2021 geht ein weiteres Jahr zu Ende, von dem sich viele von uns nach 2020 sicher mehr erhofft hatten. Nach wie vor prägt die Pandemie das öffentliche Leben genau wie unser Privatleben und ein Ende ist weiterhin nicht in Sicht.
Doch während der zweite bundesweite Lockdown bis ins letzte Frühjahr andauerte, startete im Januar für uns Star Wars-Fans, insbesondere für die Literaturliebhaber, das große multimediale Projekt The High Republic, in dessen Genuss (zum Teil) ab März auch Deutschleser unter dem Titel Die Hohe Republik kamen. Dieses verlagsübergreifende Großereignis hat für viele Fans, aber auch in unserem Blog und JediCast das Jahr bestimmt, weshalb wir in unserem alljährlichen Jahresrückblick neben unseren Highlights und Enttäuschungen vor allem auf unsere Zwischenbilanz zur Hohen Republik eingehen werden.
Daneben gab es auch Neues im Serienbereich. Disney+ feierte 2021 sein zweites Jubiläum und beschenkte uns im Sommer mit dem The Clone Wars-Nachfolger The Bad Batch und im September mit der Anime-Anthologieserie Star Wars: Visionen, welche die Galaxis um besondere Geschichten und einzigartige Stile erweiterte. Vorgestern startete dann schließlich auch mit der ersten Episode von Das Buch von Boba Fett das einzige Live-Action-Projekt des Jahres, das uns im zeitlichen Umfeld des aktuell pausierenden The Mandalorian noch die kommenden ersten Wochen von 2022 begleiten wird.
Der Literatursektor war aber auch abseits von Die Hohe Republik fleißig. Alexander Freeds Trilogie Das Alphabet-Geschwader wurde auf Englisch beendet und bei Blanvalet auf Deutsch eröffnet, Timothy Zahn erweiterte passend zum Jubiläum von Erben des Imperiums seine Trilogie Thrawn Ascendancy um Thrawns Zeit im Reich der Chiss in Form von Band 2 und 3, George Mann und Cavan Scott spendierten uns mit Life Day Treasury: Holiday Stories from a Galaxy Far, Far Away passend zur schönsten Zeit des Jahres eine weitere Geschichtensammlung und mit Ronin: A Star Wars Visions Novel wurde eine Anime-Welt der Serie erweitert. Marvel präsentierte uns derweil parallel zu seinem Programm zur Hohen Republik ab Mai mit War of the Bounty Hunters ein gigantisches Crossover-Event, welches direkt in das jüngst gestartete Crimson Reign mündete. Aber mit Battles that Changed the Galaxy und The Art of Star Wars: Galaxy’s Edge erschienen auch ein paar Sachbücher, in denen man viele Stunden blättern konnte.
Doch nun wollen wir von der Jedi-Bibliothek noch einmal genauer zurückblicken und mit euch teilen, was uns dieses Jahr besonders gut gefallen hat, wovon wir uns mehr versprochen hätten und was wir uns für die Zukunft wünschen.
Bendix
Mein literarisches Highlight 2021: Ganz klar die Hohe Republik. Dabei natürlich ganz besonders der Auftaktroman Das Licht der Jedi, aber auch die Marvel-Comics und der zweite Roman haben mir gut gefallen.
Meine größte Enttäuschung 2021: Die mangelnde Abwechslung bei den Marvel-Comics hat mir dieses Jahr nicht so gut gefallen. Außer den High Republic-Comics war nicht nur alles zwischen Episode V und Episode VI angesiedelt, mehr als die Hälfte des Jahres hat sich nur um den Krieg der Kopfgeldjäger gedreht. Besonders da dort so viele Dopplungen aufgetreten sind, gab es leider echt nicht so viel unterschiedliche Comic-Geschichten.
Meine Meinung zu The High Republic: Wie bereits im Highlight-Block angesprochen, gefällt mir The High Republic sehr gut. Endlich mal wieder Jedi-Action und die Blütezeit der Republik mal zu sehen, finde ich auch sehr interessant. Dann kommt noch hinzu, dass die Werke durchweg echt ziemlich gut gelungen sind. Auch die ganzen Verknüpfungen zwischen den Werken schätze ich sehr wert.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Am meisten freue ich mich auf das Ende von Phase 1 der Hohen Republik, aber auch auf den Start von Phase 2 bin ich gespannt. Dann hoffentlich auch mal mit etwas Sekundärliteratur. Außerdem bin ich gespannt, wie es mit der Qi’ra-Trilogie weitergeht. Die vor einigen Monaten angekündigten Romane Brotherhood, Padawan und Shadow of the Sith machen mich auch neugierig. Zu den Prequels kann ich sowieso nicht genug bekommen und auch ein paar mehr Hintergründe zu allem, was in Episode IX abging, sind bestimmt mal interessant. Abschließend sind natürlich noch die Disney+-Serien zu erwähnen. Gerade auf Kenobi freue ich mich sehr, Andor ist aber bestimmt auch was für mich, besonders da mir Rogue One so gut gefallen hat.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Wieder etwas mehr Mut bei den Marvel-Comics. Dieser starke Ära-Fokus ist doch etwas eintönig. Sonst hoffe ich einfach nur, dass wir noch viel (Gutes) zur Hohen Republik lesen (und sehen) werden und dass das nächste Megaprojekt als Nachfolger für die Hohe Republik bereits in Planung ist. Hoffentlich wird das keine einmalige Sache!
Carl Georg
Mein literarisches Highlight 2021: Das ist schwer zu sagen, da ich dieses Jahr viele Comics der letzten Jahre nachgeholt habe und kaum zu aktuellen Werken kam. Da war einiges Gutes dabei. Besonders in Erinnerung blieb mir da Star Wars IX: Hope Dies. Romantechnisch habe ich endlich Imperial Commando gelesen, welcher mir auch sehr gefallen hat, Schreibstil, Moralische Fragen, einfach alles. Schade, dass es da nie eine Fortsetzung geben wird. Auch Bad Batch hat mir gefallen – nicht immer von der Story her, aber besonders durch die Bilder – hätte nie gedacht, dass Ryloth schön aussehen kann.
Meine größte Enttäuschung 2021: Da ich dieses Jahr wenig Neues gelesen habe, geht es hier auch um ältere Werke. Und da sticht negativ besonders Die Schwarze Flotte heraus. Einige interessante Aspekte, aber irgendwie wirkte jeder out-of-character; ich musste mich da teils wirklich durchquälen. Die Callista-Trilogie überzeugt mich aktuell auch eher wenig. Eine weitere Sache, die mich störte, waren die ewig verschobenen oder stornierten Bestellungen, die teilweise einen Monat später eintrudeln (Heart of the Drengir ist z. B. erst diese Woche gekommen).
Meine Meinung zu The High Republic: Das, was ich hiervon gelesen habe, hat mir sehr gefallen. Ich muss aber zugeben, dass ich nicht nicht weit bin, teilweise aus Zeitgründen, teilweise, weil es mir immer noch schwerfällt mit englischen Romanen (Jugendromane und Comics, etc. gehen), weswegen ich beim ersten Lesen nicht so viel mitnehmen konnte (und den ersten Band nun auf deutsch neu lese). Mir gefällt aber die Ära sehr und mal eine Republik im Frieden zu sehen. Und mit Anspielungen wird auch nicht gegeizt. 😀 Aber wahrscheinlich werde ich nächstes Jahr mehr zu sagen haben.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Da gibt es vieles! Natürlich erstmal auf die Serien (Kenobi (mein Lieblingscharakter), Andor, Bad Batch …) und die angekündigten Obi-Wan- und Luke-Romane. Vielleicht gibt es schon Details zum Knights of the Old Republic-Remake und auf die neueste The Old Republic-Erweiterung bin ich auch schon sehr gespannt. Und nächstes Jahr dürfte es endlich mit Wächter der Macht klappen. Dazu hoffe ich auch, dass nächstes Jahr vielleicht eine Con wird möglich sein können, aber ich glaube, das ist noch zu optimistisch.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Schnellere Übersetzungen der Romane. Ich lese zwar einige auf Englisch, da ich eben nicht jahrelang warten möchte, doch bleibt dabei vieles liegen, was sehr schade ist. Ich kann die Bücher dann leider nicht so gut genießen, wie dann im Deutschen. Ansonsten die alljährliche Hoffnung auf die letzten fehlenden The Clone Wars-Folgen, viele Easter Eggs und vielleicht doch mal ein Abschluss der Legends.
Christoph
Mein literarisches Highlight 2021: Ganz klar der Auftaktroman der Hohen Republik, Das Licht der Jedi. Es ist ziemlich erfrischend, mal ein neues Projekt zu haben, das komplett bei Null beginnt und sich nicht an Charakteren und Stories der Filme orientieren muss oder nur irrelevante Nebenhandlungen und Vorgeschichten erzählt.
Aber auch sonst habe ich dieses Jahr relativ viele Kanon-Romane nachgeholt, die mich positiv überrascht haben. Vor allem Phasma und Außenposten Black Spire möchte ich an dieser Stelle nennen, da ich von beiden Romanen gar nichts erwartet habe, sie aber trotzdem ziemlich gelungen fand.
Meine größte Enttäuschung 2021: Tatsächlich der zweite Erwachsenenroman der Hohen Republik, The Rising Storm. Nachdem Das Licht der Jedi richtig gut vorgelegt hat, fand ich das, was Cavan Scott im Nachfolger abgeliefert hat, ziemlich enttäuschend. Nicht unbedingt von der Fortsetzung der Story, die fand ich eigentlich ganz interessant. Allerdings war die Art und Weise, wie Cavan Scott das erzählt hat, in meinen Augen einfach unglaublich anstrengend zu lesen und schlecht geschrieben. 76 Kapitel auf 420 Seiten, in jedem Kapitel am besten noch drei verschiedene Handlungsorte, gefühlte 40 verschiedene Personen mit jeweils fünf verschiedenen Anreden (Vorname, Spitzname, Nachname, Spezies, Beruf). Unmöglich, da in irgendeiner Weise den Überblick zu behalten, wer denn überhaupt wer ist, was denn jetzt wo passiert, wer wo ist und was macht. Vor allem wenn man immer nur 1 – 2 Seiten Handlung an einem Ort beschreibt und zack, weiterhüpft zum nächsten, vergeht einem einfach irgendwann total die Lust am Lesen. Cavan Scott nutzt eine Erzählweise, die hektischer und chaotischer ist als die beschriebenen Zustände auf der Republic Fair. In meinen Augen nicht genießbar, aber vielleicht ändert sich meine Meinung, sobald ich das Buch ein zweites Mal in der deutschen Fassung lesen werde, die ja noch auf sich warten lässt…
Meine Meinung zu The High Republic: Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit dem Projekt. Vor allem die Romane (egal ob Erwachsenen-, Young-Adult- oder Jugendroman) haben es mir alle, bis auf The Rising Storm, angetan.
Auch von der Adventures-Comicreihe bin ich bisher positiv überrascht. Diese richtet sich ja eigentlich eher an jüngere Leser, aber ich finde, auch als Erwachsener kann man diese Comics gut lesen und auch der Humor (Buckets of Blood!) trifft genau meinen Nerv.
Zu der THR-Hauptcomicreihe von Marvel habe ich relativ gemischte Gefühle. Den ersten Story-Arc There is no Fear fand ich sowohl zeichnerisch, als auch von der Geschichte her ziemlich gut, danach fällt das Ganze meiner Meinung nach ab. Vor allem die Zeichnungen ab dem zweiten Story-Arc sind für mich irgendwo zwischen „lächerlich“ und „inakzeptabel“.
Auch fehlt mir noch so ein bisschen die Interaktion zwischen den Comics und Romanen. Statt dass die Geschichten wie Zahnräder ineinander greifen und zu einer großen Geschichte verschmelzen, separieren sich die Story-Arcs immer komplett voneinander. Man hat in den Romanen meist absolut keinen Dunst, was denn nun in den Comics passiert, bzw. warum die Personen, die gerade im Comic-Arc „verwendet“ werden, nicht an den Geschehnissen in den Romanen teilnehmen. Da wird dann meist nur ein Nebensatz gedroppt a la „Die Person ist gerade anderweitig beschäftigt“ und das wars. Das ist vor allem besonders nervig, da ich die Comics meist immer erst einige Monate nach den Romanen erhalte und dann einfach Teile der Geschichte fehlen oder nicht stimmig erscheinen. Vor allem bei The Fallen Star hat das extremst genervt, da man sich immer die ganze Zeit gefragt hat: „Wie sieht das Ganze denn nun von der Perspektive von Person X aus?“, der Roman aber auf Krampf keinerlei Informationen dazu liefern wollte, da das ja wieder in den Comics erzählt werden wird, die erst in einigen Monaten erscheinen werden.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Die nächste Phase von The High Republic und so ziemlich alle Serien, die auf Disney+ erscheinen werden.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Es wird zwar sicherlich nicht passieren, aber man darf sich ja wünschen: eine deutlich schnellere Übersetzung der Erwachsenenromane ins Deutsche. Blanvalet ist hier einfach viel zu langsam, bei The Fallen Star wird der Abstand schon wieder über ein Jahr betragen, in der Zeit erscheinen vermutlich bereits zwei weitere Erwachsenenromane der Hohen Republik. Bücher wie die Thrawn Ascendancy-Trilogie oder die letzten zwei Teile der Alphabet Squadron-Reihe sind noch nicht mal auf Deutsch angekündigt.
Florian
Mein literarisches Highlight 2021: Viele von uns werden hier Titel aus Star Wars: The High Republic nennen, und das ist bei mir nicht anders. Als derjenige im Team, der auch immer wieder eine Lanze für die oft von den lesenden Fans vernachlässigten Comics bricht, möchte ich hier aber nicht die Romane von Charles Soule und Cavan Scott hervorheben, sondern ganz direkt den Handlungsbogen von Scotts Marvel-Reihe zur Hohen Republik, Es gibt keine Angst, sowie Daniel José Olders The High Republic Adventures Volume 1 hervorheben. Insbesondere letztere Geschichte war der absolute Underdog aus der Ära und hat als Daniels erster veröffentlichter Comic überhaupt gleich die Messlatte für sein künftiges Schaffen hoch angelegt – ein Niveau, das er in seiner Marvel-Reihe Trail of Shadows bisher sogar ausbauen konnte. Abseits der Hohen Republik war das Finale der Alphabet Squadron-Trilogie, Victory’s Price von Alexander Freed, mein Highlight des Jahres. Ehrenhalber erwähnt seien auch die inzwischen recht stark gewordene Bounty Hunters-Comicreihe, Star Wars #18 von Charles Soule, die nach wie vor starken Abenteuer von Doctor Aphra sowie Alyssa Wong – in meinen Augen Autor*in des Jahres abseits der Hohen Republik, auch beim sehr lesenswerten Boushh-One-Shot.
Meine größte Enttäuschung 2021: Alles, was Marvels Darth Vader-Reihe nach dem ersten Handlungsbogen getan hat, fand ich eher dröge und der Figur sowie meiner Aufmerksamkeit als Leser eher unwürdig.
Meine Meinung zu The High Republic: Ich fühle mich, als wäre mein seit Jahren gehegter Fantraum Wirklichkeit geworden. Meine Rezensionen zu den Romanen sind hier auf der Seite ja zum ausführlichen Nachlesen verfügbar und auch bei den JediCasts war ich vertreten, sodass ich hier gar nicht zu viel sagen will. Letztlich habe ich als Fan einfach das Gefühl, dass Lucasfilm wieder Storys für mich schreibt bzw. schreiben lässt, und möchte euch an der Stelle auf einen Gastblog meinerseits bei den britischen Kollegen von Fantha Tracks verweisen, den ich 2017 verfasst habe und der meine Sehnsucht nach genau so einem Projekt wie SWTHR zum Ausdruck bringt. Auch wenn ich einzelne Bücher in der Hohen Republik schwächer fand als andere, im Großen und Ganzen bin ich ein sehr glücklicher Fan.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Quest of the Jedi, also Phase II der Hohen Republik natürlich. Abseits davon auf neue Comics aus dem Hause Dark Horse, seien sie auch für jüngere Leser gedacht, denn das bedeutet meiner Erfahrung nach keineswegs, dass sie schlecht sein müssen. Das hat IDW mehrfach bewiesen (ja, Gegenbeispiele gab es da auch). Bei den bisher angekündigten Romanen sticht Shadow of the Sith als relevant und interessant hervor, und auch die Kenobi-Romane von Mike Chen und Kiersten White haben Potenzial. Ach ja: Obi-Wan Kenobi und Andor auf Disney+! Der Drehstart von (und damit einhergehende Info-Offensiven zu) The Acolyte! Die Zukunft leuchtet hell.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Weniger bis gar keine Star Wars-Filme, mehr Publishing-Projekte und Disney-Plus-Serien, denn bisher hat das ja ganz gut geklappt. Weitere Meilensteine in puncto Repräsentation und Inklusion, auch abseits von Publishing. Etwas transparenteres Marketing seitens Lucasfilm. Ansonsten bin ich, wie mehrfach erwähnt, gerade als Fan recht glücklich.
Hendrik
Mein literarisches Highlight 2021: Charles Soule hat mit Light of the Jedi einen grandiosen Auftakt für Die Hohe Republik geliefert, die Comicreihe von Cavan Scott hat gut darauf aufgebaut.
Meine größte Enttäuschung 2021: Nachdem ich mich sehr auf The Mandalorian: The Ultimate Visual Guide gefreut hatte, fand ich es sehr schade, dass das Buch kurzerhand wieder abgesagt worden ist, auch wenn ich die Beweggründe hinter der Entscheidung nachvollziehen kann.
Die Serien waren meiner Ansicht nach dieses Jahr recht durchwachsen. Am besten gefallen hat mir The Bad Batch, welche aber gewissermaßen wie befürchtet am meisten punkten konnte, wenn die Protagonisten der Schadencharge nicht im Fokus standen. Dass hier erneut offensichtliche Widersprüche mit einem kanonischen Werk in Kauf genommen wurden, empfand ich als äußerst ärgerlich, insbesondere da es sich bei diesem Werk um die herausragende Kanan-Reihe von Greg Weisman, Pepe Larraz, David Curiel und Co. handelte.
Visions war mir deutlich zu repetetiv, mit zu offenen Geschichten bei derzeit nicht zu erwartenden Fortführungen. Einige Episoden waren für mich zu losgelöst von meinem Verständnis für Star Wars und die, die mir gut zusagten, fühlten sich unvollständig und dadurch trotz Potential letztlich unbedeutend an.
Vom Auftakt von Das Buch von Boba Fett bin ich momentan auch noch ziemlich enttäuscht, da die Serie bisher noch richtungslos wirkt, Motivationen nicht klar werden, die Erzählweise holprig ist und etwa Boston Dynamics Droiden oder ein merkwürdig aussehender Ortolaner mich aus der Handlung rissen.
Daneben fand ich das diesjährige Marketing seitens Lucasfilm katastrophal, nachdem ich schon letztes Jahr die Geheimhaltungspolitik kritisiert hatte.
Durch die vorgezogen wirkende Veröffentlichung des Trailers zu The Book of Boba Fett Anfang November erwartete man keine zwei Wochen später am Disney+ Day Vergleichbares (insbesondere, da am Vortag in This Week in Star Wars erneut Hoffnungen geschürt wurden), um dann ohne Nennenswertes enttäuscht zurückgelassen zu werden und sich die Frage zu stellen, warum Andor und die zweite Staffel The Bad Batch noch nicht mal mit einem nichtssagenden „coming soon to“ selbständig erwähnt wurden.
Ich befürchte, dass momentan so viele Informationen wie irgend möglich zurückgehalten werden, um uns dann Ende Mai im Rahmen der Celebration mit der geballten Ladung zu erschlagen.
Meine Meinung zu The High Republic: Insgesamt bin ich bisher ziemlich angetan. Es ist schön zu sehen, dass hier nicht länger die zweite Geige gespielt wird, sondern die Galaxis weiter Gestalt annimmt. Man hat viele interessante neue Charaktere kennenlernen dürfen, es finden signifikante Entwicklungen statt, so macht das Ganze richtig Spaß. Allerdings ist mir die Schlagzahl der Veröffentlichungen etwas zu hoch, weshalb ich mich auch durchaus darüber freue, dass nach der anstehenden dritten Welle erst einmal eine etwas längere Pause anzustehen scheint. Teilweise wirkte es, als würde ein zeitnahes Lesen vorausgesetzt, und diese scheinbare Verpflichtung hat das Vergnügen hier und da auch durchaus getrübt.
Was die Zukunft angeht, macht es mir die angekündigte Anbindung an Galaxy’s Edge via Galactic Starcruiser etwas madig. Ich hoffe, hier nicht in meinen Befürchtungen bestätigt zu werden.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Ich bin gespannt, wie es in der Hohen Republik weitergeht, freue mich auf die Serien Obi-Wan Kenobi, Andor sowie die zweite Staffel The Bad Batch (und auch auf die Lucasfilm-Serie Willow) und hoffe, dass sich The Book of Boba Fett in den weiteren Folgen auf The Mandalorian-Niveau steigern kann.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Mehr Sachbücher?!
Ines
Mein literarisches Highlight 2021: Mein Highlight fand schon ganz am Anfang des Jahres statt: An Light of the Jedi, den Eröffnungsroman zu The High Republic, hatte ich himmelhohe Erwartungen und die wurden nicht enttäuscht! Mit super Figurenarbeit, viel Jedi-Action und einer extrem spannenden Story zog mich das neue Zeitalter direkt in seinen Bann. Diese Faszination hält auch bis heute an und wurde mit vielen weiteren tollen Geschichten aus dieser Zeit (u.a. Out of the Shadows und The Rising Storm) gefüttert. Trotzdem bleibt für mich Light of the Jedi das unerreichte Highlight des vergangenen Jahres.
Meine größte Enttäuschung 2021: Da der Literatursektor 2021 extrem stark unterwegs war, fällt es mir schwer, überhaupt ein enttäuschendes Werk zu benennen. Wenig begeistert war ich lediglich von Ronin, das ich schon nach einigen Kapiteln wieder weggelegt habe, weil ich mit dem Konzept nichts anfangen konnte und es für den Kanon ohnehin irrelevant war. Aber eine Enttäuschung würde ich auch dieses Buch nicht nennen, da ich mir davon ohnehin wenig erwartet hatte und da es sicher kein schlechtes Buch ist. Ich bin schlicht nicht die Zielgruppe eines solchen Romans.
Außerhalb der Literatur würde ich eindeutig die Serie The Bad Batch zur Enttäuschung des Jahres küren. Die flachen Figuren und größtenteils langweiligen Geschichten sorgten bei mir dafür, dass ich immer wieder vergaß, die neuen Folgen zu schauen, und dies letztendlich nur aus „Pflichtgefühl“ Star Wars gegenüber tat. Nach einigen Monaten ist die Serie bei mir schon wieder komplett in Vergessenheit geraten. Wirklich kein Meisterwerk, an das es sich zurückzudenken lohnt.
Meine Meinung zu The High Republic: Wie schon oben angeklungen, ist The High Republic für mich das absolute Highlight des Jahres. Wenn ich mich daran zurückerinnere, wie ich mir in vergangenen Jahresrückblicken immer wieder mehr zusammenhängende Literatur und mehr Jedi gewünscht habe, dann muss ich sagen, dass meine Wünsche jetzt endlich in Erfüllung gegangen sind. Ich genieße es, wie frei und kreativ die Autor*innen in diesem neuen Zeitalter sein dürfen und dass die Literatur endlich mal nicht nur eine dienende Rolle als Tie-in für Filme, Serie und Games übernimmt, sondern selbst im Mittelpunkt steht. Auch die Qualität der einzelnen Werke stimmte bisher, sodass ich der Zukunft des Projekts mit großer Vorfreude entgegenblicke.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Auch wenn wir leider noch nicht sehr viel darüber wissen, was das Jahr 2022 in puncto The High Republic für uns bereithalten wird, freue ich mich auf jeden Fall darauf – ganz gleich, wohin die Autor*innen uns in der zweiten Phase des Projekts entführen wollen. Außerdem bin ich sehr gespannt auf die Kenobi-Serie. Obi-Wan Kenobi ist eine meiner Lieblingsfiguren und dass Ewan McGregor in dieser Rolle zurückkehrt, macht mich extrem glücklich. Eine Serie mit ihm als Protagonisten kann eigentlich nur toll werden!
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Solange The High Republic weiterläuft, bin ich eigentlich wunschlos glücklich. Das ist genau meine Star Wars-Nische. Gebt mir einfach mehr davon und ich bin ein zufriedener Fan!
Julian
Mein literarisches Highlight 2021: … ist ganz klar The High Republic: Light of the Jedi. Charles Soule ist der Startschuss für die neue Star Wars-Ära mit Bravour gelungen. Seit Episode IV und den von Obi-Wan Kenobi erwähnten „zivilisierteren Tagen“ warten Fans auf Geschichten von Jedi-Rittern ohne Fesseln – und nun bekommen wir sie endlich. 🙂
Meine größte Enttäuschung 2021: Stellvertretend für fast alle Star Wars-Comics der jüngeren Zeit muss hier nun Darth Vader: Ins Feuer seinen Kopf hinhalten. Ich finde die ganzen Comics mit Storys, welche die Zeiten zwischen den Filmen auffüllen sollen, sowas von einfallslos und redundant.
Meine Meinung zu The High Republic: Siehe oben. Nach all den düsteren Geschichten wird es mal Zeit, in die ruhmreiche Zeit der Galaxis einzutauchen, als Jedi noch für Götter gehalten wurden. Wir bekommen hier Jedi satt: so viele verschiedene Charaktere, welche mit ihren eigenen Fähigkeiten in der Macht daher kommen.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Noch mehr Geschichten zu Die Hohe Republik und die neuen Serien auf Disney+, allen voran natürlich der zu Obi-Wan Kenobi!
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Ich lobe in meinen Rezensionen zu einzelnen Werken immer, dass sie mir so vielen anderen Werken verflochten sind. Nach den ersten Geschichten zu Die Hohe Republik muss ich mittlerweile aber eingestehen, dass ich mir mehr isolierte, losgelöste Geschichten zu Zeiten des Imperiums und danach wünsche, ohne dass ständig die gleichen bekannten Planeten oder Personen mit eingebunden werden müssen.
Jürgen
Mein literarisches Highlight 2021: Im Gegensatz zu meinen Kollegen der Jedi-Bibliothek habe ich noch nichts von The High Republic gelesen, daher ist mein literarisches Highlight 2021 eine Reihe, die bereits von 2014 bis 2015 in Deutschland veröffentlicht wurde. Band 1 bis 3 von Coruscant Nights hat mir sehr gut gefallen und ich habe die Bücher verschlungen. Band 4, Der letzte Jedi-Ritter, war nicht schlecht, konnte aber nicht mit den anderen drei Bänden mithalten.
Meine größte Enttäuschung 2021: Leider wurden die X-Wing-Comics nicht in der Star Wars Comic-Kollektion vervollständigt. Es gibt immer noch ein paar Werke, die nicht übersetzt sind. Da die Star Wars Comic-Kollektion aber abgeschlossen wurde, sieht es für diese Comics schlecht aus, noch eine Übersetzung zu erhalten. Ich hätte mir in dieser Reihe mehr Neuveröffentlichungen gewünscht und nicht so viele Werke, die ich sowieso schon im Schrank habe.
Meine Meinung zu The High Republic: Bisher habe ich nichts dazu gelesen, daher kann ich mir auch noch keine Meinung bilden.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Ich freue mich auf alle angekündigten Disney+-Serien. Außerdem freue ich mich darauf, meine Legends-Comics weiter zu lesen und mit Die Hohe Republik anzufangen.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Im Moment bin ich wunschlos glücklich, was Star Wars-Inhalte angeht. Wir erhalten regelmäßig Serien und Lesestoff und mein SuB (Stapel ungelesener Bücher) wird nicht wirklich kleiner.
Lukas
Mein literarisches Highlight 2021: Für mich definitiv War of the Bounty Hunters. Die Struktur der Marvel-Superheldencrossovers bei einer großangelegten Star Wars-Geschichte anzuwenden, hat mich voll überzeugt und so konnte Charles Soule eine spannende, actionreiche Geschichte mit vielen Akteuren schaffen, die mit ihrer großen Enthüllung in Ausgabe #1 für mich DEN Star Wars-Moment des Jahres abliefern konnte. Die abwechselnde, inklusive der zahlreichen Tie-ins so meist wöchentlich erscheinenden Hefte der fünf laufenden Serien haben mich jede Woche gespannt auf die nächsten warten lassen. Aber natürlich gefällt mir auch Die Hohe Republik in seiner Gesamtheit sehr gut, so hat (ebenfalls) Charles Soule für mich mit dem Auftaktroman Das Licht der Jedi einen der besten Romane des Kanons geschrieben. Darüber hinaus habe ich es im ersten Quartal des Jahres geschafft, meinen kleinen Rückstand bei den Romanen von 2020 aufzuholen. Besonders überrascht hat mich dabei Poe Dameron: Freier Fall, der mich bis auf das seltsam abrupte Ende sehr gut unterhalten hat. Aber auch der von mir rezensierte Roman Das Alphabet-Geschwader wusste mich, als bis heute Star Wars: Squadrons-Spielenden, zu begeistern.
Meine größte Enttäuschung 2021: Die diesjährigen Serien auf Disney+ blieben leider hinter ihren Möglichkeiten zurück. The Bad Batch konnte mit seinem schönen Stil und (seltenen) tollen Momenten punkten, war alles in allem aber eher schwach. Star Wars: Visionen bescherte mir zwar einen spannenden Nachmittag mit stilistischen Exkursen, hat mich aber nicht überzeugen können. Auf die weiteren Folgen von Das Buch von Boba Fett bin ich zwar sehr gespannt, jedoch hat mich die erste Folge noch nicht begeistern können. Aus literarischer Sicht enttäuscht haben mich die beiden Jugendromane zur Hohen Republik, Die Bewährungsprobe und Kampf um Valo, durch die ich beide trotz ihrer geringen Seitenzahl nur sehr schleppend vorankam und die mich nicht überzeugen konnten.
Meine Meinung zu The High Republic: Wie schon erwähnt, gefällt mir das Projekt sehr gut. Parallel in verschiedenen Medien eine ganze Ära mitsamt ihrer Geschichten und Charaktere zu erschaffen und zu formen, tut Star Wars momentan aus erzählerischer Sicht ungemein gut und der Erfolg der einzelnen Werke gibt dem Recht. Für mich jedoch, der sich lieber in Geschichten im direkten Umfeld der Saga bewegt, ist es allerdings nicht die spannendste Ära und so verfolge ich das Projekt zwar als Komplettist und bin auf den Abschluss der ersten und den Beginn der zweiten Phase gespannt, es stellt für mich insgesamt aber nicht das große Highlight des Jahres dar.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Glasklar Andor. Als wir schon vor Jahren von den ersten Disney+-Serien gehört haben, interessierte mich die Spionage-Serie im Umfeld von Rebels am meisten und mit jedem neuen Schnipsel an Informationen um den Cast und das Video vom Disney Investor Day 2020 wächst die Vorfreude. Obi-Wan Kenobi ist dagegen für mich ein zweischneidiges Schwert. Natürlich wird es toll, Ewan, Hayden und die anderen Rückkehrer wieder in ihren Rollen zu erleben, und die Konzeptzeichnungen lassen auf eine tolle Atmosphäre hoffen, jedoch hat sich für mich das eigentliche Maximum an Obi-Wans Geschichte zwischen Episode III und IV mit den Comics Aus dem Tagebuch Obi-Wan Kenobis auserzählt. Es liegt an der Serie, meine Meinung zu ändern, doch ich bleibe skeptisch. Aber das Highlight dürfte sicher erst einmal – wenn es die Situation zulässt – die Star Wars Celebration im Mai werden, bei der wir uns auf neue Einblicke in zukünftige Projekte freuen können!
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Mehr Games und weniger Wartezeit zwischen den Serien! Letzteres bekommen wir kommendes Jahr mit den scheinbar quartalsweise erscheinenden neuen Staffeln und Serien bereits und mit Star Wars Eclipse haben wir bereits ein vielversprechendes Spiel in den Startlöchern, das allerdings nicht von Problemen verschont zu sein scheint und noch einige Jahre auf sich warten lässt. Seit dem letzten (sehr kleinen) Update von Sqaudrons sind inzwischen acht Monate vergangen und so wie es aussieht, können wir – abgesehen von LEGO Star Wars: Die Skywalker Saga – 2022 nicht unbedingt mit Game-Nachschub rechnen. Aber vielleicht ist das kommende Jahr auch für ein paar Überraschungen gut. Dass außerdem noch ein weiteres Jahr vergangen ist, ohne dass ich weiß, wo Ezra mit Thrawn verschwunden ist, sei außerdem verziehen. Ahsoka erscheint ja schließlich auch irgendwann.
Maximilian
Literatur 2021: 2021 war für mich ein Jahr, in dem ich wieder unglaublich viel lesen konnte. So blieb es nicht aus, dass ich unglaublich viele verschiedene Sachen gelesen habe, neben Star Wars auch einen Re-Read der Harry Potter-Romane und Unmengen an Manga. Ich denke, einige von euch werden meine Legends Rezensionen verfolgen, zu denen ich die Bücher ebenfalls gelesen habe. Die World of Warcraft Bücher in meinem Regal werden immer mehr und ich war überrascht, dass der Shoa Jun Roman aus der Assassin’s Creed Reihe so schnell zu uns gekommen ist… Da ist es unglaublich schwierig, sich für ein Highlight und eine Enttäuschung zu entscheiden. Insbesondere ist mir aufgefallen, dass ich Bücher besser finde, wenn ich vorher etwas komplett anderes gelesen habe und schlechter, wenn ich von vorne herein keine Lust habe, sie zu lesen, oder zu diesem Zeitpunkt überhaupt zu lesen. Ganz allgemein bin ich aber sehr zufrieden, in welche Richtung sich der literarische Star Wars-Kanon mit der Hohen Republik entwickelt, und hoffe, dass es auch für andere Ären in der langen Zeitspanne der weit weit entfernten Galaxis ähnliche Projekte oder längere Reihen geben wird.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Wie üblich hänge ich sowieso mit allem hinterher, daher kann ich gar nicht so genau sagen, worauf ich mich 2022 so freuen soll. Vielleicht schaffe ich es ja nächstes Jahr endlich, meine Regale von den Nicht-gelesen-Post-its zu befreien. 😉
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Ich wünsche mir, dass die Releases weltweit (oder zumindest für Deutschland) besser abgestimmt werden. Es kann nicht sein, dass Bücher eines milliardenschweren Franchises mehrere Jahre für eine Übersetzung brauchen und wir 2022 noch die Journey to The Rise of Skywalker nacherleben dürfen. Bei der Hohen Republik hat man gesehen, dass es geht, wenn nur der Wille da ist. Mein Wunsch ist, dass der Wille auch bei anderen Werken etwas stärker wird.
Damit halte ich mich kurz und wünsche euch allen einen guten Rutsch. Fallt nicht hin!
Patricia
Mein literarisches Highlight 2021: Wie auch viele meiner Kolleg*innen und Freunde muss ich an dieser Stelle natürlich The High Republic nennen. Nachdem mich Light of the Jedi direkt zu Beginn des Jahres wieder in Schwung gebracht hat, haben mich die Rezensionen zu Cavan Scotts großartiger Comicserie zur Ära endlich in die Welt der Comics entführt und mich für sie begeistern können. Insofern war mein Highlight neben Soules Roman die Entdeckung der Comics an sich – allen voran der tolle erste Handlungsbogen der The High Republic–Hauptreihe und die noch unvollständige Noir-Serie Trail of Shadows von Daniel José Older, deren dritte Ausgabe ich so schnell nicht wieder vergessen werde.
Meine größte Enttäuschung 2021: Dieses Jahr hat es einem ganz schön schwer gemacht, enttäuscht zu werden, vor allem, da The High Republic neu und noch nicht mit vielen Erwartungen verbunden war. Diese Erwartungen sind mit jedem der Werke stetig gewachsen und gegen Ende der ersten Phase dann The Fallen Star (das ich aufgrund Amazons verfrühter Lieferung noch zu meinem Lesejahr 2021 zählen darf) zum Verhängnis geworden, welches keinesfalls ein schlechtes Buch ist, aber leider nicht mit den bisherigen Werken der Ära mithalten kann.
Meine Meinung zu The High Republic: Diese Ära ist genau das, was Star Wars gebraucht hat! Während ich gerne in den diversen etablierten Zeitaltern der Saga unterwegs bin, habe ich bei The High Republic das Gefühl, meine Nische gefunden zu haben. Wie oben bereits erwähnt, wurde ich nun endlich auch zur Comicleserin und habe zum ersten Mal in meinem Leben sogar Variantcover und Sonderausgaben der Romane gekauft. Die Charaktere der Hohen Republik sind mir in nur einem Jahr genauso sehr ans Herz gewachsen wie viele der Film- und Seriencharaktere mein ganzes Leben über, und die Inklusivität und die neuen Ideen der oft sehr nervenaufreibenden Geschichten schaffen es, dass ich mich in dieser Nische mehr als willkommen fühle. Ein kleines Shoutout an dieser Stelle auch an die The High Republic Show mit Krystina Arielle, auf die ich mich alle zwei Monate freue.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Logischerweise auf die dritte Welle The High Republic sowie hoffentlich auch schon die nächste Phase des Projekts oder zumindest Infos dazu. Aber auch auf die Romane Brotherhood und Padawan bin ich sehr gespannt. Abgesehen von neuen Geschichten freue ich mich aber auch darauf, hoffentlich wieder gemeinsam mit dem Team auf Conventions unterwegs sein zu können.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: The High Republic macht es Star Wars gerade gut vor, wie man Geschichten mit Repräsentation und Inklusivität schreibt – davon kann sich das Franchise im Ganzen noch eine Scheibe abschneiden. Ansonsten würde ich mir wünschen, dass The High Republic auch auf Non-fiction ausgeweitet wird. Bildbände, Entstehungsgeschichten, Enzyklopädien… aber auch mehr Merchandising darf gerne sein. So eine kleine Avar Kriss-Figur würde meinem Bücherregal zumindest nicht schaden!
Tobias
Mein literarisches Highlight 2021: In vielerlei Hinsicht war dieses Jahr ein sehr gutes für den literarischen Bereich von Star Wars. Zunächst haben mit dem Start von The High Republic im Januar natürlich endlich wieder bedeutsame Geschichten mit spannenden Wendungen und Ideen Einzug gehalten. Mein literarisches Highlight ist also dieses Jahr – nach meinem doch eher verhaltenen Urteil über die Literatur 2020 – nicht so leicht festzumachen.
Für die Leistung, eine neue Ära zu etablieren, gleichzeitig spannende Figuren zu erschaffen und einzuführen, und dazu auch am Ende noch eine in sich nachvollziehbare Story zu schreiben, hat Charles Soule mit Das Licht der Jedi definitiv einen Platz bei den Highlights verdient.
Darüber hinaus hat mich aber auch ein Roman überzeugen können, der auf dem soliden Fundament aufbaut und sich viel mehr auf die Charaktere fokussiert. Aus den Schatten ist genau dieser Roman, in dem jede Figur auch symbolisch aus den Schatten tritt. Justina Ireland gelingt es, jeder Figur genau genug Raum zu geben (bis vielleicht auf Cohmac, aber es ist ja ein YA-Roman) und genau deshalb habe ich den Roman nach Release direkt zweimal gelesen und freue mich auf die deutsche Version, sobald Im Zeichen des Sturms bei Blanvalet erschienen ist und ich meinen erneuten zweite Welle-Durchgang auf Deutsch starte.
Meine größte Enttäuschung 2021: Enttäuschungen resultieren in meinen Augen immer auch aus Erwartungen. Auf eine meiner beiden Enttäuschungen trifft das in besonderem Maße zu, während die andere wohl kaum eine Überraschung sein dürfte. Nicht überrascht war ich deshalb von der enttäuschenden Fortsetzung der Darth Vader-Reihe, die es gekonnt schafft, in jeder Ausgabe ein Schema abzufeuern und dabei immer innovationsloser und fast schon nerviger wird. Durch das Hinzugeben von Figuren wie Ochi von Bestoon und die damit betriebene Damage Control nach Episode IX steigt die Enttäuschung nur noch weiter an.
Mehr erhofft hatte ich mir auf der anderen Seite vom Roman Ronin, welcher Star Wars in den kulturellen Kontext setzen wollte, durch den es inspiriert ist. Leider war der Roman am Ende aber trotz seines ganz anderen Ansatzes (oder gerade deshalb) zu wenig Star Wars für mich. Das liegt in meinen Augen vor allem daran, dass man zu viel wiedererkennt, es aber zu sehr abstrahiert wird. Mehr frische Ideen ohne diese Verwirrung wären dem zuträglich gewesen (wir haben darüber auch im JediCast ausgiebig gesprochen). Am Ende ist diese Enttäuschung aber nur eine, weil meine Erwartung höher waren, und daher keinesfalls mit der erwartbaren Enttäuschung durch die Vader-Reihe gleichzusetzen!
Meine Meinung zu The High Republic: Endlich frischer Wind im Star Wars-Universum! Letztes Jahr hat sich fast jeder im Jahresrückblick einen Abschnitt weiter unten auf dieses Projekt gefreut und ich würde vermuten, dass kaum einer enttäuscht wurde. Wir haben spannende Figuren, die in sich glaubhaft sind und keine Fesseln durch Film- oder Serienautoren angelegt bekommen. So frei fühlte man sich als Leser seit dem Kanon-Schnitt nur selten, als Autor*in wohl ganz zu schweigen. Trotzdem sehe ich gerade in der Geschwindigkeit eine Gefahr: Bisher kann man vielen Charakteren noch gut folgen und ihre Entwicklungen sind nachvollziehbar, aber gerade die straff eingeplanten Comics gehen manchmal etwas zu schnell von Plotpoint zu Plotpoint. Dadurch wird einem fast etwas zu schnell diese Geschichte erzählt, was am Ende nur darauf hindeutet, dass man die Hohe Republik sehr genießt, wenn man nicht genug davon bekommen kann.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Da im Januar das Ende der ersten Phase der Hohen Republik beginnt, werden wir wohl etwas weniger – aber immer noch genug – zu dieser Ära bekommen. Ich bin jedoch ziemlich sicher, dass Phase 2 noch 2022 starten sollte, und genau darauf freue ich mich sehr. Wird es einen Zeitsprung geben? Was wird der Ausgangspunkt sein? Welche Autor*innen schreiben was und welche Verlage kommen noch dazu? Alles Fragen, deren Antwort ich kaum erwarten kann.
Ansonsten sind auch die Serien, allen voran Kenobi und Andor, heiße Kandidaten der Vorfreude für mich, da gerade mit Kenobi meine Lieblingsfigur seit Kindertagen endlich die nötige Aufmerksamkeit erhält, was wohl auch für Ewan McGregor ein großer Wunsch war. Trotzdem hoffe ich, dass man sein Leben auf Tatooine nicht zu voll packt, dass es unglaubwürdig mit Blick auf Episode IV wird. Das richtige Maß zu finden, ist hier zentral und das ist auch mein Wunsch!
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Wir haben dieses Jahr eine Videospiel-Ankündigung gesehen, die nicht ganz den Erwartungen gerecht werden konnte. Damit meine ich nicht die Erwartungen an einen Trailer, denn dieser war phänomenal. Das größere Problem war die Einblendung des Entwicklerstudios am Ende des Trailers. Ich selbst habe das Ende der EA-Exklusivität sehr positiv bewertet und erhoffe mir an dieser Stelle für die Zukunft eine glücklichere Hand. Mir ist bewusst, dass man – auch nach den Enthüllungen rund um Activision/Blizzard – wohl in jedem Unternehmen der Spielebranche problematische Entwicklungen finden wird, wenn man nur tief genug bohrt, was leider an der Branche und ihren Strukturen selbst liegt. Trotzdem sollte sich gerade Lucasfilm Games mehr Mühe geben und nicht noch zusätzlich bei den Studios anklopfen, wo die Missstände schon lange offen auf dem Tisch liegen und Peinlichkeiten vermeidbar wären. Ich wünsche mir also in erster Instanz mehr Feingefühl bei der Wahl der Studios und in wesentlich wichtigerer Instanz eine wirkliche Verbesserung der Videospiel-Branche, auch weil diese mir als Gamer sehr am Herzen liegt.
Tom-Michael
Mein literarisches Highlight 2021: Da ich wenige Neuerscheinungen gelesen habe im vergangenen Jahr, steht an dieser Stelle ein absoluter Klassiker. Die Tales of the Jedi-Reihe von Veitch und Anderson hat es mir absolut angetan. Die Begeisterung war sogar so groß, dass ich mir einige der originalen US-Hefte besorgte, die mich schon allein durch ihren altertümlichen Papiergeruch in eine wildere und aufregendere Zeit der Jedi-Geschichten zogen.
Ansonsten gefallen mir natürlich auch die Art of-Bücher zu The Mandalorian sehr, die mit ihren Konzeptzeichnungen und Hintergrundinformationen zu begeistern wissen.
Meine größte Enttäuschung 2021: Das muss dann wohl Visions sein. Grundsätzlich natürlich schön, dass man neuen, kreativen Köpfen die Möglichkeit bietet, sich auszudrücken, die Ausführung und schlussendliche Präsentation enttäuschten dann aber doch. Zu unterschiedlich war die Qualität von Folge zu Folge, erzählt wurde eigentlich wenig. Es ist eben Lucasfilms Antwort auf Love, Death & Robots – Eine Techdemo. Ganz nett, aber mehr auch nicht.
Darauf freue ich mich im Jahr 2022: Grundsätzlich halte ich das Fernsehen für die Heimat zukünftigen Star Wars-Qualitätscontents, womit mich jedwede neue Serie durchaus interessiert. Bad Batch war gewohnt klasse, danke Filoni, und auch Kenobi und Andor werden hoffentlich spannende neue Wege gehen.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Generell freue ich mich immer, wenn Lucasfilm seine Projekte besser konzipiert und gut durchdenkt, als das in der Vergangenheit oft der Fall war. Die Anzeichen dafür sind auf jeden Fall gegeben. Ich würde mich natürlich auch über gute neue Star Wars-Spiele freuen. Jedi Fallen Order war allenfalls gutes Mittelmaß, da ist mehr drin! Und natürlich mehr Sachbücher!
Nun wünschen wir euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2022! Wir freuen uns schon darauf, euch auch im neuen Jahr weiter bei allem rund um Die Hohe Republik, die Comics und die zahlreichen Serien mit News, Leseproben, Rezensionen, Podcasts und vielem mehr zu versorgen.
Jetzt wollen wir aber von euch wissen: Was waren eure Highlights und Flops des Jahres 2021? Was sagt ihr zum ersten Jahr von Die Hohe Republik? Und worauf freut ihr euch im Jahr 2022?