Rezension: Ahsoka, Band 2: Crashkurs

Der zweite Band von Paninis diesjährigen Nachdrucken der frühen The Clone Wars-Sonderbände erschien am 21. Mai beim Stuttgarter Verlag. Der Inhalt entspricht dem ebenfalls zweiten Band der alten Reihe, mit dem 1:1 übernommenen Untertitel Crashkurs (Crash Course), den mein Kollege Marius erst im letzten Jahr hier im Blog rezensiert hat. Während es sich bei Dem Untergang geweiht noch um eine klassische Kriegsgeschichte mit Schlachtschiffen der Separatisten und Kämpfen zwischen Jedi, Klonen und Droiden handelte, steht im Nachfolger eine etwas geheimere Mission in zwielichtige und vom Krieg noch recht verschont gebliebene Ecken der Galaxis an. Außerdem rückt die Titelheldin, deren eigene TV-Serie 2023 überhaupt erst der Anlass für die Neuauflagen sind, dieses Mal endlich mehr in den Fokus.

Ahsoka, Band 2: Crashkurs (21.05.2024)
Ahsoka, Band 2: Crashkurs (21.05.2024)

ALLER ANFANG IST SCHWER
Kurz nach dem Ausbruch der Klonkriege wird Ahsoka Tano dem Jedi Anakin Skywalker als Padawan zugewiesen. Alles andere als begeistert übernimmt er ihre Ausbildung. Eine ihrer ersten gemeinsamen Missionen führt Meister und Schülerin auf der Suche nach einem separatistischen Spion in ein Sternensystem, in dem eines der größten Podrennen der Galaxis stattfinden soll. Um den Spion zu entlarven, müssen die Jedi an dem Rennen teilnehmen. Mit Ahsoka als Pilotin und Anakin, dem Droiden R2-D2 und Klon-Commander Rex als Boxencrew sollte das eigentlich kein Problem sein. Allerdings ist Ahsoka noch nie ein Podrennen geflogen ist …
Inhalt: US-STAR WARS: THE CLONE WARS – Crash Course

Klappentext

Beim Klappentext, der auf Paninis Verlagsseite mit dem Druck auf der Ausgabe identisch ist, muss man doch zweimal hinschauen; ja, da hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen. Klon-Captain Rex trägt nämlich nicht wie sein Kollege Cody den Rang „Commander“ – zugegeben, er wird im Serienfinale von The Clone Wars zur Belagerung von Mandalore zwar entsprechend befördert. Nichtsdestoweniger spielt der Comic erst in den ersten Monaten der Klonkriege des Jahres 22 VSY auf der Legends-Timeline. Hier hat sich einfach ein kleiner Fehler in der Redaktion eingeschlichen, der sich, wenn es auch diesmal nichts beim eigenen Inhalt zur Sache tut, in die lustigen Rex-Fails der Reihe eingliedert. Beispielsweise wenn man sich daran erinnert, wie fehlerhaft die Markierungen auf der Rüstung des Captains im ersten Band dargestellt waren – nämlich als überhaupt nicht vorhanden.

In Crashkurs – schön doppeldeutig, da Anakin einen solchen seiner Padawan Ahsoka in Sachen Podrennen verpasst, man sich als Fahrer*in eines Podrenners allerdings des Öfteren in einem Crash auf der Strecke oder mit anderen Fahrzeugen wiederfinden kann – ist Rex in den wenigen Panels, in denen er seine Klonrüstung trägt, diesmal mit blauen Markierungen dargestellt. Er bleibt die meiste Zeit allerdings gemeinsam mit Anakin und Ahsoka in einem für ihn sehr ungewöhnlichen Undercover-Outfit auf dem Planeten Mon Gazza unterwegs. Jener Planet, der mit dem Roman Schattenfall auch schon im Kanon besucht wurde, ist für Fans von Podrennen kein Unbekannter, stellte sogar im 1999 erschienenen Podrenner-Simulator Episode I: Racer eine Rennstrecke. Dort kommt es zu einer Handlung, die im doppelten Sinne Nostalgie liefern darf, denn durch das Setting und die Tatsache, dass der Erfolg der Mission scheinbar die Teilnahme am Podrennen voraussetzt, atmet der Comic natürlich jede Menge Episode-I-Flair. Der erneut als Autor fungierende Henry Gilroy, der für den Band Unterstützung von Gary Scheppke erhält, nutzt auch die ein oder andere Gelegenheit für den direkten Rückbezug auf das legendäre Boonta Eve. Dieses wird nicht nur mehrfach erwähnt, sondern es kommt dabei auch zum Wiedersehen mit dem ein oder anderen bekannten Fahrer von einst – und das auf und neben der Rennstrecke.

Darüber hinaus hat sich Gilroy dem Anspruch verschrieben, bei der Geschichte etwas Abwechslung vom ersten Band zu bieten. Obwohl man sich auch Crahskurs perfekt als Folge aus der ersten Staffel der Animationsserie vorstellen könnte, die sogar größtenteils wieder dieselben Hauptfiguren wie Band 1 beinhaltet, hebt er sich durch die gänzlich andere Mission und das seltener genutzte Rennsetting angenehm von diesem ab. Noch dazu nimmt sich Gilroy beim jugendlichen Schreibstil der Dialoge wieder etwas zurück und verwendet seltener für die jüngere Zielgruppe gedachte einfachere Satzstrukturen. Auf der anderen Seite der Skala wird wieder das aus dem Vorgänger und der Animationsserie bekannte Maß an Tödlichkeit des Krieges genutzt, ohne zu explizit oder grausam in der Darstellung zu werden.

Zur Distanzierung bei brutaleren Stellen hilft noch dazu der cartoonige Style der Zeichnungen, die wieder von den Fillbach-Brüdern Matthew und Shawn stammen. Dadurch ergibt sich nicht nur ein großer Wiedererkennungswert in Bezug zum ersten Band, der ebenfalls aus ihren Federn stammt, sondern auch zur Kult gewordenen Stilisierung der Serie. Dadurch fühlt man sich beim Lesen wie in jungen Jahren, gebannt vor dem samstäglichen Bildschirm sitzend. Allerdings kann man der – doch recht überschaubaren – Action auf den Seiten diesmal deutlich besser folgen als bei den zu schnellen Events in Dem Untergang geweiht, denn die Panels sind klarer strukturiert und der Handlungsablauf deutlicher aufs Papier gebracht. So macht es als Fan von The Clone Wars auch um einiges mehr Spaß, die kurzweilige und zur frühen Phase von The Clone Wars perfekt passende Handlung zu verfolgen. Die deutsche Erstveröffentlichung vor 14 Jahren fand sich auch im legendären The Clone Wars Magazin in vier Teile über vier Hefte aufgeteilt wieder, bevor ein Jahr nach dem letzten Kapitel ein erster Sammelband erschien.

Eine kleine Neuerung im Vergleich zum ersten Band gibt es am Schluss des Bands mit einer kleinen Infoseite nach dem Ende der eigentlichen Graphic Novel zur Titelheldin Ahsoka Tano. Wie in den lange eingestellten Magazinen für die jüngere Leserschaft und bis heute im Redaktionsteil der monatlichen Star Wars-Comicheftreihe nutzt Panini die Gelegenheit, um einige tiefergehende Informationen zu Figuren, Spezies und Orten der Star Wars-Galaxis zu bieten. Dadurch wird dem Band etwas Mehrwert über den enthaltenen Comic hinaus verpasst, wenn auch in bescheidenem Umfang. Der Steckbrief und kleine Infotext enthält aber sogar Informationen über die junge (Ex-)Jedi, die erst Jahre später in neueren Serien wie Rebels oder Geschichten der Jedi offenbart wurden und so der Neuauflage mit ihrem Erscheinungsdatum in diesem Jahr etwas Aktualität verleiht. Ich bin gespannt, ob Band 3 und 4, die in den nächsten Monaten erscheinen, mit ähnlichen Infoseiten zu anderen Themen ausgestattet sein werden, oder ob es bei dieser Ausnahme bleiben wird.

Fazit

Mit Ahsoka Band 2, Crashkurs kommen Fans der Ära der Klonkriege, der Animationsserie, der jungen Jahre der Titelheldin und natürlich von Podrennen auf ihre Kosten. Die Story ist kurzweilig, spaßig und im Vergleich zum ersten Band nicht nur abwechslungsreicher, sondern sowohl beim Writing als auch der optischen Struktur der Zeichnungen ein Level höher anzusiedeln. Ich habe mit den Zeitreisen in die frühe Phase der ersten The Clone Wars-Staffeln jede Menge Spaß und freue mich schon auf die nächste Runde mit dem legendären – und in Staffel 4 sogar verfilmten! – dritten Band Sklaven der Republik im August.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!


Gewinnspiel [BEENDET]

Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 1x Ahsoka, Band 2: Crashkurs.

Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur die nachfolgende Frage beantworten und das unten stehende Formular ausfüllen:

Als wievielter Teilnehmer des Boonta Eve Podrennens wird der Rennfahrer Ben Quadinaros von der Moderation vor dem Start in Episode I: Die dunkle Bedrohung namentlich erwähnt?

Das Gewinnspiel ist beendet!

Der Preis wird unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost.

  • Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
  • Einsendeschluss ist Sonntag, 04.08.2024, um 23:59
  • Der Preis wird nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand des Preises wieder gelöscht.
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung des Gewinnes ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!

Update 07.08.2024 15:50: Die Auslosung

Als Erster wird der Ben Quadinaros von Fode und Beed vorgestellt! Von den Einsendungen mit der richtigen Antwort wurde folgendes Gewinny aus dem Lostopf gezogen:

  • Alexander B. aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Comic-Band!

Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Preises!

Schreibe einen Kommentar