Letzte Woche ging es in der Star Wars-Heftreihe von Panini in Star Wars #31 mit Teil 3 und 4 von Darth Maul weiter. In Star Wars #31 sind die US-Einzelheftveröffentlichungen Darth Maul #3 und Darth Maul #4 von Autor Cullen Bunn enthalten, welche letztes Jahre bei Marvel erschienen sind. Die Geschichte wurde dabei mit den Zeichnungen von Luke Ross und den Farben von Nolan Woodard illustriert. Ins Deutsche übersetzt wurde der Comic wie gewohnt von Michael Nagula.
Der Comic erscheint hierzulande in der Kiosk-, sowie der Comicshop-Ausgabe, wobei sich beide lediglich durch das Cover unterscheiden. Beide Cover stammen aus der Feder von Rafael Pinto Albuquerque. Das Cover der Kiosk-Ausgabe zeigt den Sith Darth Maul und die Jedi-Padawan Eldra Kaitis mit gekreuzten Lichtschwertern und das Comicshop-Cover Maul und die Mitglieder des Haddrex-Konsortiums.
Zum Inhalt des Comics macht Panini folgende Angaben:
Die brandneue Comicstory um den dathomirischen Zabrak und Sith-Lord mit dem Doppelklingen-Lichtschwert geht in die zweite Runde. Während Darth Sidious weiterhin raffinierte Intrigen plant, wird Darth Maul immer ruheloser. Er ist nicht bereit, noch länger zu warten – also muss er heimlich gegenüber seinem Meister vorgehen. Ein Spiel mit dem Feuer. Zudem kreuzt eine Gruppe Kopfgeldjäger den Weg des Schülers Darth Sidious, alten Bekannten: Aurra Sing und Cad Bane
Freundlicherweise haben wir von Panini auch sieben Vorschauseiten aus dem Comic zur Verfügung gestellt bekommen, welche wir euch bereits am 7. Februar zeigen durften:
Die 40 Seiten des Comics lesen und schauen sich sehr kurzweilig! Darth Maul hat sich mit Cad Bane und dem Haddrex-Konsortium zusammengetan, um an die Padawan Eldra Kaitis ranzukommen. Diese wurde nämlich von Xev Xrexus gefangen genommen und wird nun im Rahmen einer Auktion an den Höchstbietenden versteigert. Doch anstatt selbst mitzubieten, entführen Sie die Padawan einfach im Anschluss an die Auktion samt Schiff. Allerdings hat Darth Maul seine Rechnung ohne Xev Xrexus gemacht: Sie hat nämlich mit solch einer Aktion gerechnet und entsprechende Schritte im Vorfeld unternommen.
Die Geschichte hat mich mit Witz, Spannung, Action und auch Charakterentwicklung super unterhalten – und das alles auf den paar Seiten in nur einem Heft; andere Comics schaffen in mehreren Einzelheften nur Teile der aufgezählten Dinge! Wie schon in meiner Rezension zu Star Wars #30 beschrieben, gefällt mir der „neue“ Darth Maul sehr. Hier wird seine Motivation, die ihn und seine Taten antreibt, noch weiter ausgebaut und der Figur somit mehr Tiefe verleihen. Dazu kommt mit Padawan Eldra Kaitis nun eine neue Figur, die im krassen Kontrast zu Maul und seiner Ideologie steht. Diese Konstellation bietet zudem nette Möglichkeiten, welche Autor Cullen Bunn natürlich nicht umsonst eingebaut hat, sondern gezielt einsetzt und auch nutzt. Interessant ist die Begegnung zwischen dem Sith und der Jedi auch deshalb, da der Leser glaubt, das zu erwartende Schicksal beider Figuren zu kennen – so scheint es zumindest. Dass Darth Maul lebend aus Konfrontation hervorgeht ist selbstverständlich, aber das Schicksal von Kaitis scheint am Ende des Comics gar nicht mehr so eindeutig zu sein.
Über die Mitglieder des Haddrex-Konsortiums erfahren wir in den beiden Teilen der Geschichte dieses Mal nicht viel neues. Aurra Sing bleibt eigentlich komplett außen vor und Cad Bane bekommt einen kurzen Badass-Auftritt in alter Western-Manier. Dafür sehen wir dieses Mal mehr von dem Protokolldroiden FE-B3 und dem Chadra-Fan Troo-tril-tek (Tek-Tek) und ihre Beziehung wird näher beleuchtet. Hier blieb der aktuell einzige Kritikpunkt meinerseits an dem Comic: Müssen es immer Protokolldroiden und/oder Astromechdroiden sein, welche von ihrer eigentlich vorhergesehen Programmierung abweichen? Man sollte meinen in der ganzen Star Wars-Galaxis gibt es neben den zwei genannten Variationen an Droiden keine weiteren, die für die Unterwelt genutzt werden könnten. Aber der erzählerische Hintergedanke scheint hier einfach wieder zu sein: Nutze, was dem Leser bereits vertraut ist, und man spart sich das ganze Drumherum.
Luke Ross und Nolan Woodard, welche zusammen für die Illustrierung der Geschichte verantwortlich sind, haben hier sowohl zeichnerisch als auch farblich erneut einen wirklich guten Job gemacht. Die Panels folgen einem logischen Muster, was die Handlung des Comics enorm gut fließen lässt. Die oft eingesetzten doppelseitigen Panels, die zugleich auch den Hintergrund bilden, sind mir auch sehr positiv aufgefallen. Die eingesetzte Farbpalette ist sehr abwechslungsreich und vermittelt immer die angestrebte Atmosphäre.
Von mir erhält Star Wars #31 mit Teil 3 und 4 von Darth Maul die volle Anzahl von fünf Holocrons! Der Comic hat mir richtig gut gefallen; er knüpft direkt an den Teil davor an und setzt das Niveau ohne Einbußen fort. Ich bin sehr gespannt, wie die Story im nächsten Teil enden wird.
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Kann mich der positiven Meinung nur anschließen. Ich hätte ja nicht gedacht, dass mich dieser Plot so begeistert, nachdem die letzten Comic Werke nicht ganz so mein Fall waren oder recht belanglos wirkten, aber diese Maul Geschichte ist wirklich stark und beleuchtet den Charakter Darth Maul noch einmal richtig gut.
Es ist schon ertaunlich, was ein (will nicht sagen guter Autor) Schreiber erreicht, wenn er sich Gedanken zu seiner Geschichte macht. Da stören dann auch die Umstände nicht, dass man weiß, dass Maul definitiv lebend aus der Sache raus kommt. Man muß die Geschichte nur richtig aufziehen. Und das wird hier definitiv getan. Hat richtig Spaß gemacht und freu mich auf das Finale.
Wieso nicht “guter Autor“?
Weil ich grad kein besseres Wort zu Hand hatte. Ich möchte jetzt nicht unbedingt einen Comic-Schreiberling der eine unterhaltsame Geschichte erzählt auf eine Stufe mit wirklich guten Autoren wie Tolkien stellen. Da gibts für mich dennoch feine Unterschiede. Dass soll jetzt die Arbeit von Bunn nicht abwerten aber „gute Autoren“ spielen bei mir noch in einer anderen Liga. 😉
Hm für mich ist das absolut dieselbe Liga. Vor Comicautoren hab ich inzwischen sogar mehr Respekt als vor einigen Romanautoren, weil das Genre echt schwierig zu schreiben ist. Tolkien ist halt Weltliteratur, aber er ist genauso Autor wie Bunn, Gray, Wendig, Zahn und alle anderen auch – das Publikum und die akademisch-kanonische Akzeptanz sind halt eine andere…
@Florian:
Na, so wirklich in der selben Liga kann das gar nicht spielen. Comic Scripte sind für gewöhnlich nur kurze Beschreibungen der einzelnen Panels und der dazugehörige Dialog. Den Rest übernimmt quasi der Zeichner, der das ganze dann zum Leben erweckt.
Ein Roman-Autor hingegen muß sich seine Welt selber ausdenken und sie dem Leser durch Beschreibungen vermitteln. Natürlich arbeiten Comic-Zeichner und Schreiberling zusammen, sonst funktioniert das nicht wirklich, aber generell hats der Comic-Schreiber deutlich leichter, wenngleich er eigentlich immer unter Zeitdruck steht (zumindest bei den monatlich erscheinenden Werken).
Noch einmal: Ich möchte damit nicht die Arbeit von Bunn abwerten, er hat einen guten Job gemocht, aber bloß weil mir der McDonalds Burger schmeckt, heißt dass nicht, dass er gleich auf einer Stufe mit den Gerichten eines echten Restaurants ist. 😉
Deine Schilderungen stimmen schon weitgehend, aber die Bezeichnung Autor würde ich Bunn & Co. keinesfalls verwehren. Mit dem McDonalds-Vergleich wertest du nämlich auf jeden Fall ab.
Ist halt Ansichtssache: Ich gehe gerne zu McDonalds und ich gehe gerne in ein echtes Resturant, genauso wie ich gerne Comics und Romane aus dem Star Wars Universum lese, nur mach ich halt da einfach einen Unterschied im Bezug auf die Qualität der Arbeit. Von einem Comic aus der Feder von Bunn, stelle ich bei weitem nicht so eine Anforderung wie an einen neuen Thrawn Roman aus der Feder von Zahn.
Einigen wir uns darauf das beides Autoren unterschiedlicher Kaliber sind.
Autoren verschiedener Genres. Qualität und Fähigkeit finde ich da schwer vergleichbar.