Rezension: The Mandalorian 3×03: „Kapitel 19: Der Bekehrte“

The Mandalorian präsentiert uns heute eine überraschend lange Folge, die sich auch in einem Wechsel der Perspektive niederschlägt und gerade deshalb so erfrischend „Andors“ und bis zum Ende spannend ist. Wie es der Folge gelingt uns gespannt vor den Bildschirm zu fesseln und wieso wir am Ende noch genauso viele Frage wie zu Beginn haben, das aber ein guter Aspekt der Folge ist, erfahrt ihr in dieser Rezension!

Wie immer werden wir die Folgen in dieser Rezensionsreihe mit Spoilern besprechen. Das schließt sowohl die aktuelle Folge als auch alle bisher erschienen Folgen der Serie mit ein.

VeröffentlichungRegieAutor
15.03.2023Lee Isaac ChungNoah Kloor &
Jon Favreau

Nachdem Bo-Katan Din aus den Lebenden Wassern gerettet hat, sind sie auf dem Weg zurück nach Kalevala, als plötzlich imperiale Schiffe das Feuer auf sie eröffnen. In einem Luftkampf gelingt es ihnen zwar, sie zu besiegen, doch Bomber haben Bo-Katans Zuhause zerstört und ihre einzige Zufluchtsmöglichkeit sind die Kinder der Watch. Währenddessen wird auf Coruscant ein Bekehrter zum Opfer eines perfiden Plans.

Somehow they returned

Die Folge geht nahtlos da weiter, wo wir letzte Woche geendet haben und präsentiert uns die immer noch ungläubig dreinschauende Bo-Katan. Als sie mitbekommt, dass Din den Mythosaurier scheinbar nicht bemerkt hat, beschließt sie, ihre Entdeckung zunächst für sich zu behalten. Wohl auch in dem Wissen, dass es man ihr nicht so leicht glauben würde. Spannend war in dem Kontext der Kommentar, dass die Lebenden Wasser nicht immer so tief waren, wie in der letzten Folge gesehen, was bedeuten könnte, dass das Wesen aus der Versteinerung gebombt wurde. So oder so eine spannende Wendung, die hoffentlich noch eine weitere Relevanz haben wird.

Zurück auf Bos Kom’rk-Klasse-Jäger begibt sich die Reisegruppe dann zurück nach Kalevala, wird aber auf dem Weg dorthin von imperialen Abfangjägern angegriffen. Was Bo-Katan mit „Ich habe viele imperiale Warlords verärgert“ quittiert, ruft bei uns direkt das Gefühl der Bedrohung zurück auf den Plan. Wir erinnern uns noch sehr gut an die Ressourcen Moff Gideons und mein erster Gedanke war daher direkt: Somehow he returned! Doch diese Enthüllung wird uns wohl vorerst noch vorenthalten oder gar gänzlich nur vorgegaukelt, ein Stilmittel, welches im weiteren Verlauf der Folge noch deutlicher und beeindruckender eingesetzt werden wird.

Schöne, sichere Lage haben sie gesagt…

Bei einem wirklich beeindruckenden Dogfight über den Schluchten von Kalevala, bei dem man wirklich das Gefühl der Geschwindigkeit und die Manöver nachvollziehen konnte, sehen wir auch wieder das Lieblingsmanöver des Mandos, bei dem er sich und sein Schiff fallen lässt und damit schnell wendet. Im Gegensatz zur Razor Crest ist er nun mit seinem N-1 jedoch noch wendiger, was das Manöver direkt eleganter wirken lässt. Kurz nach ihrem vermeintlichen Sieg folgt dann die Zerstörung des Schlosses durch Bomber und das Ankommen von noch viel mehr Abfangjägern.

Die Frage ist nun natürlich, woher diese Schiffe stammen. Ich habe ja bis zuletzt geglaubt, dass gleich ein Sternenzerstörer über Kalevala auftaucht, während Bo und Din versuchen, in den Hyperraum zu springen, da Bomber ja keine allzu große Reichweite haben. Die Serie schafft es jedoch aktuell noch hervorragend, uns zu überraschen und das macht mir bisher jede Woche Freude. Ich hätte heute mit einer Rückkehr und der Enthüllung des Mythosauriers gerechnet, nicht aber mit einem solch großen Fokus zurück auf das Imperium und dem, was von ihm noch übrig ist.

Wernher von Braun?

Denn der weitaus größere Teil der Folge spielt nämlich auf Coruscant und wow, bin ich begeistert von der Art und Weise, wie uns diese Welt in Live-Action präsentiert wird. Gerade im Kontrast zu der eher kühlen Atmosphäre während der Herrschaft des Imperiums in Andor, ist Coruscant wieder viel näher an den Prequels und einer fröhlicheren (Licht-)Stimmung. Dort treffen wir Dr. Penn Pershing wieder, der in einem Vortrag seinen Dank für das Amnestie-Programm ausdrückt und über die Motivation zum Klonen spricht, die aus dem vorzeitigen Tod seiner Mutter resultierte, den geklonte Organe hätten verhindern können.

Diese ganze Szenerie und die Akquirierung von Wissenschaftlern wirkten zunächst sehr durch die realgeschichtliche Vorgehensweise nach dem Zweiten Weltkrieg inspiriert. Ganz nach dem Prinzip Wernher von Braun schien die Neue Republik sich das Know-how aneignen zu wollen, doch leider – und das ist wirklich einer der wenigen Kritikpunkte an dieser Folge – geht man diesen Weg hier nicht konsequent weiter. Denn Klonen wurde verboten und dabei bleibt es auch. Wieso man Pershing dann aber noch lange darüber reden lässt, erschließt sich mir bis zum Ende auch nicht. Mir gefällt auch das Detail der weltfremden Bürger von Coruscant, die nicht einmal genau wissen, wer denn nun an der Macht ist, sehr gut. Im Kern kann es den Leuten doch egal sein, wer regiert, sie leben sicher und im Wohlstand, gerade weil es andere Welten eben nicht tun. Auch hier lassen sich wieder Parallelen zu Verdrängungsmustern der deutschen Bevölkerung während den Anfangsjahren des Zweiten Weltkrieges ziehen.

Ich kann leider nur Klonen und keine Raketen bauen, sorry!

Aber zurück zu Pershing. Ab dem Moment, in dem wir die ehemalige – später als Elia Kane identifizierte – Kommunikationsoffizierin Moff Gideons in den Saal treten sehen, beginnt die Spannung in uns hoch zu kriechen. Und sie hat mich auch den Rest der Folge nicht mehr losgelassen. Die ganze Zeit über dachte ich, dass sie ihn zurück in die Arme Gideons treiben wird. Fangen wir beim Flug mit dem Taxi an: Die nervösen Blicke Pershings und der abgelenkte Pilotendroide waren inszenatorisch genau so gewählt, dass ein Überraschungsangriff nicht überraschend, sondern erwartbar gewesen wäre und genau deshalb ist es so überraschend, dass es zu keinem kam, sondern die Reise ganz entspannt zu Ende ging.

Solche Momente gibt es in dieser Folge noch einige Male, wenn beispielsweise die Kiste voller Kekse vor der Tür steht und man sich fragt, welche Taktik hier verfolgt wird. Über allem droht irgendwie die Angst und ja auch selbst eingebildete Gewissheit, dass wir Pershing und Kane sich zwar gerade näherkommen sehen, sie aber einen Plan verfolgt, ihn zurück in die Arme Gideons zu treiben. Die Besuche beispielsweise beim auch in The Clone Wars gesehenen und in Das Licht der Jedi identifizierten Berggipfel von Umate stehen im beeindruckenden Kontrast zu den Gesprächen über die Notwendigkeit, der Neuen Republik zu helfen und deshalb die Forschung fortführen zu müssen. Die ganze Zeit über schwankt die Folge zwischen Leichtigkeit und Ernst und man denkt, dass Kane ihn ausnutzt, um die Forschung am Ende für das Imperium zu stehlen. Doch soweit soll es nicht kommen.

Von der Amnestie zur Amnesie

Nach einem weiteren Beratungstermin beim Amnestie-Büro – was ich ebenfalls für eine sehr kreative und logische Ergänzung der Welt hielt – entschließt sich Pershing schließlich, Kane zu vertrauen und das mobile Labor zu besorgen, um der Neuen Republik am Ende weiterzuhelfen. Auf dem Weg zum Raumschiffsfriedhof reisen sie dabei mit dem Zug und müssen in Ermangelung einer Fahrkarte jedoch vorzeitig abspringen. Die Freude und den Spaß, den Pershing dabei empfindet, machen die unausweichliche Enthüllung später nur umso tragischer.

Absolut vertrauenswürdig!

Auf dem alten Sternenzerstörer angekommen reden Kane und Pershing dann das erste Mal persönlicher miteinander und sie teilt ihm auch ihren Namen mit. Gut, dass dieser Moment für die höhere Vertrauensstufe zwischen den beiden benötigt wurde, denn ich habe mich schon darauf eingestellt die ganze Zeit G68 in diese Rezension schreiben zu müssen, nachdem die Serie bisher nie so erpicht darauf war, Figuren auch Namen zu geben (der Mythrol lässt grüßen). Aber wenn es der Narration dient, scheint sie es doch zu tun. Nachdem nochmal über Pershings Mutter geredet und das Labor-Equipment besorgt wurde, hören sie Schritte im verlassenen Sternenzerstörer und ergreifen die Flucht.

Draußen angekommen werden die beiden dann von Soldaten der Neuen Republik gestellt und spätestens hier war mein A Way Out-Flashback komplett. Kane entpuppte sich als Doppelagentin und hat Pershing dahingehend überführen wollen, dass er gar nicht wirklich rehabilitiert ist, sondern heimlich seine Arbeit für das Imperium fortsetzen will. Diesen Twist hatte ich bis zum Ende nicht erwartet und er ist für mich auch immer noch schwer nachzuvollziehen und deshalb so spannend. Kane war sehr stark mit Gideon verbunden und eine seiner höchsten Offiziere. Zudem hörten wir am Anfang der Folge das Gerücht, dass er dem Tribunal entflohen sei, was unweigerlich auch zu dem ständigen Gefühl beigetragen hat, dass Kane Pershing zurück in die Arme Gideons treiben wird. Zusätzlich wird dieses Gefühl allein dadurch für uns plausibler, dass am Beginn der Folge das Imperium in ungewöhnlich starker Kapazität zurückkehrt. Dass am Ende genau das Gegenteil der Fall ist, ist zunächst überraschend.

Die Gedanken sind Brei, keiner kann sie verraten!

Schlussendlich landet Pershing dann im sogenannten Gedankenschinder, der zwar einen technisch klingenderen Namen bekommen hat, am Ende aber genau das ist. Er beeinflusst die Gedanken mit dem Ziel, die imperiale Konditionierung loszuwerden, die Pershing zweifellos noch haben muss. Eine Methodik, die auch an der Rechtmäßigkeit der Praktiken der Neuen Republik zweifeln lässt. Als alle anderen den Raum verlassen, erhöht Kane dann die Leistung des Geräts, was den kompletten Erinnerungsverlust bewirken kann. Hier beginnt die wilde Spekulation in die ich nur zu gerne einsteigen will: War es am Ende doch der Auftrag Gideons nur eben mit dem Twist, dass sie verhindern soll, dass die Neue Republik in den Besitz seines Wissens kommt? Auch wenn die Neue Republik zunächst nicht interessiert am Klonen – da durch das Coruscant-Abkommen verboten – ist, könnte sie sein Potenzial früher oder später erkennen und sein Wissen wirklich nutzen. Dass Gideon das verhindern will ist klar und er lässt daher lieber sein Gedächtnis löschen als dieses Leck zu riskieren. Oder will sich Kane am Ende nur rächen und ist selbst so stark von der Neuen Republik beeinflusst, dass sie vom einen Extrem ins andere gewechselt ist? Genau diese Fragen und Spekulationen liebe ich und deshalb hat die Folge sowohl während ihrer Laufzeit durch die ständige Frage, was hier gespielt wird als auch darüber hinaus für mich alles richtig gemacht.

Das ist der Weg

Am Ende der Folge begleiten wir dann schließlich Bo-Katan und Din noch zum Versteck der Kinder der Watch aus der ersten Folge der dritten Staffel und wohnen der Rehabilitation Din Djarins und lustigerweise auch Bo-Katans bei. Und hier liefert die Folge noch einmal beeindruckend gut ab. Denn auch wenn wir zunächst denken, dass Bo das nichts bedeuten würde, sehen wir ihr förmlich an, wie sie sich wieder wahrgenommen und im Kreis ihrer Brüder und Schwestern fühlt als sich alle über ihren Beitritt freuen. Nachdem sie die ganze Zeit allein in ihrem Palast saß und all ihre bisherigen Verbündeten verschwanden, kaum hatte sie das Dunkelschwert nicht mitbringen können, ist sie nun an einem Ort, an dem sie aufgenommen wird.

Ich habe Wasserproben dabei.

Das minimiert natürlich nicht die allgemeine Problematik, dass es sich bei den Kindern der Watch um eine radikale, fanatische Gruppe handelt, die einen genauso schnell wieder verbannen, wie sie einen in die Arme schließen. Aber so funktioniert das Spiel in Kulten eben. Sie holen dich ab, wenn du am verwundbarsten bist (Din als Kind nach dem Tod seiner Eltern und Bo nun nach dem Verlust ihres Antriebs und ihrer Verbündeten) und geben dir das Gefühl, dazuzugehören. Ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickeln wird und hoffe darauf, dass wir Katee Sackhoffs Gesicht nun nicht auch nur dann zu sehen bekommen, wenn nur Droiden anwesend sind.

Fazit

Die dritte Folge der dritten Staffel ist für mich persönlich eine Punktlandung und das überrascht mich eher weniger. Bisher waren meist die dritten Folgen der Serie jene, die die Weichen gestellt haben und hier wirkt es zumindest vorerst auch so. Natürlich kommt der Bo-Katan-und-Din-Handlungsstrang nicht so wirklich voran, aber dafür schafft diese Folge ein beeindruckendes Coruscant und mischt diese Kulisse nicht nur mit einer Handlung, sondern auch einer dahinterliegenden Anspannung, mit dem Wissen, dass irgendetwas passieren muss, man aber bis zum Ende nicht genau weiß, was hier eigentlich gespielt wird. In den besten Momenten erinnert die Folge daher auch an die politischen Spiele in Andor. Klar ist die ganze Zeit über dabei nur eines: Pershing ist das Opfer und Kane führt etwas im Schilde. Wenn man diese Gewissheit hat und trotzdem bis zum Ende gespannt bleibt und dann auch noch überrascht wird, hat das Team aus Lee Isaac Chung mit der Inszenierung als auch Noah Kloor und Jon Favreau beim Drehbuch sehr vieles richtig gemacht.

Wow, was für eine Folge das war, erstmal mit meinen Theorien allein sein ich möchte!

Wie gefiel euch die Folge? Wart ihr auch die ganze Zeit über Spannungsgeladen und was denkt ihr, wieso hat Kane so gehandelt?

7 Kommentare

  1. Ich Liebe die Serie und alles was sie verkörpert wirklich über alles. Gerade die Figurenarbeit und die Handlung ist einfach unglaublich mitreißend. Allerdings Frage ich mich ob die Inszenierung der neuen Republik wirklich so gut gewählt ist. Wir wissen aus Büchern wie Nachspiel, dass die Republik Wrackteile vom Todestern genutzt hat um daraus neue Schiffe und Raumstation für bspw. die ehemaligen Bewohner Alderaans zu bauen. Und hier wird uns nun gesagt dass alles was vom Imperium kommt schlecht ist und deswegen besser verschrottet werden soll. Die Herangehensweise finde ich sowieso schon etwas verschwenderisch für eine Regierung die im Wiederaufbau ist aber ich kann mir das ja so erklären dass dies nicht für alle imperialen Gerätschaften galt. Zudem die Nurzung von Geräten wie dem Gedankenschinder und der Vergabe von Nummern an imperiale Deserteure in einem Wiedereingliederungsprogramm sind Sachen die sich mehr nach Imperium anhört als nach neue Republik. Ich kann verstehen dass man den Personen nicht sofort alle Freiheiten zurückgibt aber man kann sie doch trotzdem weiterhin wie Menschen behandeln. Auch das hat in der Vergangenheit ja auch mit Figuren wie Iden Versio geklappt. Aber vielleicht erscheinen die Figuren in Mandalorian der neuen Republik einfach zu unwichtig um Sie ähnlich zu behandeln. Was das ganze noch schlimmer macht ist eigentlich nur, dass die neue Republik mittlerweile über 5 Jahre an der Macht ist und trotzdem noch so in den Anfängen festgefahren ist was ein erschreckend schlechtes Bild macht was nicht zu 100% verwunderlich ist aber in dem Ausmaß für mich doch schwer nachvollziehbar ist. All diese Kritikpunkte mindern allerdings gar nicht mein Sehvermögen und ich bin absolut begeistert mit dieser und allen vergangenen Folgen. Ich bin nur etwas vorsichtig, ob es mit der schlechten Darstellung der neuen Republik vielleicht doch etwas übertrieben werden könnte.

    1. Verstehe deinen Zweifel. Aber ich glaube man versucht uns hier zu zeigen, wie träge ein solcher Transformationsprozess ist. Natürlich wechselt nicht in so kurzer Zeit das ganze Personal und auch die Praktiken können bestehen bleiben. 5 Jahre klingt viel, aber das ist ja erst seit Endor. Das Imperium hat ja noch danach einiges beeinflusst und ist ja selbst jetzt noch aktiv.

      Die Resozialisierungsprogramme wirken etwas kühl mit den Nummern und dem Gedankenschinder, aber auch hier geht es denke ich einfach um den Verwaltungsaufwand. Geben wir denen halt Nummern und lassen sie was machen, was aber nicht wirklich erfüllend ist.

      Zuletzt war die Neue Republik ja (leider durch die Story der Sequels bedingt) sowieso zum Scheitern verurteilt und da gehen falsche Entscheidungen zwangsläufig damit einher. Hier eben die halbherzige Möglichkeit der Rehabilitierung oder der Einsatz von Folterinstrumenten.

      Denke mal da sitzen an bestimmten Stellen eben noch alte Kader, die nicht im aktiven Militärdienst, sondern in der Verwaltung waren und ihren Trott halt so weitermachen wie bisher, nur eben jetzt für die Neue Republik. Am Ende ist es denen wohl genauso egal wie den dekadenten Bürgern der Republik in dieser Folge und die Neue Republik ist froh, dass überhaupt was läuft und sie sich auf der politischen Bühne in Ruhe zerfleischen können (siehe dann auch Blutlinie).

    2. Ja da ist viel wahres dran. Vielleicht lag es auch nur an dem Vergleich zum Imperium wie wir in Bad Batch sehen dass es auch deutlich schneller abgewinnen werden. (Regestrierung der Bürger & Umwandlung des Militärs) aber viele dieser Prozesse wurden ja von Palpatine auch schon im Vorfeld angestoßen zudem war es leichter, da noch viel mehr Mitarbeiter der alten Republik einfach weitermachen konnten und nur die Befehlshirachie etwas umstrukturiert werden musste. Deine Sicht hilft mir aufjedenfall nochmal auch die Zweifel etwas zu vergessen. Danke.

    3. Ich habe das mit den Nummern als Namensersatz so verstanden, dass man den betreffenden Personen den Neustart in ein neues Leben erleichtern will, indem sie ihre alte Identität ablegen und in eine neue, neutrale schlüpfen. Interessant wäre zu erfahren, ob später ein neuer Name vorgesehen ist und wenn nach welcher Zeit. Einige scheinen ja schon recht lange in dem Programm zu stecken.

  2. Der Coruscant-Fan war gestern sehr deutlich herauszuhören, als immer wieder laute Ohs und Ahs entfuhren und die Handlung fast in den Hintergrund geriet. Aber auch sonst fand ich die Folge toll. Gerade der harte Kontrast zwischen Coruscant und der doch sehr kargen Lebensumgebung der Watch – und damit auch anderer entlegener Planeten – wurde wieder sehr deutlich.

  3. Also mich hat die Folge auch nicht wirklich abgeholt – gerade wegen der Darstellung Coruscants. Ich muss zugeben, dass ich nicht viel aus der Post-OT-Zeit kenne – im Kanon eigentlich nur die Alphabet-Trilogie und die ST –, aber es fällt mir schwer, eine Darstellung wie hier in der Folge mit Foltermethoden, V-Personen oder auch den reichen Coruscantis mit einer Kanzlerinnenschaft von Mon Mothma in Einklang zu bringen. Ich hatte die Geschichte der Neuen Republik bisher eigentlich immer so interpretiert, dass ein deutlicher Cut gezogen wurde zum Imperium, was sich für mich dann konsequenterweise auch auf Corsucant bezieht. Nicht ohne Grund sehen wir ja (bspw. in Alphabet Squadron), dass die Neue Republik den „geringeren Professionalisierungsgrad“ der Rebellion fortführt. Auf gut Deutsch: Mehr Herz, weniger Effizienz. Da passt es für mich nicht rein, dass man ausgerechnet das Zentrum der imperialen Kultur und Indoktrination, Coruscant, unangetastet und dort die alten Leute und Methoden weitermachen lässt. Da hinkt für mich auch der Vergleich mit der NS-Zeit. Dort waren es ja eben nicht die Widerstandsgruppen, die die Diktatur beseitigt und eine neue gesellschaftliche Elite aufgebaut haben, sondern das Regime wurde von außen besiegt und an die Macht (sowohl erste Reihe als auch der höhere Verwaltungsapparat) kamen erstmal Leute, die vorher eher passiv-schweigend im Hintergrund waren als direkte Widerstandskämpfer*innen. Hätte man eine solche Konstellation auch in der post-imperialen Ära in Star Wars, könnte ich die Darstellung verstehen. Aber wir haben eine zum überwiegenden Teil als demokratisch, tolerant und freiheitlich dargestellte Rebellenallianz, die eigentlich nach dem Sieg über den Imperator alles tun müsste, um ebenjene alten Kader und Methoden zu ächten und loszuwerden. Da sehe ich einen großen Widerspruch. (Note bene: Ich bezweifle außerdem, dass es wirklich so war, dass Coruscant die imperiale Herrschaft egal war. Ich denke, dass Repressionen und Co. zwar auf den Kernwelten nicht so stark waren wie im Rand, aber davon ausgehen, dass deshalb die Gesellschaft irgendwie frei und wohlhabend und gleichgültig ggü. der Terrorherrschaft des Imperators war, würde ich nicht. Dafür wird das Imperium auch sonst zu militaristisch und totalität dargestellt.)

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