Rezension: Hyperspace Stories #6 von Dark Horse

Der Inhalt

Zu einer Zeit, als Greedo noch neu und voller Ambitionen für seine Karriere als Berufsverbrecher war, beschloss er, sich nicht erst aufwändig von unten hochzuarbeiten, sondern versuchte, gleich oben einzusteigen. Zu diesem Zwecke suchte er Jabbas Palast auf, um sich dort vorzustellen und den einen oder anderen großen Job an Land zu ziehen.

Und wie so oft im Leben, wenn man versucht, einen guten ersten Eindruck zu machen, ist dies genau der Eindruck, den man macht. Wenn einem dann auch noch das Quäntchen Glück im Leben fehlt, dann kann es schnell zu einem Missverständnis kommen, welches an den Rand eines Desasters führt. Und so entkommt Greedo der selbst geschaffenen Situation zwar gerade noch mit seinem Leben, aber auch gedemütigt. Aber er gibt nicht auf und versucht, sich nicht unterkriegen zu lassen. Eine große Stütze ist ihm dabei seine frisch entflammte Liebe zu einer Sängerin an Jabbas Hofe und als diese seine Liebe zu erwidern scheint, wird er für sie das, was er für Jabba werden wollte: ein bereitwilliger Vollstrecker all ihrer Wünsche. Aber wie so oft macht ihn hier die Liebe blind und dies gleich in doppelter Hinsicht, denn er erkennt nicht nur nicht, welches Spiel seine Geliebte mit ihm spielt, sondern auch nicht, dass sich Jabba ebenfalls in sie verliebt hat. Und so kommt es, wie es kommen muss. Während Jabba und Greedo, beide noch leicht liebestrunken, im Ausgehviertel von Mos Eisley auf das Erscheinen ihrer Flamme warten und ein ernstes Gespräch von verliebtem Rodianer zu verliebtem Hutten führen, hat diese sich längst mit einem wertvollen Juwel aus Jabbas Schatzkammer abgesetzt.

Gerade eben noch fast Jabbas bester Freund, muss Greedo nun erneut um sein Leben fürchten und diese Scharte schnell wieder auswetzen, was nicht so ganz nach Plan verläuft, weil er erneut auf eine Lüge seiner Ex-Geliebten hereinfällt. Aber auch dieses Mal kann er seinem vorzeitigen Ende dank eines geschickten Winkelzugs, der an Jabbas weiche Seite appelliert, gerade noch so entkommen und erhält in der Folge den zwar nicht sehr ruhmreichen, aber doch nicht zu unterschätzenden Job als Babysitter von Jabbas Nachwuchs. Eine Position, von der aus man sich hocharbeiten kann.

Die Umsetzung

Cecil Castellucci versetzt uns Leser in ihrer Geschichte in eine Zeit vor Episode IV. Die Geschichte ist sehr luftig und humorig angelegt, was sehr gut funktioniert und auch durchgehend zu Greedos Charakter passt. Jabba kommt zwar etwas zu großzügig rüber, aber andererseits passt dies genau zu seiner weichen, verliebten Art, die ja auch Bestandteil dieser Geschichte ist und das Stereotyp des fiesen Gangsters aufbrechen und ihn von einer anderen Seite zeigen sollte. Relevanz für die großen Plotlines des Star Wars-Universums hat die Geschichte natürlich nicht, aber man kann mal wieder etwas Spaß haben, was ja in den letzten Monaten nicht so oft vorgekommen ist.

Der Zeichner Eduardo Mello ist den Star Wars-Comic-Lesern schon von The High Republic Adventures: The Nameless Terror bekannt, hat gegenüber dieser Reihe aber noch mal einen Zacken in Sachen Detaillierung und Panelkomposition zugelegt. Man mag die etwas abweichenden Proportionen einiger Köpfe etwas bemängeln, aber das Resultat ist dennoch deutlich über dem, was wir in dieser Reihe sonst geboten bekommen. Auch in Sachen Kolorierung, die durch Nicola Righi erfolgte, sieht alles gut aus. Mit etwas mehr Schattenspiel hätte man aber die Wirkung der Figuren im Raum etwas weniger schablonenhaft hinbekommen können. Sehr geschickt umgesetzt ist die Idee, die Panels, in denen Greedo und Jabba sehr verliebt sind, etwas pink anzulegen.

Das Hauptcover stammt von Tom Fowler (Zeichnungen) und Bill Crabtree (Farben), das Variant/B Cover von Cary Nord, wobei für mich die Hand auf dem Cover von Tom Fowler mehr an Groot denn an Jabba erinnert.

Fazit

Eine muntere kleine Geschichte, die zeigt, dass Greedo noch nie ein Kind des Glückes war, aber auch Jabba ganz unerwartete Seiten hat. Und auch die Zeichnungen und Kolorierungen sind für diese Serie deutlich überdurchschnittlich. Ich fand dieses Heft rundum prima.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Wir danken Dark Horse Comics für die kostenlose Bereitstellung der Vorschauseiten und des Rezensionsexemplars.

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