Ein herzliches Hallo und Willkommen zu meiner vorerst letzten Klonkriegsrezension. Warum die vorerst letzte? Nun mit James Lucenos Labyrinth des Bösen findet nicht nur das Clone Wars Multimedia-Projekt ein Ende, nein damit hätten wir auch alle Romane, die der Legends-Bereich für die Klonkriege hergibt, rezensiert. Die Bücher Das Geheimnis der Jedi und Das Vermächtnis der Jedi, die ebenfalls Passagen aus den Klonkriegen beinhalten, fallen unter die Kategorie Jugendromane und zählen daher nicht.
Labyrinth des Bösen erschien als letzter Roman des CWMMP im Januar 2005 bei Del Rey. Die deutsche Version schaffte es noch im April desselben Jahres, bei Blanvalet veröffentlicht zu werden, die Übersetzung wurde dabei von Regina Winter angefertigt.
Zur Übersetzung kann man fast nur Positives sagen. Ich war sehr zufrieden mit ihr und konnte keine echten Mängel feststellen. Einzig zwei Planeten wurden vermurkst, ich kann aber nicht sagen, ob das in der englischen Fassung auch so war. Einer der Planeten ist selbstverständlich Iego, den wir im Roman zu Die dunkle Bedrohung schon als Lego kennenlernen durften und der hier Viego genannt wird. Der andere ist der Planet Ilum, dessen Namen aus diesem Buch ich leider schon vergessen habe, da er relativ zu Beginn der Handlung genannt wird. Wer Ilum nicht kennt: Das ist der Planet, auf dem die Jedi ihre Lichtschwertkristalle besorgen. In der Clone Wars-Fernsehserie wird der dortige Tempel von Chamäleondroiden angegriffen und von Luminara Unduli, Barriss Offee und Meister Yoda verteidigt. In The Clone Wars sehen wir Ilum in der Folge, in welcher Yoda und Ahsoka mit einer Gruppe Jünglinge in den Tempel reisen, um deren erste Lichtschwertkristalle zu bergen.
In der hier stattfindenden Handlung treffen wir erst einmal auf Obi-Wan und Anakin. Die beiden befinden sich auf einer Mission auf Cato Neimoidia, dem Heimatplaneten Nute Gunrays. Nämlich um genau diesen gefangen zu nehmen. Gunray selber kann jedoch mit einigen wichtigen Schätzen entkommen. Zurückgelassen hat er jedoch seinen Stuhl, diesen thronartigen Droiden, auf dem er auch in Episode I sitzt. Dieser offenbart den Jedi diverse Geheimnisse: nicht nur, dass Darth Sidious tatsächlich existiert, nein, auch wo dieser Stuhl gebaut wurde. So begeben sich die beiden Freunde auf eine Schnitzeljagd durch die Galaxis, um die Erbauer der verschiedenen Komponenten zu befragen. Über General Grievous und Graf Dooku erfährt auch Lord Sidious vom Verlust des Stuhls und nutzt diese Information, um den Krieg voranzutreiben und die Jedi in ihre vorbestimmte Falle zu locken.
Mace Windu unterdessen geht Spuren auf Coruscant nach, die ihn ebenfalls ziemlich nah an den Sith-Lord heranführen.
Luceno schafft es dabei, die gesamte Zeit über Sidious‘ wahre Identität geheim zu halten. Mit anderen Worten: Labyrinth des Bösen ist das perfekte Prequel zu Die Rache der Sith, da der Roman auch mit der Schlacht um Coruscant endet. Sämtliche Werke des Clone Wars-Projektes wurden in Labyrinth zumindest erwähnt, lediglich die letzten Kapitel der Serie wurden ignoriert, da sie zeitgleich spielen würden, wobei die Schlacht um Coruscant ähnlich dargestellt wird. Anakins und Obi-Wans Geschichte ist allerdings eine komplett andere, was das Ganze aber eigentlich nur besser macht, weil ich die Geschichte aus der Serie eigentlich relativ langweilig fand.
Diese Verstrickung gelingt auf einer so guten Ebene, dass man sie nicht bemerken würde, wenn man die anderen Werke nicht kennt, also wunderbar auch für Einsteiger, die nur das Prequel zu Episode I lesen möchten.
Auch mega-cool (sorry wegen der Ausdrucksweise) fand ich die Einbindung von zig Charakteren, die man als Star Wars-Fan so kennt. Padmé Amidala, Bail Organa und Mon Mothma sind eigentlich schon Standard, mit dazu kamen unter anderen noch Mas Amedda, Sate Pestage, Armand Isard, etc. – also jede Menge super Charaktere, über die man gerne etwas liest.
Von meiner Seite aus gibt es auf jeden Fall fünf von fünf Holocrons für ein Fest an Charakteren, eine spoilerfreie, actionreiche Herleitung zu Die Rache der Sith, die zugleich spannend ist. Ich kann meine Begeisterung ehrlich gesagt kaum zügeln, also: Lest dieses Buch!
Ich hatte lange nur Oliver Dörings Hörspiel dazu und war begeistert (und bin es immer noch). Besonders gefallenen haben mir die ganzen Verknüpfungen Zu Episode III – es wird ja aufgeklärt, was auf Cato Neimodia passiert ist, man versteht, warum Anakin sagt, Palatine sei der Sith-Lord, der gesucht würde und und und
Auch Grievous‘ Vorgeschichte fand ich sehr interessant und diese ganze Investigativgeschichte.
Ich finde es schon sehr beeindruckend was Luceno für Star Wars für Romane raushaut. Da liest man eigentlich nur gutes. Nachdem ich mittlerweile Tarkin und auch Der Auslöser gelesen haben, muß ich auch ehrlich sagen, dass er ein klasse World-Builder ist und ich gerne mehr von ihm lesen würde. Obwohl mich der Legends Kram weniger intressiert, werde ich Labyrinth des Bösen wohl definitiv irendwann mal holen, den Luceno ist ein wirklich guter Autor, der mich bisher immer bestens unterhalten hat und diese Rezi, bestätigt mich erneut darin, dass man mit dem Autoren wohl nix falsch machen kann.
Luceno glänzt besonders in den Legends, da er alles aus den verschiedensten Romanen und Comics verknüpft, es entsteht bei ihm ein Universum aus einem Guss. Ich kann dir Darts Plagueis empfehlen das glaube ich bis auf Palatine Vornamen noch gut in den Kanon passt.
Vielen Dank für die Empfehlung. Ich leg das mal auf meinen Radar. 😉 Das mit dem Universum und alles aus einem Guss ist mir gerade bei Tarkin aufgefallen. Es war einfach sehr spannend wie er zeitgleich in 2 verschiedenen Zeitschienen gearbeitet hat und neben der eigentlich Handlung auch noch den Imperator und sein Staatswesen näher beleuchtet hat. Ebenso wurde Vader sehr gut getroffen und die Beziehung zwischen im und Tarkin war sehr intressant. Auch bei „Der Auslöser“ hat er mit der komplexen Beziehung zwischen Krennic und Erso einfach Top arbeitet geleistet. Wenn Plagueis da nur ansatzweise so gut ist und auch der hier besprochene „Labyrinth des Bösen“ habe ich definitiv wieder ein wenig Lesestoff. Gute Autoren soll man bekanntlich unterstützen. 🙂