips pro Jahr und ihren respektiven Story-Arcs.

Hannibal Kult hat uns drei Vorschauseiten meiner Wahl zur Verfügung gestellt. Wichtig hierbei war mir, dass man die Entwicklung der zeichnerischen Darstellungen im Verlauf der Zeit gut nachvollziehen kann.

Die Geschichte selbst zu beschreiben, ist an dieser Stelle nicht ratsam, ja fast unmöglich aufgrund der schieren Dichte an Wendungen und Figuren. Kurzum: Nachdem Flash Gordon und seine Begleiterin, Dale Arden, von Dr. Hans Zarkov in einer Rakete von einem ursprünglich noblen Unterfangen abgebracht werden, stürzen sie auf dem Planeten Mongo ab. Schon im zweiten Strip beginnt das Abenteuer ins Ungewisse und die Ereignisse überschlagen sich. Wir bekommen es mit herrlich vielen Außerirdischen zu tun, mit bizarren gefährlichen Kreaturen, mit unerwarteten Verbündeten und despotischen Tyrannen. Immer wieder können auch Inspirationen Lucas‘ entdeckt werden: Ein Freund Gordons ist beispielsweise ein Wookiee-ähnlicher Löwenmensch, die Helden besuchen eine Stadt in den Wolken…

Die inhaltliche Dimension dieser Comics zu bewerten, ist kein leichtes Unterfangen. Es bedarf schon eines gewissen Interesses am Stoff und dem Verständnis, dass man hier über Kunst der 1930iger Jahre redet. So haben wir natürlich ab und an die schöne Jungfrau in Nöten, die vom gestählten Flash gerettet werden muss. An starken Charakteren jedweder Herkunft oder Beschaffenheit mangelt es aber nie! Stellt man also zeitgenössische Erwartungen an Comics hinten an, und lässt sich ganz auf diese Reise in die Vergangenheit ein, so wird man viel Spaß beim Lesen haben. Denn all die Elemente für eine spannende Handlung sind definitiv vorhanden. Alex Raymond beweist, dass sein Kopf nur so überquellen muss mit neuen Ideen für Geschichten und Kreaturen. In fast jeder Woche finden wir unerwartete, ja oft sich überschlagende Wendungen. Die Cliffhanger sind kaum zu zählen und es muss für Fans der Reihe schwer gewesen sein, Woche für Woche auf eine Fortsetzung zu warten. Ab einer gewissen Zeitschwelle gibt es am Anfang eines jeden Strips auch eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse, was ein sporadisches Lesen, bzw. ein zufälliges Einsteigen oder gelegentliches Schmökern sehr begünstigt. Insgesamt hat Hannibal Kult hier eine sehr schön restaurierte Ausgabe zu einem Urgestein der Science Fiction veröffentlicht.

Gewinnspiel [BEENDET]

Mit freundlicher Unterstützung des Hannibal-Verlags verlosen wir 3x Flash Gordon: Auf Dem Planeten Mongo! Dafür müsst ihr nur folgende Frage beantworten und das Formular unten ausfüllen:

Wer spielt in dem Flash Gordon-Film von 1980 Imperator Ming (es gibt eine Verbindung zu Episode VII)?


Die Verlosung ist beendet!

  • Die Preise werden unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost.
  • Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
    Einsendeschluss ist Freitag, der 26. April, um 23:59
  • Die Preise werden nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet.
  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand der Preise wieder gelöscht
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung des Gewinns ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein! Alternativ könnt ihr den Band auch für 35 € bei Amazon¹ und im herkömmlichen Buchhandel erwerben!

Wir danken dem Hannibal-Verlag für die Bereitstellung der Rezensions- und Verlosungsexemplare und des Bildmaterials!

Update 02.05.2019 10:03 Die Gewinner

Max von Sydow spielt in dem Flash Gordon-Film von 1980 den Imperator Ming! Aber auch Star Wars: Das Erwachen der Macht verkörpert er einen Charakter, nämlich Lor San Tekka. Aus den zahlreichen Einsendungen mit der korrekten Lösungen wurden folgende drei Gewinner gezogen:

  • Sebastian B. aus Bochum
  • Christof R. aus Siegen
  • Philipp D. aus Hamburg

Herzlichen Glückwunsch euch und viel Spaß mit dem Comic!
Und vielen Dank an den Hannibal-Verlag für die Bereitstellung der Preise!

Ein Kommentar

  1. Schöne Rezension! Fehlen darf bei solchen Reviews natürlich nicht die Nennung von Al Williamson der irgendwann dann ebenfalls FLASH GORDON zeichnen durfte (nach Raymond) und zu einem von George Lucas Lieblingscomiczeichnern wurde – der Rest ist Geschichte ! Al Williamson zeichnete dann bald auch STAR WARS Dailies 😉
    Wichtig finde ich bei solchen Büchern auch immer die Übersetzter der Bücher zu nennen – die können nämliche einiges ´vergurken… ´

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