Rezension: Star Wars Abenteuer 6: Zwei außer Rand und Band

„Manchmal ist der beste Weg, etwas zu erreichen…“ „…indem man sich Zeit nimmt!“

CR-8R und Emil Graf

Im November erschien hierzulande der sechste Band der Star Wars Abenteuer-Comics. Zwei außer Rand und Band wurde bei Panini veröffentlicht und enthält fünf Geschichten, die größtenteils nicht zusammenhängen und teilweise durch eine gemeinsame Rahmenhandlung mit Emil Graf und seiner Crew verbunden sind. Eine genaue zeitliche Einordnung dieser Rahmenhandlung existiert nicht, daher stelle ich den Band bei mir einfach hinter den fünften. Eine Geschichte mit Anakin und Padmé spielt allerdings im Jahr 20 VSY und damit innerhalb der Klonkriege. Dazu später mehr.

Die erste Geschichte des Bandes, Schon wieder Ärger, spielt knapp nach Die Rache der Sith. Das kann man daran erkennen, dass die beiden Hauptcharaktere C-3PO und R2-D2 sich noch nicht aneinander gewöhnt haben. Wir erinnern uns: 3POs Speicher wird am Ende von Episode III gelöscht, R2 darf seine Erinnerungen aber behalten. Entsprechend sieht R2 sich noch als 3POs Freund, dieser findet den kleinen Astromech eher nervig und will sich einen neuen Partner suchen. Die Wahl fällt auf PTZ-1K, einen Suchdroiden, der R2 gleich merkwürdig vorkommt. Die drei gehen Captain Antilles irgendwann so auf die Nerven, dass er alle drei erneut löschen lassen will. Doch R2 und 3PO retten den Tag trotzdem und behalten ihren aktuellen Speicherstand.

Alles in allem kurzweilige, aber sehr sehr flache Unterhaltung, die aber zu den beiden Droiden passt.

Die zweite Geschichte heißt Auszeit und ist die oben erwähnte Geschichte, die in den Klonkriegen spielt. Anakin und Padmé nehmen sich einen gemeinsamen Urlaub und besuchen eine alte Freundin von Padmé, die Schauspielerin ist. Padmé selber hat schon nicht wirklich Lust darauf und Anakin noch weniger, aber diese Einladung können die beiden nicht ausschlagen. Als sie nun aber angegriffen werden, ist der Urlaub schnell vorbei…

Dieser Comic ist tatsächlich sehr gelungen, denn auf ganz simple Art wird hier gezeigt, wie Propaganda funktioniert. Insbesondere für jüngere Leser und Star Wars-Fans mag es schwierig sein, sich in die Lage des Volkes auf Seiten der Separatisten vorzustellen und was sie so über die Republik hören. Hier kann man genau sehen, wie sich das so verhält. Ich denke sogar, dass man mit mehr Handlungssträngen einen ganz guten Jugendroman daraus hätte basteln können.

Schön in den Zeichnungen verankert: Anakin hat in einigen Szenen eine Atemmaske an und ähnelt Darth Vader mehr als nur ein wenig.

Die restlichen drei Geschichten gehören zur Reihe Geschichten aus dem wilden Raum, die eine Rahmenhandlung mit Emil Graf, dem Nachfahren von Milo Graf aus Abenteuer im wilden Raum, haben und von diesem erzählt werden. Außerdem sind in dieser Rahmenhandlung der Droide CR-8R, ein Echsenaffen, dessen Name mir ehrlich gesagt egal ist, und ein BB-Droide, der Boo genannt wird, mit von der Partie.

Alle drei Geschichten sind wieder extrem kurz, haben eine kleine Moral, wie das einleitende Zitat dieser Rezension, und enthalten einen bekannten Charakter der ersten sechs Episoden, oder des Legends-Bereiches.

IG-88 und die Gatto-Bande zeigt schon im Titel, welcher Charakter enthalten ist. Der Droide ballert in seiner Geschichte einfach alles weg und fängt die extrem dummen Zielpersonen. Es wird versucht, witzig zu sein, aber das Niveau ist so unglaublich niedrig, dass diejenigen, die das witzig finden könnten, ihre Eltern brauchen, um den Comic lesen zu können. Diese Geschichte bekommt von mir das Attribut „unnötig“.

Ein kleiner Schub wird mal nicht von Emil erzählt, sondern von einer seiner Bekannten. Sie ist auf ihrer Heimatwelt, ich schätze es ist Ryloth, Alltagsrassismus ausgesetzt. Vor Wut versucht sie, eine Loth-Katze zu treten, dabei fällt sie jedoch einen Wasserfall herunter. Gerettet wird sie dann von Mace Windu, der ihr ihren eigenen Wert erklärt. Im Prinzip eine ganz nette Geschichte, die vermittelt, dass alle Menschen gleich sind. In dem Fall allerdings mit Twi-Leks.

Meckern auf hohem Niveau: Anscheinend gibt’s Loth Katzen nicht nur auf Lothal, sondern auf vielen Planeten und Monden.

Die blauen Brüder handelt von einer Verwechslung in Mos Eisley. Max Rebo wird auf offener Straße von fremden angegangen. Tatsächlich ist für die ihm angelasteten Verbrechen sein Bruder verantwortlich, der später von Jabba zur Rechenschaft gezogen wird. Hier kommt gegen Ende tatsächlich eine Art Humor auf. Am interessantesten sind jedoch die Gegenstände, die der Echsenaffe in seinem Nest gesammelt hat. Generell scheint mir Rebo etwas zu „niedlich“ gezeichnet zu sein, doch so kommt wenigsten Sympathie für ihn auf.

Allerdings wichtig anzumerken: Max und sein Bruder werden hier ohne Arme dargestellt, sondern mit Füßen, die sie auch als Hände benutzen. Das wird im Kanon übrigens in Absolut alles, was du wissen musst eingeführt, aber in den Legends hatten Ortolaner definitiv Arme und Beine. Und für mich sieht es auch in Die Rückkehr der Jedi-Ritter aus, als würde es unter Rebos Keyboard noch mit dem Körper weiter gehen.

Alles in allem war ich viel zu schnell durch und glaube, auch wenn es sich um einen Comic-Band für Kinder handelt, dass das Niveau höher sein darf. Sowohl für die Geschichten als auch für den Meta-Content, wie die Moralbotschaften aus den Wilder Raum-Stories.

Daher gebe ich nur zwei von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

Außerdem haben wir noch ein paar Vorschauseiten für euch, die fast die komplette erste Geschichte abdecken:

Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.

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