Rezension: Age of Resistance: Helden

Es gibt eine Zeit, die Heldin zu spielen. Und es gibt eine Zeit zu flüchten.

Rey

Nachdem wir in der Age of-Reihe bereits durch die Republik und die Rebellion gerannt sind, kommen wir nun mit Age of Resistance in der Zeit des Widerstandes an. Am 20.04.2021 veröffentlichte Panini den Band Helden als ersten der zwei Age of Resistance-Bänden. Autoren waren Tom Taylor, Chris Eliopoulos und G. Willow Wilson, die Zeichnungen stammen von Ramon Rosanas, Elsa Charretier, Javier Pina und Matteo Buffagni, die deutsche Übersetzung von Michael Nagula.

Behandelt werden die Charaktere Finn, Amilyn Holdo, BB-8, Maz Kanata, Poe Dameron, Rey und Rose Tico. Charaktere, mit denen ich eigentlich nichts anfangen kann, doch ich habe versucht offen an den Band heranzutreten. Meine Zusammenfassung des Bandes ist: Möchte viel, kann nichts, darf nichts. Die Geschichten der Hauptcharaktere könnten nichtssagender nicht sein. Weder Finn, noch Rey machen irgendetwas annähernd Wichtiges. In allen dreien wird versucht darüber mit Humor hinwegzutäuschen, doch können da weder Finns Wischmopp, noch Poes Sprüche oder Reys Unbeholfenheit helfen. Die Geschichten sind genauso flach wie die Charaktere, die sie behandeln sollen, weil die Charaktere einfach nichts machen dürfen, was den Filmen widerspricht, oder was in Zukunft anders interpretiert werden könnte. Dabei versucht man bekannte Elemente zu nutzen und baut möglichst viele Easter Eggs ein, wie zum Beispiel Kylo Ren und Phasma in der Finn-Geschichte, doch dadurch wird die Story nun einmal nicht besser.

Auf die Spitze treibt es hier die Rose Tico-Geschichte, die gefühlt einfach nur eine Passage aus Die Kobalt-Staffel ist und so nicht einmal eine neue flache Handlung präsentiert, sondern wirklich nur eine bekannte Geschichte nacherzählt. Hier war ich wirklich enttäuscht. Wenn ich schon von einer Geschichte enttäuscht werde, dann möchte ich wenigstens eine neue und nicht eine, die ich schon kenne.

Neutral eizuordnen ist die Geschichte mit Maz Kanata, die zusammen mit Han Solo und Chewbacca einige Ganoven abmetzelt. Nichts großartig besonderes, aber auch nicht so nichtssagend wie die Geschichten der anderen.

Positiv überrascht haben mich allerdings die Geschichten von BB-8, der eine Droiden Revolution in einer Basis der ersten Ordnung anzettelt und auch die von Amilyn Holdo, einem Charakter, der besonders in Die letzten Jedi unglaublich schlecht geschrieben ist, aber in Leia – Prinzessin von Alderaan glänzen konnte. Hier wurde eher an die Leia-Variante angeknüpft, weshalb sie doch tatsächlich zeigen konnte, was sie drauf hat, statt sinnlos im Alleingang zu handeln. Das hat ihren Charakter wesentlich besser gezeigt als es im Film der Fall gewesen ist.

Mein kurzes Fazit zu dieser Comicsammlung ist: Wenn man einem Autoren keine Freiheiten gibt, einen Charakter spannende Dinge machen zu lassen, oder den Charakter weiterzuentwickeln, dann sollte man sich überlegen, ob die Geschichte wirklich als Geschichte wertvoll ist, oder nur als Einnahmequelle. Ich sehe hier einen Band vor mir, der primär dazu gedacht ist, mit der Bekanntheit der Charaktere Fans zum Kaufen zu bewegen und neue Fans zu gewinnen. Der Vorwurf gilt hier natürlich nicht Panini als deutschem Lizenznehmer, sondern Marvel als Lizenzgeber und der Politik von Lucasfilm, die den Daumen auf die Charaktere halten. So machen Comics echt keinen Spaß.

Und obwohl Holdo und BB-8 wesentlich mehr Holocrons verdient hätten und auch die Zeichnungen von allen Zeichnern wunderbar gelungen sind, also wirklich großen Respekt an die Künstler, muss ich hier ein Holocron vergeben.

Ausdrücklich möchte ich betonen, dass ich den Fehler nicht bei den Autoren sehe, sondern bei der Politik.

Bewertung: 1 von 5 Holocrons
Bewertung: 1 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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