Hallo und Willkommen zu einer weiteren Rezension aus unserem Hause. Heute beschäftigen wir uns mit dem zweiten Band der Jugendromanreihe Abenteuer im Wilden Raum, Das Nest, welcher nicht, wie die Bände 0 und 1, von Cavan Scott, sondern von Tom Huddleston geschrieben wurde. Das Original erschien am 25.02.2016 bei Egmont UK, also in Großbritannien; die deutsche Version von Panini vor nicht ganz zwei Wochen am 14.11.2016. In den USA wird der Roman am 03.01.2017 bei Disney-Lucasfilm-Press erscheinen und ein anderes Cover erhalten. Die Übersetzung wurde von Andreas Kasprzak angefertigt, das Lektorat übernahm Marc Winter; die Zeichnungen, die die Geschichte illustrieren sollen, stammen von David Buisán, der auch schon im nullten und ersten Band diese Aufgabe übernommen hatte.
Wir befinden uns ca. im Jahr 16 vor der Schlacht um Yavin und Lina und Milo Graf befinden sich weiterhin auf der Suche nach ihren Eltern. Immer mit dabei: Der Droide CR-8R, genannt Crater, und Milos kowakianischer Echsenaffe Morq, sowie das Schiff Flüstervogel, welches sich in einem allgemein sehr schlechten Zustand befindet. Nachdem die Geschwister im letzen Band eine Übertragung der Rebellen aufgeschnappt hatten, treffen wir sie nun auf dem Weg zum Ausgangsort von ebenjenem Signal, wobei die Flüstervogel in jedem weiteren Moment im Hyperraum auseinanderbrechen könnte. Perfekte Bedingungen also! Nach einer mehr oder weniger kontrollierten Landung wird festgestellt, dass das Schiff in diesem Zustand nicht mehr Hyperraumtauglich ist und dringend Ersatzteile benötigt werden, die die Kinder und der Droide aus einem Schiffswrack besorgen wollen, welches sie bei einem Überflug gesehen hatten. Dabei treffen sie jedoch nicht nur auf einheimisches, stinkendes Leben, sondern auch auf die Besitzer des Schiffes und der Festung, die sie ebenfalls zuvor überflogen hatten: Jäger. Und nein, keine Kopfgeldjäger, sondern tatsächlich echte Jäger.
Überzeugen konnte mich die Handlung allerdings nicht wirklich. Nicht nur, dass ich immer noch der Meinung bin, dass die Kinder ganz einfach zu jung sind, um die hier beschriebenen Handlungen auszuführen, auch die erwachsenen „Gegner“ verhalten sich nicht wirklich altersgerecht, nämlich ähnlich wie die Kinder. So kommt es, dass die Kinder teilweise deutlich sinnvollere Entscheidungen treffen als es die Erwachsenen tun. Außerdem frage ich mich bei Romanen mit Kindern als Protagonisten immer: Haben die schon alles gelernt, was es in Schulen so zu lernen gibt? Bisher sind die Grafs ja den Großteil ihres Lebens im Wilden Raum unterwegs gewesen, um neue Planeten zu erforschen. Das heißt die Kinder müssen zu Hause ausgebildet worden sein. Doch auch das nimmt extrem viel Zeit in Anspruch und die Eltern sind immerhin beide voll berufstätig und die meisten Hyperraumsprünge dauern nun nicht allzu lange. Man könnte nun sagen, dass Crater die Kinder unterrichtet hat, aber dann müsste er doch wenigstens einmal darauf zu sprechen kommen, oder?
Innovativ ist jedoch die auf dem namenlosen Planeten beheimatete Fauna, wie besonders Milo recht schnell erkennt. Die kleinen Wesen stelle ich mir hier als eine Art Nacktmull vor, hätte es aber schön gefunden, wenn es eine Illustration zu ihnen gegeben hätte. Dafür hätte man dann die Höhle weglassen können. Ich für meinen Teil kann mir eine Höhle nämlich deutlich besser vorstellen als irgendwelche exotischen Tierarten.
Trotz allem Negativen freue ich mich auf die Fortsetzung der Handlung im nächsten Band. Was es allerdings durchaus zu bemängeln gibt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Abenteuer im Wilden Raum Bücher haben dasselbe Format wie die alten The Clone Wars Serienadaptionen. Das dünnste Buch aus dieser Reihe, nämlich Kämpfer der Republik hatte 152 Seiten und kostete 7,95 €. Das Nest kostet 7,99 € und hat 122 Seiten. Bisher noch relativ vertretbar, haben beide doch sogar dieselbe Schriftgröße. Doch der Zeilenabstand ist in Das Nest deutlich größer, sodass pro Seite fünf Zeilen weniger vorhanden sind als in Kämpfer der Republik. Rechnet man das mal um, hätte man bei der Nutzung desselben Textformats wie in der Adaption genutzt nur gut 100 Seiten gefüllt und dafür, muss ich sagen, ist der Preis etwas unfair, wenn man bedenkt, dass die Rebels-Adaptionen nur 5,99 € gekostet haben.
Letztlich gebe ich wieder drei von fünf Holocrons und hoffe, dass der nächste Band mich dann positiv überrascht.
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Das Nest war für mich der schwächste der bisher erschienenen vier Bände. Hatte aber trotzdem meinen Spaß beim lesen. 3.5/5
Kann deiner Rezi so eigentlich zustimmen. Das mit dem Preis stört mich in letzter Zeit auch immer mehr. Besonders wenn man bedenkt, dass der Preis für Band 4 nochmal um einen Euro erhöht wird oder Jugendromane wie Komm zum Widerstand sogar 12€ kosten. Das bewegt sich langsam in Dimensionen, die echt nicht mehr schön sind.