Rezension: Star Wars #28: Captain Phasma, Teil 2 & Star Wars Annual 2

Heute rezensiere ich für euch das Comicheft Star Wars #28 aus der Panini-Heftreihe, dessen Veröffentlichung schon etwas zurückliegt – es kam am 22.11.2017 heraus. Diese Ausgabe beinhaltet die beiden US-Einzelheftveröffentlichungen Captain Phasma #2 von Autorin Kelly Thompson, Zeichner Marco Checchetto und Kolorist Andres Mossa, welches am 20.09.2017 in den USA veröffentlicht wurde. Zusätzlich ist auch noch das bereits am 30.11.2016 bei Marvel erschienene Star Wars Annual #2 enthalten, dessen Story ebenfalls von Kelly Thompson geschrieben und von Zeichner Emilio Laiso und Koloristin Rachelle Rosenberg illustriert wurde.

Captain Phasma ist Teil des Journey to Star Wars: Die letzten Jedi-Programms und setzt die Handlung um Captain Phasma aus Star Wars #27 fort.

Beide Comics wurden wie gewohnt von Michael Nagula ins Deutsche übersetzt. Das Heft ist hierzulande in zwei Ausgaben veröffentlicht worden: zum einen die reguläre Ausgabe mit dem Cover von Captain Phasma #2, welches von Paul Renaud stammt, und zum anderen die Comicshop-Ausgabe mit dem dem Cover des Star Wars Annual #2 von Mike Mayhew.

Folgende Angaben macht Panini zum Inhalt von Star Wars #28:

In „Captain Phasma #2“ folgen wir der chromglänzenden Kriegerin weiter – von der größten Niederlage der Ersten Ordnung bis hin zum größten Kino-Blockbuster des Jahres: Die letzten Jedi. Außerdem in dieser Ausgabe: „Star Wars Annual #2“. Heldenhaft bemühen sich Rebellen wie Prinzessin Leia, die imperialen Bollwerke niederzureißen, doch das Imperium verdoppelt seine Anstrengungen, jeden auszulöschen, der sich gegen seine Herrschaft stellt.

DER COUNTDOWN ZU EPISODE 8!

Hier ein paar Vorschauseiten aus Captain Phasma, Teil 2:

Die Handlung von Captain Phasma, Teil 2 schließt direkt an den ersten Teil aus Star Wars #27 an. Phasma jagt in einem TIE-Jäger zusammen mit einer TIE-Pilotin dem flüchtigen Lieutnant Rivas durchs All bis auf den Planeten Luprora hinterher. Dort verfolgen sie ihn zu Fuß weiter, wobei sie auch ihre Uniformen der Ersten Ordnung gegen unauffälligere Ausrüstung tauschen und sich mit den Bewohnern von Luprora im wahrsten Sinne des Wortes herumschlagen müssen.

Captain Phasma #2 (20.09.2017)
Captain Phasma #2 (20.09.2017)

Ich fand den Teil der Story zugegebenermaßen richtig langweilig, da zu keinem Zeitpunkt Spannung aufkommt. Zudem verläuft die Handlung in meinen Augen zu sprunghaft und nicht nachvollziehbar. Das einzig wirkliche Interessante an dem Comic ist tatsächlich der Einleitungstext von Panini. In diesem steht nämlich, und ich zitiere, „Sie [Phasma] berichtet, dass sie, nachdem sie dem Müllschacht entkommen konnte, entdeckt hat, dass sich noch ein anderer an dem Schutzschild-System zu schaffen machte, und so die Vernichtung der Basis ermöglichte: Lieutnant Rivas.“ Was ist daran jetzt so interessant? Also, nachdem ich den ersten Teil des Comics gelesen hatte, wusste ich nicht genau, ob nun Phasma Rivas jagt, weil dieser ebenfalls auf die Schutzschilde zugegriffen hat und sie deaktivieren wollte und er somit ein Verräter an der Ersten Ordnung darstellt, oder ob sie hinter ihm her ist, weil er auf das Schildsystem zugegriffen hat und dadurch erfahren hat, dass Phasma für das Deaktivieren der Schutzschilde verantwortlich ist und sie verraten könnte, was sie natürlich mit allen Mitteln verhindern muss. Für mich ging das aus den Panels und Informationen aus dem ersten Teil nie eindeutig genug hervor. Dass Phasma ihn jagt, um ihre eigene Haut zu retten, machte für mich dann aber deutlich mehr Sinn – zur Info: ich habe den Roman Phasma von Delilah S. Dawson noch nicht gelesen, da dieser erst am 17.09.2018 hierzulande veröffentlicht wird. Nun liefert Panini selbst aber im Einleitungstext zum zweiten Teil des Comics ganz klar die Information, dass Phasma Rivas ausschalten will, weil er ein Verräter ist! Verwirrend, das Ganze, ich weiß. Ich kann nur hoffen, dass Star Wars #29 diese Sache endgültig klärt.

Die Illustration der Geschichte hingegen hat mir sehr gefallen. Die Zeichnungen von Marco Checchetto sind sehr detailreich und und führen gut von einem Panel zum anderen; dazu kommen dann noch die ganzseitigen Illustrationen. Doch ohne die hervorragenden Farben von Andres Mossa wären auch die besten Zeichnungen nichts. Mossa schafft es wunderbar, die verchromte Rüstung von Phasma darzustellen. Generell zeigt er eine sehr bedrückende Atmosphäre im Comic; von der Schwärze des Alls, über die triste und verregnete Oberfläche von Luprora bis hin zu furchteinflößenden Unterwassermonstern. Gelbtöne sucht man allerdings vergebens, was die feucht-düstere Stimmung natürlich nochmals hervorhebt.

Die Handlung des Star Wars Annual #2 im Anschluss an Der letzte Flug der Harbinger zu Zeiten der Rebellion auf dem Planeten Skorii-Lei. Auf diesem lebt Pash Davane, die hauptsächlich Bash genannt wird. Sie hat die ohnmächtige und schwer verletzte Prinzessin Leia bei sich vor dem Imperium versteckt und versorgt sie medizinisch. Als es Leia etwas besser geht und die Sturmtruppen Pashs Unterkunft durchsuchen, müssen sie fliehen.

Star Wars Annual #2 (30.11.2016)
Star Wars Annual #2 (30.11.2016)

Ich mochte den Comic gar nicht. Erstmal wird man mitten in die Handlung hineingeworfen. Man weiß nicht genau, was passiert ist, erfährt im inneren Monolog von Pash aber, dass es allem Anschein nach eine größere Schlacht zwischen dem Imperium und den Rebellen gegeben haben muss, denn im Hintergrund der Stadt ist das abgestürzte Wrack eines imperialen Sternenzerstörers zu sehen. Bei dieser Schlacht muss Leia schwer verletzt und von den anderen Rebellen getrennt worden sein. Soviel kann man sich zusammenreimen. Beim Rest der Story gefällt mir dieses „Jump’n’Run-Mäßige“ nicht: Leia und Pash fliehen vor Kopfgeldjägern und imperialen Sturmtruppen, dabei geht es mal mit einem Servierwagen über Land und mit einer Laserpeitsche unter Wasser hoch her.

Aber auch bei diesem Comic weiß die Illustration durch die Zeichnungen von Emilio Laiso und den Farben von Rachelle Rosenberg zu überzeugen. Obwohl hier der Umgebung der Figuren deutlich weniger Beachtung geschenkt wurde, was die Details angeht, stechen die beiden Charaktere Pash und Leia durch ihre plastische Darstellung geradezu hervor. Bei dynamischen Panels, wie zum Beispiel Verfolgungsjagden, bleibt davon aber auch leider nichts mehr.

Alles in allem hatte ich wenig Spaß an Star Wars #28. Die enthaltenen Comics, welche in beiden Fällen von Autorin Kelly Thompson stammen, konnten mich rein von der Handlung nicht überzeugen und werden in wenigen Tagen bereits vergessen sein. Das Einzige, was die Handlung etwas rettet, sind die Illustrationen der beiden Geschichten. Aber bei einem Comic sollte nicht nur das Äußere glänzen, sondern auch das Innere, und das ist für mich hier in beiden Geschichten nicht der Fall. Daher gebe ich dem Comicheft noch zwei von fünf Holocrons!

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

5 Kommentare

  1. Mit der vorherigen Ausgabe habe ich das Heftabo eingestampft und begnüge mich mit den Trades. Die Rezi bestätigt mich da 😉

    SPOILER

    Im Magazin zum Film (von Panini) heißt es „Phasma überlebt und beseitigt alle Hinweise auf ihren Verrat – inkl. Lieutenant Sol Rivas, der sie hätte melden können.“
    Er ist also höchstens ein Verräter ihres Verrats (also die Wahrheit, von einem gewissen Standpunkt aus. Wenn auch wenig zielführend)

    1. Ich sammle nur nicht mehr doppelt, sondern nur noch die HCs. Phasma kommt dann also auch ins Haus. Die Reihe ist klasse, aber der Heftvorteil der Aktualität zieht bei mir nicht mehr, da ich eher später und dann am Stück lese. Aber der Skytalker wird mir natürlich fehlen 🙂

  2. Ja, die Phasma Mini-Reihe war wirklich nicht so der Bringer, aber generell bin ich mit der Comic Reihe von Panini sehr zufrieden. Wie Florian schon sagt, stehen mit Darth Maul und der neuen Vader Reihe schon wieder 2 echte Platzhirsche in der Warteschlange auf die ich mich sehr freue.

    Was Phasma angeht: Ich habe das im ersten Comic immer so verstanden, dass Rivas herausgefunden hat, dass Phasma die Schilde heruntergefahren hat und sie deswegen hinter ihm her ist. Deswegen wird die Geschichte zwar nicht besser aber die letzten beiden Ausgaben fand ich dann wieder deutlich besser, als die ersten beiden Teile.

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