Rezension: The Clone Wars 3×06: „Die Akademie“

In der heutigen Rezension widme ich mich dem Ausflug von Ahsoka Tano nach Mandalore. Die Folge erschien unter dem Titel The Academy erstmals am 15. Oktober 2010 in den USA und wurde erneut von Cameron Litvack geschrieben sowie erneut von Giancarlo Volpe inszeniert. In Deutschland konnten wir Die Akademie dann erst vier Monate später im Februar 2011 besuchen.

„Wer das Gesetz verkörpert, muss es auch befolgen“

Offizielle Folgenbeschreibung: „Padmé schickt Ahsoka zur Bekämpfung der Korruption nach Mandalore. Sie soll jungen Mandalorianern beibringen, auf ehrliche Weise zu regieren. Inspiriert von Ahsokas Lektionen, versuchen einige Kadetten, mehr über die Lebensmittelknappheit auf ihrem Planeten in Erfahrung zu bringen – und entdecken, dass es Pläne gibt, Herzogin Satine zu stürzen. Sie ahnen nicht, dass höchste Regierungskreise darin verwickelt sind.

Star Wars: The Clone Wars Episodenguide
Satine und Almec begrüßen Ahsoka auf Mandalore.

Zum Inhalt: Nachdem also in der vergangenen Folge den Auswirkungen der Korruption eine Bühne gegeben wurde, versucht diese nun den Keim zu erörtern. Ich muss sagen, dass ich es einerseits begrüße, dass der gleiche Autor dieses doch etwas komplexere Thema für beide Folgen übernommen hat, doch in Anbetracht dessen bin ich fast etwas enttäuscht von der großen, qualitativen Diskrepanz zwischen diesen beiden Folgen. Während die letzte Folge noch als eine Art Metapher funktioniert hat, wird hier versucht, in 20 Minuten eine doch sehr gewichtige Verschwörung aufzudecken. Das gelingt zwar den Protagonisten mehr oder weniger gut, dem Autoren aber meines Erachtens schlecht.

Erstens weiß Ahsoka anscheinend nicht, dass sie gar nicht als Lehrerin hier sein soll (wie es auch ihr Briefing mit Anakin zu Beginn der Folge bestätigt), sondern vielmehr als Ermittlerin. Nur blöd, dass diesen Job dann Kadetten übernehmen müssen.

Zweitens verlässt sich Satine darauf, dass Ahsoka schon irgendwann von selbst auf die Idee kommt, in den höchsten Führungsriegen zu ermitteln, und hält es nicht für notwendig, in ihrem Apartment nur kurz mit Ahsoka über ihre wahre Aufgabe zu reden. Satine bat Padmé in der letzten Folge um Hilfe und kaum ist diese Hilfe da, setzt sie sie nicht effizient ein.

Ahsoka unterrichtet…

Drittens: Wieso Ahsoka? Ich verstehe, dass Ahsoka als eine der Hauptfiguren der Serie gilt, doch sie für eine solche Folge in die Handlung einzubinden, erscheint mir als eine der größten Fehlentscheidungen. Ich möchte hier kurz vorgreifen, um mein Argument besser zu begründen. Später in der Staffel und auch chronologisch später wird Ahsoka in Helden auf beiden Seiten Zeuge einer Senatsdebatte. Danach erklärt sie Padmé im Gespräch, sie habe nur verstanden, dass die Separatisten die Bösen sind und so weiter. Daraufhin will Padmé sie in Politik unterweisen. Nun setzt man aber in dieser Folge eine 15- oder 16-jährige Padawan in eine Akademie (die mich sehr an die Grandes écoles Frankreichs erinnert) vor Elitestudenten, die später einmal auf „ehrliche Weise regieren sollen“ und denkt, dass sie die beste Lehrerin für Korruptionserkennung ist? Das ist bei der Auswahl an zur Verfügung stehenden Jedi ein mehr als dummer Einfall vonseiten des Autoren und so auch nicht glaubhaft.

Viertens: Während Satine also schweigt, hat sie es vier hungrigen Kadetten zu verdanken, dass sie nicht schon zu Tode gefoltert wurde. Also konstruierte Handlungen sind bis zu einem gewissen Grad ja noch verständlich für eine Jugendserie, aber die Zukunft Mandalores deshalb zu opfern, weil man die Ermittlerin nicht als solche in den Verdacht einweiht und nur durch die Ermittlungen der Kadetten alles abwenden kann ist mehr als unwahrscheinlich.

Ahsoka identifiziert den Verschwörer.

Fünftens: Wieso kann eine technisch versierte Studentin wie Soniee, die Türen zu einem Lagerhaus der Regierung hacken kann, nicht ein Identifizierungsprogramm über das Holo laufen lassen. Wenn Ahsoka ein solches Gerät den ganzen Tag bei sich trägt (fragt mich nicht wo), dann kann das ja nun keine seltene Technologie sein. Wäre es dann nicht meine erste Priorität, zu analysieren wer das ist, bevor ich auf die vertrauensvolle Aufforderung, man solle die Aufzeichnung und alle Kenntnis habenden Kadetten mitbringen, eingehe?

Anmerkungen: Wer hat sich bitte dieses Gefängnisdesgin ausgedacht? Worin liegt der Sinn, einen Gefangenen in einen Glaskasten zu sperren und dann das Glas so auszufahren, dass es immer dünner wird, anstatt ihn innerhalb von vierfach Verglasung festzuhalten? Ich hätte dieses Gefängnis für sinnvoller gehalten, wenn es statt nach oben in die Erde gefahren wäre oder anderweitig wirklich sicherer geworden wäre, anstatt in die Höhe zu fahren.

Animation: Es hat sich animationstechnisch nicht sehr viel seit der letzten Folge geändert. Einzig Satines Apartment fühlt sich meines Erachtens wie die sterilen Schulen in der letzten Folge zu sauber an.

Almec wird überwältigt.

Fazit: Eine der schlechtesten Folgen der Serie! Ich wusste, als ich mich für diese Folge eintrug, nicht mehr so genau, wieso ich sie nicht so oft gesehen hatte wie andere Folgen, bis ich sie wieder angeschaut habe. Sie ist trotz des politischen Themas weder originell noch kreativ und sie erzählt eine zu komplexe Verschwörung viel zu schnell. Sie strotzt vor Plotholes und nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der handelnden Figuren. Ein eher schwaches Beispiel politischer The Clone Wars-Folgen.

vorherige Episode: Korruption (Staffel 3, Folge 5)
nachfolgende Episode: Attentäter (Staffel 3, Folge 7)

Ein Kommentar

  1. Ich finde die Folge eigentlich ganz gut!

    Das Thema Korruption wird hier wieder sehr schön aufgegriffen und auch das man hier Ahsoka als Lehrerin für de Kadetten einsetzt fad ich wirklich passend! Ich finde auch das die Folge schöne Actionsequenzen hatte! Auch schön fande ich das man wieder Ahsoka Charakterentwicklung gemerkt die sie seit dem Film durchgemacht hat!

    Wie gesagt eine gute Folge meiner Meinung nach!

Schreibe einen Kommentar