Rezension: The High Republic Adventures: Crash Landing von Dark Horse

Daniel José Older hat sich mit Crash Landing entschieden, neben der aktuell laufenden The High Republic Adventures-Reihe in Phase III der Hohen Republik nun auch die Story von Alys „Crash“ Ongwa weiterzuerzählen. Doch was taugt dieser 35-seitige One-Shot und wie fügt er sich in die bisherige Story der Adventures-Reihe ein?

Crash und Crew schlagen wieder zu!

Zeittechnisch bewegt sich das Heft fast parallel zu den Ereignissen im ersten Heft der The High Republic Adventures von Phase III, doch zunächst finden wir uns auf Rekelos vor einer neuen Mission von Crashs Truppe wieder. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen der Nihil zu schnappen, der an der Infiltration Corellias und dem daraus folgenden Chaos beteiligt war. Jener verrät Alys Ongwa einen Namen, nämlich die Person, welche Corellia in den Krieg gestürzt hat – Krix Kamerat!

Somit startet jetzt die Suche nach ihm und führt Crash mit Bodyguard Ruu schließlich zu Lula und Zeen auf Eriadu, die sich jedoch nicht an Krix erinnern können. Auch wenn Alys ihrer Freundin geschworen hat, dass dies der letzte Auftrag sei, ändert sich dies, nachdem sie Krix in einem Sicherheitsgefängnis der Republik aufgespürt hat, denn plötzlich offenbart sich ihr im Gespräch mit ihm noch ein größeres, wichtigeres Ziel: das Auge der Nihil. Marchion Ro ist für so viel Leid, nicht nur auf Corellia, sondern in der gesamten Galaxis verantwortlich, sodass Crash es nicht unversucht lassen kann, ihn zu fassen. Doch vielleicht ist da noch jemand anderes, dem sie hinterherjagt..

Auch wenn die Geschichte ein wenig so wirkt, als wäre sie etwas zu lang für einen One-Shot, funktioniert sie für mich recht gut. Das liegt zum einen an der sehr gelungenen Charakterschreibe von Older und zum anderen an der großartigen künstlerischen Umsetzung, die diese Story und Charaktere sehr passend begleitet. Die Story läuft hierbei auch mal parallel zu gewissen Szenen, die wir bereits aus dem ersten Heft der The High Republic Adventures-Reihe kennen, ergänzt jene Sequenz in der Bar auf Eriadu aber auch um eine absurd-komische Droiden-Romance/Flirt-Szene (Seht selbst, ich weiß wirklich nicht, wie ich das treffender beschreiben soll :D).

Bei einem Großteil der Story bleibt Older jedoch mit diesem Heft klar bei Alys Ongwa und schafft es mit diesem Heft auch ihren Charakter ein Stück weit zu entwickeln. Doch dabei dürfen auch hin und wieder der Rest der bunten Truppe, die einem übrigens passenderweise mit kurzen Infokästchen auf einer der ersten Seiten vorgestellt werden (siehe Vorschauseite 4), in den Vordergrund treten. Gegen Ende des Comics zeigt sich eine mögliche größere Relevanz dieser Geschichte und damit auch von Crashs Truppe in Phase III der Hohen Republik auf und auch eine Fortsetzung in Form eines zweiten One-Shots wird auf der letzten Seite angekündigt. Das war definitiv noch nicht ihr letztes Abenteuer!

Auf der künstlerischen Seite kann ich gar nicht genug schwärmen: Rachele Aragnos Zeichenstil und Michael Atiyehs Farbgebung passen wirklich gut zusammen und haben mich regelmäßig noch etwas länger auf den bereits gelesenen Seiten verweilen lassen. Auch wenn ich bei anderen Zeichner*innen kein großer Fan von zu arg stilisierten Gesichtern bin, empfand ich diese hier in Kombination mit den Charakter-Eigenschaften und der ebenfalls weniger realistischeren Hintergrundgestaltung als sehr gelungen. Lediglich auf den ersten Seiten mit Krix, empfand ich seine Darstellung – ganz im Kontrast zu den Zeichnungen von Tolibao der THRA-Reihe – zunächst als gewöhnungsbedürftig.

Bei der Panelkomposition wurde sich ebenfalls kreativ ausgetobt und wir bekommen hier z.B. während einer Erzählung von Krix abgerundete, dynamischere Panels, die auch einmal hinter einer seitengroßen Zeichnung von ihm verblassen dürfen. Ähnlich kreativ ist man auch beim Lettering, so gestaltet das Duo aus Jimmy Betancourt und Tyler Smith Blasterschüsse mit größeren, farbigen Buchstaben und lautere Ausrufe mal in fettgedruckter, teils mehrfarbiger Schrift. Das ist natürlich nichts komplett Neues, aber genau das, was ich mir für ein Comic-Heft, welches sich besonders an eine junge Leser*innenschaft richtet, erwarte.

Fazit

Crash Landing ist glücklicherweise keine Bruchlandung, sondern ein gelungener Ausflug, der uns ein Stück weit weg von den Charakteren der monatlich erscheinenden The High Republic Adventures-Reihe führt und der mit fantasievollen Zeichnungen, stets stimmungsvollen Farben, einer bunten Truppe und ganz viel Kreativität und Liebe für das Medium verzaubert. Was für ein Glück, dass es im August einen weiteren One-Shot mit dem Titel Crash and Burn geben wird, der inklusive dieses Comics hoffentlich bald auch den Weg in die Hände deutscher Leser*innen finden wird.


Wir danken Dark Horse Comics für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

Logo zu Star Wars: Die Hohe Republik

Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, das hunderte Jahre vor den Skywalker-Filmen spielt und die Jedi in ihrer Blütezeit zeigt. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I, Phase II und Phase III.

Schreibe einen Kommentar