Marvel-Mittwoch: Mace Windu #1 und Obi-Wan Kenobi #5

An diesem Marvel-Mittwoch beginnt die neue, in der Vor-Prequel-Ära angesiedelte Mace Windu-Reihe, während der fünfte und vorletzte Teil von Obi-Wan Kenobi die Comic-Adaption der gleichnamigen Streaming-Serie auf die Zielgerade bringt.

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Es gibt keine Lesereihenfolge zu beachten.

Mace Windu #1 – rezensiert von Flo

Mace Windu #1 (07.02.2024)
Mace Windu #1 (07.02.2024)

„This party just started!“, und damit die neue Marvel-Minireihe rund um den späteren Jedi-Meister Mace Windu. Doch in dieser Reihe befinden wir uns noch vor den Klonkriegen und treffen auf einen etwas jüngeren Windu, welcher noch nicht dem Jedi-Rat beisitzt und sich auf einem Wassermond namens Devshi, der einigen vielleicht bereits aus dem im Dezember 2023 erschienenen Revelations-Heft bekannt vorkommen dürfte, auf einer Mission befindet. In diesem Heft voller Kurzgeschichten, erhielten wir unter dem Titel „Showdown at Ocean’s Deep“ bereits einen kleinen Vorgeschmack zu Mace Windu, der in besagter Geschichte, welche ebenfalls von Marc Bernadin geschrieben wurde, unter dem Meer einen Gefängniskomplex infiltriert und den Skeleton Key sucht. Dieser ist aber, während er sich gegen ein paar Kampfdroiden schlagen muss, mit einer Gruppe (Astromech-)Droiden schon auf dem Weg an die Oberfläche, weshalb Mace durch die Wasserschleuse nach oben schwimmt.

Genau an dieser Stelle tauchen wir in Mace Windu #1 ein oder besser gesagt, mit ihm auf und verfolgen hier nun weiterhin die Droiden-Truppe. Mit etwas Hilfe eines Einheimischen und seines Skiffs, holen sie die Droiden auf dem Wasser ein und umrunden diese, sodass der Wasserdampf dabei die Schaltkreise der Truppe kurzschließt. Clever! Schon hat Windu den Skeleton Key in der Hand und wir machen uns mit ihm auf nach Coruscant, wo Meister Yoda ihn schon mit einem neuen Auftrag erwartet. Auf Ro Mira wird nämlich nicht nur das gewöhnliche Coaxium hergestellt, sondern es wurde mithilfe der heißen blauen Lava unter der Planetenoberfläche eine neue Formel entwickelt, mit der die Hutten oder auch Pykes gegenüber den republikanischen Schiffen einen taktischen Vorteil hätten. Eine Spur führt zu einer Frau namens Azta Cruuz, die dieses Coaxium Ultra sowie die Formel für dieses für ein paar Credits anbietet. So macht sich Mace Windu auf den Weg in das Vergara-System, wo er in seinem Winter-Outfit Azta ausfindig macht, die sich wohl in einem Krankenhaus befindet. Er ist jedoch nicht der Einzige, der bereits nach ihr sucht, wie Mace bemerkt, als ihm mehrere Sicherheitsbeamte der Raffinerie aus dem Krankenzimmer entgegen stürmen. Cruuz ist nämlich gerade aus dem Fenster abgehauen und wird nun von beiden Parteien verfolgt. Als sie von den Sicherheitsbeamten gestellt wird, scheint es für sie vorbei zu sein. Doch da erklingt ein Lichtschwert, die lila Klinge erhellt den Raum und Mace Windu steht ihr mit ausgestreckter Hand zur Hilfe.

Marc Bernadin setzt seine Revelations-Story hier zunächst fort, was für mich als Einstieg in die Reihe auch gut funktioniert hat, aber auch nicht zwingend notwendig war, denn schnell zeigt sich, was wohl der Hauptplot der vierteiligen Serie sein wird. Der konnte mich im ersten Heft noch nicht vollkommen überzeugen, ich sehe da aber durchaus Potenzial für die weiteren drei Hefte, in denen wir dann sicher mehr über Hintergründe der Herstellung von diesem besonderen Coaxium erfahren. Gerade im Comicmedium bin ich nun auf die Gestaltung der blauen Lavaflüsse gespannt. Die Idee finde ich zumindest erst einmal ganz interessant, auch wenn ich beim Namen „Coaxium Ultra“ schon etwas schmunzeln musste. Auch über den neu eingeführten Charakter Azta Cruuz würde ich gern mehr erfahren.

Apropos Gestaltung, die Zeichnungen von Jeanty sind, gerade was Umgebungen oder Gebäude betrifft, auf einem hohen Niveau. Besonders in Erinnerung blieb mir eine Splash-Page (eine ganze Comicseite, welche nur aus einem großen Panel besteht) der Stadt, in der sich Azta auf dem Planeten Ro Mira befindet. Mit dieser konnte ich mir den Ort des Geschehens viel besser vorstellen, dafür liebe ich das Medium Comic! Leider werde ich einfach nicht mit den Gesichtsdarstellungen warm, wenn die Charaktere nicht gerade größer in den Panels gezeichnet werden. Nichtsdestotrotz finde ich die meist pastellfarbenen Kolorierungen von Dexter Vines und Andrew Dalhouse sehr gelungen. Besonders gut wird durch diese auch zu Beginn die kalt-düstere Stimmung des Meeresmondes transportiert.

Fazit

Mace Windu #1 würde ich als einen größtenteils vielversprechenden Start der vierteiligen Minireihe bezeichnen. Auch wenn ich teilweise die Darstellung der Gesichter kritisiert habe, bin ich gespannt, was man aus dieser Reihe macht und auf welche Widersacher wir noch treffen werden.

Obi-Wan Kenobi #5 – rezensiert von  Matthias

Der Inhalt

Obi-Wan Kenobi #5 (07.02.2024)
Obi-Wan Kenobi #5 (07.02.2024)

Darth Vader und die zur Groß-Inquisitorin beförderte Dritte Schwester verfolgen Obi-Wan und Leia mittels des in Lula eingebauten Peilsenders nach Jabiim. Dort stellen die imperialen Streitkräfte unter Führung der Dritten Schwester den Pfad und die Flüchtige. Mangels wirklicher Handlungsalternativen versucht Kenobi daher auf Zeit zu spielen und die Dritte Schwester gegen Vader aufzubringen, indem er sie daran erinnert, dass sie auch mal eine Jedi war und was Anakin damals im Tempel angerichtet hat. Aber er braucht sie gar nicht zu überzeugen, sie hat schon ihre eigenen Rachepläne. Dafür benötigt sie aber erstmal Kenobi, daher eröffnet sie nun den großen Kampf, der mit einem Rückzug des Pfads in den Hangar endet. Und gerade, als es so aussieht, als ob alles verloren ist, stoppt Vader alle Kampfhandlungen und beschließt, sich selber vor Ort Kenobi zum Kampf zu stellen. Dies versteht auch Kenobi und stellt sich freiwillig der Dritten Schwester. Er macht ihr dabei klar, dass er Vader jetzt zu ihr bringen wird. Sie lässt ihn daraufhin wieder in das Tunnelsystem zurückbringen, wo er die beiden mitgegebenen Wachen überwältigt und zurück in den Hangar flieht.

Vader ist nun vor Ort eingetroffen und dringt sofort in das Tunnelsystem vor. Leia, die zwischenzeitlich Lula entdeckt und von der Kontrolle durch das Imperium befreien konnte, kann inzwischen den Schaden finden und beheben. Der Pfad und seine Flüchtlinge können nun fliehen, aber genau, als der Transporter abhebt, erreicht Vader den Hangar und zwingt den Transporter mit der Macht zurück an den Boden. Aber dies war nur ein Trick. Während Vader sich diesen Transporter vornimmt, startet ein zweiter Transporter und entkommt.

Nun kommt es zur Konfrontation zwischen Vader und der Dritten Schwester, aber auch dieser Kampf endet so, wie es kommen muss, und selbst der Groß-Inquisitor ist zurück und erfreut sich der Niederlage und Verstoßung der Dritten Schwester. Kaum sind alle weg, findet diese Kenobis beschädigten Kommunikator, den er verloren hatte, mit einer verstümmelten Nachricht von Bail Organa, was sie auf die Spur von Luke bringt.

Die Umsetzung

Wie gut, dass Jody Houser auch für dieses Heft wieder 32 Seiten zur Verfügung hatte, anders wäre all die Handlung, die in diese Folge gequetscht wurde, gar nicht wiederzugeben. Sie hat dabei versucht die Stimmung sich gut entfalten zu lassen und lässt auch mal die Panels für sich sprechen. Um all dem Raum zu geben, mussten einige Panels sehr gestaucht werden. Über die bekannten Logikfehler in der Handlungslinie brauchen wir hier nicht erneut zu sprechen, die Adaption bleibt natürlich 1:1 der Vorlage treu.

Leider bleibt auch Salvador Larroca sich bzw. seinem Durchpausstil treu, was diesmal besonders bei Anakin zu einigen unglücklichen Umsetzungen führt. Aber wir haben schon deutlich Schlimmeres gesehen. Gut gelungen ist die Umsetzung des Gesprächs zwischen der Dritten Schwester und Obi-Wan, bei dem sie immer das linke und er das rechte Panel bekommen haben, was die beiden Seiten der Trennwand widerspiegelt, vor der sie stehen. Guru-eFX leistet wieder gute Arbeit, besonders beim Aufbau der Kontraste in den dunklen Szenen, auch wenn einige Highlights etwas zu hell erscheinen, aber das ist jammern auf sehr hohem Niveau. Und auch Joe Caramagna tut sein Bestes, um die fehlende Tonkulisse zumindest lautmalerisch zu ersetzen. Im Ganzen also eine solide Arbeit.

Fazit

Ein weiteres, soweit sauber umgesetztes Heft der Comic-Adaption, die mit dem nächsten Heft dann schon wieder endet.


Mace Windu #2 erscheint dann am 13. März, Obi-Wan Kenobi #6 sogar erst am 27. März. Den nächsten Mittwoch hat dann Darth Vader #43 exklusiv für sich.

Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

6 Kommentare

  1. Mir haben leider beide Comics nicht gefallen. Beim Obi-Wan Comic gefällt mir der Zeichenstil absolut nicht. Dieser komische „Copy/Paste“ Stil bei den Gesichtern sieht irgendwie fast nach ner Vorstufe zu KI Comics aus und ich habe auch bei diesem Heft wieder festgestellt, dass die Obi-Wan Serie echt nicht wirklich toll war, vor allem auch diese Folge, die in diesem Heft adaptiert wird.

    Das erste Mace Windu Heft hat mich ebenfalls enttäuscht. Die Szene mit dem Wasserdampf durch Laserschwert und damit Droidem ausschalten fand ich extrem an den Haaren herbeigezogen. Und sehe ich das richtig, dass Mace Windu am Ende des Hefte kaltblütig drei Menschen mit seinem Lichtschwert zerteilt hat, ohne dass er davon groß Notiz nimmt?

    1. Jetzt, wo du es sagst, habe ich nochmal am Ende des Windu-Hefts nachgeschaut und festgestellt, dass es schon irgendwie so aussieht, als würde er die Sicherheitsleute zerteilen. Habe ich auf den ersten Blick irgendwie als Entwaffnen/Blaster zerstören wahrgenommen.

    1. Die Leute kaufen’s, er arbeitet schnell (wenig verwunderlich) und scheinbar stimmt für Marvel das Verhältnis zwischen Honorar, Geschwindigkeit und Verkaufszahlen.

      Bin da aber ganz bei dir – jemand halte ihn auf!

    2. Wie man hört, schlagen sich die Zeichner nicht gerade um solche Adaptionen, wo man nur brav das TV-Bild abzeichnen darf und kaum etwas selber einbringen kann. Da ist es dann fast schon konsequent jemanden zu nehmen, der eben diese Bilder digital durchzeichnet. Als Kinder hatten wir „Comics“, die aus Standbildern der Star Wars Filme bestanden. Das wäre eigentlich noch leichter.

    3. Bei Star Wars gibt es so viele gute Zeichner. Wieso muss es dann ständig Larroca sein?
      Als Leser der Star Wars Reihe von Panini freue ich mich jetzt schon auf die Obi-Wan Comics (nicht).
      Weder ein Fan von Adaptionen, noch von der Kenobi-Serie oder Larroca, was ein Spaß.

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